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Fassadenrenovierung OpenReflect?

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  •  pedrodelajoya
10.5. - 13.5.2013
3 Antworten 3
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Liebe Forumsgemeinde,

Ich konnte schon einiges nützliches Wissen aus diesem Forum erlangen und jetzt ist an der Zeit mal selbst eine Frage zu stellen emoji

Ich möchte diesen Sommer meine Fassade renovieren lassen. das Haus ist ca. 60 Jahre alt, hat 25 cm dicke Vollziegel-Wände und bereits eine Dämmung mit 5 cm weißem Styropor, darauf befindet sich ein relativ rissiger Putz, wahrscheinlich Silikonharz. Die Styroporplatten sind gedübelt, allerdings nur ca. 3 Dübel pro Platte und es gibt keine Wulstverklebung.

Jetzt raten mir manche Firmen dazu, den Putz entfernen (strippen) zu lassen und normales EPS-F-Plus Styropor (ich will 10 cm) anzubringen. Warum? Weil es dann keinen Tauwasserausfall zwischen den alten und neuen Platten gibt und weil der Kleber dann besser haftet. Ich habe nur Angst, dass beim Strippen die halbe alte Dämmung mitgeht...

Eine andere Meinung war, dass ich mit Open Reflect Platten auf das Srippen verzichten kann, weil dann gibt es auch keinen Tauwasserausfall durch den besseren sd-wert. Aber halten dann die neuen Platten ausreichend?

Ansonsten habe ich noch gehört, dass die Open Reflect Platten keinen Sinn haben, weil die alte Styroporschicht die Dampfdiffusion sowieso stark einschränkt. Bzw., dass das sowieso nur ein Marketing-Gag ist.

Jetzt weiß ich nicht, wofür ich mich entscheiden soll. Beim Strippen könnten die alten Platten mitgehen. Wenn ich den Putz oben lasse, halten die neuen Platten evtl. nicht? Ist die Angstmache mit dem Tauwasserausfall begründet?

Ich bedanke mich für fachlichen Rat emoji

  •  dyarne
11.5.2013  (#1)
servus,
wir hatten (fast) die gleiche ausgangslage...

der putz samt netz und spachtel hat sich bahnenweise abziehen lassen.

wir wollten erst aufdoppeln und dübeln. die fassadenschurken haben es derart vergurkt, daß wir nach der ersten seite stoppten. wir mußten diese dann wieder abbrechen, dabei ging die alte dämmung großteils mit und wir waren letztendlich nur froh darüber!

weil warum: das mauerwerk war so sparsam gemauert, daß eine winddichtheit bei weitem nicht gegeben war. wir haben innen kaum naßputz. die batzen-geklebten platten waren massiv hinterlüftet. das wär nix gscheites geworden. so haben wir dann die mauer außen geschlämmt und wie beim neubau ohne dübel sauber und in ruhe geklebt.

das ergebnis ist ein haus, in dem wir seit 40 jahren wohnen, daß wir aber nicht wiedererkennen - wobei die wohnqualität des wohlbefindens der optik deutlich eins draufsetzt... emoji

zitat..
pedrodelajoya schrieb: ...dass die Open Reflect Platten keinen Sinn haben, ...dass das sowieso nur ein Marketing-Gag ist...

so seh ich das auch

ps: die 10cm würde ich noch intensiv überdenken - du hast jetzt eine einmalige chance für viele jahrzehnte...

ps2: u-wert.net da kannnst du dich mit aufbauten und taupunkten spielen...



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  •  pedrodelajoya
12.5.2013  (#2)
Danke dyarne für Ihren Beitrag emoji

Was haben denn die Fassadenschurken genau vergurkt, nur damit ich vorbereitet bin?

So schlimm, dass die Platten hinterlüftet sind ist es bei uns denke ich nicht, das Haus war ja vorher schon eine Zeit lang ohne Dämmung und die Wände haben eine glatte Oberfläche. Zwischen den Platten gibt es höchstens Hohlräume von max. 5mm. Ich habe bei Umbauarbeiten schon mal einen Teil entfernt und da konnte ich das sehen.

Ich werde aber teils Ihrem Rat folgen, denn die Dämmung auf der Wetterseite des Hauses will ich komplett neu aufbauen lassen.

Mehr als 10cm wird nicht gehen, ansonsten müsste ich den Dachstuhl verlängern und die Fenster heraussetzen...

U-Wert.at kenne ich schon, die Seite lädt echt zu Rechenspielen ein, ich habe schon jede Wand in meinem Haus bewertet emoji

Würde mich über weitere Beiträge freuen emoji



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  •  dyarne
13.5.2013  (#3)

zitat..
pedrodelajoya schrieb: Was haben denn die Fassadenschurken genau vergurkt...

alles, was der fassadengott verboten hat... emoji
klebefugen bis zu 6cm, dadurch hat ein gutteil der platten nur auf 1 seite gehalten, sockellinie um 5cm 'verrutscht', kreuzfugen, verbandfehler, fluchtfehler bis zu 4cm (trotz schnurgerüst), rollmeter war meterweise hinter die platten einzuschieben...

dafür werden die bilder jetzt bei der innung und beim systemhersteller in den schulungen verwendet... emoji

zitat..
pedrodelajoya schrieb: ansonsten müsste ich den Dachstuhl verlängern und die Fenster heraussetzen...

ja, die randbedingungen bei sanierungen sind oft brutal. bei uns wurde der bug zum feature, nämlich der gesamt sanierungsbedürftige zustand des hauses.

wenn die fenster in sehr gutem zustand sind, würde ich überlegen sie neu in die dämmebene zu setzen und nach stand der technik abgedichtet einzubauen. fenster und ihre anschlüsse sind einfach die achillesferse einer fassade.

dachverlängern: unsere zimmerei macht so etwas öfter: nämlich immer dann wenn die mode der überstandslosen dächer abflaut... emoji

zumindest durchdenken würde ich über das alles, man sollte sich ja nicht nur fragen, was jetzt sinnvoll ist, sondern wo das haus in ein paar jahrzehnten energetisch stehen soll...

alles gute!

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