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·gelöst· Aufnahme Kredit in der Bauphase

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  •  hartbau
6.10.2020
12 Antworten | 4 Autoren 12
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Hallo Bauherren,

habe eine etwas eigenwillige Situation. Sind gerade am Fertigstellen unseres Eigenheims (200m2 Wohn, 450m2 Grundstück, Grund bereits vorhanden, zwischen Mödling und Baden NÖ auf der Südbahnstrecke). Die Restposten betragen noch ca. 80k€ (hauptsächlich Einrichtung, Boden, Kamin, Beleuchtung). 

Wir konnten bis jetzt alles aus Eigenmitteln und viel in Eigenregie hestellen. Zwei GU Angebote hätten sich auf ~550k ohne Einrichtung belaufen. Bisherige Investitionskosten: 275k.

Wir waren bei der Baukonstruktion sehr großzügig bezüglich Dämmung, KWL, gute Fenster. Man baut ja nur einmal. Jetzt wollen wir bei der Einrichtung nicht anfangen um jeden Euro zu trauern. Leider sieht man die gute Ausführung der Baukonstruktion (mein Part) nicht so sehr wahrnimmt wie eine gemütliche Einrichtung (Hauptaufgabe meiner Frau). 

Wir haben nächste Woche Termine bei mehreren Banken: Raika (Hausbank), BA, Bawag bezüglich eines Kredits. Habe vorher schon ein wenig gerechnet habe aber den Bereich der Finanzen bisher gemieden. Meine Bedenken sind die sehr unterschiedlichen Bearbeitungsgebühren, Kontoführung, Eintragung, usw. Zusammen kommen wir auf 4500€ monatlich nach allen Abzügen (Versicherung, Handy, Internet, ...). 

Laut den einfachen Rechnern könnte ich mit einer Rate von 1200€ in fünf Jahren fertig sein. Dabei sind noch nicht die besagten Gebühren miteingerechnet. Zusätzlich will ich die Bank für so einen 'kleinen' Betrag nicht im Grundbuch stehen haben.

Ist meine Abschätzung realistisch? 

EDIT: Wir haben für die Gemeinde damals auch ein Angebot der Banken für die gesamte Finanzierung über die GUs gebraucht und die Gebühren und zusätzlichen Kosten (Notar, Kontoführung, Sondertilgung, und und und) haben mich dann schon schockiert.

  •  LiConsult
  •   Gold-Award
6.10.2020  (#1)
Hallo Hartbau,

zitat..
hartbau schrieb: Laut den einfachen Rechnern könnte ich mit einer Rate von 1200€ in fünf Jahren fertig sein.

das bedeutet, es "dreht sich" um etwa 75k.

zitat..
hartbau schrieb: Zusätzlich will ich die Bank für so einen 'kleinen' Betrag nicht im Grundbuch stehen haben.

Ist meine Abschätzung realistisch?

Das wird möglich sein - selbstverständlich jedoch unter Inkaufnahme eines höheren Zinssatzes. Dieser macht sich bei einer 5 jährigen Laufzeit und bei dem Betrag jedoch nicht so stark bemerkbar und du ersparst dir im Gegenzug die Gerichtsgebühr für die Einverleibung des Pfandrechtes (1,2%).

Viel Erfolg bei den Verhandlungen!
lg


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  •  hartbau
6.10.2020  (#2)
Danke für die Einschätzung.

Ich habe zusätzlich eine Lebens- und Pensionsversicherung. Kann diese zusätzlich als Sicherheit angegeben werden? Ich kann den Zinssatz leider nur sehr schwer abschätzen und will mich nicht überrumpeln lassen.

Aus meinem Bekanntenkreis kenne ich einen Bereich von 1.25-2.2% fix (>250k auf 15-25Jahre). Wir bei kleinereren Beträgen auch der Zinssatz erhöht? Oder ist das unabhängig von der Kreditsumme?

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
6.10.2020  (#3)
Wenn Vermögenswerte offeriert werden, die man pfandrechtlich vollwertig besichern kann, dann umso besser. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass der Rückkaufswert bei der Lebensversicherung entsprechend hoch ist (mindestens gleich hoch wie der Kreditbetrag).

