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Fernwärme kommt. Was nun?

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  •  ometiclan
20.8. - 2.9.2008
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Hallo Forum!

Folgende Situation: Unser Haus (BJ 1986, Fenster Doppelverglasung, Wände 38er Ziegel + 3cm Thermoputz, Satteldach, keine Dämmung an Wand und/oder Dach bis jetzt; Fußbodenheizung) wurde bisher mit Öl beheizt.
Beheizte Fläche ca. 110m², Verbrauch pro Jahr ca. 3500 Liter inkl. Warmwasseraufbereitung.

Da das doch recht heftig ist, haben wir beschlossen auf Fernwärme umzusteigen, da wir den Anschluß für "nur" 5000,- Euro bekommen, Öl oder Gas nicht (mehr) wollen, eine Wärmepumpe unser Haus nicht warm bekommen würde und die Umbauarbeiten für Pellets horrende kosten verursachen würden.

Meine erste Frage lautet: Wer von euch hat Fernwärme und wie erzeugt ihr euer Warmwasser? Derzeit stehe ich vor drei Möglichkeiten:
1. Kombiboiler mit FW-Wärmetausch im Winter, Nachtstrom im Sommer
2. Simpler Nachtstromboiler
3. Luft-WP für den Sommer, Nachtstrom im Winter

Kann mir da eventuell jemand mit Erfahrungen weiterhelfen?

Zweite Frage: Wir haben uns überlegt, zusätzlich einen kleinen Ofen mit 7 oder 8 kW zu kaufen, für die Übergangszeit und auch weils hübsch ist. Gibt es einen Grund, warum wir NICHT einen "billigen" Ofen vom Baumarkt nehmen sollten? :o)

  •  tonama
21.8.2008  (#1)
Fernwärmetarif ansehen - Als erstes würde ich zum Betreiber der Fernwärme gehen und mir ein Tarifblatt geben lassen. Handelt es sich in deinem Fall um eine Biomassenahwärmeanlage?

Wir haben im Juli unser Haus gebaut und sind vor der Entscheidung Nahwärme oder Wärmepumpe. Nach Betrachtung des Tarifblattes wurde schnell klar, dass wir (im vergangenen Oktober) sogar mit Öl "billiger" geheizt hätten als mit der Nahwärme. Vorteil an der ganzen Sache ist natürlich, dass du dich über Wartungsarbeiten keinerlei Gedanken machen musst.

Die Idee mit dem Ofen ist in jedem Fall gut. Nicht nur in der Übergangszeit. Das Holz direkt beim Förster kaufen, nicht im Baumarkt, dann ist das eine sehr sehr gute und günstige Sache.

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Hallo ometiclan,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Fernwärme kommt. Was nun?

  •  Josef
21.8.2008  (#2)
Dämmung! - In Anbetracht des Verbrauches von über 3.000l Öl für 110 m² würde ich jeden irgendwie verfügbaren Euro in eine umfassende thermische Sanierung des Hauses stecken; alle anderen Überlegungen bezüglich Heizart sind da zweitrangig und kommen viel zu früh.

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  •  ometiclan
21.8.2008  (#3)
Ja, eh! - Dämmung kommt sowieso noch. Da wir aber nicht mal ein Kaltdach haben, müssen wir dafür unser komplettes Dach neu aufbauen. Dafür ist derzeit weder Zeit, noch Budget da.
Fernwärme kommt von der Energie Steiermark.

Es gibt natürlich auch noch andere Gründe, warum wir JETZT auf FW umsteigen. Abgsehen von dem veralteten Ölbrenner ist auch der Standort des Warmwasserboilers nicht optimal... der Steht nämlich genau neben dem Lüftungsfenster, das das ganze Jahr über offen bleiben muss... erkennt jemand die Unlogik? ;o)

Also werden wir auch da umkonstruieren.
FW ist sicher nicht das billigste im laufenden Betrieb, aber ein neuer Ölbrenner kostet auch nicht wenig und ein Ustieg auf Pellets würde einfach zu viel kosten,Gas gibts keines, WP schafft unser Haus nicht und ÖL.. naja... eh wissen :o)

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  •  ometiclan
21.8.2008  (#4)
Nachtrag...zu Kosten bei Fernwärme: Wenn wir mal 3500 Liter Öl pro Jahr und ca. 35.000 benötigte kWh ansetzen, kostet mich das bei der FW 2480,- pro Jahr. Das ist zwar noch immer viel zu viel, aber im Vergleich dazu kostet mich das mit der jetzigen Ölheizung ca. 3325,- für Öl, 100,- für den Rauchfangkehrer, 155,- für den Servicevertrag (ohne Reparaturen!) + Strom für die Heizung und Nachtstrom für den Boiler.
Also sparen wir durch den Umstieg auf jeden Fall mal 1000,- Euro pro Jahr. Wenn wir davon ausgehen, dass der Brenner durch sein Alter von 22 Jahren auch nicht der sparsamste ist, könnten da noch ein paar Hunderter im Jahr drinnen sein.

