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Energieausweis/EKZ optimieren

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  •  rome
26.8. - 11.9.2014
10 Antworten 10
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Hallo allerseits!
Wir haben einen Vorab-Energieausweis erhalten und die errechnete EKZ hat uns doch ein wenig verwundert. Unser Einfamilienhaus soll im Bezirk Südoststeiermark errichtet werden.
Die Eckdaten unseres Bauvorhabens:
kompakter Grundriss (ohne Vor- oder Rücksprünge) A/V 0,72
2 Geschosse, 184 m² BGF, Pultdach, Südwest-Ausrichtung
Außenwände Gesamtstärke 42cm, mit 24cm Zellulose-Einblasdämmung, gedämmte Installationsebene, U-Wert 0,13
Bodenplatte/Fußboden erdberührt mit 14cm XPS, U-Wert 0,12
oberste Geschossdecke / Steildach mit insgesamt 32cm Zellulose-Einblasdämmung, U-Wert 0,15
Holz-Alu Fenster, 3-fach Verglasung, Ug 0,5 U-Werte zwischen 0,75 und 0,95
Heizung - ganzjährige Fernwärme, Fußbodenheizung
ohne KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] (bitte keine Diskussion warum)
Die errechnete und für uns enttäuschende Energiekennzahl ist 43. Ist das annähernd korrekt? Sollte ich beim Energieausweis auf Angaben, die das Ergebnis maßgeblich beeinflussen, besonders achten? Von den Dämmstärken / U-Werten kann man glaub ich nicht mehr viel rausholen, also wo kann bzw. soll ich - abgesehen von einer KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] mit Wärmerückgewinnung - ansetzen, um die EKZ zu verringern?
Vielen Dank für eure Ratschläge.

  •  dyarne
  •   Gold-Award
26.8.2014  (#1)
hier kannst du nachvollziehen woher deine ekz kommt und wie die werte zusammenhängen...

http://www.donau-uni.ac.at/imperia/md/content/studium/umwelt_medizin/zbu/buildingscience/a1_holzer.pdf

viel ea's sind mehr oder weniger fehlerhaft, bsplw wenn statt individueller werte die default-werte stehenbleiben

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  •  bts
  •   Silber-Award
26.8.2014  (#2)
Kommt mir auch eigenartig vor, möglicherweise ist der EA EA [Energieausweis] nicht richtig berechnet. Ich würde den EA EA [Energieausweis] mit einem EA EA [Energieausweis] von einem ähnlichen Haus vergleichen und auffällige Unterschiede suchen. Insbesondere ist interessant, wieviel für Transmissionsverluste und wieviel für Lüftungsverluste kalkuliert wurde, denn letztere werden mitunter sehr unrealistisch berechnet.

Lüftungsverluste willst Du leider nicht optimieren, also bleibt nur noch die Transmission. Mach eine Liste aller Bauteile, also z.B. 400 m2 Außenwand über Erde, 200 m2 Außenwand unter Erde, 100 m2 Dach, 100 m2 Bodenplatte, 40 m2 Fenster, 2 m2 Haustür etc. und notiere zu jedem Bauteil die Verlustleistung, die bei 20 Grad innen und -12 Grad außen auftritt (genaue Temperatur ist egal, wir wollen nur das Verhältnis). Dann sortierst Du diese Liste absteigend nach Verlustleistung, kumulierst in einer weiteren Spalte die Verlustleistungen auf und wenn Du 80 Prozent der gesamten Verlustleistung erreichst, machst Du einen Strich. Über dem Strich stehen also einige Positionen, die in Summe für 80 Prozent der Verlustleistung verantwortlich sind. Unter dem Strich stehen alle Positionen, die in Summe nur für 20 % der Verlustleistung verantwortlich sind und die Du nicht optimieren mußt, weil es nichts bringen würde. Der Witz an der Sache ist, daß typischerweise wenige Positionen viel Auswirkung haben, während die vielen anderen Positionen nur wenig Auswirkung haben.



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  •  rome
26.8.2014  (#3)
Danke erstmal für die Antworten.

Einen EA EA [Energieausweis] eines vergleichbaren Hauses zu finden wird eher schwierig. In meinem EA EA [Energieausweis] gibts eine Aufstellung der Transmissionswärmeverluste je Bauteil in der Heizperiode (siehe Bild)


2014/20140826677577.JPG

Über die Außenwände und die Fensterlüftung geht am meisten verloren, doch die Erhöhung der Dämmstärke der Außenwände würde ja gar nicht mehr so viel bringen - bleibt nur mehr KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]?!



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  •  bts
  •   Silber-Award
27.8.2014  (#4)
Jetzt ist zu prüfen, wieviel die Optimierung der einzelnen Posten bringt und kostet. Du stellst z.B. fest, daß Du das Dach um 10 % verbessern könntest. Aber da das Dach nur 9.2 % der Wärmeverluste ausmacht, würde das Gesamtergebnis nicht einmal um 1 Prozent besser werden, also nein. Der Einbau einer KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] würde zwar den größten Posten, nämlich die Lüftungsverluste, stark reduzieren, was das Gesamtergebnis um ein gutes Viertel verbessern würde. Aber das wäre ein Papiergewinn, weil so hohe Luftwechselraten, wie sie der Berechnung zugrunde liegen, in der Realität mit manueller Lüftung nicht erreicht werden. Es sei denn Du lüftest bei eisigen Außentemperaturen alle zwei Stunden das ganze Haus, vom Keller bis zum OG. Und da sei nicht verschwiegen, daß die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ja auch Energie braucht, ca. 60 W. Eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] bietet damit zwar einen ganz erheblichen Komfort für die Bewohner, weil sie gefilterte Luft zur Verfügung stellt und Feuchtigkeit abtransportiert (überleg Dir, zumindest die Rohverrohrung jetzt zu machen). Aber wirtschaftlich amortisieren kann sie sich nie.

