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Altbau - welches Heizsystem?

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  •  Heimdall
16.5. - 18.5.2022
12 Antworten | 5 Autoren 12
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Liebe Community!

Ich verfolge eure Beiträge und Kommentare bereits seit längerer Zeit und finde es wirklich klasse, dass es so viele User gibt die ihre fachliche Expertise mit anderen teilen - Hut ab!

Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir zu nachstehend angeführtem Thema eure Meinungen mitteilen würdet:

Wir haben ein 60 Jahre altes Haus gekauft (120 m2) und überlegen uns gerade auf welches Heizsystem wir zukünftig setzen sollen. Ein aktueller Energieausweis ist vorhanden (F – 240 kWh/m²) - ein Termin mit einem Energieberater wurde bereits vereinbart.

Das Haus hat aktuell keinen VWS (innerhalb der nächsten 5 bis 10 Jahre werden wir aber einen machen lassen). Das Dach (Eternit-Kaltdach) und die Fenster (Internorm zweifachverglast) wurden vor ca. 25 Jahren getauscht. Dach und Fenster werden noch von Profis überprüft und ggfs. serviciert. Die Eingangstüre werden wir erneuern. 

Das Haus ist teilunterkellert ohne Dämmung und verfügt über eine Zentralheizung (geheizt wurde vom Vorbesitzer mit Holz/Kohle und mobilen E-Radiatoren).

Die obere Geschossdecke werden wir noch ordentlich dämmen. Wir haben geplant die alte Zentralheizung inkl. der Wandheizkörper gegen eine Fußbodenheizung auszutauschen.

Aktuell tendieren wir zu einer Pelletsheizung mit Wärmepumpe für das Brauchwasser im Sommer. Der vorhandene Kamin müsste natürlich dahingehend adaptiert werden.

Uns wurde aber auch nahegelegt, dass wir uns den Einbau einer Wärmepumpe überlegen sollten. Mir ist natürlich bewusst, dass wir aufgrund der benötigten Vorlauftemperatur keinerlei Förderung bekommen würden und die entstehenden Stromkosten nicht zu unterschätzen sind.

Was ist eure Meinung dazu?

LG
 

  •  Brombaer
  •   Gold-Award
16.5.2022  (#1)
Erstmal alle kurzfristigen Verbesserungen der Gebäudehülle vornehmen.

- Glas der Fenster prüfen, ggfs. tauschen
- Haustür(en) prüfen
- Dachbodendämmung prüfen, kann selbst gemacht werden.
- Kellerdeckendämmung, kann selbst gemacht werden.

normal käme dann in der nächsten Heizperiode den thermischen Abgleich machen, aber wenn ihr auf FBH FBH [Fußbodenheizung] wechselt, dann wird es eh eine größere Baustelle.

Habt Ihr eine anvisierte VL VL [Vorlauf] Temperatur ?

Zur FBH FBH [Fußbodenheizung] gäbe es zusätzlich noch die Möglichkeit der Decken- und/oder Wandheizung. Das kann man durchaus auch selbst machen, hier im Forum sind bebilderte Umsetzungen beschrieben. 

unbedingt mal durch ältere Beiträge lesen und auch die Suche benutzen.


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  •  Heimdall
16.5.2022  (#2)

zitat..
Brombaer schrieb:

Erstmal alle kurzfristigen Verbesserungen der Gebäudehülle vornehmen.

- Glas der Fenster prüfen, ggfs. tauschen
- Haustür(en) prüfen
- Dachbodendämmung prüfen, kann selbst gemacht werden.
- Kellerdeckendämmung, kann selbst gemacht werden.

normal käme dann in der nächsten Heizperiode den thermischen Abgleich machen, aber wenn ihr auf FBH FBH [Fußbodenheizung] wechselt, dann wird es eh eine größere Baustelle.

Habt Ihr eine anvisierte VL VL [Vorlauf] Temperatur ?

Zur FBH FBH [Fußbodenheizung] gäbe es zusätzlich noch die Möglichkeit der Decken- und/oder Wandheizung. Das kann man durchaus auch selbst machen, hier im Forum sind bebilderte Umsetzungen beschrieben. 

unbedingt mal durch ältere Beiträge lesen und auch die Suche benutzen.

Vielen Dank, Brombaer, für deine Tipps! Nein, noch haben wir keine anvisierte VL VL [Vorlauf]-Temperatur. Das mit der Kellerdeckendämmung müssen wir uns erst genauer ansehen, da die Decke jetzt schon recht niedrig ist. Alle anderen Punkte haben wir schon auf unserer Agenda. Wir möchten die Heizungsanlage dieses Jahr noch tauschen, daher ist die Option mit dem thermischen Abgleich leider hinfällig. LG

zitat..
Brombaer schrieb:

Erstmal alle kurzfristigen Verbesserungen der Gebäudehülle vornehmen.

- Glas der Fenster prüfen, ggfs. tauschen
- Haustür(en) prüfen
- Dachbodendämmung prüfen, kann selbst gemacht werden.
- Kellerdeckendämmung, kann selbst gemacht werden.

normal käme dann in der nächsten Heizperiode den thermischen Abgleich machen, aber wenn ihr auf FBH FBH [Fußbodenheizung] wechselt, dann wird es eh eine größere Baustelle.

