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Ölheizung austauschen und Hydraulik verbessern

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  •  Tschortsch
  •   Bronze-Award
13.12. - 14.12.2017
8 Antworten | 6 Autoren 8
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Mein Schwager hat eine alte Ölheizung (>20J.) an einer mehrfach erweiterten Hydraulik.
Das Haus wurde 2012 für 4 Erwachsene und 2 Kinder vergrößert und thermisch saniert (12cm EPS), hat ca. 220m² Wohnfläche, für mind. vier Monate keine solaren Gewinne und verschlingt im Jahr ca. 2400l Heizöl + 3-4 rm Holz + x kW/h für die Umwälzpumpen.

Insgesamt haben sie vier Heizkreise, davon jeweils einen für die Heizkörper im EG und OG, einen für FBH FBH [Fußbodenheizung] und einen eigenen für den Handtuchtrockner.
Die meisten Heizkörper sind abgedreht oder stark gedrosselt. Die Vorlauftemperatur liegt irgendwo > 60°C.

Ein Installateur hat ihnen gesagt, dass sie an den Einstellungen lieber nichts verändern sollten, da die Heizung nicht mehr so hundertprozentig arbeitet und es dafür keine Ersatzteile mehr gibt.

Die erste Überlegung war auf eine LWP LWP [Luftwärmepumpe] umzusteigen aber irgendwie gibt es keinen geeigneten Platz. Sie wäre immer direkt vor der Terrasse oder Schlafzimmer von Nachbar, Schwiegereltern oder dem eigenen.
RGK ist nicht mehr erwünscht - Garten und Einfahrt wurde in den letzten Jahren neu angelegt und verbaut, Tiefenbohrung zu teuer, Gas nicht verfügbar.

Momentan sind die Überlegungen wieder auf eine Ölheizung zu setzten (gibt’s eine Industrieförderung 2,5- 3k€) oder auf eine Pelletheizung (2-4,8k€ wenn nächstes Jahr wieder gefördert) umzustellen.
Eine Brauchwasser-LWP stünde auch noch zur Verfügung.

Sollte man bei einer Pelletheizung einen Puffer verwenden? (Im Angebot war ein Kombipuffer angeführt)

Wäre die Einbindung der BW-LWP sinnvoll?
Kann und sollte man die Heizkreise von OG, EG für Heizkörper und den Handtuchtrockner auf einen Kreis / Umwälzpumpe zusammenlegen?

Gibt’s noch wirtschaftliche Alternativen?

  •  Vardi17
13.12.2017  (#1)
Wenn erlaubt (& wenn es nur auf die Kosten ankommt), dann Öl. In unserer Gemeinde sind z. B. sowohl bei Neubau als auch bei Ersatz eines alten Kessels fossile Heizungen verboten. 
Pellets mit Solarthermie sind ein „natürliches Paar“, beides braucht den Puffer. In unserer Gegend sind die Winter-Schattenlöcher oft jene, wo im Sommer besonders viel Sonne ist. D. h. also, im Winter könnte der Pelletkessel das WW WW [Warmwasser] gleich miterzeugen, im Sommer würde das (großteils) von der ST erledigt. Eine Brauchwasserpumpe bräuchte es hier nicht. 

Allerdings muss man für die Umrüstung Geld in die Hand nehmen: für den Kessel, die Umrüstung des Lagers und die Beförderung der Pellets. 
Vier Monate Schatten klingt nach 0 solaren Gewinnen und kalten Außentemperaturen im Winter: möglicherweise auch von daher kaum der richtige Ort für eine LWP LWP [Luftwärmepumpe].

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  •  altehuette
  •   Gold-Award
13.12.2017  (#2)
Jetzt noch einen neuen Ölkessel einzubauen, finde ich etwas gewagt! Was mit Gas so rauskommt, sieht man eh, wenn ein Knotenpunkt ausfällt, wenn es auch auf unsere Versorgung keine direkte Auswirkung hat. Bei großen Knotenpunkten kann zwar Dieser im Fall eines Ausfalles "umfahren" werden, aber es gibt viele Knotenpunkte die nicht umfahren werden können. Geht nicht so einfach wie beim Strom wo es fast überall schon Ringleitungen gibt. Dass man sich von Russland so abhängig macht, würde ich als fahrlässig bezeichnen, selbst wenn Gas auch von Norden kommt. Aber die Preise haben gleich reagiert im Großhandel.

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  •  joe_pam
13.12.2017  (#3)
heutzutage eine Heizung mit fossilen Brennstoffen zu bauen finde ich persönlich für unsere nachfolgenden Generationen verantwortungslos - es sei denn man hat ein Haus, welches nahezu keine bzw. wenig Energeizufuhr braucht.
Der Strom für die Wärmepumpen ist ja auch teilweise fossil erzeugt, meiner Meinung auch keine saubere Sache.
Was spricht gegen einen Holzvergaser mit Pufferspeicher - 2 mal pro tag nachlegen, bisschen mehr Wartungsaufwand - mit witterungsgeführter Regelung fast wie eine automatische Heizanlage...

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  •  Kleinhirn
  •   Gold-Award
13.12.2017  (#4)
Was sagt der Energieausweis bezüglich Verbrauchswerte??
Da könnt man ja mal grob abschätzen, was die Technik so an Energie verbrät, bevor die Wärme im Haus ankommt emoji

Was ich nicht versteh: Heizkörper abgedreht bzw stark gedrosselt und man fährt trotzdem 60° vl??
Eigener Heizkreis für Handtuchtrockner??

