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Auftrag bzw. Kostenvoranschlag überschritten

   
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  •  Stefan1230
6.4. - 9.4.2022
6 Antworten | 4 Autoren 6
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Hallo liebe Community,
 
Vielleicht hat ja wer von euch einen Rat für mein Anliegen/meine Frage.
 
Folgendes zu meinem Bauprojekt:
Ich habe im Mai letzten Jahres einen Werkvertrag/ Auftragsbestätigung bei einer NÖ Baufirma unterschrieben. Regiebasis – weil ich jeden Tag mitarbeiten konnte und das Gesamtprojekt preislich her für mich i.O. war. Ein Pauschalangebot wäre mir um einiges teurer gekommen. 

In der Auftragsbestätigung war auch der Abriss des Altbestandes inkl. dem Aushub der Baugrube angeführt.
In Summe waren es excl . Ust  ca 5.000 Euro. (100m³ Erde  zu 9Euro/m³ und 115 tonnen Bauschutt  zu 35Euro/tonne.

Nach langem Bitten nach einer Rechnungsaufstellung habe ich nun endlich eine vom Bauleiter erhalten und siehe da – es wurden 800m³ Erde zu 16Euro/m³ und 197 to Bauschutt zu 31Euro/Tonne verrechnet.

Habe es mir ausgerechnet. Aus ca. 5.000 Euro sind nun ca. 20.000 Euro geworden!!!!! Nun meine Frage. Ist das rechtmäßig und so hinzunehmen? Bin der Meinung, dass man sich ja nicht so einfach um das 8-fache bzw. doppelte der Menge verrechnen kann. Anmerken möchte ich noch, dass die Baugrube an manchen Stellen zu breit ausgehoben wurde.

Eine Info seitens des Bauleiters gab es eigentlich nie. Irgendwann einmal, wo der Keller bereits gegossen wurde, meinte er nur „Mit den Aushubkosten sind wir bissel drüber.“ Hat er aber auch nur so im Vorbeigehen gesagt. Keine detaillierte Kostenaufstellung etc...

Weiters wurde bei Baubeginn ein Teleskoplader geliefert. Kostenpunkt für die Rohbauphase in Summe  7000Euro (excl). Von diesem Lader wurde in der Auftragsbestätigung/ dem KV nichts erwähnt! 

Weiters wurden Stützmauern bei dem gekuppelten Nachbarhaus zusätzlich gemacht. War auch nicht in dem Auftrag/ der KV erwähnt. Obwohl der Bauleiter mehrmals vor Baubeginn vor Ort war und sogar noch eine Beweissicherung machte. Bevor der Auftrag unterschrieben wurde.

In der Auftragsbestätigung/ dem vorangegangenen  KV  steht wie immer der Satz:“ Abrechnung erfolgt nach tatsächlichem Arbeitsaufwand und Materialverbrauch.“
Prinzipiell muss ich anmerken bin ich mit der Qualität der gesamten Ausführung sehr zufrieden nur veräppeln will ich mich auch nicht lassen und soviel Geld für den Kalkulationsfehler will auch nicht bezahlen. Zuerst mit einem guten Angebot locken und dann glauben man kann draufhauen was man will?!

Wollte fragen was eure Meinung dazu ist bzw. hat jemand Erfahrung wie ich gegen die o.g. Punkte vorgehen kann? 
Danke schon Mal für eure Unterstützung.
 
LG Stefan

  •  Avenger85
6.4.2022  (#1)
Unabhängig von der Frage der Verhältnismäßigkeit, wie sollte sich ein Keller mit 100m3 Aushub ausgehen? Da habe ich bei meiner Bodenplatte schon die gut doppelte Menge ausgehoben.

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  •  chrismo
  •   Gold-Award
6.4.2022  (#2)
Das Thema gab es hier schon öfters und ist nicht so einfach zu beantworten, weil es doch auf die Details des Angebots ankommt: war es ein Kostenvoranschlag, oder vielleicht nur eine Kostenschätzung, wie lange wurden Preise zugesichert, etc.

zitat..
Stefan1230 schrieb: dass die Baugrube an manchen Stellen zu breit ausgehoben wurde.

Statt 100m3 jetzt 800m3 abzurechnen ist aber unabhängig davon schon extrem. 100m³ sind z.B. 5x10x2m und um auf 800m³ zu kommen, müsste man jetzt schon 10x20x4 ausheben, also alles doppelt so breit/tief. Das hätte ja entweder schon bei der Angebotslegung auffallen müssen, dass die m³ total unplausibel sind (und sorry, da sehe ich auch euch schon auch etwas in der Pflicht) oder dann bei der Ausführung, dass der Bagger das halbe Grundstück aufgräbt. 

zitat..
Stefan1230 schrieb: Weiters wurde bei Baubeginn ein Teleskoplader geliefert.

zitat..
Stefan1230 schrieb: Weiters wurden Stützmauern bei dem gekuppelten Nachbarhaus zusätzlich gemacht.

