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gebrauchtes Haas Fertighaus

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  •  elena
25.12. - 29.12.2013
9 Antworten 9
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Wir werden nächste Woche ein 9 Jahre altes Haas-Fertighaus (Walmdach, 150m2, Keller, Erdwärmeheizung) besichtigen. Kann mir jemand sagen, worauf ich dabei besonders achten soll? Was könnten bei einem Fertighaus in diesem Alter die Schwachstellen sein? Danke!

  •  johro
  •   Gold-Award
25.12.2013  (#1)
hallo, eine Nachbarin hat auch solch ein Haus mit ähnlichem Alter. ich würde schauen auf Risse an den Innenwänden, Anschluss der Fassade bei den Pfetten, Fensterbretter (Innen und Außen, mit Silikon?) und Fenstereinbau (Hand hinhalten bzw Teelicht hinstellen). Im Bad die Silikonfugen. Holztreppe war hier inkludiert, schau ob sie extrem knarrt. Am besten wäre ein Wärmebild (kostet ein paar Hunderter) aber dann siehst du ob die Dämmung noch passt und nicht zusammengerutscht ist. wenn du ein Infrarothermometer (25.- bei Conrad) hast, kannst du die Temp. der Decke messen, dann siehst du ab hier etwas undicht (Dampfsperre) ist und gut gedämmt wurde.

Bei Erdwärmeheizung frag nach der Kollektorfläche und dem Bodenzustand, schau auf die momentane Soleeingangstemperatur (musst aktuell zw +4° und +6° liegen) wieviel Druck (aufs Manometer schauen) ist im Solekreislauf und wieviel druck ist in der FBH FBH [Fußbodenheizung] (meist ist da ein roter zeiger und der schwarze Zeiger ist etwa darunter)

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  •  mpreis76
  •   Silber-Award
25.12.2013  (#2)
johro hat im Prinzip die wichtigsten Sachen erwähnt, nur bei einem Punkt muss man unterscheiden (auch wenn es nicht einfach sein wird):

zitat..
johro schrieb: ich würde schauen auf Risse an den Innenwänden


Diese Risse treten meist in den ersten Jahren nach dem Aufstellen des Hauses auf. Wenn danach die Fugen erneuert wurden, dann sollten sie nur mehr in sehr geringem Ausmaß auftreten.

Wenn die Bewohner diese Risse in den 9 Jahren nie saniert haben, dann wären sie in meinen Augen kein Drama.

Sollten diese Risse jedoch schon mal saniert worden sein und immer wieder in gleichem Ausmaß auftreten so ist das kein gutes Zeichen.

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  •  johro
  •   Gold-Award
25.12.2013  (#3)
ja, wenn sie es aber noch nicht saniert haben, so wäre das ein Preisminderungsgrund (so hatte ich es gemeint) und wie du schon sagst, wenn die Risse immer wieder auftreten dann emoji

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  •  mpreis76
  •   Silber-Award
25.12.2013  (#4)
100% Zustimmung - als Preisminderungsgrund wäre es dann auf alle Fälle dienlich!

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  •  elena
27.12.2013  (#5)
Danke für die hilfreichen Infos.
Wenn ich mit dem Infrarotthermometer die Deckentemperatur messe, wie hoch soll sie sein?

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  •  eggerhau
27.12.2013  (#6)
@elena - Bei einem Hauskauf musst Du ja viel Geld in die Hand nehmen.
Ich rate Dir:
- Wenn Dir Fachwissen zum Thema Hauskauf, Haustechnik und Bauen fehlt, nimm jemanden mit entsprechenden Kenntnissen mit. Besondere Beachtung sollte der Aussenhülle zukommen. Aussentüren, Fenster, Fassade und das Dach.
- Verlange vom Verkäufer alle technischen Unterlagen (Bau- und Installationspläne, Energieausweis, Serviceunterlagen für WPWP [Wärmepumpe], Solar usw.) und lass den Zustand dieser Anlagen beurteilen. Nach 9 Jahren Betrieb haben diese Anlageteile etwa die Hälfte ihrer Standzeit bereits erreicht!
Auf was für Punkte Du vor Ort genau achten muss, haben meine „Vorposter“ ja schon gut beschrieben.
Viel Spass beim Hauskauf!emoji
Gruss HDE



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  •  johro
  •   Gold-Award
27.12.2013  (#7)

zitat..
elena schrieb: Wenn ich mit dem Infrarotthermometer die Deckentemperatur messe, wie hoch soll sie sein?


hallo Elena, wie hoch ist nicht so wichtig, sondern ob es irgenwo (zb in einer Ecke)kühler ist. wurde bei mir aus so gemessen als ich einen fehler vermutete. wenn die Temp irgendwo niedriger ist als an der stelle daneben, dann könnte die Dämmung schlecht sein oder die Dampfsperre nicht gut verklebt.

