Diffusion

Unter Diffusion versteht man einen sehr langsamen Vorgang, bei dem Gase andere Gase oder sogar Festkörper durchdringen. Die Diffusion ist ein Vorgang, bei dem (nur) Moleküle wandern, also nicht das gesamte Medium in Bewegung ist. Je kleiner die Moleküle des Gases, desto leichter werden Festkörper durchwandert.

Warum kommt es ohne Stofftransport zur Wanderung von Molekülen?

Treibende Kraft für diesen Prozess ist ein Unterschied in der Konzentration. So kommt es beispielsweise im Winter zu einer Wasserdampfdiffusion durch eine Außenwand von innen nach außen, weil der Dampfdruck im Winter normalerweise innen höher ist als außen.

Setzen Baustoffe diesem Vorgang einen Widerstand entgegen?

Ja, der Widerstand, den ein Baustoff der Diffusion entgegensetzt, wird durch den Diffusionswiderstandswert μ-Wert, sprich "mü-Wert") angegeben. Feuchtigkeitssperren und Metalle haben einen unendlich hohen Diffusionswiderstand, Luft hat 1 (also keinen Widerstand gegen die Wasserdampfdiffusion, die Moleküle können ungehindert wandern)

Unterschied zwischen Diffusionsoffen und undicht

Der Diffusionsvorgang darf nicht mit einer Undichtheit des Bauteils verwechselt werden, die z.B. durch Fugen entsteht. Solche Undichtheiten ermöglichen einen makroskopischen Stofftransport durch die Gebäudehülle mit allen damit verbundenen Nachteilen. Von der Größenordnung her kann z.B. bei einem Bauteil ein Feuchteeintrag von täglich 1 Gramm Wasser pro m² Bauteilfläche durchaus vorkommen. Im Vergleich dazu liegt der Feuchteeintrag durch eine Fuge oder eine Undichtheit vielleicht bei täglich 300 Gramm Wasser pro Meter Fuge. An diesem Beispiel wird deutlich, dass der Dichtheit des Gebäudes große Aufmerksamkeit gewidmet werden muss. Diffusionsoffenes Bauen ist bauphysikalisch in Ordnung und wird auch von Bauökologen empfohlen. Undichtes Bauen führt aber zu Bauschäden. Luftdichtes Bauen schließt diffusionsoffenes Bauen also nicht aus.