Also ohne Mehraufwandankündigung und Zustimmung eurerseits ist das mWn nicht OK. Da hättet ihr in jedem Fall vorher informiert werden und dem zustimmen müssen. Wir haben auch auf Regie gebaut und da wurde jede "Kleinigkeit" extra angekündigt (in Summe ging es da um ein paar hundert Eur).

Also ich würde erstmal nicht gleich zahlen, sondern zu einem Anwalt gehen, der den Vertrag prüfen soll. Immerhin geht es um >10k, die es jetzt mehr sind. Die Mehrmenge beim Abriss sehe ich noch am ehesten als "kann man nicht perfekt schätzen und war halt mehr", beim Aushub ist Soll-Ist einfach zuviel auseinander, aber da kommt es wie gesagt auch auf die genauen Formulierungen an. Die Zusatzarbeiten (Mauer) bzw. Geräte gehen mMn nicht in Ordnung. Die Kostenwahrheit bzw. was man euch verrechnen kann, wird wohl irgendwo dazwischen liegen, davon was im Angebot stand und was jetzt verlangt wird.

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  •  Stefan1230
6.4.2022  (#3)

zitat..
Avenger85 schrieb:

Unabhängig von der Frage der Verhältnismäßigkeit, wie sollte sich ein Keller mit 100m3 Aushub ausgehen? Da habe ich bei meiner Bodenplatte schon die gut doppelte Menge ausgehoben.

Hab vergessen zu erwähnen dass der Altbestand einen Souterrainkeller hatte....

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  •  Stefan1230
7.4.2022  (#4)
Hallo, danke für deine Antworten...

zitat..
chrismo schrieb: war es ein Kostenvoranschlag, oder vielleicht nur eine Kostenschätzung, wie lange wurden Preise zugesichert, etc.

es war ein KV und eine Auftragsbestätigung. Preise wurden mir zugesichert. die haben auch gehalten. Bis auf die oben genannten Punkte bez. Aushub und den auf einmal aufgetauchten Problemchen.....

zitat..
chrismo schrieb: Statt 100m3 jetzt 800m3 abzurechnen ist aber unabhängig davon schon extrem. 100m³ sind z.B. 5x10x2m und um auf 800m³ zu kommen, müsste man jetzt schon 10x20x4 ausheben, also alles doppelt so breit/tief. Das hätte ja entweder schon bei der Angebotslegung auffallen müssen, dass die m³ total unplausibel sind (und sorry, da sehe ich auch euch schon auch etwas in der Pflicht) oder dann bei der Ausführung, dass der Bagger das halbe Grundstück aufgräbt. 

es wurde eine Baugrube mit ca 14*9*3,5 Metern ausgehoben. wobei der Altbestandkeller bereits eine "Baugrube von 7*9*1,0 Metern hatte.
Ich bin kein Profi. Ich kenn mich mit Bodenaushub etc nicht aus. Deshalb gibt es ja Professionisten den man da eigentlich vertrauen sollte.....aber ist anscheinend nicht so. 

zitat..
chrismo schrieb: Also ohne Mehraufwandankündigung und Zustimmung eurerseits ist das mWn nicht OK. Da hättet ihr in jedem Fall vorher informiert werden und dem zustimmen müssen. Wir haben auch auf Regie gebaut und da wurde jede "Kleinigkeit" extra angekündigt (in Summe ging es da um ein paar hundert Eur).

Ich habe es jetzt einem befreundeten Juristen weitergeleitet. Der wird sich das mal anschauen. 

Lustigerweise hat mich heute der Bauleiter angerufen. Ich habe ihm die oben genannten Punkte zur Kenntniss gebracht. Kurz darauf kam ein Mail wo er mir einen Preisnachlass von 11.300 € anbot. 
MMn immer noch zu wenig wenn ich dies den Mehrkosten von 31.528€ (unrechtmäßig verrechnete Pausen der Arbeiter, Teleskoplader, Mehrpreis Aushubkosten, Baggerausfälle welche mir verrechnet wurden, Stützmauer) gegenüberstelle.....

Danke für eure Hilfe...

Eines weiß ich ganz genau. ich bau nie wieder ein Haus.....😠


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  •  spitfire69
9.4.2022  (#5)
Wenn die Baugrube 14*9*3,5 ist, dann ergeben sich laut meiner Rechnung 441m³ Aushubsmaterial. 

Wie kommt dein Bauleiter dann auf fast die doppelte Menge? Irgendwie eine komische Berechnung XD

Auf jeden Fall prüfen lassen und nicht gleich den Preisnachlass zustimmen.

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  •  Stefan1230
9.4.2022  (#6)

zitat..
spitfire69 schrieb: Wenn die Baugrube 14*9*3,5 ist, dann ergeben sich laut meiner Rechnung 441m³ Aushubsmaterial. 

Ja stimmt. Ist nur sehr lehmiger Boden. Sprich wenn der durch die Baggerschaufel aufgelockert wird wird die  Masse ja höher. Weil sonst hätten wir den Aushub ja in den mulden verdichten müssen. 

Ich hab ihm ein Mail geschickt mit meinen Preisvorstellungen. Bis dato noch keine Antwort.....

Werde jetzt juristischen Rat einholen. Nur echt den Weg vor ein Gericht will ich mir eigentlich ersparen.


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