Fazit: Wenn man für die Lüftungsverluste einen realistischen Wert einsetzt, dann hat die Außenwand vermutlich einen Anteil von 35 % und falls die sich mit moderaten Mitteln verbessern läßt, würd ichs machen.




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  •  bautech
  •   Gold-Award
27.8.2014  (#5)
Mich machen die Angaben etwas stutzigIch bin zwar zu wenig Experte in solchen Fragen, aber:

- Aussenwand mit 0,13
- Dach 0,15
- Fenster 0,85 iM
- A/V 0,72

und dazu

EKZ 43

deutet für mich auf einen Fehler im EA EA [Energieausweis] hin! Ich hab bei vergleichbaren Werten und schlechterem A7V-Verhältnis ohne KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] eine berechnete EKZ von 33 zusammenbekommen. Daher meine Bedenken!

ng

bautech

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  •  rome
27.8.2014  (#6)
Die Lüftungsverluste werden ja mit der Formel 'Luftwechselrate' * ' spezif.Wärmekapazität' * 'beheiztes Luftvolumen' errechnet, ob das nun realistische Werte sind kann ich nicht beurteilen.

Mich hat die EKZ auch etwas stutzig gemacht. Die Frage ist, wie Finde ich mögliche Fehler im EA EA [Energieausweis]? Eigentlich könnens ja nur Eingabefehler sein, die Software wird wohl richtig rechnen!


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  •  eggerhau
27.8.2014  (#7)
Energieausweis/EKZ optimieren - Versuchs mal beim Ersteller des EA EA [Energieausweis]! Der soll Dir doch über die einzelnen Punkte Auskunft geben. emoji Zum Beispiel: Warum ist der Lüftungsverlust so - wie es schein - unerwartet hoch.
Oder stell den ganzen EA EA [Energieausweis] ins Forum. Dann können sich die Spezialisten hier damit befassen.
Gruss HDE

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  •  sir_rws
  •   Gold-Award
11.9.2014  (#8)
Man könnte auch erfragen welche Dichtheitswerte angenommen wurden ( >3 ? ). Dann den Wert auf 1,5 reduzieren und nochmals rechnen (dann ist aber ein Blower-Door-Test erforderlich um nachzuweisen dass die 1,5 eh erreicht werden).

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  •  Tschaensky
11.9.2014  (#9)
Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege:

In die Berechnung der EKZ fließt doch zu einem wesentlichen Teil auch das Heizsystem bzw. dessen Primärenergiebedarf ein.

Wenn du nun statt mit Fernwärme z.B. mit einer Wärmepumpe heizen würdest, hättest du also bei identischem Haus eine weitaus bessere EKZ.

Meiner Meinung nach ist das der Hauptfaktor für die "mäßige" EKZ, die grundsätzlich für mich schon annähernd richtig erscheint.

Dein Haus hätte bei EKZ 43 und 184 m2 einen (Heiz-)Energiebedarf von ca. 8.000 kWh/a.

Aus deiner Tabelle wiederum geht hervor, dass dein Haus Wärmeverluste von ca. 150 W/K aufweist. Bei angenommenen 22°C Raumtemperatur und angenommenen 8°C Jahresmittel Aussentemperatur ergibt das einen Gesamtwärmeverlust von ca. 18.400 kWh/a. Davon abgezogen die inneren und äußeren Gewinne (Sonne), könnte das mit den 8.000 dann schon ungefähr passen.

Mein Haus hat bei 270m2 (inkl. Keller) aber besserer Dämmung (Außenwand 32cm Zellulose und 10cm Steinwolle, Dach 45cm Zellulose, Keller allseitig 20cm XPS) einen ähnlichen Energiebedarf.

Durch Wärmepumpe, KWL und (wegen Keller) noch etwas besserem A/V-Verhältnis komme ich auf eine EKZ von ca. 8 am tatsächlichen Standort. Dies entspricht auch relativ gut meinen tatsächlichen Heizkosten in den bisherigen 3 Wintern im Haus.

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
11.9.2014  (#10)
korrigier ... emoji
die energiekennzahl ist der heizwärmebedarf des gebäudes, setzt sich zusammen aus transmissionsverlusten und lüftungsverlusten, unabhängig von der art der wärmeerzeugung, berücksichtigt solare gewinne.

du sprichst den endenergiebedarf an, das ist was du kaufst (öl, gas, strom, holz), da werden die kwh bsplw bei einer wp entsprechend der prognostizierten jaz geteilt. hier fliest auch ein elektrischer anteil der entsprechenden haustechnik ein.

was du schreibst gilt für die deutschen kfw-klassifizierungen...

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