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Fairteiler Energie AG oder Energiegemeinschaft?

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  •  Manolo1
24.11. - 26.11.2023
9 Antworten | 5 Autoren 9
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Ich habe eine relativ große PV Anlage (30kwp) auf einer Halle und derzeit speise ich den gesamten Strom ins Netz ein - Verbrauch in der Halle minimal.
Nun möchte ich am liebsten den Strom in meinem Wohnhaus nutzen und auch noch Strom an meine Mutter abgeben - da ich im Wohnhaus derzeit 26 Cent/kwh bezahle, macht das jedenfalls Sinn gegenüber dem reinen Einspeisen.
was ist nun besser,einfacher, günstiger? E-Fairteiler der Energie AG oder einen Verein gründen und eine Energiegemeinschaft machen?

  •  PVAndyE
  •   Bronze-Award
25.11.2023  (#1)
Hatte und habe vermutlich eine ähnliche Situation.

Ein tolles Dach dort wo ich keinen Strom brauche, und dort wo ich Strom brauche, kein tolles Dach. 😉 Wie bringt man das unter einen gemeinsamen Hut ?

Hab einen Verein für meine Familie gegründet und eine Bürgerenergiegemeinschaft über mehrere Bundesländer und mehrere Haushalte gemacht.

Abhängig von der geographischen und netztechnischen Distanz, stehen dir 3 Varianten zur Verfügung:
1) lokale EEG (gleicher Ortsnetztrafo, ca. 57% Rabatt auf Netzgebühren)
2) regionale EEG (gleiches Umspannwerk, ca. 28% Rabatt auf Netzgebühren)
3) Bürgerenergiegemeinschaft (Österreichweit, kein Rabatt auf Netzgebühren)

2024 kommen noch Mehrfachteilnahme an bis zu 5 EGs und Peer2Peer als Option dazu

Vorteil einer EG ist, du mußt den laufenden Overhead von eFriends, Fairteiler, etc  nicht zahlen. Nachteil einer EG ist, du hast einen höheren Lern- und Anfangsaufwand.

Berücksichtige, daß viele der klassischen wirtschaftlichen "Weisheiten" wie sich das rechnet, nicht von der in Foren üblichen EFH-Perspektive auf eine EG zu übertragen sind. Du wirst auch lernen, in 15 Minuten Intervallen zu denken, rechnen, fühlen, freuen und leiden 😀

Als Größenordnung:
Hab in meiner BEG im November bis jetzt über alle 10 Haushalte 65% Eigendeckung und 49% Eigenverbrauch. Im Vergleichszeitraum Oktober waren es 79% Eigendeckung und 36% Eigenverbrauch (durch den schönen Oktober).

An schönen Einzeltagen geht es deutlich höher. Mein bisheriger Rekord im Zeitraum vom 2. Oktober (BEG Start) bis jetzt war 97,5% Eigendeckung für alle 10 Haushalte.

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  •  Manolo1
25.11.2023  (#2)
Danke für diese tolle Antwort!

Ich werde im April noch auf das Haus meiner Schwiegereltern eine 20kwp PV Anlage montieren - kann ich diese Anlage dann in meinen Verein integrieren? Diese Anlage hat aber eine andere Trafostation, jedoch gleicher Ort.

kann ich den überschüssigen Strom an Haushalte hier in der Gegend verkaufen? Wie legt man den Strompreis fest? Kann man den frei wählen? Oder kann ich den selbst nicht verbrauchten Strom ganz normal ins Netz einspeisen?

danke!

 

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Hallo Manolo1,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Fairteiler Energie AG oder Energiegemeinschaft?

  •  PVAndyE
  •   Bronze-Award
25.11.2023  (#3)
Erste Empfehlung: Gehe es ruhiger und Schritt für Schritt an. 😀 

1) Gut daß mehr Anlagen dazukommen, hast damit mehr Energie"Spielkapital"
Es ist seit Oktober 2022 möglich, in EEGs mehrere PV Anlagen als Erzeuger zu integrieren. Da diese Anlage jedoch auf einem anderen Trafo hängt, benötigt es eine regionale EEG , um die beiden Standorte in der gleichen EEG zusammenzubringen.

