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Geringe Aufbauhöhe: fehlendes Gefälle bei Laubengang

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  •  samitama
27.2. - 2.3.2021
18 Antworten | 3 Autoren 18
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Liebes Forum,

es geht um die Sanierung eines (überdachten) Laubengangs im Erdgeschoss eines Hauses mit mehreren Eigentumswohungen. Dessen Fläche beträgt ca. 30 x 1,75 m.

Beim Bau vor 12 Jahren wurden Steinplatten in einem Sandbett verlegt, mit einem Lochblech am Rand, durch das das Wasser abfließen sollte. Das hatte schon nicht funktioniert, und nach zwei Jahren wurde der Gang durch die Baufirma erneuert. Nun mit Drainagebeton und darin verlegten Granitplatten. Aber auch diese Ausführung bröckelte nach und nach an den Randzonen weg, und die angrenzenden Wände zogen Wasser, weil zu denen hin keine Abdichtung gemacht wurde.

Jetzt sind wir Bewohner am Zug, weil die Baufirma mittlerweile in Konkurs gegangen ist.

Die Fakten sind: 

- Eine Abdichtung zu den Wänden wurde damals nicht gemacht - werden wir neu machen lassen.

- Das Gefälle beträgt teilweise nur 1 Grad und darunter. Noch blöder ist, dass am Außenrand , an dem das Wasser abfließen soll, teilweise Schwellen sind = das Wasser wird zurück gehalten.

- Und jetzt nach dem Abriss des Belags ist aufgekommen, dass die Aufbauhöhe insgesamt nur sechs bis maximal sieben Zentimeter beträgt. (Darunter liegt der Keller, bzw. die Außendämmung mit einer Folie darüber.)

Sprich: Wenn wir wieder einen normalen Aufbau mit Drainagebeton und Granitplatten machen lassen, können wir das Gefälle nicht korrigieren.

Gibt es geeignete Alternativen, die mit weniger Aufbauhöhe machbar sind? Sodass wir das benötigte Gefälle darunter zusammen bringen?

Oder welche anderen Möglichkeiten für eine dauerhafte Lösung haben wir?

Mir sind hier im Forum Fermacell Powerpanel TE Platten untergekommen. Wären die für so einen Zweck geeignet? Oder wäre es besser Platten auf Stelzen zu verlegen - ist das machbar? Bringen Drainagematten etwas? Auch ein Natursteinteppich wurde schon ins Spiel gebracht - ist der sinnvoll oder nicht?
Nachfolgend ein paar Fotos, damit man sich die Sachlage besser vorstellen kann:

Hier eine kleine Übersicht - die Schalungsplatten wurden provisorisch als Schutz für die Kellerdämmung aufgelegt.

2021/20210227472938.jpg

2021/20210227365388.jpg

Aufbauhöhen bei den Türanschlüssen:

2021/20210227507748.jpg

2021/20210227359271.jpg

Hier kann man die Schwelle am Rand erkennen, das Wasser wird zurückgehalten (und gefriert im Winter).

2021/20210227771702.jpg

Fehlende Abdichtung an den Wänden und Säulen:

2021/20210227605590.jpg

2021/20210227871611.jpg

Aktuell haben wir folgendes Angebot vorliegen:


2021/20210227755012.jpg

2021/20210227853756.jpg

Ich wäre sehr dankbar dafür, wenn der/die eine oder andere uns Tipps und Hinweise geben könnte. So dass wir eine dauerhaft bestehende Lösung finden.

Danke und liebe Grüße,
Maria

  •  samitama
1.3.2021  (#1)
@BAULEItEr @­taliesin etc. Ihr habt mir in anderen Threads schon oft mit eurem Wissen weitergeholfen. Wie würdet ihr in diesem Fall den Aufbau machen?

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
1.3.2021  (#2)
Auf den ersten Blick würde ich bis auf die Rohdecke zurückbauen, da die Aufkantungen an den Türschwellen nicht hinzubekommen ist und dann ein Umkehrdach basteln.

Also:
1. Rückbau auf die Rohdecke
2. Gefälle mit Spachtelung 1.75m * 2% = 3.5cm herstellen
3. EPDM oder Bitumenabdichtung (inkl. Hochzug, Wand- und Türanschluss)
4. XPS (ev. PIR) Dämmung aufbringen
5. wasserableitende aber nicht wasserdichte Schicht (Unterspannbahn)
6. Platten auf Drainagemörtel oder Plattenlagern

Bei diesem Aufbau muss man sich eine Sonderkonstruktion für die Vorderkante überlegen und es kommt auch noch der Lichtschachtanschluss dazu. Je nach Überdachungssituation sind auch noch Rigole vor den Türen nötig.

ALLE Details müssen sauber auskonstruiert werden.

