« Hausbau-, Sanierung  |

Flüssiggasheizung im Passivhaus

Teilen: facebook    whatsapp    email
  •  Gast Sven
16.10. - 25.10.2010
4 Antworten 4
4
Hallo,

Meine Frau und ich möchten gerne ein Passivhaus bauen.
Wir haben nun 2 Heizungsvarianten die für uns in frage kommen.
Fest steht das wir eine Nachheizung über die Luft machen wollen, ich bitte darum dieses Thema hier nicht zu diskutieren oder schlecht zureden.

Daten des Passivhauses:
- Nutzfläche nach EnEV 279,2m² (nach Din 192m²)
- Keller in Thermischer hülle
- Heizlast 10w/a
- Primärenergie-Kennwert (WW, Heizung und Hilfsstrom) 26
kWh/(m²a)
- Raumluftvollumen = 476m³

Variante 1.
Lüftungsanlage von der Firma Westaflex mit Wassergeführten Nachheizregister um die Luft nachzuerwärmen. Als restheizung und zur Warmwassererzeugung setzten wir auf jedenfall 6 m² Vakumkollektoren ein. Da dass nicht reicht möchten wir um die Anschaffungskosten/folgekosten geringzuhalten Eine kleine Flüssiggasheizung einbauen. Jetzt die Frage wer stellt ganz kleine Flüssiggasheizungen her? Truma fällt weg weil die keine zulassung für den Hauseinbau haben. Des weiteren würde ich gerne wissen was für einen verbrauch man zu erwarten hat. Ich habe gehört das man mit 1-2 33kg Gasflaschen auskommt. Darf die Angeschlossene Gasflasche dann im Keller sein, oder muss sie draußen stehen? (bitte nicht mit einer zu lagernden Gasflasche verwechseln, denn die dürfen nur draußen lagern) Einen Schornstein brauche ich dabei nicht oder?

Variante 2.
Lüftungskompaktgerät der Firma Aerex.
Problemm dabei ist das die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] "nur" 78% Nutzungsgrad hat weil sie restwärme für die nachgelagerte Wärmepumpe bestehen lässt.
Dadurch bekommen wir aber leider keine Förderung von Progress NRW weil die mindestens 80% vorschreiben. Hat jemand erfahrungen mit dem Aerex gerät und sind die Verbräuche unter berücksichtigung der direktelektrischen nachheizung geringer als bei Flüssiggas.

Vielen Dank für eure hilfe!

  •  Thomas Heufers
17.10.2010  (#1)
Weniger Technik > Betriebsfunktion < Kosten - Bleibt die Frage, warum eine Flüssiggasheizung und ein wassergeführtes Nachheizregister zum Einsatz kommen soll?
Wie beschrieben, ist die Wärmeversorgung sehr aufwendig und komplex, dies führt zu wesentlich höheren Investitionskosten.
Zusätzlich führt die Komplexität der Wärmetechnik einerseits zu diffizilen Detailfragen und andererseits ist die Anfälligkeit der Wärmeversorgung mit zunehmender technischer Komplexität höher. Immer dann, wenn man den Standard verlässt, wird es in der Regel wesentlich teurer, aber nicht umbedingt besser, und es ist in jedem Fall eine handwerkliche Koryphäe gefordert.
Bei einem Passivhaus sollte der technische Aufwand möglichst gering gehalten werden. Ein gut geplantes Passivhaus benötigt wenig Technik, weniger als konventionelle Bauweisen. Mit der besonders gut gedämmten Gebäudehülle ist der Wärmebedarf so gering, dass man anlagetechnisch mit einfachen Mitteln auskommt, weshalb beim Passivhausbau auch ein elektrisches Nachheizregister im Zuluftventil (kurzzeitiger Einsatz eines Miniföns - Raum für Raum) auch aus energetischer Sicht vertretbar und ökologisch einwandfrei ist. Bei einer Heizlast von 10 Watt pro Quadratmeter funktioniert dies ohne Probleme.
Empfehlenswert ist ein wassergeführtes Flächenheizsystem, beispielsweise eine Fußbodenheizung mit Estrichaufbau. Ein solches Wärmesystem ermöglicht eine unterschiedliche Temperierung der einzelnen Räume und ist für jede zukünftige Energieform offen, beispielsweise Brennstoffzellen, Nahwärmewärme, Kraftwärmekopplung etc..
Eine Fußbodenestrichheizung nimmt passiv Wärmestrahlung auf, speichert Wärme und gibt Wärme zeitversetzt wieder an den Raum ab. Diese passive Energienutzung bietet ein hohes Effizienzpotential, die Raumwärmetechnik ruht tagsüber auch bei diffuser Einstrahlung und auch nach und während der Dämmerungphase.
Bezüglich Lüftungsanlage und Wärmerückgewinnungsgrad, Förderung Progress NRW: Wie wäre es mit einem getrennten System, eine zertifizierte Lüftungsanlage und eine separate Wärmepumpe.
Ein Vorteil ist die Förderkriterien für Progress NRW werden hiermit erfüllt und die Anforderungen nach dem PHPP sind auch leichter erreichbar.
Unter folgenden Links ist ein Wärmesystem mit Wärmepumpe und Fußbodenheizung, Lüftungsanlage und Solarthermie vorgestellt.
http://www.ecotec-energiesparhaus.de/energiestatistik.html
http://www.ecotec-energiesparhaus.de/Daten/Bauhistorie.pdf

