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Flachdach: EPDM Folie oder doppelt flämmen?

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  •  Spartacus
31.10. - 6.11.2019
18 Antworten | 7 Autoren 18
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Anscheinend gibt es im Moment lange Lieferzeiten bei EPDM Folie, die Baufirma schlägt jetzt vor, dass unser Flachdach doppelt geflämmt wird. Geht mehr oder weniger sofort und wir können im Winter innen weiterbauen.

Bin ein wenig skeptisch, ob ich wirklich auf die EPDM Folie verzichten soll. Was meint ihr? Oder ist doppelt Flämmen der neue Standard?

  •  berhan
  •   Gold-Award
1.11.2019  (#1)
Warmdach oder Umkehrdach?

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  •  Spartacus
1.11.2019  (#2)
Warmdach

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
1.11.2019  (#3)
Für mich wäre nur EPDM das Wahre. Nur wegen der Verfügbarkeit auf ein technisch nicht so gutes System wechseln finde ich nicht clever.

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  •  berhan
  •   Gold-Award
1.11.2019  (#4)

zitat..
rabaum schrieb: Für mich wäre nur EPDM das Wahre. Nur wegen der Verfügbarkeit auf ein technisch nicht so gutes System wechseln finde ich nicht clever.

Ich denke die Systeme sind bei sauberer Ausführung gleichwertig. Kritisch sind Eckbereiche und Durchführungen und das gilt für Folien wie auch Bitumen.

zitat..
Spartacus schrieb: Geht mehr oder weniger sofort und wir können im Winter innen weiterbauen.

Geflämmt werden beim Warmdach üblicherweise beide Varianten (EPDM, Bitumen) unter der Dämmung mit z.B. ALGV45 als Dampfsperre. Also wenn es rein um die Dichtheit geht bist du eigentlich unabhängig vom EPDM. Falls aber schon Innenputz oder Estrich über den Winter gemacht werden soll, würde ich auch eine Dämmung drauf machen.

Und hier ein bisschen Literatur zum Thema:
https://ifb.co.at/?action=*richtlinienschadensberichte

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
1.11.2019  (#5)
Ich vertraue halt der werkskonfektionierten EPDM Folie mehr als den auf der Baustelle vorgenommenen Arbeiten. Natürlich sind die Durchdringungen immer der heikle Punkt.

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  •  ThomasRIng
5.11.2019  (#6)
Warum auf EPDM wegen der Lieferzeit verzichten, wenns über den Winter nur mal dicht gemacht werden soll. Wie vorher schon geschrieben, reicht die Dampfsperre dafür grundsätzlich aus. Mach ich übrigens genau so, da ich mein Dach im Frühjahr dann in Ruhe machen will und über den Winter sowieso nur gemauert, gestemmt und Elektro gemacht wird.
P.S. Kommt deine Abdichtung zufällig von COVERiT? Wenn ja, kann ich zwar nix dafür, aber sorry wegen den langen Lieferzeiten....momentan mehr als ausgelastet.emoji

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
5.11.2019  (#7)
Wenn du die Dampfsperre mit Notabdichtungseigenschaften über längere Zeit offen liegen hast würde ich zu einer guten Sperrbahn greifen. Wir haben zB die Bauder Super AL-E PLUS verwendet. Die ist durch die Beschieferung viel widerstandsfähiger gegen mechanische Beanspruchung aber auch UV.

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  •  Spartacus
5.11.2019  (#8)

zitat..
berhan schrieb:
__________________

Geflämmt werden beim Warmdach üblicherweise beide Varianten (EPDM, Bitumen) unter der Dämmung mit z.B. ALGV45 als Dampfsperre. Also wenn es rein um die Dichtheit geht bist du eigentlich unabhängig vom EPDM. Falls aber schon Innenputz oder Estrich über den Winter gemacht werden soll, würde ich auch eine Dämmung drauf machen. 

 Ich muss zugeben, dass ich das nicht ganz verstehe. Bedeutet das, dass EPDM oder Bitumen egal ist, weil man ohnehin eine Dampfsperre hat? Also auch egal, was man später nimmt?


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  •  rabaum
  •   Gold-Award
5.11.2019  (#9)

zitat..
Spartacus schrieb: Bedeutet das, dass EPDM oder Bitumen egal ist, weil man ohnehin eine Dampfsperre hat

Nein. Die Dampfsperre hat ja den Zweck, dass Feuchtigkeit aus dem Gebäude (oder Restfeuchte aus der Betondecke) nicht aufsteigt und sich in der Dämmebene ansammelt und dass dir somit die Dämmung absäuft. 

Für die Zeit, wo keine Dämmung drauf ist, wirkt die Dampfsperre auch als Notabdichtung von oben nach unten. Später ist diese Funktion nicht mehr relevant.


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  •  nOerkH
5.11.2019  (#10)
Wir haben nun auch schon viele Dachdecker abgegrast, teilweise mehrere Termine an einem Tag.

Bei Termin A wird einem doppelt geflämmtes Bitumen als das einzig wahre verkauft, man müsse nur auf die Qualität achten, minderwertige Produkte "rinnen" einem scheinbar ab 80° von den Hochzügen runter.

