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Hallo, eigentlich kannst du mit Holzfaser und Hanf (4cm) nichts falsch machen. Ich würde mich für Hanfplatten entscheiden. Von der Bauphysik hast keine Nachteile zu befürchten. Und das andere (Kosten-Nutzen) hast eh schon selber angesprochen. Wenn ich den ungedämmten 50er Ziegel hätte, würde ich nicht die 4cm Hanfträgerplatte raufklatschen, sondern mind. 13cm. Ja die Wand wird dann insgesamt 66cm dick. Aber in Bezug Arbeit/Nutzen (es kommt nur das Dübeln dazu) habe ich ein wesentlich besseres Verhältnis. Und von der Wärmedämmung sowieso. Gruß |
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Nachteilig von der Putzrägerplatte sehe ich die verloren gegangene Speichermasse durch den Ziegel (Ziegel liegt Faktor 2-3 höher als Hanf) und durch den Leichtputz (Faktor 5-6 höher als Hanf). Das wird vermutlich zu mehr Tauwasserausfall bzw Veralgung führen. Ich habe die fehlende Stellen (über Raffstorekästen) mit Hanf ausgedämmt statt EPS genau wegen der thermischen Speichermasse. Mache aber einen normalen Leichtputz drauf. Ich stelle mir auch die Frage ob der Hanf auf der Wetterseite bei starkem Regen viel Feuchtigkeit abbekommt (ist ja nur eine dünne Schicht Spachtelmasse+Edelputz drauf) und ob er das auf Dauer abkann? Habe da bei einer dickeren Putzschicht und Ziegel darunter einfach ein besseres Gefühl hinsichtlich Langlebigkeit. Nach meinem Gefühl hat die Putzträgerplatte vermutlich Nachteile hinsichtlich Langlebigkeit (das ist genau der Vorteil am 50er Ziegel) und bringt aber sehr überschaubare Vorteile im Gesamtwärmeverlust (~2%). |
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Den Tipp mit den 13cm Hanfplatten lasse ich jetzt mal weg, ist technisch nicht möglich und ich hätte dann keinen 50er Ziegel gewählt. Leider fehlen in meiner Gegend (südöstliches NÖ) die Referenzen zum Bau mit 50er Ziegel. Erfahrung ist bei den meisten wenig da und wenn dann so eher vom Höhrensagen glaube ich. Würden durch die 4cm Platte plus Gewebespachtelung + Feinputz wirklich all diese Nachteile auftreten? Langlebigkeit ist bestimmt ein Thema, glaube ich sofort. Mir gehts vor Allem darum, dass ich die Putzträgerplatte komplett in Eigenleistung(mit Hilfe) verarbeiten kann, also quasi nur Materialkosten. Finde leider keine Fassadenfirma die mir "nur" den Außenputz macht. Eh klar, verdienen sie wohl am wenigsten dran... |
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Fassade steht bei mir heuer auch auf dem Programm. I hätte da jetzt eine blöde Frage... wie befestigt man aufm 50er die Hanfdämmplatten eigentlich? Dübel stell ich mir da nicht so toll vor... |
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Jetzt zitiere ich auch die Hersteller: 4 cm Hanfplatten brauchen nur geklebt werden. Dübeln entfällt. |
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Soweit ich weiß sind die 50iger Ziegel hoch porosiert und haben daher im Gegensatz zum Hanf keine besonders hohe Speichermasse. Der Hanf erwärmt sich durch die hohe Speichermasse nur langsam und kühlt auch nur langsam wieder ab. Viel langsamer als zb EPS. Dadurch hat man auch weniger Tauwasserausfall/Veralgung, bekommt weniger Spannungsrisse in den Putz und das Haus wird insgesamt temperaturstabiler. Allerdings würde ich meinen wenn du nur 4 cm nimmst werden diese Effekte nicht so groß sein. Bezüglich Haltbarkeit: Hanf verrottet selbst in tropfnassem Zustand sehr, sehr langsam. Dh die ca 30 Jahre bis man ohnehin die Fassade neu machen muß/sollte überlebt er locker. Aber ja, eine reine Ziegelwand wird wohl tenendtiell grundsätzlich länger überleben als ein Verbundsystem, wenn man sich die Sache nach sagen wir 100 Jahren ansehen würde. Unser Hanf-WDVS ist jetzt 2 Jahre drauf und staubtrocken. Sollte ja auch so sein, wenn alles korrekt ausgeführt wurde. Von