« Hausbau-, Sanierung  |

Haus Abreisen

Teilen: facebook    whatsapp    email
Zusammenfassung anzeigen (Beta)
  •  Daniel93
21.12. - 22.12.2024
9 Antworten | 7 Autoren 9
3
12
Hallo
Vielleicht kennt sich hier jemand damit aus. Ich möchte in der Steiermark ein altes Haus Abreißen (ca. über 200 Jahre alt) Es ist ein Haus mit Stall und Nebengebäude. Kann mir jemand sagen was man bevor man es abreißt? Hab etwas gelesen von einem Entsorgungsnachweis.
Darf ich das Haus selbst abreißen Stück für Stück oder braucht man dazu eine Firma?
Kann man das Dachstuhl Holz verschenken zum heizen? Ein Teil des Hauses ist aus normalen Steinen gemauert, die muss ich nicht entsorgen lassen oder? 
Vielleicht kann mir ja jemand ein wenig helfen. 

  •  Berndi
  •   Silber-Award
21.12.2024  (#1)
Also wenn das Dachstuhlholz trocken und großteils ohne Schädlingsbefall ist, kann es sein, dass sich Tischler darum reißen.

1
  •  Puitl
  •   Silber-Award
22.12.2024  (#2)
Haben auch ein altes Haus in der Steiermark abgerissen.
Alles was einen Wert hat (Türen, Fenster, altes Holz) kannst du natürlich selbst abbauen und verkaufen.
Wie bereits geschrieben können schöne alte Holzbalken viel wert sein!

Überlegst du das Haus komplett selbst abzutragen?
Falls auch schon Eternit, Glas- oder Steinwolle vorhanden sind muss diese sowieso extra entsorgt werden.

Auch Holz muss weggetrennt werden.

Übrig bleibt der restliche "natürliche Bauschutt". Diesen nimmt dir natürlich eine Entsorgungsfirma entgegen.
Du kannst das Material auch brechen lassen und als Schütt-Material Vorort wieder nutzen, dann muss das Unternehmen aber eine Prüfung auf unschädlichkeit machen.

Brauchst du vielleicht für eine Förderung einen Entsorgungsnachweis?
Ansonsten evtl. noch kurz die Gemeinde fragen ob was nötig ist.
Ist dann auch die Frage was dort drauf steht (Gewicht? Menge?)
Theoretisch könntest du nämlich alte Ziegel auch verkaufen und Steine sind Steine...man darf heute eig. gar nichts mehr ohne Freigabe, Nachweise und Zahlungen aber wenn's keinem auffällt gibt's auch keine Kläger^^

1
  • ▾ Anzeige
    Energiesparhaus.at ist Teilnehmer des Amazon-Partnerprogramms, das zur Bereitstellung eines Mediums für Webseiten konzipiert wurde, mittels dessen durch die Platzierung von Partner-Links zu Amazon.de Entgelte verdient werden können.
Hallo Daniel93,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Haus Abreisen

  •  JoeSi
  •   Bronze-Award
22.12.2024  (#3)
Hab mein ~100 Jahre altes Haus in OÖ abgerissen (2015)
Allerdings mit Brandschaden (Küchenbrand) und anschließend 15 Jahre leergestanden.
Der Abriss muss angezeigt werden bei der Baubehörde (=zur Gemeinde gefahren und gesagt "ich reiß die Hütte ab"). Kurz drauf gabst einen Brief, dass der Abriß zur Kenntnis genommen wurde. Fast Zeitgleich bekam ich einen Anruf vom Bezirksabfallverband (Kurz BAV) dass ich ein Haus abreiße und dass er sich die Hütte ansehen muss bezüglich Problemstoffe.....
Nach Besichtigung gabs ein Protokoll mit Fotos und Schätzung welche Stoffe anfallen werden inkl. Mengenschätzung. Drauf waren auch zb. Kamin, Eternitafeln welche ohne explizite Prüfung als Asbesthaltig einzustufen sind etc....
Hab daraufhin ein Abrissunternehmen gesucht, dort ausgehandelt dass ich Absetzkontainer bekomme, alles komplett in Eigenregie entkerne und sie alles ordnungsgemäß entsorgen.... am Tag X kam dann noch Bagger und mobiler Brecher und die haben dann den Rest gemacht. Ich hab hier schon sehr viele Fotos gemacht ("man weiß ja nie...")
Zur Abrechnung bekam ich dann sämtliche Wiegezettel und eine genaue Aufschlüsselung welche Stoffe und welche Mengen ich entsorgt habe.