Gruß

Thomas Heufers

1
  •  sven.d
17.10.2010  (#2)
Hallo Thomas,

danke für deinen beitrag, doch leider sehe ich da einige wiedersprüche.

Ein Wassergeführtes Nachheizregister ist sehr kostengünstig und eine kleine Gastherme kostet ca. 2000€ (z.B. Elco).
Eine Fußbodenheizung im EG und teilweise OG in verbindung mit z.B. einer Kleinstwärmepumpe kostet weitaus mehr. In deinem Beispiel mit der LWZ von Stiebel Eltron/Tekalor Variante kostet alleine das gerät schon ca. 15.000€ mit 2 Solarkollektoren.
Die Variante mit Lüftung, Erdgas und Solar kostet mich ca. 10.000 €
(bei beiden Varianten sind nicht die Lüftungsleitungen und verlegungen berücksichtigt weil dies ja nahezu gleich sind.
Das Aerexgerät kostet mit Solarthermie ca. 11.000€ wobei ich glaube das die folgekosten bei diesem gerät höher sind weil
ich recht oft mit Direktelektrisch nachheizen muss weil die super kleine Wärmepumpe das nicht schaft.

Habe ich dich richtig verstanden das bei einer Nachlufterwärmung dies direkt in den Zimmern geschehen soll? Ich dachte das kann Zentral im Keller geschehen. Im Passivhaus ist doch durch die Luftverteilung überall fast die gleiche Temperatur ist(außer im Bad wegeen el.Handtuchheizung).



1
  •  ekndeg
  •   Silber-Award
17.10.2010  (#3)
ich finde eure beiträge höchst informativ. - ein noch einfacheres konzept wäre einfach die erwähnten elektroregister.

zur versorgungssicherheit würde ich mir ein holzöfchen einplanen. wenn nix mehr geht hat PH bewohner es noch immer mollig warm, und die folienerdäpfel direkt aus der glut sind auch an tagen wie heute die pure freude.

lg

1


  •  Thomas Heufers
25.10.2010  (#4)
Eine Heizung ohne Brenner, geht das? - Hallo Sven,

richtig, deine angesprochenen Aspekte sind abzuwägen. Aber bei der Gastherme ist auch ein Hausanschluss (1.500 - 2.500 €) fällig, monatlich fallen noch Anschlussgebühren (6 - 10 €) an und eine Gastherme ist wartungsintensiver (Oxidation der Brennkammer/Kehrkosten etc.). Mir persönlich ist ein wartungsarmes und betriebskostengünstiges Wärmepumpensystem bestenfalls ohne Solar lieber. Jedoch gibt es Zeitgenossen, die bestehen auf ein Heizsystem mit Feuer oder Flamme; siehe den Beitrag von ekndeg.

Gruß

Thomas Heufers

1

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.

Nächstes Thema: Alu Haustür u. Garagentor => wo günstig?