An den Säulen hat man auch so seine Schwierigkeiten das Gefälle zur Seite zu machen ... nicht ganz trivial alles ... und ein perfekter Murks wie es jetzt ist emoji

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  •  samitama
1.3.2021  (#3)

zitat..
taliesin schrieb: Also:
1. Rückbau auf die Rohdecke
2. Gefälle mit Spachtelung 1.75m * 2% = 3.5cm herstellen
3. EPDM oder Bitumenabdichtung (inkl. Hochzug, Wand- und Türanschluss)
4. XPS (ev. PIR) Dämmung aufbringen
5. wasserableitende aber nicht wasserdichte Schicht (Unterspannbahn)
6. Platten auf Drainagemörtel oder Plattenlagern

Mah DANKE @­taliesin! Das mit dem "Umkehrdach" kling gut, damit sollte das benötigte Gefälle am leichtesten herzustellen sein.

Drainagemörtel wird sich auf Grund der zuweing vorhanden Aufbauhöhe nicht ausgehen. Ich selbst tendiere aktuell zu Plattenlager. Sollten fehlerverzeihender sein, weil man an den Unterbau immer wieder leicht rankommt - oder?

Meine Mitbewohner favorisieren derzeit einen Natursteinteppich. Der wird wahrscheinlich so gut sein, wie er ausgeführt wird. Sprich: Dazu sollten wir eine gute Firma an der Hand haben. Kann jemand eine solche im Raum OÖ/Innviertel empfehlen?

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  •  BAULEItEr
1.3.2021  (#4)

zitat..
samitama schrieb: 4. XPS (ev. PIR) Dämmung aufbringen

Wofür?
Es wird ja nur ein Abdichtungsschutz benötigt.
Da würde eine Bauschutzmatte bei Stelzlagern bzw. ein Vlies bei Drainagebeton genügen oder?

Kittschutzleisten sind bei WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] nicht zulässig!
Wurde darauf hingewiesen?
Wenn mit Folie, sowie angeboten, dann würde ich das Gefälle mit EPS Gefälledämmung unter der Folie herstellen.
Mit Bitumen könnte man das Gefälle mit einer Spachteung herstellen.
Bei der Folie hätte ich da nicht so sehr das Vertrauen, dass da eventuell
 ein Steinchen beißt.🤭

Warum steht im Angebot eigentlich nichts wie man das Gefälle herstellen will?
Wie wird eigentlich die Folie beim Hochzug geschützt?

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  •  BAULEItEr
1.3.2021  (#5)
Sollte bei den Eingangstüren nicht vorab mit Flüssigkunststoff abgedichtet werden?
Da ist auch nix im Angebot.

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
1.3.2021  (#6)

zitat..
BAULEItEr schrieb: Wofür?

Ich dachte da wäre ein Keller drunter? Weil ja jetzt schon eine Dämmung liegt.

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  •  samitama
1.3.2021  (#7)

zitat..
taliesin schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von BAULEItEr: Wofür?

Ich dachte da wäre ein Keller drunter? Weil ja jetzt schon eine Dämmung liegt.

Ja, da liegt ein Keller darunter - zumindest in 2/3 der Fläche.

1
  •  samitama
1.3.2021  (#8)

zitat..
BAULEItEr schrieb: Sollte bei den Eingangstüren nicht vorab mit Flüssigkunststoff abgedichtet werden?
Da ist auch nix im Angebot.

Ja - das sind lauter Sachen, die mir eben "Bauchweh" bereiten. Das Angebot ist von einer kleineren Baufirma, die diesbezüglich wahrscheinlich nicht viel Erfahrung hat. Genau deshalb frage ich hier nach.

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  •  BAULEItEr
1.3.2021  (#9)

zitat..
taliesin schrieb: Ich dachte da wäre ein Keller drunter? Weil ja jetzt schon eine Dämmung liegt.

Ah die Dämmung hab ich gar nicht gesehen, einen Lichtschacht hab ich auch entdeckt.
Wenn da Keller oder Tiefgarage drunter ist sollte man sich den Aufbau doch mal genauer anschauen.
@samitama 
gibts im Keller eine Deckendämmung?
Hättest vielleicht einen genaueren Aufbau?

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  •  samitama
1.3.2021  (#10)

zitat..
BAULEItEr schrieb: Kittschutzleisten sind bei WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] nicht zulässig!
Wurde darauf hingewiesen?

Das z.B. wusste ich selbst überhaupt nicht. Was wäre die Alternative?

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  •  samitama
1.3.2021  (#11)

zitat..
BAULEItEr schrieb: Warum steht im Angebot eigentlich nichts wie man das Gefälle herstellen will?
Wie wird eigentlich die Folie beim Hochzug geschützt?

Das ist ja das Problem. Es würde laut Angebot gar kein Gefälle hergestellt werden. Weil sich das mit Drainagebeton und der maximal möglichen Aufbauhöhe nicht ausgeht. Somit würde es uns wahrscheinlich in etlichen Jahren den Untergrund wieder zerbröckeln (weil das stehende Wasser gefriert und sich ausdehnt).
 
Zwecks Schutz der Folie beim Hochzug: keine Ahnung.

