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Bodenplatte und Horizontalabdichtung

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  •  sailor85
6.6. - 8.6.2020
9 Antworten | 9 Autoren 9
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Hallo zusammen, 

wir haben gerade den Aushub gemacht und haben eine technische Frage zum Aufbau der Bodenplatte:
Muss eine erdanliegende Bodenplatte immer mit Bitumen (mit Aluminium-Einlage) einlagig geflämmt werden? Die Baufirma meint "nein, das ist nicht notwendig". Andere sagen wiederum "ja, das muss unbedingt gemacht werden". Aus der Forum-Suche und den älteren Threads wurde ich nicht unbedingt schlau, da ja anscheinend auch der Unter-/Aufbau eine Rolle spielt!

Lt. Baufirma ist der geplante Aufbau unserer Bodenplatte wie folgt (von oben nach unten):

1,5cm Fliesenbelag
6,5cm Estrich und Fußbodenheizung
0,002cm PE-Folie
4,0cm Trittschalldämmung
13,0cm isolierende Leichtschüttung
26,0cm Stahlbeton-Bodenplatte in WU-Ausführung
10,0cm Floormate (XPS)
7,0 cm Sauberkeitsschicht (betoniert)
60,0cm Frostkoffer (verdichtet)

Wir haben Hanglage und stehen auf der Westseite komplett im Hang. Die erdanliegenden Außenwände werden mit 25cm WU-Beton (und SIKA-Fugendichtband zur Bodenplatte) betoniert. Die restlichen Außen- & Innenwände werden mit Wienerberger-Ziegel in Massivbauweise errichtet. Zum Hang hin wird eine Drainage verlegt. Es ist nicht mit drückendem/anstehenden Wasser zu rechnen. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung wird verbaut. Radon ist in unserem Gebiet übrigens überhaupt kein Problem.

Frage: Braucht's jetzt auf der Bodenplatte eine geflämmte Bitumenbahn mit Alu-Einlage - oder nicht? Vielen Dank!

  •  rabaum
  •   Gold-Award
6.6.2020  (#1)
Im Hang ist immer zumindest der Lastfall nicht drückendes Wasser zu berücksichtigen. 

Hier wurde viel dazu gesagt. 
https://www.energiesparhaus.at/forum-kellerabdichtung-hanglage-wasser/43799

Bodenplatte würde ich auch auf jeden Fall gegen aufsteigende Feuchtigkeit abdichten.

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  •  monika1979
  •   Silber-Award
7.6.2020  (#2)
Unbedingt flämmen! Mit Alukaschierung reicht 1x, ansonsten 2x.
Aufpassen, dass unter allen Wänden Bitumenflämmbahn aufgebracht wird und ca 20cm überstehen, damit dann gut angeschlossen werden kann.

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  •  csblack
  •   Silber-Award
7.6.2020  (#3)
Ich kann das von Monika1979 nur kopieren...
Wie argumentiert die Baufirma, dass nicht geflämmt werden muss?? Das ist für die Firma ja nicht einmal mit viel Arbeit verbunden...

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  •  ap99
  •   Gold-Award
7.6.2020  (#4)

zitat..
monika1979 schrieb: Mit Alukaschierung reicht 1x, ansonsten 2x.

Und das steht wo?

... Pauschal ist eine DampfSPERRE sicher nicht notwendig.

EDIT/Ergänzung:

Und ich behaupte, daß bei den beschriebenen Gegebenheiten und Aufbau die einzige Feuchtigkeit die der Bodenplatte selbst ist.

Wenn "schnell" gebaut wird dann Feuchtigkeitsabdichtung (und nicht Dampfsperre) ja. (obwohl: bei Handwerkern geht es üblicherweise eher grob zu, Leitungen werden an der Bodenplatte befestigt usw. ... ist die Abdichtung am Ende noch 100% dicht?).

Wenn der Rohbau über den Winter steht und trocknen kann (und der Keller nicht geflutet ist), kann man schon mal darüber nachdenken, ob so eine Abdichtung nicht hinausgeschmissenes Geld ist (ÖNormen entstehen unter Mitwirken der Industrie, unabhängige Experten sind da die Minderheit).