daher hätte ich keine Bedenken, daß der überlebt bis wir dann mal in 30 Jahren oder so renovieren. Eine großen Vorteil der Putzträger wurde übrigens noch nicht genannt: die entschärfung der Wärmebrücken-Problematik. Die Wärmebrücken sind ja eine der größten Gefahren beim monolithischen bauen mit 50iger Ziegeln. Wenn beim Mauern wo was nicht perfekt ausgeführt wurde, fällt das nicht so sehr ins Gewicht, wenn außen ohnehin noch ein WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] drauf kommt. Wenn aber nur noch Putz draufkommt, hat man dann an der Stelle die Gefahr von Schimmel, kalten Wänden und Co. Ich würde meinen, 4 cm Putzträgerplatte außen wird dahingehend besser sein als nur Putz. |
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Eine 50er Ziegelwand hat ~300kg pro m^2, die 4cm Platte ~5,2kg. Auch wenn die Platte fast die doppelte Speicherkapazität pro kg hat, kann ich mir nicht vorstellen dass das eine Auswirkung haben sollte. Auch nicht wenn man die doppelt oder dreimal so dick ausführt. |
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Das Gegenteil ist der Fall Wienerberger Porotherm 50 H.i Plan Trockenrohdicht 650kg/m3 Wärmekapazität 1,0 kJ/kgK = 650 kJ/m3 https://wienerberger.at/produkte/porotherm-50-h.i-plan?wb_condition=false#collapse-collapse1366198589847 Capatect Hanf Massiv Putzträgerplatte Rohdicht 130kg/m3 Wärmekapazität 1,7 kJ/kgK = 221 kJ/m3 https://www.capatect.at/files/ti_gen/CapatectHanfMassivPutztraegerplatte_TI_1042_SCREEN.pdf RÖFIX 864 Kalk-Zement-Leichtgrundputz Trockenrohdichte 1250kg/m3 Wärmekapazität 1,0 kJ/kgK = 1250 kJ/m3 http://www.roefix.at/var/fixitgruppe/storage/ilcatalogue/files/pdf/ATDE/Technisches_Merkblatt__TM__R%C3%96FIX_864_Kalk-Zement-Leichtgrundputz_DC0008429.PDF Richtig EPS hat viel weniger Wärmekapazität als Hanf Das kann man wie feststellen ohne das WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] zu öffnen? Ja das würde ich auch schätzen. Aber die Fassade am 50er mit Leichtputz musst nach 30 Jahren hoffentlich nur streichen und nicht sanieren. Ja die Putzträgerplatte verbessert das Wärmebrückenthema, wobei man auch anderweitige Maßnahmen wo immer Möglich setzen muss. Schimmel kommt von Bauschäden oder gröbsten Baufehlern aber sicher nicht von Leichtputz anstatt der Putzträgerplatte. In OÖ ist das eine weit verbreitete Bauweise, in unserer Gegend würde ich sagen über 50% der EFH Neubauten. |
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Man würde sehen, wenn da auf der Wetterseite manche Stellen feuchter/dunkler wären als der Rest des Hauses. Naja sicher sollte man auch andere Maßnahmen setzen. Ist beim 50iger aber halt eines DER Hauptprobleme, und mit einer Putzträgerplatte wird das großteils umgangen. Daher wird das auch aktuell sehr häufig so ausgeführt. Man muß halt viel weniger aufpassen. Führt dann allerdings das bauen mit dem 50iger in meinen Augen irgendwo ad absurdum, da kann man dann gleich 25 + dickeren Hanf-WDVS nehmen... Übrigens ist mir nicht klar, wie man die Speicherkapazität des Ziegels verlieren sollte wenn man Hanf außen drauf klebt ?! Der Ziegel wird sich höchstens langsamer bzw später erwärmen, dh der Speichereffekt würde halt noch ein bissl mehr verstärkt. |
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Ah ok, danke für die Info. |
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Platten werden nur geklebt, das stellt kein Problem dar. Aber selbst wenn man sie dübeln müsste würde ich das nicht als Problem sehen. Habe und hatte bei Befestigungen am Ziegelmauerwerk überhaupt keine Probleme, da merke ich eigentlich keinen Unterschied zum 25er Ziegel. So zurück zum Thema: Mit Wärmebrücken habe ich absolut kein Problem, wenn man bei der Planung dran denkt alles kein Problem bzw. muss man einfach aufpassen, würde ich mir aber bei jeder Bauweise empfehlen Grundsätzlich wäre mir Thermoputz die liebste Variante, bin aber irgendwie nicht gewillt so unfassbare Preise zu zahlen, bis aufs Material ja gleiche Arbeit wie beim Innenputz (bis vor der Armierung). Bei Leichtputz fällt das Argument des teuren Materials auch weg. Hat jemand Erfahrung mit solchen oder ähnlichen Putzträgerplatten? Frage mich immer woher dieses Ost-West Gefälle kommt, in meiner Gegend bin ich irgendwie ein Exot mit diesem Ziegel |
