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Gartenfläche als Klimafläche: Möglichkeiten

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  •  hartbau
  •   Bronze-Award
7.6. - 9.6.2022
13 Antworten | 6 Autoren 13
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Hallo Baugemeinde,

nach längerer freier Internetpause kann ich wieder um Rat der Experten fragen.

Ich wurde gebeten für meine Schwester im Haus (Bj.2011, 160m2, 25er-Ziegel, nur 10cm EPS) ein Kühlkonzept zu entwickeln. Heizsystem ist eine FBH FBH [Fußbodenheizung] mit einer Vitocal-200 (nur Heizbetrieb). Mit Teilbeschattung (Arbeitslicht) sowie 3 Personen und Kochleistung hatte es letztes Jahr in den Sommermonaten 25-28°C am Abend. Gewünschte Wohlfühltemperatur wäre 23°C.

Eine klassische Klimaanlage sollte vermieden werden, deshalb suche ich nach kreativen nachrüstbaren Lösungen. Wir planen dieses Jahr die Grabe\Abrissarbeiten im Garten zwischen unseren Grundstücken und eine Idee von mir ist das kältere Erdreich zu nutzen. Aufbauend auf dem Prinzip von einem Flächenkollektor würde ich gerne eine Wärmetauschung mit einem Verdampfer\ Umwälzpumpe und Lüfter im Innenbereich realisieren. Vom Aussehen stelle ich es mir wie ein Innengerät einer klasssichen Klimanlage vor.

Meine Frage: Gibt es so etwas schon? Im Netz finde ich nur Kollektorenlösung über FBH FBH [Fußbodenheizung] oder BKA BKA [Betonkernaktivierung] und meine zwei Heizungsbauer haben von so einem System auch noch nichts gehört. Wenn das Internet dazu nichts auspuckt suche ich mit den falschen Begriffen oder so etwas gibt es nicht.

  •  Peter2
  •   Silber-Award
7.6.2022  (#1)
Du suchst nach Kaltwasser Klimageräten. Die funktionieren wie normale Klimaanlagen nur das sie mit kaltem Wasser versorgt werden statt mit Kältemittel. Das Problem ist das Wasser auch kalt genug zu den Einheiten zu bekommen. Wird also nicht ganz so einfach. Wenn du eine Erdschicht hast die dauerhaft 10°C und weniger hat funktioniert das eventuell. Einfacher wäre es mit Grundwasser. Ob das realisierbar ist mit überschaubaren Kosten wage ich etwas zu bezweifeln. Bei den meisten Flächenkollektoren steigt die Temperatur beim passiven kühlen über den Sommer und zu Herbstbeginn ist die Kühlleistung dann schon recht überschaubar.
MfG
Peter

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  •  hartbau
  •   Bronze-Award
8.6.2022  (#2)
Habe mir die Technik angesehen. Der Platzbedarf ähnelt einer neuen Wärmepumpe. Ich habe mir auch überlegt die Heizung zu tauschen und über den Fussboden zu kühlen. Die Heizung ist leider erst 10 Jahre alt und funktioniert einwandfrei. Zum preis eines Splitgerätes mit zwei Inneneinheiten bekomme ich von Viessmann auch die neue Inneneinheit der WPWP [Wärmepumpe].

Nachteile:
 • Gebrauchte WPWP [Wärmepumpe] verkaufen? Gibt es einen Markt für gebrauchte Geräte?
 • Kalter Fussboden. 

Ich kenne aus den K****acher Häusern von Bekannten im Ort die kalten Fussböden und wir fanden sie recht unangenehm. Die Temperaturdifferenz ist dafür auch nicht beeindruckend gewesen, kann aber auch an der Dämmung\ Beschattung liegen. Meine Schwester hat leider auch am falschen Ende gespart und sie verliert im Sommer\Winter viel Wärme durch die fehlende Dämmung. Der kalte Boden würde sie nicht stören, glaube ich aber nicht so ganz. Wir kennen die Fussbodenkühlung nur von 3-6h Besuchen und nicht ganze Tageszyklen. 

Es wird wohl auf die klassische Klimaanlage in beiden Stockwerken hinauslaufen.

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Hallo hartbau,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Gartenfläche als Klimafläche: Möglichkeiten

  •  dyarne
  •   Gold-Award
8.6.2022  (#3)
kühlen flächig über fbh geht sehr gut...