Berücksichtige auch folgendes:
Eine regionale EEG hat den Vorteil der geringeren Netzgebühren, dafür kannst du die BEG österreichweit betreiben. Das hat die Vorteile, daß
(a) die Familienmitglieder in anderen Bundesländer auch mitversorgt werden können (glättet die Verbrauchskurve in der EG)
(b) du österreichweit deine PV Anlagen zusammen "rechnen" kannst (glättet die Erzeugungskurve ggü PV Anlagen in einem Ort)

2) Strom verkaufen
Ja in allen Fällen, im Prinzip so wie bei einem EFH. Entweder betreibt und besitzt die EG die PV Anlage, oder du läßt die Eigentümer wie sie sind und verwendest die EG nur als Rechtskonstrukt für die Energiezuweisungen (ist bei uns so)

3) Strompreis festlegen
Da geht alles von schenken, über Marktpreis bis "super-duper" Premiumpreise. Was halt das Ziel innerhalb der EG ist. Der Netzbetreiber betrachtet die EG einfach als zweiten Energielieferanten und stellt nur seine Netzdienstleistungen in Rechnung. Was du in deiner EG verrechnungstechnisch machst ist dem Netzbetreiber egal.

4) Überschuss ins Netz
Ja sicher. Anders geht es ja nicht. Mach dich mal schlau unter dem Begriff Energiezuweisungen, welche Varianten es da gibt (statisch/dynamisch), wie der Prozess läuft (jeder 15min Abschnitt ist bilanziell in sich abgeschlossen) und wo der Restbezug herkommt und der Überschuss hingeht.

Nochmals die Empfehlung: gehe es langsam an
Dein Hirn wird mehrfache Saltos schlagen, betreff deiner Überlegungen was du eigentlich willst und was das langfristige Ziel ist. Es gibt neue Optionen, die bei einer EFH Anlage nicht existieren. Beispiel: Installierst du Batterien zentral bei der PV Anlage oder am Zielort ? Willst du deine technische Architektur auf die derzeitige Preisgestaltung im Markt (flatrates) optimieren, oder rechnest du damit, daß bald stundenbasierende Einspeise, Verbrauchs und Netzgebühren kommen?

Wie soll es innerhalb der EG fair, transparent, nachvollziehbar und zugleich einfach bleiben? Wenn in einem EFH die bessere Hälfte die Großerverbraucher (eAuto, Sauna, WPWP [Wärmepumpe], Durchlauferhitzer, etc ..) suboptimal betreibt, bleiben die wirtschaftlichen Folgen auf die eine Familie begrenzt. In der EG mit wenigen Teilnehmern, schlägt dieses Verhalten des Einen auf alle andere Teilnehmer durch, weil sie dann höheren Restbezu haben.

Wenn du Batterien hast und mehrere Benutzerkreise (Familie, Ort, Verkaufen), dann überleg dir wie du mit der wertvollen Energie aus den Batterien umgehen willst. Vermutlich ist deine Familie Prio 1. Wie willst du das technisch und operativ umsetzen ?

Ditto mit der Echtzeitsteuerung der dezentralen Erzeuger und dezentralen Verbraucher. Was im EFH out-of-the box von den WR WR [Wechselrichter] gesteuert werden kann, ist für den Einsatz in einer EG unbrauchbar. Die Hersteller haben diesen Markt noch nicht als groß genug erkannt um da hineinzu investieren. Also ist eine Eigenlösung der einzige Weg, wenn du etwas automatisieren willst. Das fängt schon bei so einfachen Dingen an, daß die Fronius Wallbox installiert beim Verbraucher nicht auf den WR WR [Wechselrichter] der Erzeugungsanlage zugreifen kann, wenn die in 2 verschiednen WLANs sind (auch mit VPN geht es nicht) 

Wie gesagt, es ist ein neues Feld, daß sehr spannend ist, man muß Zeit investieren um mit den Grundlagen und den Konsequenzen der eigenen Entscheidungen vertraut zu werden. Aber wenn man diese Phase hinter sich hat und einen eigenen Weg gefunden hat, macht es Spaß, ökonomische Freude und bietet ein breites Feld an technischer Spielereien.

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  •  Berndi
25.11.2023  (#4)
👍
Für alle Interessierten über dieses komplizierte Thema, das Wesentliche kurz und knackig auf den Punkt gebracht. 
Vielen Dank!