Ich hab' mich erst jetzt in dieses Projekt eingeschalten. Weil es darum gegangen ist, dass wir Bewohner dieses Angebot gemeinsam annehmen sollten. Und das passt für mich alles noch zuwenig.


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  •  samitama
1.3.2021  (#12)

zitat..
BAULEItEr schrieb: gibts im Keller eine Deckendämmung?
Hättest vielleicht einen genaueren Aufbau?

Ja - die Dämmung dürfte direkt unter der Folie sein. Denn beim Draufsteigen spürt man eine leichte Elastizität.
 
Ich nehme an, dass die Kellerdecke eine Stahlbetondecke ist. Kann es nur mutmaßen, weil ich beim Bau noch nicht dabei war, und die Baufirma gibt es nicht mehr.


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  •  BAULEItEr
1.3.2021  (#13)
Ich würd mir von der Baufirma vor Auftragsbestätigung einen Schnitt liefern lassen, wie sie das genau machen wollen. 

Aufgrund der Unterkellerung wird ein Umkehrdach wie von Taliesin vorgeschlagen sinnvoll sein.
Ich würde deinen Nachbarn nahelegen einen Bauphysiker zu zuziehen der den Aufbau der Baufirma prüft, sonst könnt ihr das  in ein paar Jahren wieder sanieren.
Das ohne Gefälle ist natürlich quatsch das geht nicht.
Wenn sich das mit Dämmung und Gefälle nicht ausgeht könnte man eventuell auch im Keller die Deckenuntersicht dämmen.
Also ohne sich das rauszuzeichnen und dann auf die Funktion zu prüfen ist das ein zweites mal zum scheitern verurteilt.

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
1.3.2021  (#14)
In Summe ist das sowieso eine ziemliche bescheidene Ausgangssituation ... Die Säulen werden ja nicht auf Schaumglas stehen emoji Das heißt eine Wärmebrücke nach der anderen. Hinter den Säulen und dem Vorbau (Lift?) ist das mit dem Gefälle auch so eine Sache.

Eine Firma, die mit Flachdächern Erfahrung hat, wäre meine erste Wahl. Aber wenn der Anbieter einen Schnitt abliefert, kann man den ja (auch hier) diskutieren.

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  •  samitama
1.3.2021  (#15)

zitat..
BAULEItEr schrieb: Ich würd mir von der Baufirma vor Auftragsbestätigung einen Schnitt liefern lassen, wie sie das genau machen wollen.

DANKE! Auch deine ganzen Ausführungen helfen mir sehr weiter.

Ich selbst würd' am liebsten einen Bausachverständigen als Berater hinzuziehen, der dann auch die Ausführung kontrolliert. Schau'n ma mal.


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  •  samitama
1.3.2021  (#16)

zitat..
taliesin schrieb: Eine Firma, die mit Flachdächern Erfahrung hat, wäre meine erste Wahl. Aber wenn der Anbieter einen Schnitt abliefert, kann man den ja (auch hier) diskutieren.

Ja, das hab' ich auch schon gemerkt, dass in diesem Fall auch der Spengler (ist in diesem Fall eine Dachdeckerfirma) eine große Rolle spielt. 

Der Vorbau ist rein das Stiegenhaus. Dahinter muss man schauen, dass das Gefälle zu beiden Seiten hin verläuft. Deshalb ist dein Vorschlag, das Gefälle mit Spachtelung etc. zu machen super. Da gehört halt gekonnt gearbeitet.

Ich werde auf jeden Fall einen Schnitt anfordern.

Spannend wird auch, welchen Belag wir wählen. Ich und noch eine Partei sind eher für Plattenlager mit Platten. (Dann kann Feuchtigkeit immer auch nach oben hin abtrockenen.) Die restlichen vier Parteien bevorzugen einen Natursteinteppich. Der Vorteil von dem wäre, dass man den an den Wandanschlüssen hochziehen kann. Bei den Platten weiß ich selbst noch nicht so genau, wie hier vor allem die Außenkante am besten gemacht wird. Ist wahrscheinlich eher ein Thema für den Spengler.

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  •  BAULEItEr
1.3.2021  (#17)

 

zitat..
samitama schrieb: Ich selbst würd' am liebsten einen Bausachverständigen als Berater hinzuziehen, der dann auch die Ausführung kontrolliert.

JA.
Aber muss nicht heißen dass du damit 100% auf der richtigen Seite liegst.
Bei vielen SV Ist es so wie mit den Zitronenfaltern(Schmetterlinge) welche eigentlich garkeine Zitronen falten können.😉




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  •  samitama
2.3.2021  (#18)

zitat..
BAULEItEr schrieb: Bei vielen SV Ist es so wie mit den Zitronenfaltern(Schmetterlinge) welche eigentlich garkeine Zitronen falten können.

Das würd' mich mittlerweile auch nicht mehr wundern. Deshalb mag ich dieses Forum hier so gerne.

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