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servus django! mich würde interessieren wie deine Geschichte mit der Fassade ausgegangen ist :) |
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das srimmt - in oö baut sicher jeder 2. mit 50er. leider haben die meisten baumeister allerdings von der wärmebrückenthematik keine ahnung - was ich da teilweise sehe ist gruselig. deswegen prdeige ich immer wieder: wenn beide arten schlecht gemacht werden ist der 25er mit wdvs klar im vorteil (nicht falsch verstehen - ich finde den 50er gut - da gehört aber viel hirnscnmalz und physik in der planung und ausführung investiert) am besten ist sowieso 2schalig ohne styropor und mit hinterlüfteter ebene . zurück zu django: ich würd das bauphysikalisch durchrechnen - beim monolithischen aufbau hast ja den taupunkt im ziegel - wennst jetzt da noch ein bisschen dämmung raufgibst kann es sein, dass dir dieser genau in den klebebereich wandert und es hier zu problemen kommt. wie gesagt, beim 50er spielt einfach die bauphysik eine sehr große rolle 1 |
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Hallo, ich würde diesen thread gerne hernehmen. wir haben mit 44 Ziegel mit innendämmung gebaut. Durch eckfenster etc. würde die Baufirma gerne statt einem Grundputz von 2 cm lieber 3 cm Styropor nehmen und dann Netzen und Fassade drauf. wäre das grundsätzlich möglich wobei wir eher auf Styropor verzichten möchten und wenn hanfplatten nehmen würden. Die Firma möchte es, da sie meinen dass es zu Rissen in Jahren kommen kann, wenn wir es einfach nur mit Putz und Netz machen wegen den vielen Übergängen Ziegel/überlager/Styropor beim Fensterladen etc. jede Fassadenfirma sagt was anderes.... danke für eure Hilfe. lg Tom |
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Liebe Forumteilnehmer, ich möchte das Thema ebenfalls aufgreifen. Bei menem 50er Ziegelbau steht die Fassade an. Meine ursprüngliche Idee mit 4cm Thermoputz habe ich verworfen und stehe gerade vor der Entscheidung die 4 cm "Capatect Hanf Massiv Putzträgerplatte" auf die Ziegel zu kleben und anschliessend Netz/Klebespachtel aufzutragen. Die Preise welche für das maschinelle auftragen je m2 Thermoputz verlangt weden sind zu hoch. Die Hanf Massiv Putzträgerplatten kann ich aber in Eigenregie verelgen. Dadurch der Systemwechsel. - Hat jemand bereist Erfarung mit den Hanf Massiv Putzträgerplatten? - Wie Druckfest sind diese im Rohzustand? Ich habe über einen Bekannten ein Angebot für die Platten direkt von Capatect erhalten. Würde die Platten aber gerne vor der Bestellung sehen/angreifen. -> Capatect meinte auf meine Anfrage, dass diese nirgends ausgestellt sind und dies nicht möglich wäre. Komisch... LG Joe |
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Wir sind aufgrund der Schall-"Thematik" jetzt auch kurz dafür uns für diese Variante zu entscheiden. Ich hab diese Platten gesehen, allerdings in der 10 cm Ausführung. Ein bekannter Fassader hat mir das System einmal kurz gezeigt. Die 10er Platte war recht robust, mit einem Stanleymesser hast fast keine Chance das Ding zu schneiden. Ich hatte mir eine weiche, geschmeidige Platte vorgestellt. Sie lässt sich etwas drücken, ist also nicht zu steif. Wurde mir aber als Vorteil verkauft, da Stöße abgefedert werden... Ich bin in der Zwickmühle und weiß auch noch nicht wie wir uns entscheiden werden. Es kommt etwas auf die Mehrkosten an. |
