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Flachdach - Dichtheit und Verschmutzung

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  •  KatjaHasi
12.1. - 12.3.2012
28 Antworten 28
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Hallo liebe Forenmitglieder,
wir haben unser Haus mit Flachdach geplant. Sind aber jetzt ins grübeln gekommen ob es doch das richtige ist. Ein Bekannter, der aus diesem Bereich kommt, hat uns erzählt das er viele Probleme mit Flachdächern hat und immer wieder kaputte Dächer herrichten muss.
Die Folie wird anscheinend schnell undicht und die Hausfassade wird auch stärker verschmutz, da ja kein Dachvorsprung vorhanden ist. Da wir große Glasflächen haben (Wetterseite), sind wir jetzt doch et was verunsichert ob ein Pultdach nicht besser wäre.

Es wäre toll wenn ihr mir eure Erfahrungen mitteilen könntet.
Vielen Dank im Voraus, lg

  •  altenberg
  •   Gold-Award
13.1.2012  (#1)
wir haben - eh auch aus deinen angeführten Gründen (Dachvorsprung, Verschmutzung) ein Pultdach mit 80cm Dachvorsprung gemacht und sind sehr froh darüber.

Als Eindeckung haben wir Folie + Vlies + Kiesschüttung.

Ein Freund von uns hat auch Probleme mit seinem Flachdach, da rinnts Wasser zwischen VWS und Ziegel irgendwo herunter und im Wohnzimmer ists feucht - da dürfte bei der Abdichtung net sauber gearbeitet worden sein.

Noch ein Argument: in unserer Stadt wurden von 30-40 Jahren Siedlungshäuser ohne Dachvorsprung gebaut, die Fassade musste schon 2x "behandelt" werden, da es nach einigen Jahren grauslich ausschaut.

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  •  topstyling
  •   Silber-Award
13.1.2012  (#2)
wir haben - ein Flachdach mit EPDM Folie.
Generell würde Dir die Suche sicher helfen aber hier mal meine Infos.

Langzeiterfahrung fehlt noch - Dach ist jetzt 1 1/2 Jahre alt. Aber aus meinen Recherchen und den Erfahrungen von bekannten Flachdächlern kann ich sagen dass es oft nicht am Dach selbst liegt, sondern die Verarbeitung (sprich Qualität des Dachdeckers) das ausschlaggebende Kriterium ist.

Natürlich gibt es auch Unterschiede in der Folienqualität (EPDM-Folie würde ich persönlich als derzeit beste Folie bezeichnen).

Wir haben uns vor allem wegen der Optik für ein Flachdach entschieden da bei unserem Grundriss eine andere Dachform nicht gepasst hätte.

Unser Aufbau sieht in etwa so aus (von Innen nach Außen):
- 20cm Stahlbetondecke
- Bitumenflämmbahn
- Gefälledämmung (ca. 40cm)
- EPDM Folie
- Gummigranulat-Schutzmatten (ca. 10mm stark)
- Bekiesung

Natürlich ist beim Flachdach der fehlende Dachvorsprung für die Fassade schlechter als ein großer Dachvorsprung.
Bei uns hätte es denke ich aber wenig Unterschied gemacht da es bei uns immer ziemlich windig ist, was bedeutet dass Niederschläge sowieso meist von der Seite kommen und da hilft Dir der beste Dachvorsprung nichts. (Bei Schneefall ist teilweise die ganze Fassade auf der Wetterseite mit Schnee bedeckt - auch bei den Nachbarhäusern mit Satteldächern)

Zur Not kann man immer mit dem Dampfstrahler die Fassade reinigen (machen wir an unserem Firmengebäude auch alle paar Jahre).



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  •  BachManiac
  •   Gold-Award
13.1.2012  (#3)
.Wenn ein Ziegeldach undicht wird, brauchste nur den oder die defekten Ziegel tauschen. Bei nem Flachdach (wo du prinzipiell mal nicht weißt, wo es undicht ist, da sich das Wasser den Weg durch die Decke sucht und hier mehrere Meter horizontal wandern kann bis es dann durch ist) kannst du ne Fachfirma antanzen lassen und meist das ganze Flachdach inkl. Dämmung wechseln.

