Pellets (Holzpellets)
Vorteile und Nachteile, Platzbedarf,
Lagerung, Lieferung, Kosten: Hier steht
was Sie über Pellets und Heizen mit
Pellets wissen müssen:
Vorteile und Nachteile von
Pellets
Umweltverträglich, CO2-neutral
Niedrige Betriebskosten
Freie Lieferantenwahl
Wertschöpfung im Inland (regionale Verfügbarkeit, Arbeitsplatzsicherung)
Meist gute Förderungen möglich
Regelmäßige Aschenentfernung nötig
Lagerraum ist notwendig
Bei der Investition teurer als viele andere Heizsysteme
Holz-Pellets werden
aus Sägemehl ohne Zusatz von
Hilfsstoffen hergestellt, indem das
Sägemehl bei höherer Temperatur durch
eine Lochmatrize gepresst wird. Je nach
Land und Norm werden unterschiedliche
Größen produziert, in Österreich sind
Pellets ca. 6 mm dick und 5 bis 30 mm
lang und wiegen ca. 650kg/m³. Durch den
niedrigen Wassergehalt haben sie einen
hohen Energieinhalt (4,9kWh/kg) und
benötigen nicht mehr Lagerraum wie eine
Ölheizung. Durch die Homogenität
errreicht man eine sehr gleichmäßige
Verbrennung mit minimaler
Schadstoffbelastung. Als reines
Biomasseprodukt sind Pellets CO2-neutral
(tragen nicht zum Treibhauseffekt bei).
Die Asche kann problemlos als Dünger
verwendet werden. Zusammengefasst: Im Bezug auf klimaverträgliches Heizen stellen Holzpellets als ökologische Variante eine ausgezeichnete Möglichkeit zum CO2-Einsparen dar.
Platzbedarf, Lieferung und
Lagerung von Pellets
Pelletslager benötigen nicht mehr Platz als
Tankräume für Ölkessel. Für ein normales
Einfamilienhaus benötigt man je nach Heizlast
bzw. Wärmebedarf einen Raum von rund 6m²
Grundrissfläche. Damit kann ein Jahresbedarf
(4000 bis 5000kg für ein Einfamilienhaus)
eingelagert werden. Die Zustellung erfolgt
üblicherweise mit Tankwagen. Der Schlauch zur
Einblasung ist üblicherweise maximal 30m lang.
Faustformel: Benötigter
Pellets-Lagerraum in m³ = Heizlast in kW
Die Grundfläche des Lagerraumes ergibt sich dann
aus dem Volumen dividiert durch die Raumhöhe.
Der Pellets-Lagerraum
Der Pelletlagerraum muss an einer
Außenwand liegen, damit der Befüllstutzen von
außen gut zugänglich ist. Auch der Heizraum
sollte an eine Außenwand grenzen, da der
Pelletskessel Frischluft braucht.Das Pelletlager
muss statisch dem seitlichen Druck der Pellets
standhalten. Dies wird bei normaler Raumhöhe
z.B. durch 10cm Stahlbetonwand, 12cm Mauerziegel
verputzt oder 12cm Holzsteher (Abstand 62,5) mit
15-20mm Beplanung und entsprechender Montage an
Boden und Decke erreicht. Bei der Eingangstür
zum Pelletslager wird eine Führung (Z-Profil)
montiert, die den Einschub von 3cm starken
Holzbrettern ermöglicht (Schutz gegen
Aufdrücken der Tür durch das Gewicht der
Pellets). Gegenüber der Einblasöffnung ist eine
Prallschutzmatte aus alterungsbeständigem
Kunststoff anzubringen (z.B. 100 x 150 cm, 20cm
Wandabstand). Dieser Prallschutz verhindert, dass
die Pellets beim Auftreffen auf die harte Wand
beschädigt werden. Die Tür zum Pelletslager
muss eine umlaufende staubdichte Dichtung
aufweisen, damit der Staub nicht in die
Kellerräume gelangen kann. Das Pelletlager muss
ganzjährig trocken sein, aus diesem Grund ist
bei Altbauten manchmal eine hinterlüftete
Vorsatzschale empfehlenswert. Wenn Rohrleitung
durch das Pelletslager nicht vermeidbar sind,
müssen diese mit einem Ableitblech in der
Flugbahn der Pellets verkleidet werden (keine
rechteckige Verkleidung, sondern schräges
Ablenkblech!). Weiters dürfen im Pelletlager
keine Elektroinstallationen (Schalter, Leuchten)
gesetzt werden (außer im explosionssicherer
Ausführung). Wichtig ist auch, sich rechtzeitig
bei der zuständigen Behörde zu erkundigen, ob
spezielle Brandschutzausführungen notwendig
sind. Meist sind allerdings für
einfamilienhausübliche Lagermengen keine
besonderen Anforderungen zu erfüllen.