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  •  firemike
28.12.2013  (#8)
Haben vor einigen Jahren im Bereich einer Kleingartensiedlung in Leobendorf (bei Burg Kreuzenstein) ein Haas-Fertigteilhaus kaufen wollen (ebenfalls mit Erdwärme). Das Haus war damals ca. 3 Jahre alt und äusserlich ganz gut beinander. Einige Risse (Innen) und ein seltsam leicht (!) feuchter Geruch im Keller fielen auf.
Bei uns hatten die Lage, Flächen , Entfernungen, etc. gepasst und waren wir schon kaufbereit. Zur letzten Sicherheit zogen wir einen Sachverständigen (ca. 350,-) bei. Auf Grund einer vom Hauskäufer selbst FALSCH betonierten Terrassenplatte (Gefälle, Anbindung, etc.) vermutete er einen Holzschwamm am liegenden Holz was einige Jahre später einen Totalschaden zur Folge haben hätte können. Der Käufer verweigerte eine Öffnung zur Kontrolle (vermutlich aus gutem Grund emoji ) .......

Mein RAT: Checkt einfach mal nach Eurem Gefühl und nach Euren Möglichkeiten. Solltet ihr entschlossen sein zu kaufen, die paar Euro für einen SV sind ein klacks gegen einen möglichen Totalschaden

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Hallo elena,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: gebrauchtes Haas Fertighaus

  •  ildefonso
  •   Gold-Award
29.12.2013  (#9)
Hatte auch vor einiger Zeit auch ein ähnlich junges FH einer angeschaut (zwar nicht Haas, aber ebenfalls bekannte Firma im selben Preissegment).

Also dass ein Interessent irgendwas "aufmachen" darf wird im Regelfall kein Verkäufer zulassen. Sofern Preis/Lage auch nur halbwegs passen, bringt er das Häusl sowieso an den Mann. Auch bei gutem Nachschaubefund ist der Kauf ja trotzdem nicht garantiert, und wenn der Interessent nicht kauft hat der Verkäufer nicht nur eine Beschädigung, auch wird der nächste Interessent deswegen wiederum mißtrauisch wird (warum wurde geöffnet? war da ein Schaden?).
Ich würde da nicht gleich Betrug vermuten wenn der Verkäufer nicht gleich bereitwillig sein Haus "zerlegen" möchte. Ich würde das auch keinem Interessenten gestatten (der nächste kauft es dann auch ohne solche Extrawürschtel).

Hatten damals einen pers. bekannten sachverständigen mit.
Die Substanz ist im Endeffekt schwer kontrollierbar. Aber trotzdem ist jemand mit Sachverstand ungeheuer wichtig: Es traten diverseste Mängel und Mängelchen zu Tage, die nicht wirklich etwas mit dem FH-System zu tun hatten: Auch im konkreten Fall eine komplett verpfuschte Terrassenplatte, Entwässerungsleitungen die ins nirgendwo führten, eine Feuermauer die gar keine war, baurechtlich Probleme bei der Garage, Abweichungen zum bewilligten Plan, Doityourself-Megapfusch bei der Außenanlage und beim Kellerausbau und vieles mehr.

Wenn die FH-Firma (oder deren Subs) einen halbwegs guten Tag hatte, dann sind deren Arbeiten eh OK. Das Problem sind oft die Sachen die der Bauherr dann noch selbst gemacht hat oder freihändig vergeben hat. Da wird dann oft auf Teufel komm raus gespart und gemurxt. Im konkreten Fall war es ein Ausbauhaus (daher Minimalvariante) dass der Bauherr selbst fertiggestellt hatte. Da sparte dieser ziemlich beim Innenausbau (Wärmebrücken, viel zu wenig Dämmung des Dachbodens etc).

Was man bei Häusern in der 10-Jahre-Kategorie immer beachten sollte: Viele Komponenten haben da schon 30% bis 50% ihrer Lebenszeit hinter sich. In 10-15 Jahren sind daher ggf. Fenster, Türen, Heizung u.v.m. zu tauschen wenn man halbwegs intakte Komponenten möchte.
Das auch in Hinblick darauf, dass man sich daher nicht 25 Jahre voll in die Schulden stürzt, denn schon während der Tilgungszeit wird man wieder neues Geld in die Hand nehmen müssen.

Ansonsten gilt das selbe wie bei jedem Wohnungskauf: Möglichst alles bedienen und benützen, Fenster (Rolläden? Fliegengitter?), Türen, Innenstiege (auch Dachboden), Heizung, Wasserhähne, Abflüsse, Zählerkasten, Stecker/Schalter, Fliesen, Bad, Strom-/Energierechnung etc.

PS wegen der kleinen Risse in Holzbauten: Viele Bauherrn tun sich die Ausbesserung dieser fast immer vorhandenen "Neubaurisse" nach den ersten paar Jahren nicht an und lassen es so. Preisminderung hin oder her, den Preis bestimmt eh der Markt. Wer bei einem ansonsten guten und marktkonformen Gesamtpaket jedes kleine "Problemchen" preismindern möchte, wird evtl. nie zu einem Häuschen kommen (auch nicht zu einem neuen, denn dort passt auch immer irgendwas nicht).

Und ggf. wirklich wen mitnehmen der sich professionall damit auskennt. Die paar Hunderter sind da echt nicht falsch investiert.

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