« Finanzierung  |

6M-Euribor

Teilen: facebook    whatsapp    email
Zusammenfassung anzeigen (Beta)
  •  samoth
14.6.2012
7 Antworten 7
7
Hallo,

hatte gestern wieder einen Banktermin. Nachdem ich der Beraterin erzählt habe was ich gern hätte und mir so vorstelle, sagte sie, dass sie den 3M-Euribor normalerweise nicht anbieten, sondern den 6M-Euribor als Basis nehmen. Sie wird aber versuchen, den 3M-Euribor für mich durchzubringen, da die Bonität anscheinend wirklich top ist. Wenn sie´s durchbringt wird sie mir beide Varianten anbieten.

Welche Vor/Nachteile habe ich aber eigentlich mit dem jeweiligen Euribor?

lg
tom

P.S. nachdem die bisher angebotenen Aufschläge bei 1,625% (mit 100% Grundbuch) und 1,75% (mit 100% EPU) liegen, habe ich der Beraterin gesagt, dass ich mir einen Aufschlag unter 1,5% (mit 100% EPU) vorstelle. Sie hat gemeint, dass das sehr unwahrscheinlich sei, wiewohl sie weiß, dass es noch vereinzelt Banken gibt, die das anbieten.

Nur, wer sind diese Banken?

  •  Mar-Hol
14.6.2012  (#1)
Ich habe vorige Woche eine Finanzierung bei der Spaßkasse und eine bei der BAWAG mit deinen gewünschten Konditionen durchgebracht.
Es gibt sehr wohl noch Banken die unter 1,5% und mit EPU EPU [eintragungsfähige Pfandurkunde] finanzieren.
Nur muss man das auch verlangen.
Sage deiner Beraterin einfach sie braucht sich keine Mühe zu machen bei Aufschlag über 1,5% und GB.
Ich erstelle immer einen Finanzierungsakt mit sämtlichen Einkommen (inkl. Nachweis), Haushaltsrechnung lt. Bankvorgaben, Liegenschaftsbewertung und was noch alles dazugehört.
Mit diesem Akt gehe ich in die Verhandlung und sage was ich mir erwarte. Über 1,5% hat mir erst eine Bank angeboten, und seitdem gehe ich nicht mehr zur Sumsibank.
EPU geht aber auch wirklich nur bei Rating 1-2.
Ab Rating 3 geht nur mehr GB.
Aber Aufschläge sind auch bei einem 3er Rating von 1% möglich. Aber meist auf den 6M oder 12M

1
  • ▾ Anzeige
    Energiesparhaus.at ist Teilnehmer des durchblicker-Partnerprogramms.
Hallo Mar-Hol, kostenlos und unverbildlich kann man Kredite auf durchblicker.at vergleichen, das hilft auch das Angebot der Hausbank besser einschätzen zu können.
  •  samoth
14.6.2012  (#2)
die Spaßkasse (=Hausbank) steht noch aus. Hab mich da an den Tip von creator gehalten und mache die Hausbank eher zum Schluss.

@ mar-Hol, du bist ja anscheinend aus der Finanzbranche - kannst du mir kurz erklären was der Vor/Nachteil beim 3M/6M-Euribor ist?

lg
tom

1
  •  Mar-Hol
14.6.2012  (#3)
Vorteil von 3M ist der Preis. Sprich man zahlt weniger weil der 3M günstiger ist. momentan: 0,662% plus Aufschlag = Zinsbelastung
der 6M liegt bei 0,939.
Wie der Name schon sagt wird der 3Monats Euribor alle 3 Monate angepasst.
Dadurch entstehen auch alle 3 Monate Kosten. Die können zwischen nicht erwähnenswert und einigen Euros liegen.
Bei fallenden Zinsniveau ist eine kürzere Bindung besser, weil ja öfter angepasst.
Bei steigendem Zinsniveau ist eine länger Bindung von Vorteil.

Wenn man jetzt vergleicht 3M+1,5% Aufschlag = 2,162%
Oder man bekommt auf den 6M+1,2% Aufschlag = 2,169%

Ist ein gern gemachtes Lockangebot von Kreditvermittlern.

"Ich hab dir einen Super Aufschlag von nur 1,2 raus handeln können."
In Wirklichkeit ist der übliche Kredit mit 3M+1,5% auch nicht schlechter.

Die S-Bauspar z.B. verlangt generell nur 1% Aufschlag. Aber auf den 3Y-Swap und der liegt meist ein wenig über den 12M
Aktuell ist er sogar um 0,165% günstiger.