Schrägboden
Die Zwischenschrägen ("Schrägboden"),
die die Pellets zur Raumentnahmeschnecken
führen, werden unter einem Winkel von ca. 45°
angebracht, damit die Pellets leicht
nachrutschen. Dieser Schrägboden muss aus einem
Material mit glatter Oberfläche hergestellt
werden, wie z.B. (beschichteten) Spanplatten.
Weiters muss der Schrägboden stabil ausgeführt
werden (1m³ Pellets wiegt 650kg). Die untere
Abdichtung zur Förderschnecke erfolgt am besten
mit einem Blechstreifen und einem
Moosgummistreifen (Schallentkopplung). Auch die
Förderschnecke sollte übrigens auf einen
Gummistreifen aufgelegt werden, um eine
Schallübertragung über die Betondecke zu
verhindern.
Befüllstutzen
Es werden 2 Stutzen im Abstand von rund 50cm
gesetzt (einer dient zum Befüllen, der andere
zum Absaugen der eingeblasenen Lutf). Bauseitig
werden dazu zwei Wandöffnungen mit 125 bis 150mm
Durchmesser hergestellt, in die ein PE-Rohr
eingemauert wird. In dieses wird dann der
eigentliche Befüllstutzen (Kupplungsstutzen
NW100, Stortz Typ A) einbebaut und abgedichtet.
Der Befüllstutzen muss an die Erdung
angeschlossen werden (elektrostatische Aufladung
beim Befüllen). Rohrleitungen aus Kunststoff
sind aus diesem Grund nicht verwendbar. Wenn der
Befüllstutzen unterhalb des Erdniveaus in einen
Lichtschacht eingebaut wird, muss an der
Außenseite ein 45°-Bogen verwendet werden, da
der Einblasschlauch nicht so eng gebogen werden
kann. Jedenfalls muss immer gewährleistet sein,
dass die Rohrinnenseite überall glattwandig
verbunden ist. Auf die Befüllstutzen sind
Blinddeckel anzubringen. Sinnvoll ist auch ein
gut erkennbares Warnschild "Achtung: Vor dem
Befüllen Heizung abschalten!".
Pellets-Qualität
Kaufen Sie nur Pellets, die nach
österreichischen Qualitätsnormen
(ÖNORM 7135) hergestellt wurden! Damit
verhindern Sie einen zu hohen Staubanteil
(entsteht bei Einblasung, Lagerung etc.
durch Zerfall von Pellets) und die damit
verbundenen Probleme (z.B. problematische
Austragung). Die Pellets müssen
untergehen, wenn man siein ein Glas mit
Wasser wirft.
Kosten von Holzpellets
Die Brennstoffkosten sind
günstiger als bei Heizöl oder Gas und variieren
nach Lieferart (mit Tankwagen eingeb
Iasen, in Säcken oder
Big-Bags) und Lieferdatum. Eine Abhängigkeit vom
Ölpreis lässt sich auch beobachten. Der
Heizkessel selbst ist bei der Investition etwas
teurer als ein Ölkessel, jedoch sind die
Herstellkosten des Lagerraumes geringer und man
erhält meist eine Förderung. Wesentlich ist
auch das "Feeling", man hat
schließlich eine umweltverträgliche Holzheizung
im Keller.
Versorgung mit Pellets
In Österreich ist eine flächendeckende
Versorgung sichergestellt. Die Pelletsproduzenten
stellten im Jahr 2000 über 60.000t her, was
gegenüber 1997 einer Vervierfachung entspricht
(Quelle: Pelletsverband Austria).
Nachteil Asche-Entfernung bei der
Pelletsheizung
Auch wenn manchmal damit geworben wird, dass nur
einmal jährlich der Aschenbehälter geleert
werden muss: Realistischer ist eine Entleerung
alle 1-2 Monate. Dies sind auch die
durchschnittlichen Ergebnisse der
Pelletskesselstudie der EVA (leider bereits aus
2004). Allerdings liegen uns Erfahrungen von
Lesern vor, die tatsächlich nur am Ende der
Heizsaison eine Ascheentleerung durchführen
müssen. Dies hängt natürlich wesentlich mit
der Betriebsweise (und damit dem Ascheanfall) und
der Größe der Aschenlade zusammen. Achten Sie
beim Kesselkauf also auf eine große Aschenlade,
damit Sie die Entleerungshäufigkeit minimieren.
Bei der Ascheentleerung kann es zu leichten
Verschmutzungen kommen, außerdem ist der
Behälter nicht ganz leicht. Die reine Holzasche
kann aber dafür einfach kompostiert werden.