Wir haben vor zwei Jahren unseren variablen Kredit auf 1% fix auf 15 Jahre umgeschuldet. Derzeit läuft der Kredit noch 16 Jahre, dh nur zwei Jahre mit variabler Verzinsung (0,875% auf den 6ME). Eine pönalefreie Sondertilgung in der Fixzinsperiode in Höhe von jährlich 50.000 Euro wurde vereinbart.
Nun hat unsere Familie angefragt, ob sie den Kredit bei der Bank tilgen und innerfamiliär übernehmen können (sozusagen als sichere Anlage). Ob das aus ihrer Sicht eine kluge Investition ist, sei dahingestellt und bedarf auch keiner Diskussion. Es ist ihr Wunsch.
Es stellt sich uns die Frage, worauf wir achten sollten bzw. welche Nachteile sich damit ergeben könnten. Für eure Ratschläge bin ich dankbar!
Edit: Der Euribor steigt ja rasch an. Ist unser niedrig verzinster Kredit überhaupt noch interessant für eine Bank? Wäre mit Verhandlungsgeschick eine pönalefreie Rückzahlung realistisch?
.. Steiermark2020 schrieb: Nun hat unsere Familie angefragt, ob sie den Kredit bei der Bank tilgen und innerfamiliär übernehmen können
Nicht die Familie, du als Kreditnehmer musst die Sondertilgung machen. Es kommt halt darauf an, wie hoch der Kreditbetrag ist. Um die 50K optimal auszunutzen wäre eine Möglichkeit, jetzt 50K und am Anfang des Jahres den Rest zu tilgen. Pönale fällt mir 1% an, wenn es über die 100K hinausgeht. Anonsten auf eine Kündigungsfrist achten bei vollständiger Tilgung (ebenfalls 1%). Löschungserklärung im Grundbuch nach erfolgter Tilgung nicht vergessen, damit das GB sauber ist.
Das innerfamiliäre Konstrukt würde ich von einem Vertragsanwalt oder einem Notar aufsetzen und beglaubigen lassen, wo die Parameter geregelt sind (unter anderem auch Ableben).
Die Einnahmen (Zinsen) aus dem Darlehen sind dann auch noch zu versteuern, d.h. es fällt ESt statt KESt an die in der Regel höher sein wird. Das ganze macht nur Sinn wenn der primäre Wunsch ist nach außen keine Schulden zu haben, sonst hat es für die Familie nur Nachteile bei dem niedrigen Zinssatz. Bei 3% könnte man darüber nachdenken.