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  •  bluefox
  •   Bronze-Award
25.11.2023  (#5)
Ich habe ähnliches vor und wir werden erstmal via 7energy testen, wie viel uns die BEG wirklich bringen würde ohne gleich den administrativen Aufwand für Verein etc. zu haben. Eventuell auch für dich eine Möglichkeit um langsam in das Thema reinzuwachsen.

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  •  PVAndyE
  •   Bronze-Award
25.11.2023  (#6)

zitat..
bluefox schrieb:

Ich habe ähnliches vor und wir werden erstmal via 7energy testen, wie viel uns die BEG wirklich bringen würde ohne gleich den administrativen Aufwand für Verein etc. zu haben. Eventuell auch für dich eine Möglichkeit um langsam in das Thema reinzuwachsen.

Ich möchte dir auf keinen Fall deinen Plan ausreden, möchte jedoch einige Punkte zu bedenken geben, die aus meiner Sicht in deine Überlegungen einfließen sollten:

1) Wenn die EG eine reine "Familiensache" ist, steht die geringe Anzahl der Teilnehmer und Größe der Energiemenge in keinem Verhältnis zu dem wirtschaftlichen Aufwand einer externen Firma.

Wenn der Energieaustausch nur zwischen 2 Parteien im Gebiet einer EEG erfolgen soll, dann empfehle ich, die neue Fassung des Elektrizitätswirtschaftsgesetzes abzuwarten. Sobald das in der derzeitigen Fassung vom Parlament verabschiedet wird, kann man zwischen 2 Stromzählern OHNE Vereinsgründung Energie tauschen (Peer-Peer Möglichkeit).

2) Derzeit ist der Abstand zwischen Einspeisetarif (OeMAG) und den Bezugskosten wie zBsp Energy.disk relativ gering (6ct/kWh). D.h. alle Geschäftsmodelle, die 2-3 ct/kWh verrechnen, benötigen damit einen Großteil des zu erwartenden wirtschaftlichen Vorteils den Energiezuweisungen erbringen. Nicht zu vergessen auch die jetzt noch aktive Strompreisbremse, die diesen Unterschied noch weiter reduziert. Die läuft aber nächstes Jahr aus.

3) Die einfachste Form der Familien EG/BEG ist, wenn sich die Mitglieder den Strom schenken. Diese Option steht mit einem externen Dienstleister zwar am Papier zur Verfügung, ist aber meistens trotzdem mit Fixkosten oder laufenden Kosten Richtung Dienstleister verbunden.

4) In einer Familien EG/BEG, die man selbst verwaltet, ist der laufende organisatorische Aufwand sehr gering (sobald man sich mal selbst in die Materie eingearbeitet hat). Sobald man "breiter" geht, steigt der Aufwand der EG Verwaltung signifikant an.

5) Investition in eigene Infrastruktur zur Eigendeckungmaximierung wie zum Beispiel Batterien, sollten vorwiegend den eigenen Verbrauchern zukommen, nicht einer anderern "größeren" Gemeinschaft. 

6) Es gilt zu entscheiden, ob man sich selbst eine BEG macht und einen externen Dienstleister zur Verwaltung nimmt, oder der externe Dienstleister die "Energiegemeinschaft" selbst darstellt.

7) Aufpassen auf die Netzkosten und ihre fundamentale Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit der EG, speziell in der Abhängigkeit, wie hoch die Eigendeckung ist. Ich hab das mal kurz in einem Excel Sheet zur Visualisierung zusammengeschrieben.

Zusammengefasst:
Wenn es ein größeres EG/BEG Konstrukt ist, mit kommerziellen/verrechnungstechnischen Anforderungen, dann ist ein externer Dienstleister aus meiner Sicht u.U. hilfreich. Bei einer Familien EG mit 3 Mitglieder sollte man die Proportionalität des Aufwandes zum Nutzen genauer hinterfragen.

Anbei die Auswirkung der Eigendeckung auf den "wirtschaftlichen" Nutzen der Verbraucher in einer KleinstBEG (2 Nutzer). Ich kann es nur wiederholen, passt auf die Netzgebühren in eurer Rechnung auf.