Habt Ihr eine anvisierte VL VL [Vorlauf] Temperatur ?

Zur FBH FBH [Fußbodenheizung] gäbe es zusätzlich noch die Möglichkeit der Decken- und/oder Wandheizung. Das kann man durchaus auch selbst machen, hier im Forum sind bebilderte Umsetzungen beschrieben. 

unbedingt mal durch ältere Beiträge lesen und auch die Suche benutzen.

 


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  •  cacer
  •   Gold-Award
16.5.2022  (#3)
die richtige vorgehensweise ist eigentlich zuerst dämmen / verbrauch runter bringen und danach den passenden wärmeerzeuger auswählen.
alternativ musst du ne punktlandung mit der gebäudehülle schaffen;
sonst passt der wärmeerzeuger nicht zum haus. bei pellets nicht ganz so dramatisch, bei WPWP [Wärmepumpe] aber essenziell.

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  •  Heimdall
17.5.2022  (#4)

zitat..
cacer schrieb:

die richtige vorgehensweise ist eigentlich zuerst dämmen / verbrauch runter bringen und danach den passenden wärmeerzeuger auswählen.
alternativ musst du ne punktlandung mit der gebäudehülle schaffen;
sonst passt der wärmeerzeuger nicht zum haus. bei pellets nicht ganz so dramatisch, bei WPWP [Wärmepumpe] aber essenziell.

Da hast du natürlich vollkommen Recht. Bis auf den VWS werden wir das auch machen. Wir werden durch die Dämmmaßnahmen (Dämmung der obersten Geschossdecke, neue Haustüre und Fensterservice) bestenfalls auf 200 bis 210 kWh/m² runterkommem. Ob eine Kellerdeckendämmung möglich ist, müssen wir uns erst ansehen (da die Decke jetzt schon sehr niedrig ist). Und jetzt stellt sich für uns eben die Frage, ob eine Pelletsheizung die einzige sinnvolle Option ist oder ob es auch Sinn machen kann Richtung Wärmepumpe zu gehen. 


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  •  cacer
  •   Gold-Award
17.5.2022  (#5)
zum effizienten wärmepumpen brauchst du niedrige VL VL [Vorlauf]-temperaturen (geringen hub) und eine passende auslegung mit intelligentem aufbau.
ich hab die geringe dämmung bei uns ( 100 jähriges haus mit 6cm innendämmung, 24cm dachdämmung und etwas bodendämmung) mit sehr viel heizfläche kompensiert.
hab alle außenwände, einige innenwände und alle decken mit heizrohr belegt und komme bei NAT -8 mit 27C VL VL [Vorlauf] aus.
statt DH kannst auch FBH FBH [Fußbodenheizung] nehmen, oder noch kombinieren.
sollte alles gut aufeinander abgestimmt sein.

zitat..
Heimdall schrieb: aktuell keinen VWS (innerhalb der nächsten 5 bis 10 Jahre werden wir aber einen machen lassen).

da sehe ich die schwierigkeit.

leichte überdimensionierung nach allen maßnahmen ist ok, es darf dann nur jetzt nicht überdimensioniert werden.
du würdest also anfangs eine "zu kleine" wp nehmen und im kernwinter beiheizen müssen, bis das WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] drauf ist.

das a und o wird dann eine sehr exakte abschätzung/berechnung sein.

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  •  Heimdall
17.5.2022  (#6)

zitat..
cacer schrieb:

zum effizienten wärmepumpen brauchst du niedrige VL VL [Vorlauf]-temperaturen (geringen hub) und eine passende auslegung mit intelligentem aufbau.
ich hab die geringe dämmung bei uns ( 100 jähriges haus mit 6cm innendämmung, 24cm dachdämmung und etwas bodendämmung) mit sehr viel heizfläche kompensiert.
hab alle außenwände, einige innenwände und alle decken mit heizrohr belegt und komme bei NAT -8 mit 27C VL VL [Vorlauf] aus.
statt DH kannst auch FBH FBH [Fußbodenheizung] nehmen, oder noch kombinieren.
sollte alles gut aufeinander abgestimmt sein.

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Heimdall schrieb: aktuell keinen VWS (innerhalb der nächsten 5 bis 10 Jahre werden wir aber einen machen lassen).
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da sehe ich die schwierigkeit.

leichte überdimensionierung nach allen maßnahmen ist ok, es darf dann nur jetzt nicht überdimensioniert werden.
du würdest also anfangs eine "zu kleine" wp nehmen und im kernwinter beiheizen müssen, bis das WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] drauf ist.

das a und o wird dann eine sehr exakte abschätzung/berechnung sein.

Super, vielen Dank für deine Einschätzungen! 👍

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  •  slowmo
17.5.2022  (#7)
Warum den Plan nicht einfach umdrehen. Zuerst in die thermische Gebäudehülle investieren und danach erst die Heizungsanlage erneuern? 