Vergleicht man die Zinsunterschiede über die gesamte Laufzeit ist zwischen den Indikatoren + Aufschläge kaum ein Unterschied.
Mal ist man mit dem 3M besser mal mit dem 6M oder sogar mit dem 12M


1


  •  chris23
14.6.2012  (#4)

zitat..
Vergleicht man die Zinsunterschiede über die gesamte Laufzeit ist zwischen den Indikatoren + Aufschläge kaum ein Unterschied.
Mal ist man mit dem 3M besser mal mit dem 6M oder sogar mit dem 12M


Mal so mal so ist nicht ganz richtig. Da es da um Bindungsfristen geht und kürzer gebundenenes Geld normalerweise weniger Zins abwirft ist der 3m Euribor (bei gleichem Aufschlag) im Durchschnitt besser als der 6 oder 12er.

Situationen mit inverser Zinskurve (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Zinskurve) gibt es nicht so oft.

Auch die Anpassung ist meiner Meinung nach kein Argument. Im Mittel hebt es sich über die Laufzeit mit der Verzögerung auf, da die Zinsen mal fallen, mal steigen. Abgesehen davon, dass die Werte jeweils täglich veröffentlicht werden und es nicht unbedingt sein muss, dass die Banken sich mit den Anpassungen an die Bindungsfrist halten. Es wäre auch möglich quartalsmäßig an den 12-monats Euribor anzupassen. Dann ist allerdings die Refinanzierung komplizierter und es wird auch normalerweise so gemacht, dass Bindungsfrist und Anpassung übereinstimmen.

Ich hab mir mal ausgerechnet wie hoch der Unterschied im Mittel zweichen 12- und 3-monats-Euribor ist. Im Schnitt 0,22% seit es den Euribor gibt.

1
  •  Mar-Hol
14.6.2012  (#5)

zitat..
Vergleicht man die Zinsunterschiede über die gesamte Laufzeit ist zwischen den Indikatoren + Aufschläge kaum ein Unterschied.
Mal ist man mit dem 3M besser mal mit dem 6M oder sogar mit dem 12M


Meine Erfahrung zeigt mir das die Banken auf längere Bindung (12M) eher bereit sind den Aufschlag niedrig zu halten.
So habe ich in den letzten Monaten einige Finanzierungen mit 1% auf den 12M durchgebracht.
Ist zwar aktuell etwas teurer, aber im Schnitt wahrscheinlich um 0,1-0,4 günstiger
Wie gesagt Indikator + Aufschlag

1
  •  samoth
14.6.2012  (#6)

zitat..
Wenn man jetzt vergleicht 3M+1,5% Aufschlag = 2,162%
Oder man bekommt auf den 6M+1,2% Aufschlag = 2,169%


So wie ich das jetzt lese ist´s im Prinzip wurscht, ob 3M,6M oder 12M Euribor - der Aufschlag muss entsprechend sein. Also wenn Summe aus Euribor+Aufschlag das selbe ergibt ist´s mehr oder weniger egal was man nimmt. Richtig?

lg
tom



1
  •  creator
  •   Gold-Award
14.6.2012  (#7)
wiederhole mich da mantramäßig: - http://www.arbeiterkammer.at/bilder/d170/Privatkredite_marz12.pdf

abgesehen davon, dass laut der o.a. studie der 3m-euribor der mit abstand meistverwendete indikator ist: ich habe es mittlerweile unzählicge male gepostet: es ist sinnvoll, auf ein wahlrecht zwischen mehreren indikatoren zu bestehen und die aufschläge indikatorbezogen auszuhandeln. mein mantra-beispiel ist immer 3m-euribor/smr/smr-euribor-mix (="hausmix") wobei die aufschläge auf die smr und den "hausmix" der bank 0,25% unter dem aufschlag auf den 3m-euribor liegen sollten, weil da der bearbeitungsaufwand der bank geringer ist.
je mehr indizes im vertrag zur auswahl, desto leichter, hohe zinsen durch switchen zu vermeiden, da 3m-euribor und smr-gesamt gegenläufig sind.vertragliche zinsobergrenze ist dann ned soo prioritär.

es ist NICHT wurscht, ob kurzfristige indikatoren (alles bis zum 3m-euribor) oder langfristige (9m-euribor und länger), da diese bei zinsänderungen unterschiedlich reagieren - welchen indikator man in welcher phase nimmt, ist einschätzungssache, in niedrigzinsphasen sind kürzere indikatoren billiger, aber auch volatiler.
genau deshalb legt man allen anboten auch ein selbstgestricktes zinsanpassungsmodell mit mind. 2 änderungen pro jahr zugrunde...

http://de.euribor-rates.eu/aktuelle-euribor-werte.asp

zwischen 1w-euribor und 12m-euribor sind aktuell 0,9% differenz. mit dem aufschlag allein ist das ned wurscht...

die aussager, dass "mal so - mal so" kann ich nicht nachvollziehen, da sich niemand - und jetzt schon gar nicht mehr - lange hochzinsphasen leisten kann. wir werden imho auf ziemlich lange zeit nach japanischem, schweizer und mittlerweile auch amerikanischem vorbild zu einer niedrig- oder gar negativzinsphase kommen, damit wären kürzere indizes sinnvoller, weil billiger.

1

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.

Nächstes Thema: Plötzliche Angebotsänderung