Die Tabelle ist nur als vereinfachtes Beispiel zu verstehen:

2023/2023112574049.png

LG,
Andy

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  •  JuergenAusWels
  •   Bronze-Award
26.11.2023  (#7)
@PVAndyE 

folgende Frage (am Ende dann) beschäftigt mich schon länger ....

Ausgangssituationn:
35 Reihenhäuser (alle an einem Trafo) in einer Siedlung
9 Häuser (aktuell) mit PV in unterschiedlichen Größen / theoretisch 26 Häuser als Konsumenten 
alle Häuser mit größter Wahrscheinlichkeit mit Abnahmemengen von 3.500 kWh/a bis 5.500 kWh/pro Jahr

Annahme:
nehmen wir mal an alle 35 Reihenhäuser wollen "Stromtechnisch" an einem Strang ziehen .....
nehmen wir an der ÖMAG Einspeisetarif liegt fix bei 12 cent/kWh
nehmen wir an der billigste Bezugspreis eines Stromanbieters lt. durchblicker.at liegt bei 18,90 cent/kWh OHNE MWSt., OHNE Netzgebühren, OHNE Grundgebühr, usw. | also reiner netto-Strompreis

NUN ENDLICH ZUR FRAGE:
1) ist ein win/win für beide Partein (Produzenten/Abnehmer) möglich ? also ....
2) ist für Produzenten ein höherer Ertrag (Verkaufserlös) als die 12cent möglich ?
3) bei GLEICHZEITIG niedrigerem Bezugspreis für die reinen Abnehmer (von unter 18,90 cent reinem Arbeitspreis)

 



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  •  PVAndyE
  •   Bronze-Award
26.11.2023  (#8)

zitat..
JuergenAusWels schrieb:

@PVAndyE 
folgende Frage (am Ende dann) beschäftigt mich schon länger .... NUN ENDLICH ZUR FRAGE:
1) ist ein win/win für beide Partein (Produzenten/Abnehmer) möglich ? also ....
2) ist für Produzenten ein höherer Ertrag (Verkaufserlös) als die 12cent möglich ?
3) bei GLEICHZEITIG niedrigerem Bezugspreis für die reinen Abnehmer (von unter 18,90 cent reinem Arbeitspreis)

Ja, solange aus der Gesamtbetrachtung die EG in Summe mehr Nutzen bringt als das Einzelkämpferdasein der Erzeuger und Verbraucher. Das ist in der Regel der Fall.

Die Schlüsselfrage dazu ist: Wie kann man den Kuchen fair, nachvollziehbar, transparent und flexibel aufteilen ?

Der Nutzen in deinem Fall kommt aus 2 Quellen:
1) Ersatz von mehr kWh von Einspeisevergütung durch Bezugskostenreduktion (in deinem Bsp ca. 10 ct / kWh)
2) Reduktion der Netzkosten für den Bezug von in der EG erzeugter Energie um 57% (ca. 4 ct / kWh)

Damit hast du für die Energie die die PV Anlagen in der EG erzeugen ca. 14 ct / kWh
Den Zusatznutzen gilt es fair aufzuteilen.

Ich hab das mal kurz in mein super vereinfachtes Excel eingegeben:
35 Haushalte mit je 4000 kWh,
9 Anlagen mit je 10.000 kWh

Pi * Daumen entsteht durch die EG bei diesen Annahmen ein Zusatznutzen von 8500 Euro / Jahr (ignorier die negativen %Sätze in diesem Beispiel)


2023/20231126988234.png


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  •  PVAndyE
  •   Bronze-Award
26.11.2023  (#9)

zitat..
PVAndyE schrieb:
Die Schlüsselfrage dazu ist: Wie kann man den Kuchen fair, nachvollziehbar, transparent und flexibel aufteilen ?