2022/20220608122440.jpg

2022/2022060822056.png

2022/20220608138102.jpg

das mittlere bild zeigt eine mitten in der hitzewelle nachgerüstete passive kühlung über fbh.
passive kühlung und kühlbedarf efh passen sehr gut zusammen...

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  •  Stoffal02
  •   Silber-Award
8.6.2022  (#4)
Die passive Kühlung funktioniert eigentlich recht gut, nur muss man halt dafür sorgen, dass die Türen nicht immer offen sind. Ebenso habe ich ddas Problem, dass vor allem die Fliesen sehr kalt sind. Da wir in der Küch und im Esszimmer Fliesen haben, überlegen wir aktuell, nicht auch noch ein zusätzliches Kühlaggregat nachzurüsten. In den Räumen mit Holzboden ist das kein Thema

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  •  hartbau
  •   Bronze-Award
8.6.2022  (#5)
Das es geht bezweifle ich ja nicht. Die Randbedingungen (Dämmung, Beschattung) haben einen enormen Anteil auf die benötigte Leistung.

Als Referenzwert wäre die Temperatur des Fussbodens interessant. Bei den Bei den oben genannten Reihenhaus wurde die VL VL [Vorlauf] auf 16° gestellt damit die Kühlung nachkommt. In dem besagten Haus liegen deshalb überall Teppiche und verdecken den schönen Parkett. Bei einem thermisch gut gebauten Haus (wie bei uns zum Beispiel) ist die Bodentemperatur angenehmer, aber dennoch spürbar. Es sind halt nur 10cm EPS angebracht. Ich habe 20cm EPS-Plus, da merkt man speziell im Winter die Wärmeerhaltung.

Ich habe bei unseren Installateur angefragt, ob man das Innenteil wechseln kann. Angeblich werden die WPWP [Wärmepumpe] nur als Paket verkauft. Auf die Antwort vom Viessmann Kundendienst warte ich noch. Kühllast kann ich hoffentlich am Wochenende berechnen, da sehe ich ob die FBH_Kühlung eine zufriedenstellende Leistung erzeugt oder eine klassische Klimaanlage her muss.

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  •  Stoffal02
  •   Silber-Award
8.6.2022  (#6)
Bei 16°VL Temperatur ist klar, dass es kalt an den Füßen ist. Wenn dann noch überall ein Teppich hingelegt wird, dann ist die Kälteabgabe minimiert und man muss mit der VL VL [Vorlauf] Temperatur noch niedriger reinfahren. Außerdem sehe ich bei solchen Temperaturen schon große gefahr für Kondensatbildung

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  •  hartbau
  •   Bronze-Award
8.6.2022  (#7)
Die Teppiche liegen eh nur beim Esszimmertisch und beim Sofa. Dort verweilen die Füße am längsten. Bei 20°C VL VL [Vorlauf] hatte es im Sommer 25°C, es waren aber auch 4 Personen im Haus und es wurde zweimal warm gekocht. Der Aufbau der K****acher Siedlung ist dem meiner Schwester sehr ähnlich, sogar schon mit Betatestern.

Es ist auch das erste Angebot der Klimas eingetroffen: 2xDaikin Stylish 2.5kW mit 1 x  5kW 2MXM50N mit Montagematerial Set für 20m -> 3065€ ohne Montage. Ich habe gehofft, dass es teurer ist, da zahlt sich der Tausch der Heizung wahrscheinlich nicht aus

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  •  gdfde
  •   Gold-Award
8.6.2022  (#8)

zitat..
hartbau schrieb: 2xDaikin Stylish 2.5kW mit 1 x  5kW 2MXM50N

 

zitat..
hartbau schrieb: im Haus (Bj.2011, 160m2, 25er-Ziegel, nur 10cm EPS) ein Kühlkonzept zu entwickeln.

Das widerspricht sich.
Mit 2 Innenteilen lässt sich ein Standardhaus in der Größe nicht ordenlich kühlen.
Man wird schon ein Innenteil pro gekühltem Raum brauchen.




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  •  hartbau
  •   Bronze-Award
8.6.2022  (#9)
Plan vom Installateur: Im EG sollen nur der offene Wohnbereich ca 40m2 und das Arbeitszimmer mitgekuhlt werden. Im OG ist das Innengerät in der Galerie geplant und soll bei offenen Türen den Stock versorgen.

Kenne einige (Dach) Wohnungen in Wien die jeweils nur ein Innengerät für zwei Stockwerke haben. Wenn die gewünschte Temperatur erreicht ist, soll sie nur gehalten werden. Runterkuhlen dauert natürlich dementsprechend länger. Ein Innengerät pro Raum kenne ich nur aus Bürozellen.

