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Grundstück auf Wunsch des VERkäufers in Raten bezahlen

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  •  TBaum
22.6. - 23.6.2021
8 Antworten | 5 Autoren 8
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Hallo,

ich interessiere mich für ein Grundstück und die jetzige Eigentümerin würde es gerne verkaufen, aber möchte nicht das ganze Geld sofort haben (vermutlich Angst, dass Geld nur zu Negativzinsen veranalagt werden kann oder ähnliches). Jedenfalls möchte sie den Kaufpreis in Raten. Welche Möglichkeiten gibt es da grundsätzlich?

Spontan fällt mir ein:
a) Grundstück wird mir überschrieben und ich zahle dann die vereinbarte Summe in Montas-/Jahresraten. Aus meiner Sicht schlecht für Verkäuferin, weil keine Rechtssicherheit, für mich eigentlich kein Nachteil?
b) Grundstück wird mir überschrieben und Verkäuferin bekommt als Gläubiger eine Hypothek aufs Grundstück, quasi als wäre sie die Kreditbank

Gibts noch weitere Ideen, wie wickelt man sowas am besten ab?

  •  ildefonso
  •   Gold-Award
22.6.2021  (#1)
Ich hatte eine Wohnung mal auf diese Weise gekauft. Ich hatte nicht genügend Geld, und mich mit dem Verkäufer darauf geeinigt einen Teilbetrag erst später zu bezahlen.
Also quasi die selbe Sachlage wie bei Dir, bloß aus einem anderen Motiv.

Die Forderung wurde im Grundbuch eingetragen.

Nachteile/Risiken:
Zusatzkosten (Eintragungskosten, Grundbuch, ggf. spätere Löschung; evtl. auch höheres Honorar beim Vertragserreichter wegen Zusatzaufwand)
Und der Verkäufer hat natürlich das Risiko dass der Käufer dann doch nicht zahlt.
Auch wenn im Grundbuch vermerkt, nützt es trotzdem nix wenn der Käufer nicht zahlen will oder gar kein Geld hat (die Eintragung kannst ja auch nicht von heute auf morgen zu Geld machen).
Wenn man dann noch das Pech hat dass der Gläubiger zwischenzeitlich stirbt, kann das ganze auch noch relativ knifflig werden.

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Hallo TBaum,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Grundstück auf Wunsch des VERkäufers in Raten bezahlen

  •  MissT
  •   Gold-Award
22.6.2021  (#2)
Ich würde mal die genauen Gründe für diesen Wunsch der Verkäuferin erfragen. Es wäre möglich, dass sie sich steuerliche Vorteile erwartet, die aber womöglich auf Fehlannahmen beruhen.

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  •  TBaum
22.6.2021  (#3)
Nein, steuerliche Vorteile sind da keine im Spiel. Du spielst vermutlich auf die ImmoEst an?

Es geht glaub ich wirklich darum, dass sie nicht so viel Geld auf einmal braucht und dann irgendwo auf der Bank herumliegen lassen will. Evtl. will sie die Raten auch verzinst. Hab ich einen Denkfehler oder wäre das für mich eher sogar von Vorteil wenn ich zb die Eigenmittel sofort bezahle und den Rest, für den ich einen Kredit aufnehmen hätte müssen, in Raten ohne Bankkredit zahle. Sprich die Verkäuferin wird quasi zur Bank. Eintragungskosten, Löschung hätte ich ja so und so die gleichen (Bankhypothek vs. diesem Modell) und Zinssatz wäre vermutlich günstiger zb Mittelwert aus Sparbuchzinsen 0% und Bankkredit 2% = 1% für die Raten. Höheres Honorar für die Vertragserrichtung mag sein, dafür keine Bearbeitungsgebühren bei der Bank.

Hat so ein Modell für den Käufer sonst irgendwo evtl. Nachteile?

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  •  kasandi
  •   Bronze-Award
23.6.2021  (#4)
Würde ihr keine "Zinsen" zahlen, da es ja ihr Wunsch und nicht deiner ist. 

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
23.6.2021  (#5)
Hatten wir auch sehr vereinzelt im eigenen Immogeschäft. Das Thema muss man jedenfalls über einen Treuhänder abwickeln, der den entsprechenden Mehraufwand aber auch verrechnen wird.

Aus Verkäuferinsicht ist zu bedenken, dass sie im Ablebensfall des Käufers dann mit dessen Verlassenschaft (juristische Person) zu tun hat und dann z.B. so Fragen auftreten, wie: was passiert, wenn ein Teilbetrag nicht bezahlt wird, Terminsverlust eintritt und die Restforderung in ihrer Gesamtheit fällig wird. Freilich kann man das alles auch über eine Bankgarantie regeln.
Der juristische Aufwand ist jedenfalls enorm.

