Der U-Wert (früher k-Wert) ist ein Maß für den Wärmedurchgang durch einen Bauteil und wird in W/(m²K) angegeben. Mit dem U-Wert wird also ausgedrückt, welche Leistung pro m² des Bauteils auf einer Seite benötigt wird, um eine Temperaturdifferenz von 1 Kelvin aufrecht zu erhalten (Anm.: Leistung ist Energie pro Zeiteinheit. Deshalb auch: Welche Energiemenge pro Zeiteinheit durch den Bauteil fließt).
Je kleiner der U-Wert ist, desto besser, weil weniger Wärme durch den Bauteil geleitet wird. Der U-Wert kann aber nur die Wärmeleitung beschreiben, und dies auch nur im stationären Fall. Instationäre Vorgänge, Speicherung oder Wärmestrahlung werden dabei nicht berücksichtigt.
Eine Abschätzung des U-Werts der Bauteile Ihres Hauses können Sie online in unserer Interaktivzone machen.
Berechnung:
Der U-Wert ist auch für mehrschichtige
Bauteile ermittelbar. Dazu werden die einzelnen
Wärmedurchlasswiderstände summiert:
R1 = d1 / l1
R1...Wärmedurchlasswiderstand der
Schicht 1 [m²K/W], (Anm.: früher wurde R mit D
gekennzeichnet)
d1... Dicke der Schicht 1 [m]
l1...
Wärmeleitzahl der Schicht 1 (= spezifische
Wärmeleitfähigkeit) [W/mK]
Rges = Rsi + R1 + R2 + ... + Rn + Rsa
Rges ... gesamter
Wärmedurchgangswiderstand [m²K/W]
R1 .... Wärmedurchgangswiderstand
einer Schicht [m²K/W]
Rsi ... innerer
Wärmeübergangswiderstand [m²K/W]
Rsa ... äußerer
Wärmeübergangswiderstand [m²K/W]
Die Werte Rsi und Rsa
beschreiben die Übergangsbedingungen an den
Bauteiloberflächen und sind in Tabellen für
verschiedene BauteilkonsteIIationen
angegeben (zB. senkrechte nicht hinterlüftete
Außenwand: Rsi + Rsa =
0,17 m²K/W).
Der U-Wert ergibt sich zu
U = 1 / Rges
Anmerkungen:
Gültigkeit und Rahmenbedingungen:
Der U-Wert gilt an sich nur bei stationären Bedingungen (d.h. die Temperaturen innen und außen ändern sich nicht). Bei veränderlichen Bedingungen beeinflusst die Speicherfähigkeit das Verhalten des Bauteils. Da aber üblicherweise Erwärmungs- und Abkühlvorgänge ähnlicher Amplitude und Form abwechselnd auftreten ("symmetrische Wellen"), gleicht sich dieser Effekt aus, sodass der U-Wert durchaus auch unter realen Bedingungen zur Bewertung der thermischen Qualität eines Bauteils verwendet werden kann (und wird). Über die Grenzen dieser Betrachtung und über die Gültigkeit des U-Werts existiert seit längerem ein Streit unter sog. Experten. Sie können aber davon ausgehen, dass der U-Wert zum Vergleich der Dämmwirkung von Bauteilen sehr gut geeignet ist und die Speichermasse des Bauteils nur sehr wenig Einfluss hat.
Luft dämmt gut?
Ja, aber... nur bei wirklich stehender
Luftschicht, wie z.B. die eingeschlossene Luft in
Dämmstoffen. In Luftschichten bildet sich eine
Konvektion (Luftströmung), die einen Ausgleich
zwischen warm und kalt verursacht. Je breiter die
Luftschicht, desto leichter kommt es zu so einer
Ausgleichsströmung. Richtwerte bei senkrechten
Luftschichten: 5mm Luftschicht hat einen
Wärmewiderstand R von 0,12m²K/W, 10mm von
0,15m²K/W, 40mm bis 200mm von 0,18m²K/W. Bei
noch dickeren Luftschichten nimmt die
Dämmwirkung sogar wieder leicht ab.