Termin B ist von EPDM Folie überzeugt. Nichts geht über einen dichten Fetzen der im Ganzen geliefert wird. Dabei wurde zuvor von Termin A der Geruch und die Eckbereiche als neuralgisches Problem von EPDM genannt

Geht's zu Termin C hört man, dass trotz des schlechten Rufes die TPO Bahn immer noch das Beste ist. Die Bahnen werden überlappend geklebt oder verschweißt, da kann nix passieren.

Was man von allen zu hören bekommen hat, ist dass ein oben dicht unten dicht Aufbau mit Zwischensparrendämmung der Problematische ist.

gefühlt ist es so, dass die Verarbeitung immer der Knackpunkt ist - die Systeme werden grundsätzlich alle funktionieren. Vermute ich mal als Laie

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  •  berhan
  •   Gold-Award
5.11.2019  (#11)
Naja, die Schwarzdeckerfirma die ich habe, verbaut alle der o.a. Produkte. Ich habe die Varinate mit Gürtel und Hosenträger (Gieß und Einrollverfahren). Gemäß Schwarzdecker vermutlich die sicherste Variante (nicht notwendig und mach fast keiner), dafür hatte dieser aber bedenken wegen dem Umkehrdach und möglicher Wasseraufnahme des XPS.

Diese Schwarzdeckerfirma führt auch Notabdichtungen durch und die meisten Probleme tauchen bei den befragen Arbeitern bei Ecken und Durchdringungen auf, jedoch fast niemals auf den Flächen.

Unabhängig der verwendeten Technik ist daher die saubere Ausführung ausschlaggebend.

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  •  massiv50er
6.11.2019  (#12)
Was ist bei EPDM die bevorzugte Lösung im Attika-Hochzugsbereich.?
Habe von 2 verschiedenen Lösungen gehört:
-Var A: Die EPDM Folie wird mit speziellen Sprühkleber an den Glattstrich des Attikahochzugs angeklebt, anschließend verblecht und mit Kies auf der Fläche beschwert
-Var B: kein Kleben im Hochzugsbereich, lediglich eine Verwahrungsleiste am oberen Ende. 


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  •  rabaum
  •   Gold-Award
6.11.2019  (#13)
Die Folie gehört ja nicht nur vertikal raufgezogen sondern auch horizontal auf der Attika bis zur vorderen Kante. Die Verwahrungsleiste war bei unserem Schwarzdecker auf jeden Fall die bevorzugte Variante. Was die Norm dazu sagt weiß ich nicht. 

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  •  ThomasRIng
6.11.2019  (#14)
Eine vorkonfektionierte EPDM Abdichtung wird im "Normalfall" ohne Unterbrechung am aufgehenden Bauteil bis Außenkante Attikakrone gezogen. Der Hochzugsbereich ist immer vollflächig am Untergrund zu verkleben. Wenn die Attikaverblechung wasserdicht ausgeführt wird muss die Abdichtung nicht unbedingt bis Außenkante geführt werden. Wenn die Abdichtung nur 15 cm über die fertige Belagsoberkante gezogen wird (z.B. Brüstungsmauer, Wandanschluss, usw.) ist der Hochzugbereich ebenso vollflächig zu verkleben und am oberen Rand/Abschluss regensicher mechanisch zu verwahren. Eine Ausführung ohne Verklebung am Untergrund ist nicht lt. Norm.
Kurz gesagt/ Empfehlung: Untergrund glatt spachteln, EPDM bis Außenkante Attikakrone ziehen und vollflächig im gesamten Hochzugbereich verkleben.
Es gibt auch Hersteller die einen Blechwinkel zum aufgehenden Bauteil vorschreiben, wo auch verklebt werden soll.

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  •  massiv50er
6.11.2019  (#15)

zitat..
ThomasRIng schrieb: Der Hochzugsbereich ist immer vollflächig am Untergrund zu verkleben. Wenn die Attikaverblechung wasserdicht ausgeführt wird muss die Abdichtung nicht unbedingt bis Außenkante geführt werden.

genau so wurde es bei uns gemacht.

Danke ThomasRIng für die ausführliche Erläuterung!

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  •  ernsthappel
  •   Bronze-Award
6.11.2019  (#16)
wir haben das dach 3fach geflämmt und hält jetzt ca. 7 jahre ohne probleme. hatte einen bausachverständigen, der hat mir von der folie abgeraten - du kannst in der einen ecke eine leckage haben, das loch in der folie ist aber auf der gegenüberliegenden seite. bei der flämmpappe ist das loch dort, wo auch die leckage zu finden ist.

obwohl ich nie eine finden willemoji

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  •  massiv50er
6.11.2019  (#17)

zitat..
ernsthappel schrieb: wir haben das dach 3fach geflämmt und hält jetzt ca. 7 jahre ohne probleme. hatte einen bausachverständigen, der hat mir von der folie abgeraten - du kannst in der einen ecke eine leckage haben, das loch in der folie ist aber auf der gegenüberliegenden seite. bei der flämmpappe ist das loch dort, wo auch die leckage zu finden ist.

Wie kommst drauf, dass das beim Flämmpappe anders sein soll?
Der Warmdach-Aufbau unter der Flämmpappe ist ja der selbe.

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  •  berhan
  •   Gold-Award
6.11.2019  (#18)
Ich vermute mal Umkehrdach mit Gefällebeton, dann würde es stimmen.

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