Er soll mal beim Haustechnikforum gucken. Da gibts ein paar Spezialisten, die alte Ölkessel gepimpt haben (Dämmung, Düsen usw) und die Verbrauchswerte signifikant gesenkt haben..

Was meint der Installateur mit "nix verändern, da es keine Ersatzteile gibt?"
Ansonst, solang das Werkl funktioniert einfach heizen, schlucken bei der Ölrechnung und warten, was sich tut bei der Heiztechnik emoji

Meiner persönlichen Meinung nach (sofern vom Gebäude her möglich) macht heutzutage eine WPWP [Wärmepumpe] am meisten Sinn und da am besten Erdwärme...
Alles andere sind KOmpromisse, die teuer vielleicht sogar schon wieder in 10 Jahern ausgebaut bzw. erneuert werden müssen.. (holzvergaser, Pellets sind mit den Wartungskosten nie konkurrenzfähig mit einer Wärmepumpe! )


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  •  Tschortsch
  •   Bronze-Award
14.12.2017  (#5)
Ja, die Kosten sind leider das Thema.
Gesamt betrachtet schneidet mM in dem Fall die Pelletheizung ohne Komforverlust vermutlich noch am besten ab.
(weniger Abhängig, langfristig etwas geringere Heizkosten und ökologischer)

Solarthermie macht das ganze bestimmt nicht günstiger. Einbindung ins Haus aufwendig (der Heizraum ist mitten drinnen).

Die BW-WPWP [Wärmepumpe] ist noch von mir übrig, daher die Überlegung diese zu verwenden.

Also den Pufferspeicher für die Pelletheizung sollte man grundsätzlich schon vorsehen?

Ich denke es ist schwierig ohne die Heizung zu kennen Empfehlungen auszusprechen aber sollte man die Hydraulik vereinfachen? auch wenn die Ölheizung noch länger bestehen bleibt?
D.h., einen Kreis für Heizkörper und Handtuchtrockner und einen für FBH FBH [Fußbodenheizung].

Die Vorlauftemp und ob sie einen EA EA [Energieausweis] haben muss ich nochmal hinterfragen.

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  •  Kleinhirn
  •   Gold-Award
14.12.2017  (#6)

zitat..
Tschortsch schrieb: Also den Pufferspeicher für die Pelletheizung sollte man grundsätzlich schon vorsehen


"Vereinfacht" aber auch wieder nicht die Hydraulik, sondern es wird wieder ein Stückerl komplexer emoji
Handtuchtrockner ("Hühnerleiter"? ) ist gewöhnlich problematisch für die Hydraulik..(egal ob bei HZK oder FBH FBH [Fußbodenheizung])

saniert mit 12cm EPs und trotzdem 2400lt?

Zum Vergleich mein Haus: ca 160m², Eg und OG, BJ 1963, saniert mit 19cm EPS, Sole WPWP [Wärmepumpe] mit RGK RGK [Ringgrabenkollektor], Verbrauch gesamt Heizung inkl WW WW [Warmwasser] letzes Jahr 2500kw/h Strom (entspricht ca 250lt HEL )

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  •  rocco81
  •   Gold-Award
14.12.2017  (#7)

zitat..
Tschortsch schrieb: m Jahr ca. 2400l Heizöl + 3-4 rm Holz + x kW/h für die Umwälzpumpen.


Heißt Allesbrenner + Puffer vorhanden? Oder Raumöfen?


zitat..
Tschortsch schrieb: Sollte man bei einer Pelletheizung einen Puffer verwenden?


Bei Pelletsheizung nicht zwingend notwendig, ich habe auch keinen kenne aber deine Hydraulik nicht.
Ein Scheitholzkessel und Solarthermie braucht zwingend einen Puffer. Dann meist mit integrierter Brauchwasserbereitung (Hygienepuffer mit Frischwasserwendel, Tank in Tank System, Frischwassermodul...)

zitat..
Tschortsch schrieb: Die BW-WPWP [Wärmepumpe] ist noch von mir übrig, daher die Überlegung diese zu verwenden.


Nur weil es herumliegt würde ich das nicht zwanghaft integrieren wollen. Macht die Sache nur komplizierter.

Ich würde Öl raus und Pellets rein, dafür gibt es Förderungen von Bund und je nach Bundesland.
In dem Zuge die alten Pumpen erneuern und die Hydraulik gscheit abstimmen.
Lass dir keine unnötigen Sachen einreden: Zusatzgeräte für Brauchwasser im Sommer, Allesverbrennungsofen... brauchst nicht. Den alten Tankraum kann man mit geringem Aufwand zum Pelletslager umbauen. Ich habe keinen Keller, darum Gewebetank am Dachboden (im Prinzip ein Sack auf einem Rohrgestell)
Je einfacher das Heizsystem desto besser und effizienter funktioniert es.

Mein Tip wie immer: Geh zu einem österr. Hersteller und lass dich dort im Schauraum beraten, die kennen sich besser aus als so mancher Heizungsbauer.


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  •  Tschortsch
  •   Bronze-Award
14.12.2017  (#8)
@kleinhirn, die direkte Umrechnung passt hier nicht. Da muss man die jaz und den Wirkungsgrad mit berücksichtigen.

2500kw/h × jaz 4 ÷ Wirkungsgrad 0,6 ÷ 10 kw/hl = 1666Liter Heizöl.

@rocco81, dein Tipp ist sicherlich sinnvoll.

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