Zukunftsorientiertes und energiesparendes Bauen heißt also so bauen, dass die Energiekosten niedrig bleiben und somit auch bei steigenden Kosten für Strom, Gas, Pellets etc. das eigene Heim leistbar bleibt - und dies auch wenn z.B. zusätzliche Kosten durch die Ausbildung der Kinder entstehen oder wenn man in Pension geht und ein Teil des Einkommens wegfällt.
Üblicherweise wird unter einem Energiesparhaus ein Haus verstanden, bei dem der Energieverbrauch niedriger ist als bei Standardhäusern, die nach geltenden Bauvorschriften errichtet werden. Aus diesem Grund stellt der Begriff "Energiesparhaus" so etwas wie einen Überbegriff dar. Auch Niedrigenergiehäuser, Solarhäuser, Nullheizenergiehäuser, ja sogar Passivhäuser, all das sind Energiesparhäuser.
In den Bauvorschriften wurden früher nur die thermische Qualität der verschiedenen Außenbauteile geregelt. Über den so genannten U-Wert wurde definiert, wie gut ein Bauteil den Wärmeverlust nach außen verringert. Nach einem modernen Verständnis und nach neueren Richtlinien (OIB-Richtlinien) wird seit längerem eine gesamtenergetische Betrachtung gefordert. Es spielen also auch Wärmeverluste durch die Lüftung eine Rolle, aber auch Wärmegewinne durch die Sonneneinstrahlung (solare Gewinne) und durch innere Wärmequellen.
Somit verschiebt sich die Betrachtung weg von einer reinen Bauteilberechnung hin zu einem Gesamtkonzept, das auch die Ausrichtung des Gebäudes, die Anordnung und Größe der Fenster und sogar die Art der Lüftung (mechanisch über eine kontrollierte Wohnraumlüftung oder manuell) berücksichtigt. Als einfachster Wert zur Beschreibung einer gesamtenergetischen Einschätzung werden Energiekennzahlen verwendet, meist ein berechneter Jahres-Energiebedarf, der durch die beheizte Fläche dividiert wird (als Einheit ergibt sich dann kWh/m²).
Eine Gebäudeausrichtung nach Süden verringert die Energiekosten. Damit ist gemeint, dass die Fenster nach Süden orientiert werden sollen, aber auch die Grundrissplanung dabei berücksichtigt wird (Schlafzimmer im Norden, Wohnräume im Süden). Dies spart nicht nur Energie im Winter, sondern verhindert auch Überhitzungsprobleme im Sommer. Außerdem müssen alle Bauteile möglichst gute Dämmeigenschaften haben. Vergleichen Sie den U-Wert der Außenwände, der Decken, der Fenster und generell aller Bauteile, die die thermische Hülle Ihres Hauses bilden. Zu einem modernen Energiesparhaus gehört auch die Installation einer Wohnraumlüftung. Diese sorgt für hygienische Luftverhältnisse und ist insbesondere bei der heute geforderten und durchaus sinnvollen dichten Gebäudehülle eine Erleichterung, um im Winter Feuchtigkeitsprobleme zu vermeiden.