Die Kreditbeurteilung verursacht innerhalb einer Bank betragsunabhängig den selben Kostenaufwand. Insofern ist das Kosten/Ertragsverhältnis bei kleineren Kreditbeträgen und kürzeren Kreditlaufzeiten für eine Bank naturgemäß ungünstiger als bei "größeren" Beträgen und längeren Laufzeiten.

Ohne den Bankangeboten vorzugreifen würde ich meinen, dass ein Fixzinssatz (wobei dieser für eine 5 jährige Laufzeit zu hinterfragen ist) bzw. der Aufschlag auf den variablen Indikator bankabhängig etwa 0,5% im Falle einer "Blankofinanzierung" (= Finanzierung ohne materielle Besicherung) höher sein wird als im Falle einer Vollbesicherung.

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  •  hartbau
6.10.2020  (#4)
Vielen Dank. Werde noch etwas recherchieren, fühle mich aber jetzt schon sicherer.

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  •  MalcolmX
6.10.2020  (#5)
Habt ihr jetzt quasi letztendlich um rund 300k€ gebaut statt der 550k€ vom GU?

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  •  hartbau
6.10.2020  (#6)
@­MalcolmX: Ja.

ABER: Wir haben viel (zuviel) selbst machen können. Mein Vater ist handwerklich besser als die meisten Profis und ich bin auch nicht so übel. Sogar meine Frau kann schon selbständig anpacken. Haben auch viel nachverhandeln können (kein Zeitdruck) und gute Bekannte bei direkten Zulieferern (Baustoffe). Die Preise von den GUs waren auch nicht nachverhandelt, da wir die Abschätzung nur für die Gemeinde\ Bank brauchten.

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  •  thez
6.10.2020  (#7)
Darf man fragen wer der GU war?

Welche Bauweise? Welche Ziegel? Welche Fenster?

Ein Unterschied von 10-15% kann ich mir vorstellen. Aber knappe 40%, heftig.

LG

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  •  hartbau
6.10.2020  (#8)
Ich verpetz nicht gern Firmen kann dir aber gerne eine PN schicken.
Hausdetails:
 • Ziegelmassivbau 25cm + 18cm EPS (Flachdach + Steildach)
 • OG Rigipswände
 • LWP: Viessmann
 • Fenster: Schmidtnorm (Lagerhaus)
 • KWL: Helios


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  •  thez
6.10.2020  (#9)
Sorry aber 550k€ für 25er Ziegel und Rigipswände im OG, das Angebot der GU ist wohl nicht wirklich ernst zu nehmen.


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  •  hartbau
6.10.2020  (#10)
Kann ich schwer beurteilen.
Die einzelnen vergebenen Gewerke waren schon deutlich günstiger. Besonders geschockt haben mich Elektro (25k)- und Wasserinstallation (30k) sowie die Verlegung der FBH FBH [Fußbodenheizung] (200m2, XPS Klettplatte mit Rautherm 15k) und Fenster (45k Josko & Internorm) in den Angeboten.

Bis auf die Fenster wurden die oben angebenen Schritte selbst durchgeführt. Diesselbe Fläche (3-fach glas und Sonnenschutz) gabs beim Lagerhaus mit Montage um ~20k.


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  •  thez
6.10.2020  (#11)
Ok nun verstehe ich. 
Die günstigere Variante von 275k€ ist mit den oben genannten Details:

zitat..

[ref]hartbau:59294_1#571786[/ref] • Ziegelmassivbau 25cm + 18cm EPS (Flachdach + Steildach)
• OG Rigipswände
• LWP: Viessmann
• Fenster: Schmidtnorm (Lagerhaus)
• KWL: Helios


Naja, dass ist schon weniger hochwertig als, dass was der GU vermutlich angeboten hat.

Für mich persönlich wäre Rigipswände im OG ein No-Go.
Aber zum Glück sind Geschmäcker ja verschieden.



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  •  hartbau
6.10.2020  (#12)
Vieles haben wir vom GU übernommen, bis auf die Fenster. Bei den Fenstern gabs (ausser bei Rekord) keine gravierenden Unterschiede.

zitat..
Für mich persönlich wäre Rigipswände im OG ein No-Go.

Wieso?
Hatten am Anfang Sorgen wegen der Schallübertragung und der Wärmeübertragung. Die Stützen und Platten sind gegen die Gebäudehülle entkoppelt und dazwischen haben wir Steinwollplatten gesteckt. Bis jetzt konnte ich noch keine großen Unterschiede zwischen EG und OG spüren.


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