Weiters wollen einem die Flachdachfirmen weismachen, dass ALLE Dächer nicht länger als 10-15 Jahre halten, was der größte Unsinn überhaupt ist. Die meisten Ziegeldachfirmen geben 30 Jahre Garantie, Prefa 40 Jahre. Bei unseren Nachbarn haben sie letztes Jahr das Eternit-Dach gewechselt, das war 80 Jahre oben!! (ja, jetzt war es schon höchste Zeit, aber der Dachstuhl wurde belassen, da er noch gut war).
Bei nem Flachdach musste froh sein, wenn es 14 Jahre lang dicht ist. Eben, das Wasser bleibt gerne stehen und wenn es gefriert, weitet es sich auf. Da kann die Folie noch so gut sein, mit den Jahren ist sie hin, eben weil das Wasser nicht so gut abfließen kann wie bei einem steileren Dach. Daher gilt auch, je steiler ein Dach ist, desto länger hält es.



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  •  KatjaHasi
13.1.2012  (#4)
Danke für eure Beiträge, wirklich sehr informativ. Sollten wir uns für ein Flachdach entscheiden, obwohl ich langsam eher in eine andere Richtung tendiere, dann ist es wichtig sich die richtige Firma dafür zu suchen.
Aber irgendwie denke ich mir auch, warum unnötig ein Risiko eingehen und hoffen, dass das Dach länger als zehn Jahre hält. Auch wenn es günstiger ist, hier sollten wir vielleicht nicht am falschen Ende sparen.

Wenn jemand andere Erfahrungen gemacht hat, dann her damit :)

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  •  creator
  •   Gold-Award
14.1.2012  (#5)
bin da sehr bei topstyling... obwohl ich auf die zusatz-bekieseung verzichtet und dafür aber särkere fallschutzmatten genommen hab'. frage mich aufgrund des statements

zitat..
Ein Bekannter, der aus diesem Bereich kommt, hat uns erzählt das er viele Probleme mit Flachdächern hat und immer wieder kaputte Dächer herrichten muss.
Die Folie wird anscheinend schnell undicht und die Hausfassade wird auch stärker verschmutz, da ja kein Dachvorsprung vorhanden ist.Da wir große Glasflächen haben (Wetterseite),

wie kompetent der bekannte werkt und wie die planung generell so läuft.

große fensterflächen auf der wetterseite sind grundsätzlich nicht die tollste idee.

ich hab' seit 2008 ein flachdach mit epdm-folie, keine probleme und auch keine verschmutzte fassade. das geht mir überhaupt nicht ein, wie die verschmutzen soll - da gibt's eine attikaverblechung mit gefälle nach innen - basta.

klar gibt's mit mies geflämmten flachdächern auf billig-hallen immer wieder probleme... aber da wird auch nicht a la efh gearbeitet...

eine epdm-folie ist wie ein fahrradl-schlauch, kann man im fall des falles auch selbst kaltvulkanisieren und ausbessern - fehler kann man eigentlich recht leicht finden, ggf. eine wärmebild-kamera ausborgen. und ein unsauber gearbeitetes ziegeldach kann auch wüst ausschauen... da ist es - gerade wenn es undicht reinrinnt - mit dem austauschen von einem ziegel ned getan...