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  •  stein203
22.8.2008  (#5)
Fussbodenheizung ist Strahlungsheizung und wirkt anders als Konvektionsheizung. Josefs Erfahrungen mit Passivhaus können hier nicht angewendet werden. Zuviel Isolierungen ziehen Schimmelprobleme mit sich.

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  •  Josef
22.8.2008  (#6)
Fernwärme - Zumindest führt ein Umstieg auf Fernwärme jetzt wenigstens nicht zu einer neuen (und dann nach einer sowieso früher oder später fälligen thermischen Sanierung) überdimensionierten Heizung.

.. zuviel Isolierung ziehen Schimmelprobleme nach sich?
Falsche und inkonsequente Dämmung (Wärmebrücken) bringt Schimmelprobleme, nicht zuviel Dämmung; zuviel kann es kaum sein.. sonst wäre ich in unserer Hütte wahrscheinlich schon verschimmelt

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  •  in2
23.8.2008  (#7)
Kann mir den Verbrauch fast nicht vorstellen! - Ein derart hoher Verbrauch bei einem Haus aus 1986 ist für mich kaum vorstellbar!
Das sieht nach einem extrem hohen Verbrauch für die Warmwasserbereitung und einem schlechten Kessel aus.
Die zusätzliche Isolierung ist keinesfalls ein Fehler. Schimmelgefahr kommt vom falschen lüften aber nicht von zu viel Isolierung!
Die Fernwärme scheint bei euch nur im Winter zu funktionieren und hat mit Fußbodenheizung ideale Voraussetzungen.
Für Warmwasser wäre Fernwärme im Winter und Strom im sömmer zu bevorzugen, da sich der Aufwand für eine WP WP [Wärmepumpe] nicht rechnet. Bei einer Dachsanierung kann man eine Solarerwärmung noch andenken.

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  •  ENB
23.8.2008  (#8)
@in2 - Ich sehe ein Problem bei dem Wärmeabgabesystem(Fusbodenheitzung),weil 1986 die Fußbodenheitzung noch in großen Abständen verlegt wurden(hohe Vorlauftemperaturen).Das wirkt sich negativ auf die gleichmäßige Erwärmung des Fußbodens bei niedertemperatur aus(Behaglichkeit).@ometiclan. Wieso willst du im Sommer ein anderes Heizsystem für das Warmwasser?Du entnimmst ja nur die Menge Wärme,die du für deinen Warmwasserboiler benötigst,oder? Sonnenkollektoren aufs Dach währe natürlich eine gute Lösung.Der erste Schritt,ist auf jedenfall einen Energieausweis zu machen.Hier siehst du dann,welche Vorteile es zb.hatt,gleich eine Thermische Sanierung zu machen,damit deine Wärmeübergabestation nicht zu groß dimensioniert wird.Gruß ENB

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  •  in2
23.8.2008  (#9)
@EBN - Jede Fußbodenheizung kommt mit weniger Vorlauftemperatur aus als eine Radiatorenheizung. Daher hat man bei jeder Heizungsumstellung den Vorteil auch hir mit niedrigerem Temperaturniveau auszukommen. Nach einer thermischen Sanierung wird man wohl kaum eine signifikant höhere Fußbodentemperatur bemerken (im Vergleich zur Raumtemperatur). Die geschichte mit dem warmen Fußboden und den angenehm warmen Fußsohlen gehören dann endgültig der Vergangenheit an!

Was das Warmwasser betrifft so glaube ich aus der Beschreibung und Fragestellung harauslesen zu können, daß es sich um ein Nahwärmenetz handelt, daß nur im Winter Heizenergie abgibt und im Sommer keine Wärme produziert (sonst würde die Frage nach einer alternativen Beheizung im Sommer keinen Sinn ergeben).

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  •  ometiclan
2.9.2008  (#10)
Ja, Fernwärme gibts bei uns nur in den Wintermonaten, deshalb eben auch ein Kombispeicher, der sich im Winter die benötigte Wärme mittels Wärmetauscher holt und im Sommer einfach mit Strom heizt.

Solar ist für uns derzeit kein Thema, weil wir das ganze Dach erst mal neu aufbauen müssen (Satteldach, kein Kaltdach = noch keine Dämmung) und erst dann eventuell darüber nachdenken.
Unsere Fernwärme-Anschlußleistung beträgt 24kW, das ist recht groß dimensioniert, lässt sich aber problemlos nach unten korrigieren, wenn die Leistung durch Sanierungsmaßnahmen nicht benötigt wird (was sich dann natürlich auch im Grundpreis niederschlägt).

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