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·gelöst· 25er Ziegel ohne Dämmung bewohnbar?

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  •  Cain199
4.5.2021
6 Antworten | 6 Autoren 6
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Hallo, wir bauen gerade und das Geld wird knapp jetzt ist die frage aufgetaucht können wir im Herbst bei uns im Haus einziehen. Vorerst ohne fassade /dämmung. Ich glaube das ein 25er Ziegel zu schmal ist um im Winter mit normaler Heizung Wohnen zu können.
Wir haben schon ein gutes Angebot die Frage ist nur ob wir das Geld noch ein wenig sparen und uns fassade und dämmung erst nächstes Jahr leisten sollen.
Danke für alle Ratschläge und Antworten 

  •  nOerkH
  •   Bronze-Award
4.5.2021  (#1)
Mir fehlt die Erfahrung, aber meine Bauaufsicht hat uns davon abgeraten mit dem 25er Ziegel und einer 6kW Wärmepumpe durch den Winter kommen zu wollen ...

derzeit ohne Innenputz pfeift es teilweise auch ganz schön an der ein oder anderen Ritze bei starkem Wind (oder dem Sturm der letzten Tage)

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  •  chrismo
  •   Gold-Award
4.5.2021  (#2)
Wir haben einen Winter im 25er Ziegelhaus und einige Wände sogar Beton ohne Fassade gewohnt. Heizung (Nibe 1155er 6kW+6kW Heizstab, Heizlast lt. EA mit Fassade um die 8kW) lief natürlich "Vollgas", also Heizstab musste zugeschalten werden. Wenn ich die Stromkosten der beiden Jahre ohne/mit Fassade vergleiche, hat uns das ca. 400 Eur gekostet. Und war auch ein Belastungstest für den RGK RGK [Ringgrabenkollektor], der es aber geschafft hat, uns über den Winter zu bringen. Damit wurde quasi ein Jahrhundertwinter simuliert. emoji

Aber die Temperatur war durchwegs über 21°C. Einzig in einem Raum, mit drei Seiten Außenwand, zwei davon in Beton und darunter offene Garage (da war aber zumindest die Decke gedämmt) war es meist so um die 19°C. Also absolut uneingeschränkt bewohnbar. 

Wir hatten Sorge wegen Schimmel, weil ja die Außenwände sehr kalt werden können und man in den Ecken tlw. auch Kondesat hat, aber damit gab es überhaupt keine Probleme. Auf das würde ich aber achten (kontrollieren, trocken wischen, keine Möbel direkt an AW wo es dahinter schimmeln könnte,...).

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  •  Notausgang
  •   Silber-Award
4.5.2021  (#3)
Nachdem wir auch schon im Winter ohne Fassade einziehen wollten habe ich unsere Heizlast 2* gerechnet. In unserem Fall (allerdings ca. 30% der Wandfläche unveränderter Bestand mit 30cm Ziegel + 6 cm EPS) war die Heizlast nur mit 25er Ziegel ohne WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] in etwa doppelt so hoch, die Wärmepumpe rechnerisch bis etwa -1°C ausreichend (dimensioniert für fertiges Haus mit Fassade).

Wir sind Ende März eingezogen und haben den kalten April damit noch mitgenommen (tlw. Minustemperaturen in der Nacht). Die Heizung ist meistens auf Vollast gelaufen, hat aber grundsätzlich gereicht (ohne Heizstab).

Ganz wichtig war es aber auf "kritische" Stellen (Betonecken) EPS zu kleben - vorher waren die Wände dort richtig nass.

Meine "Backuplösung" für einen kalten Winter wäre eine Split-Klimaanlage im größten Raum gewesen (mehrere kW zusätzliche Heizleistung mit gutem COP).

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  •  querty
  •   Gold-Award
4.5.2021  (#4)

zitat..
Cain199 schrieb: im Haus einziehen. Vorerst ohne fassade /dämmung

Wenn irgendwie vermeidbar würde ich das nicht machen.
Ohne Fassade und Putz war es bei uns so dass nach Starkregen die Ziegel durchnässt waren und in manchen Räumen sogar Wasser stand - das Haus ist einfach noch nicht dicht.
Da drinnen dann wohnen...naja, ev. mit Schlafsack und Isomatte und keiner Möblierung, alles andere halte ich für nicht machbar.




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  •  StefanP
  •   Gold-Award
4.5.2021  (#5)
Hallo Cain199,

ich kann dir nur dazu raten, die Fassade zu machen wenn du ein entsprechend gutes Angebot hast. Wir haben sie aufgrund des fehlenden Angebotes nicht gemacht. Den darauf folgenden Winter haben wir trotz einer genau auf unseren Naubau abgestimmte Luft-WP ohne Heizstab durchgerunge. Warum durchgerungen? Die WP WP [Wärmepumpe] ist natürlich bis auf die Abtauzyklen nahezu durchgelaufen. Was finanziell jetzt aber kein Drama ist. Das größere Thema, war die Wandtemperatur und der damit verbundene Faktor des Wohlfühlens. Das war definitiv nicht gegeben. Denn der Temperaturunterschied zwischen der Außenwand und der Raumtemperatur war entsprechend hoch. Schonmal ein Grund für eine Dämmung. Was aber auch nicht zu vernachlässig ist, ist die mächtige Überhitzung im Sommer. Die machte uns eher zu schaffen. nach etlichen Tropennächten hast du dann im Hochsommer innen schnell mal 30 Grad. Und die bekommst nicht mehr raus.

Zudem sich die derzeit herrschende Rohstoffknappheit mMn nicht so schnell ändern wird. Da die Hamsterkäufe schon zu Beginn der Bausaison eine weitere Verkappung erzeugen.

Wenn du die Möglichkeit hast, mach es. Sparen bringt hier nichts, denn günstiger wirds (vermutlich) nicht werden.

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  •  Cain199
4.5.2021  (#6)
Danke für die vielen und raschen Antworten, wir haben mittlerweile schon beschlossen das wir das noch heuer machen werden.
Danke nochmal an alle 

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