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Hier wurde das auch schon genauer besprochen https://www.energiesparhaus.at/forum-fassade-beim-50er-planziegel-hanf-als-alternative-zum-grundputz/56825 Wir haben die 4cm Capatect Hanfmassiv Fassade und ich würde mich wieder dafür entscheiden. |
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Hallo, aber wenn man diese hanfplatten jetzt mit 4 cm nimmt, ist dann nicht die Gefahr für den falschen Taupunkt in Richtung Ziegel? Die Platten sind ja je m2 recht günstig, zumindest im onlineshops... |
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Hallo, ich habe mir gestern beim Capatect Standort in 1140 Wien das ausgestellte Stück der Hanf Massiv Putzträgerplatten angesehen (ein bereits beschichtetes Stk. mit ca. 5cm und eines mit ca. 10cm Stärke sind ausgestellt). Im großen und ganzen ein positiver Eindruck. --> Die Platten scheinen was die Robustheit betifft sehr ähnlich einer gepressten Stein- / Glaswolle zu sein, jedoch "weicher" als herkömmliches EPS. Dadurch wird für die erste Spachtelkleber-Schicht der "capatect minera carbon armierungsmörtel" empfolhlen (ca. 60% höherer Preis as die klasische "Klebe- und Spachtelmasse 190 fein". Ob der tatsächlich notwendig ist sei dahingestellt. LG Joe |
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Ich stehe gerade vor der selben Fragestellung, Hanfplatten oder normaler Grobputz. Den angeblichen Vorteil hinsichtlich Wärmebrücken verstehe ich nicht. Mein Wienerberger Porotherm 50 H.i hat unverputzt einen U-Wert von 0,17 W/m²K, die Hanf-Fassadenplatte mit 4cm ca. 1 W/m²K. Zusammen komme ich von 0,17 auf ca 0,15 herunter durch die Hanfplatten. Da ist noch nicht berücksichtigt, dass bei den 0,17 ja auch noch ein Putz draufkommt, mit dem man ca. auf 0,16 gesamt kommt, also 0,16 mit Putz, 0,15 mit Hanf statt Grobputz. Also sollte da beim Mauern oder sonst wo gepfuscht worden sein, wie soll ich da eventuell auftretende Wärmebrücken mit dieser hauchdünnen Hanfschicht ausgleichen? Bei einem WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] mit 25er Ziegel und viel dickerer Dämmschicht schauts anders aus, aber bei diesem Verhältnis Ziegel/Dämmplatte kann ich mir das nicht vorstellen. @django und @melly210, hab ich da was falsch verstanden? Außerdem: Was meint ihr mit "Wärmebrücken" durch schlechte Ausführung? Zu viel Abstand zwischen den Ziegeln? |
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Ich fasse mal zusammen: 1. U-Wert: von 0.17W/m²K auf 0.15W/m²K ... egal, weil kostenmäßig erheblich überkompensiert. 1a. Wärmebrücken: kaum eine Verbesserung bei 4cm, das müssten schon große Schnitzer sein, die Fensterlaibung besser mit PUR dämmen. 1b. Speichermassen: irrelevant, die Flächengewichte werden durch Ziegel und Innenputz bestimmt. 2. Schallschutz: die Dämpfung oberhalb der Resonanz der Vorsatzschale (vielleicht 100Hz) verbessert sich um 10-20dB, darunter sogar leicht schlechter. Da die Wand aber sowieso gut 40dB bewertetes Schalldämmmaß hat, sind andere Flächen (Fenster) in den meisten Fällen relevanter. 3. Enkopplungslage für den Putz (der einzige Nutzen aus meiner Sicht) 4. Schlagregen: Eher ein Nachteil bei Ausführungsfehlern, weil die nicht mineralische Komponente (Hanf) empfindlicher ist als Ziegel und Putz. 5. Hagelschlagfestig: deutlich reduziert 6. Algenbildung: wird normal kein Problem sein (weil zu dünne Dämmung und doch noch ausreichend Wärmekapazität), aber besser wird's dadurch nicht. Und weil ich es nicht lassen kann ... ein 25er Innenwandziegel mit vorgehängter Fassade ist in all diesen Werten besser. Mit der Hanfplatte davor ergibt das immer weniger Sinn (für mich). Auch der breite Einsatz der 50er Ziegel heißt nur, dass die Werbung gut funktioniert ... aber jedem Tierchen sein Pläsierchen. |