Meine Überschlagsrechnung hat 8.8kW ergeben 2 Geräte im OG, 1 Gerät EG. Dies wurde vom Installateur belächelt: der Wert sei nur theoretisch und viel zu hoch; die volle Leistung wird nie gebraucht; zahlt sich für die paar extremtage nicht aus.

Naja. Ich hoffe ich kann die Wärmeentwicklung in unser FEM Programm am Wochenende simulieren, dann sehe ich auch die Temperaturverteilung über die Zeit. Hat damals überraschend gut bei der Auslegung meiner FBH FBH [Fußbodenheizung] übereingestimmt.

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  •  hinterholzacht
  •   Bronze-Award
8.6.2022  (#10)
Ich denke du brauchst nicht für jeden Raum ein eigenes Innengerät. Aus eigener Erfahrung (135 m² Wohnfläche, 5 Innengeräte) meine ich man kann das auch so bestätigen. Wenn die Innengeräte irgendwo zentral hängen und die Türen offen bleiben funktioniert es schon recht gut. Natürlich braucht es länger zum runterkühlen, aber tragisch ist das nicht.
Wir lassen im Hochsommer in der Nacht nur das Gerät im Wohnzimmer laufen, die Schlafräume kühle ich vor dem Schlafengehen runter und lasse dann in der Nacht die Türen offen.

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  •  gdfde
  •   Gold-Award
9.6.2022  (#11)

zitat..
hartbau schrieb: Im EG sollen nur der offene Wohnbereich ca 40m2 und das Arbeitszimmer mitgekuhlt werden. Im OG ist das Innengerät in der Galerie geplant und soll bei offenen Türen den Stock versorgen.

Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass das nicht ordentlich funktioniert.
Speziell im Arbeitszimmer, das in der Regel eher kleiner sein wird und du sehr viel zusätzlichen Wärmeeintrag durch die Person und Computer, Bildschirme usw. hast.

Das wird so enden, dass es dann im Wohnzimmer im Bereich der Klimaanlage, die auf Vollast läuft, 20 Grad haben wird und im Arbeitszimmer 25 Grad emoji

Detto im OG in der Galerie...die Gallerie wird sehr kühl und das Schlafzimmer eher warum sein.


zitat..
hinterholzacht schrieb: Wir lassen im Hochsommer in der Nacht nur das Gerät im Wohnzimmer laufen, die Schlafräume kühle ich vor dem Schlafengehen runter und lasse dann in der Nacht die Türen offen.

Ja, mag schon sein, dass das funktioniert.
Abgesehen von den offenen Türen, das ich sehr störend und unangenehm finden würde, hast du ja die SZ schon vorher runtergekühlt und in der Nacht gibts ja von aussen keinen Wärmeeintrag.

Die Klimaplanung ist ähnlich zu der der Heizung...da legt man sich ja auch nicht nur in die Gallerie und ins Wohnzimmer die FBH FBH [Fußbodenheizung] und lässt die Türen offen, damit´s in den anderen Räumen warm wird.


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  •  hartbau
  •   Bronze-Award
9.6.2022  (#12)
Ist schon richtig. Die FBH FBH [Fußbodenheizung] empfinde ich auch als ein feines Werkzeug, die Klimanlage eher als einen Prügel. 

Jeder Raum (in Summe sieben ohne Badezimmer, WCs) ist wahrscheinlich übertrieben. Sieht auch nicht besonders schick aus. Es wird vorraussichtlich auf vier Innengeräte hinauslaufen, da das Arbeitszimmer weit weg vom Innengerät  des Wohnbereichs entfernt wäre.

ODER

Umbau der Heizung durch Kühlung des Fussbodens (mein Favorit)

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  •  gdfde
  •   Gold-Award
9.6.2022  (#13)

zitat..
hartbau schrieb: Jeder Raum (in Summe sieben ohne Badezimmer, WCs) ist wahrscheinlich übertrieben.

Ich würds überall dort machen, wo du Kühlung haben möchtest.
d.h. vorwiegend in den Aufenthaltsräumen.
Gästezimmer, Küche, Gang, Gallerie usw. würde ich weglassen.


zitat..
hartbau schrieb: Umbau der Heizung durch Kühlung des Fussbodens (mein Favorit)

Würde ich von den Kosten abhängig machen.
Was kostet die Erweiterung fürs Kühlen bei der Vitocal, das ist ja optional möglich?


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