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  •  Hausbau19
  •   Silber-Award
7.6.2020  (#5)
Also ich würde in jedem Fall flämmen, ist glaube ich auch stand der technik. Alukaschierung muss die Dampfsperre meines Wissens nur haben wenn eine erhöhte Radonbelastung vorliegt. das kannst du auch online prüfen ob das in deinem gebiet der fall ist.

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  •  taliesin
7.6.2020  (#6)
Die Dampfsperre halte ich auch für relativ sinnlos, weil der Diffusionsstrom im Normalbetrieb nach unten geht (innen warm, außen kälter), nebenbei ist der Dränschichtschotter eine Kapillarsperre, dazu noch das XPS, Dampf kommt da keiner.

Wenn man also der Dränung absolut vertraut, ist nur eine Abdichtung gegen Bodenfeuchte und nicht stauendes Sickerwasser ausreichend. Am Hang bin ich eher skeptisch ob das 100 Jahre gut geht. Wenn die Dränung zusetzt, hat man zumindest zeitweise aufstauendes Wasser.

Wenn man also abdichten möchte, würde ich auf die Sauberkeitsschicht schweißen und zur Hangwand hin die Bahnen verbinden und mir das Fugendichtband und den WU-Beton sparen (schwarze Wanne). Dort ist die Dichtbahn sicher und hält fast ewig. Hochzug auf die Bodenplatte dann auch noch. Das ist die Maximalvariante ... einfach dicht, da könnte man sogar die Dränung weglassen.

Das ganze WU-Dingens ist ziemlicher Humbug übrigens, weil entweder man macht eine weiße Wanne oder nicht.

Die Abdichtung auf der Bodenplatte ist extrem schwierig ... aufgehende Eisen für die Wand? Schutz vorm bösen Handwerker? Nebenbei sind Bitumenbahnen für Negativabdichtungen eigentlich nicht zugelassen, ginge also nur mit Dichtschlämme. Das kann also nur eine Dampfsperre werden, dafür ist das reichlich viel Aufwand.

Wie gesagt, müssen tut man nicht und vermutlich passiert da auch nichts.

Ach, und auf Oberflächenwasser achten, am Hang wird das sehr oft vergessen!

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  •  lepl1
7.6.2020  (#7)
Warum Trittschalldämmung auf einer Bodenplatte ?

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  •  nOerkH
  •   Bronze-Award
8.6.2020  (#8)

zitat..
lepl1 schrieb: Warum Trittschalldämmung auf einer Bodenplatte ?

Vermutlich weil es das System der FBH FBH [Fußbodenheizung] vorgibt - außerdem isoliert die zusätzlich nach unten für weniger Wärmeverlust richtung Boden?

Unser Aufbau ist ähnlich mit deutlich weniger Schüttung aber auch nur 25cm Plattenstärke - Beton gilt ja erst ab 30cm als "dicht" - wir werden wohl auch eine Horizontalisolierung machen (lassen)

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  •  MarkoW
  •   Silber-Award
8.6.2020  (#9)
Ganz ohne Flämmen würd ich nicht bauen. Besonderes Augenmerk is natürlich gefragt bei Radonbelastung (alukaschiertes Bitumen usw.), aber die hast du ja nicht.

Problem sehe ich darin, dass man beim ganzen Bodenaufbau nichts wirklich die Feuchtigkeit vom Bodenbelag fern hält.
Der Rollierer zieht zwar Feuchtigkeit nicht unbedingt nach oben, aber die feuchte Luft in diesem Bereich gibt gibt es ja trotzdem.
Die PE Folien und etwaige Dämmungen überhalb sind nicht Diffusionsdicht.
Die Beton-Bodenplatte mag zwar Wasserundurchlässig sein, bekommt jedoch zwangsweise leichte Risse (Setzungen, Schrumpfungen) ... ist ebenfalls nicht dicht.
Der ganze Bereich von der Rohdecke bis zum Belag ist im Grunde offen, weil überall die Randdämmstreifen an der Mauer sind ... also alle Folien usw. bringen hier auch nichts mehr.

Und immer nur ein wenig Feuchtigkeit kann trotzdem Grund genug sein, dass der Parkett Schaden nimmt.

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