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
14.1.2012  (#6)
creator - und topstyling haben eh schon alles gesagt, hab den beton im gefälle betoniert und auch 40 cm dämmung drauf. EPDM-folie ist eh obligat.

btw: würd mich mal interessieren, woher bachmaniac seine weisheiten bezüglich undichtigkeiten flachdach herhat....wenn meins nach 10-15 jahren hin ist, hat der dachfuzzy ein grobes problem....
und nach 20-30 jahren schotter runter, neue folie drauf, und gut ist´s....von den kosten nix anderes als bei nem bamac-dach.

ich weiss aus beruflichen gründen von kunden, die flachdächer mit EPDM 30 jahre und mehr oben haben, ohne probleme.
den technischen standard von vor 20 oder mehr jahren würd ich aber nicht mehr haben wollen.

die einzigen, die klagen, sind die PVC-folien besitzer.....

gruß, alex

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  •  Fuxi83
14.1.2012  (#7)
Habe auch ein flachdach.
glaube das die leute einfach vorurteile haben und deswegen sagen das es undicht wird.
Und undicht wird ein dach durch schlechte verarbeitung und das kann bei jeder dachform sein


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  •  jupiter
15.1.2012  (#8)
Aufbau gut oder schlecht oder ausreichend? - Muss mich mit ner Frage anschließen. Was schauts mit dem Aufbau von dem nachfolgenden Flachdach aus, was meint ihr dazu? Her mit eurer Meinung bitte - danke.
Betondecke 20cm
Gefälledämmung W20 -> Dampfsperre alukaschiert Voranstrich 0-12 cm (Gefälle beträgt 3,5%)
Wärmedämmung EPS W20 - 14cm
Wärmedämmung EPS W20 - 12 cm
1,8 mm Bauder FPO Folie T18
Schutzvlies 200 g /m2
plus Kiesschüttung 16/32 (Kiesschüttung plus Vlies = 6 cm)

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  •  secat
16.1.2012  (#9)
@jupiter - habe ziemlich den selben Aufbau, schaut gut aus.
Nur die Dampfsperre hat mit der Gefälledämmung nichts zu tun, die kommt auf die Betondecke.

Tipp: verleg dir die Gefälle- und Wärmedämmung selber.
Das ist echt super easy und spart einiges. Idealerweise borgst dir noch einen Styroporschneider aus dann bist mit 2-3 Helfern an einem Tag fertig.
Wir haben auch die EPDM Folie selber ausgebreitet (Achtung sauschwer) und der Dachdecker hats nur mehr montiert.

LG secat

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  •  jupiter
21.1.2012  (#10)
Ja, ich weiß, ich hab es mir ansagen lassen und warum auch immer dne Pfeil gesetzt, ... okay Dämmung selber machen ist eine gute Idee, ist ja wirklich kein Problem. Die Frage ist nur, ob der Schwarzdecker dann die volle Haftung übernimmt, wenn irgendwo etwas nicht passt.

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  •  mlduke1975
  •   Silber-Award
22.1.2012  (#11)
nur ein Erfahrungsbericht bezüglich Flachdach - Die Garage meines Elternhauses - ein Sarnafil Produkt - Baujahr 1969 - bis heute absolut dicht.


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  •  drej78
22.1.2012  (#12)
Flachdach nach < 5 Jahren undicht.
Rotalgenbefall löste die Folie auf.
Folien-Hersteller hat die gesamte Sanierung übernommen und als Vorbeugung gegen einen erneuten Befallall einen Kupferanstrich aufgetragen.

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  •  mlduke1975
  •   Silber-Award
23.1.2012  (#13)
woher kommen diese Rotalgen?

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  •  mlduke1975
  •   Silber-Award
23.1.2012  (#14)
anbei noch ein link mit langzeittests
http://www.dddach.org/journal/ddd-23.pdf

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  •  drej78
23.1.2012  (#15)

zitat..
woher kommen diese Rotalgen?


Laub + Feutigkeit + Licht

http://www.isopol.de/Dateien/Aufsatz%20Rotalgen.pdf

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  •  max1984
23.1.2012  (#16)
Seit es Menschen gibtwerden Dächer mit einer Neigung gebaut.
sogar die Urwaldbewohner machen sich einen Verschlag aus Holz und Laub mit einer "Dachneigung"
Wieso bei uns plötzlich überall die Flachdächer aus dem Boden schießen ist mir unerklärlich.