Ein paar zusätzliche Gedankenanstöße dazu:

Fairness:
1) Die PV Anlagenbesitzer haben ein Investment gemacht, die Verbraucher nicht.
2) Wie behandelt man jene die mehr Investitionen getätigt haben und die "wertvollere" Energie zur Verfügung stellen (aus Batterien in der Nacht) ?
3) Wie geht man mit "Free-riders" um, deren Individualverhalten kollaterale Auswirkungen hat ? (zBsp ihr e-Auto zu suboptimalen Zeiten laden)
4) Wie geht man überhaupt mit Großverbrauchern um (e-Autos, Sauna, Durchlauferhitzer, WPWP [Wärmepumpe], ...) 
5) Wer trägt die organisatorischen and finanziellen "Gemeinkosten" ?
6) Wie würde sich deine EG darstellen, wenn ein paar lokale kleine Firmen mit anderem Verbrauchs- und ggfs Erzeugungsprofil in die EG aufgenommen werden ?
7) Macht in dieser Konstellation ein externer Dienstleister Sinn? Wieviel %-Anteil des aufzuteilenden Kuchens würde dabei für die Dienstleistung verwendet werden? (Dienstleister verwalten die vorhandene Energie, sie bringen keine neue Energie in die EG) 

Nachvollziehbar:
1) Da es sich um ein Konstrukt zwischen bis zu 35 Parteien mit unterschiedlichen Zielen und Wissen handelt, können Differenzen in der Auffassung entstehen. Wenn der gefundene Modus leicht nachvollziehbar ist, ist ein großer Teil der Ursachen addressiert. Es gilt, die einfachste mögliche Form der Gemeinschaft zu finden. Je komplizierter, desto schwerer ist es für alle Beteiligten, die Auswirkungen zu verstehen.
2) Bei "kommerzieller" Abwicklung die Steuerkomponente nicht vergessen

Transparenz:
1) Hier unterscheidet sich deine EG Idee von meiner FamilienEG. Wir sitzen am Esstisch zusammen und sagen einfach zu uns "ok, wir machen das". Alle Unplanbarkeiten und ihre Auswirkungen bleiben innerhalb eines gesellschaftlichen Konstrukts, Familie. Zwischen 35 Parteien wird das schwieriger (nicht unmöglich), aber es sollte Augenmerk darauf gelegt werden, was in der und über die EG passiert.

Flexibel:
1) Was tun mit Größenveränderungen ? Mehr oder weniger Erzeuger, mehr oder weniger Verbraucher ? Was, wenn einer Verbraucher sich ein e-Auto zulegt ? Was, wenn ein Erzeuger aussteigt ? Strukturen verändern sich und eine einfachere Vereinbarung ist oft flexibler, als eine Form die "overengineered" ist.
2) Es gibt statische und dynamische Energiezuweisungen in einer EG (man muß sich bei der Gründung für eine von beiden entscheiden. Ein Wechsel geht nur in (wenigen) Ausnahmefällen.
Die statische Aufteilung ist einfacher zu verstehen, hat aber den Nachteil, daß die Gesamteffizienz der EG niedriger ist und bei jeder Teilnehmerveränderung der Aufteilungsschlüssel angepasst werden muß.
Die dynamische Aufteilung ist für Alle in Summe effizienter, aber schwerer für einen einzelnen Teilnehmer nachzukontrollieren, warum die Abrechnung so ist wie sie ist.

Es gibt noch viele Aspekte, die man sich einfach durchdenken muß. Keine Raketenwissenschaft, sondern eher ein abschätzen Aufwand zu Wirkung.
Deshalb ein paar initiale Empfehlung(en):
1) Klein anfangen, am besten in der eigenen Familie oder mit sehr guten Freunden. Lernen und vertraut machen.
2) Sich wirklich überlegen, ob man ein "Abrechnungssystem"aufsetzen will zwischen den Parteien. Bei Energie schenken ist das praktisch 0, alle anderen Formen benötigen (von etwas bis viel) mehr Aufwand.
3) Erfahrung sammeln, wie sich die Eigendeckung der EG mit der Anzahl der Teilnehmer verändert. Je mehr Verbraucher, um so mehr wird die Verbrauchskurve für die gesamte EG geglättet. (Wenn man eine BEG hat, dann sinkt einerseits der wirtschaftliche Vorteil durch die höheren Netzgebühren, aber man kann das Wetter österreichweit ausglätten und man kann EG Mitglieder mit aufnehmen, die zBsp in einer Stadtwohnung wohnen) 
4) Im Hinterkopf mögliche größere Veränderungen in der Plaung berücksichtigen (Kommen WPWP [Wärmepumpe] in naher Zukunft, oder e-Auto)

lg,
Andy

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