Finde es auch mehr als eigenartig, den Käufer mit der eigenen Not der Eigenkapitalverzinsung zu behelligen. Rein finanzmathematisch handelt es sich bei den Zinsgewinnen/Verlusten um "Peanuts" im Vergleich zum vertragsseitigen Aufwand, der treuhändischen Abwicklung/Kontrolle inkl. entsprechender Verrechnung.

zitat..
TBaum schrieb: Hab ich einen Denkfehler oder wäre das für mich eher sogar von Vorteil wenn ich zb die Eigenmittel sofort bezahle und den Rest, für den ich einen Kredit aufnehmen hätte müssen, in Raten ohne Bankkredit zahle.

Wo ist die Sicherheit für die Verkäuferin? Bankgarantie? Leibrentenvereinbarung?

zitat..
TBaum schrieb: Sprich die Verkäuferin wird quasi zur Bank.

richtig

zitat..
TBaum schrieb: Höheres Honorar für die Vertragserrichtung mag sein, dafür keine Bearbeitungsgebühren bei der Bank.

Dafür auch nur eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit, wenn es bei dir mal zu einem finanziellen Engpass kommen sollte. Freilich gibt es auch keine Garantie, dass man sich dann auch mit der finanzierenden Bank vereinbaren kann (Ratenstundung, Laufzeitenausweitung, zusätzliche Sicherheitenbestellung, etc.). Mit der Verkäuferin, ihrer Verlassenschaft bzw. allfälligen Erben wird es aber auch nicht einfacher.

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  •  TBaum
23.6.2021  (#6)
Warum muss man das über einen Treuhänder abwickeln? Könnte mir das als Käufer nicht egal sein? Im Prinzip müsste ja ein Kaufvertrag genügen bei dem vereinbart wird, dass zb 50% sofort bezahlt werden und der Rest in zb 10 Jahresraten. Dann überweise ich jedes Jahr eine Rate und hebe mir als Beweis den Kontoauszug gut auf.

Die Sicherheit für die Verkäuferin wäre allenfalls eine Hypothek 1. Ranges (denn Bankkredit brauch ich dann ja beispielsweise keinen) auf besagtem Grundstück. Aber das ist ja eigentlich nicht mein Problem, was ihre Sicherheiten sind.

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
23.6.2021  (#7)

zitat..
TBaum schrieb: önnte mir das als Käufer nicht egal sein?

das schon, aber der Verkäuferin wird das nicht egal sein.

zitat..
TBaum schrieb: Dann überweise ich jedes Jahr eine Rate und hebe mir als Beweis den Kontoauszug gut auf.

Das passt ja auch. Wie gesagt, das Risiko (Nicht- oder nur Teilzahlung der Raten, dadurch gerade möglicherweise kein Auslösen des Terminverlusts und Fälligstellung der Forderung, etc.) liegt bei der Verkäuferin. Klar kann sie sich hypothekarisch besichern. Die zwangsweise Verwertung (schlimmstenfalls im Rahmen einer Verlassenschaft) bedeutet jedoch auch für sie einen erheblichen Aufwand.

zitat..
TBaum schrieb: Aber das ist ja eigentlich nicht mein Problem, was ihre Sicherheiten sind.

wer möchte nun eigentlich die Ratenvereinbarung, denn

zitat..
TBaum schrieb: die jetzige Eigentümerin würde es gerne verkaufen, aber möchte nicht das ganze Geld sofort haben

 


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  •  TBaum
23.6.2021  (#8)
Die Ratenvereinbarung möchte die Verkäuferin, deshalb meine ich ja, es ist nicht mein Problem wenn wir es ohne Treuhänder machen würden, weil das Risiko hat im Prinzip ausschließlich sie. Sofern es zu keinen Nachteilen für mich führt, hab ich mit den Raten kein Problem, im Prinzip ist es mir egal ob ich einen Kredit von der Bank nehme oder quasi einen Kredit von ihr, wenn ihr das lieber ist.

Nachteil sehe ich jetzt mal nur darin, wenn sie plötzlich ein Sicherheitsnetz mit Treuhänder usw. aufziehen will, weil das dann Extrakosten sind, außer sie zahlt diese.

Weiterer Nachteil wäre, dass ich den Kredit bei ihr quasi nicht einfach so vorzeitig zurückzahlen kann, geht aber bei der Bank auch nicht immer ohne Zusatzkosten.

Sollte ich zwischenzeitlich nicht zahlen können, könnte ich grundsätzlich immer noch einen Klein-Kredit für die nächste Rate bei der Bank nehmen - Sicherheit aufgrund der geringen Kredithöhe das laufende Gehalt oder allenfalls auch eine Hypothek auf mein Wohngrundstück -oder schlimmstenfalls das unbebaute Grundstück verkaufen. Ich denke mal dass die Verwertung (auch theor. zwangsweise) eines unbebauten Grundstücks in einer aufstrebenden Gegend kein Problem darstellen sollte.

Bebaut würde das Grundstück vermutlich erst in 15-20 Jahren durch meine Kinder.

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