Die einzigen die schon seit Jahrtausenden Flachdächer bauen, wohnen in Regionen wo es kaum Niederschlag gibt, was bei uns ja nicht wirklich der Fall ist.

Ich möchte niemanden von seinem Traumhaus abbringen und wenn jemand meint er braucht unbedingt ein Flachdach, dann soll er es auch bauen. Man sollte sich allerdings immer bewusst sein, dass es Probleme geben kann, und zwar mehr als mit einem Sattel-, Pult-, oder Walmdach.

Auch wenn der Hersteller Schäden übernimmt, wer will schon immer wieder eine Baustelle im und am Haus.

Nur meine Meinung.

mfg
Max

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  •  creator
  •   Gold-Award
23.1.2012  (#17)
ich hab' schon mal darauf hingewiesen, dass das flachdach - keine erfindung der neuzeit ist, sondern uralt: http://www.baunetzwissen.de/standardartikel/Flachdach-Geschichte-des-Flachdachs_155933.html

in antiken herrscherhäusern war das flachdach auch terrasse, auf dem sich das leben abspielte, z.b. auch zur zeit jesu in jerusalem.
ich bin schon mal dafür geprügelt worden, es ist trotzdem fakt: steildächer waren unter diesem aspekt die arme-leute-variante für bauernhütten, ställe und scheunen...

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  •  max1984
23.1.2012  (#18)
hallo creator - An deinem Beitrag zweifle ich gar nicht.

Nur die arme-leute-variante funktioniert auf Dauer einfach besser.

Es gibt sicher Bauherren, bei denen ein Flachdach schon Jahrzehnte dicht ist, aber dass sind leider wohl die Ausnahmen.

Man muss sich bewusst sein, dass der kleinste bauliche Mangel leider sehr große Auswirkungen haben kann.

Anbei noch der weiterführende Link von creator´s Link:
http://www.baunetzwissen.de/standardartikel/Flachdach-Flachdach-heute_746947.html

Darin steht eher unten, dass viele Dachdecker nicht genug Erfahrung damit haben.

Aber wie gesagt muss das jeder für sich entscheiden.

mfg
Max


1
  •  creator
  •   Gold-Award
23.1.2012  (#19)
sofern man auf pvc verzichtet, einen halbweg fähigen - dachdeckern und epdm nimmt, ist das risiko recht begrenzt - fahrradlschlauch halt, kann man leicht selber reparieren.
ich sag' ja auch nicht, dass man beim steildach die ziegel ned selber tauschen könnte, nur mit den heutigen dämmungen ist halt auch der schaden größer...
pfusch mit teuren folgen gibt's auch beim steildach... und sonst kommt ja auch niemand auf die idee, sein dach mit einem plastiksackerl dauerhaft abzudichten...

mir war's halt lieber, so wenig holz wie möglich im außenbereich und an tragenden stellen zu haben. da ist flachfach, attika und stahlbeton schon ok.

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  •  hiddenmaxx
23.1.2012  (#20)
naja, - habe mich beim dach an meiner umwelt orientiert (gö, creator emoji).

und da dominiert nunmal das klassische schindeldach.

wird schon seinen grund haben...

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  •  creator
  •   Gold-Award
23.1.2012  (#21)
tja, umweltschmähs glauben ist ja erlaubt... zahlen sogar erwünscht: http://www.orf.at/#/stories/2101127/

bei einer lebenserwartung von ca. 25 jahren im durchschnitt, baustoffmangel und bitterer armut ist ja auch ned wurscht, ob man schilf, schindeln oder ziegel nimmt.

heute sind die erwartungen halt ein bissi anders...

so umweltfremd und böse sind fallschutzmatten aus geschredderten autoreifen (="recyclat" klingt viel umweltfreundlicher) und kautschuk-folie (epdm) imho ned - sind ja fast reines naturprodukt von netten indern, für yogis fast pflicht emoji http://de.wikipedia.org/wiki/Naturkautschuk
da hält alu, schiefer, kupfer, granit oder aus was die schindeln halt sind, ned mit...

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