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  •  Heimdall
17.5.2022  (#8)

zitat..
slowmo schrieb:

Warum den Plan nicht einfach umdrehen. Zuerst in die thermische Gebäudehülle investieren und danach erst die Heizungsanlage erneuern?

Wir möchten sämtliche Rohre (inkl. Zentralheizung) austauschen, die Elektrik und die Böden inkl. Estrich erneuern. Aufgrund des größeren Eingriffs werden wir auch den Mehrpreis einer Fußbodenheizung in Kauf nehmen. Uns sind die inneren Werte aktuell wichtiger als die äußeren, damit wir nach erfolgtem Einzug in den Wohnbereichen keine gröberen Eingriffe mehr machen müssen. Natürlich wäre es eine Option mit der alten Holzheizung eine Saison weiterzuheizen und dafür die Fassade zu machen. Wobei die Heizung alleine nicht den größten finanziellen Brocken darstellt.


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  •  cacer
  •   Gold-Award
17.5.2022  (#9)

zitat..
slowmo schrieb: Warum den Plan nicht einfach umdrehen. Zuerst in die thermische Gebäudehülle investieren und danach erst die Heizungsanlage erneuern? 

👍

zitat..
Heimdall schrieb: Natürlich wäre es eine Option mit der alten Holzheizung eine Saison weiterzuheizen und dafür die Fassade zu machen.

oder mehrere saisons.

die frage ist halt, wie weit kommt ihr mit dem verbrauch und den temperaturen runter und wieviel strom wird sich dann die WPWP [Wärmepumpe] gönnen.
da kann man nach mehreren wintern schon sehr gut einschätzen.
parrallel alles für zusätzliche heizflächen vorbereiten bzw schon vorab so gut planen und berechnen, daß alles WPWP [Wärmepumpe]-ready ist.

pellets sind ja auch ne alternative, wenngleich ich kein fan davon bin, holz thermisch zu verwerten. (zumindest nicht überwiegend)
pellets machen aber auch arbeit und brauchen lagerraum und werden nicht billiger...

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  •  Heimdall
17.5.2022  (#10)

zitat..
cacer schrieb:

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slowmo schrieb: Warum den Plan nicht einfach umdrehen. Zuerst in die thermische Gebäudehülle investieren und danach erst die Heizungsanlage erneuern? 
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👍

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Heimdall schrieb: Natürlich wäre es eine Option mit der alten Holzheizung eine Saison weiterzuheizen und dafür die Fassade zu machen.
───────────────

oder mehrere saisons.

die frage ist halt, wie weit kommt ihr mit dem verbrauch und den temperaturen runter und wieviel strom wird sich dann die WPWP [Wärmepumpe] gönnen.
da kann man nach mehreren wintern schon sehr gut einschätzen.
parrallel alles für zusätzliche heizflächen vorbereiten bzw schon vorab so gut planen und berechnen, daß alles WPWP [Wärmepumpe]-ready ist.

pellets sind ja auch ne alternative, wenngleich ich kein fan davon bin, holz thermisch zu verwerten. (zumindest nicht überwiegend)
pellets machen aber auch arbeit und brauchen lagerraum und werden nicht billiger...

Jep, das ist das Dilemma mit Pellets. Kaminadaption und Rauchfangkehrer kommen auch noch dazu. WPWP [Wärmepumpe] wäre uns aufgrund der Einfachheit natürlich am liebsten, wenn uns dann aber die Stromkosten auffressen, beißt sich die Katze in den eigenen Schwanz. Das Thema bei uns ist halt, dass wir das Haus erst beziehen wollen, wenn drinnen alles fertig ist. Wo jetzt der Holzofen angeschlossen ist, kann er leider nicht bleiben, da müssten wir uns noch was einfallen lassen. Wenn wir eine starke WPWP [Wärmepumpe] nehmen würden, fallen wir um die Förderungen um und nach erfolgtem VWS wäre die Pumpe dann zu groß dimensioniert.

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  •  Notausgang
  •   Silber-Award
18.5.2022  (#11)
Ich würde mir (zumindest für die Übergangszeit bis die FBH FBH [Fußbodenheizung] da ist und der VWS gemacht ist) eine Split-Klimaanlage als Zusatzheizung überlegen. Kostet nicht viel, ist im Gegensatz zu einer WPWP [Wärmepumpe] auch lieferbar und bringt auch bei einem Haus ohne WPWP [Wärmepumpe]-Voraussetzungen gute SCOPS.

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  •  Heimdall
18.5.2022  (#12)

zitat..
Notausgang schrieb:

Ich würde mir (zumindest für die Übergangszeit bis die FBH FBH [Fußbodenheizung] da ist und der VWS gemacht ist) eine Split-Klimaanlage als Zusatzheizung überlegen. Kostet nicht viel, ist im Gegensatz zu einer WPWP [Wärmepumpe] auch lieferbar und bringt auch bei einem Haus ohne WPWP [Wärmepumpe]-Voraussetzungen gute SCOPS.

Das ist natürlich auch eine Überlegung wert - danke für deinen Input!

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