Bei der Abrißanzeige musste ich das Startdatum und den ungefähren Zeitraum angeben... paar Wochen nach Ablauf des Zeitraums bekam ich einen RSA-Brief vom Zoll.... ich möge binnen 14 Tage sämtliche Unterlagen und Nachweise erbringen, dass beim Abriss alles ordnungsgemäß entsorgt wurde und beriefen sich auf das Protoll des Abfallverbandes. Ebenso das Gutachten des vor Ort gebrochenen Materials welches nicht entsorgt wurde (=das gebrochene Material blieb vor Ort zum Aufschütten). - Das hab ich zu diesem Zeitpunkt noch nirgends offiziell bekanntgegeben und stand auch nicht im BAV-Protokoll, daher muss auch schon jemand vor Ort gewesen sein ohne mein Wissen und den riesigen Haufen Material gesehen haben... (über 700t) 

Tja, ich konnte zum Glück alles Lückenlos nachweisen,  Materialgutachten bescheinigte einwandfreie Qualität des Materials....  und paar Tage nach Übermittlung gabs einen Brief vom Zoll, dass alles OK ist und das bestehende Verfahren geschlossen wird.
Ob mich da jemand angezeigt hat und es deswegen zur Kontrolle kam oder ob das einfach wegen dem BAV-Protokoll ins Rollen kam, weiß ich nicht.... ist /war mir auch wurscht, weil ich ja nix zu verbergen hatte.
Bedenke, dass der Zoll bis zu 7 Jahre zurück sowas einfordern kann.

Ich würde es trotzdem jederzeit wieder so machen wenn du grundsätzlich anpacken willst und ein paar Freunde hast, die sich mal abreagieren wollen.

Die These von Puitl "wo kein Kläger..." stimmt natürlich Grundsätzlich, ich würde aber bei sowas schon zweimal überlegen ob ich mich mit dem Zoll anlegen möchte im worst case.... und im Grunde wissen die mit der Abrissanzeige, dass dort was gemacht wird....  und man unterschätzt, wieviel Material da zusammenkommt bei so einer Hütte....

4


  •  Daniel93
22.12.2024  (#4)
Das Dachstuhl Holz bin ich so gut wie los. Den Bauschutt(Ziegel,Beton) werde ich so weit es geht mit einem Bagger trennen lassen und dann werde ich es selbst mit Traktor und Kipper zu einen Enstsorger bringen der ist 6 km entfernt so erspare ich mir die teuren Transport kosten per LKW. Es besteht ja zum Großteil aus Natur Steinen und Holz 

1
  •  rabaum
  •   Gold-Award
22.12.2024  (#5)
Kann es genau so bestätigen, wie es @JoeSi geschrieben hat. Wenn du es irgendwie abreißt, bist du ziemlich schnell ziemlich dran. Wie so oft gab es halt viele Schweine, die alles in den Wald geführt haben. Dann wurde mit den Regeln übers Ziel hinaus geschossen.

Wir brauchten 2016 (das blödest mögliche Jahr dafür) die Anzeige für den Abbruch.
Dann einen zertifizierten Schad- und Störstofferkunder vor Ort, der alle Mengen überschlagen hat, bevor ich nur einen Finger rühren dürfte. Brechen am Grund war verboten, musste alles verführen lassen.

Alle Fraktionen wurden getrennt entsorgt. Vieles habe ich vor dem Abbruchbagger selber ins ASZ bringen können. Der Rest wurde grob in Beton, Bauschutt, Holz, Metall, Asbest aufgeteilt und weggebracht. 

Am Ende musste ich ca. einen Zentimeter Papierkram an den BAV schicken, da waren die Wiegescheine usw. dabei.

Dass du ein Gefühl hast für die Massen, das war ein Wochenendhaus:

2024/20241222226091.png

1
  •  Puitl
  •   Silber-Award
22.12.2024  (#6)

zitat..
Daniel93 schrieb:

Das Dachstuhl Holz bin ich so gut wie los. Den Bauschutt(Ziegel,Beton) werde ich so weit es geht mit einem Bagger trennen lassen und dann werde ich es selbst mit Traktor und Kipper zu einen Enstsorger bringen der ist 6 km entfernt so erspare ich mir die teuren Transport kosten per LKW. Es besteht ja zum Großteil aus Natur Steinen und Holz

Das geht, trotzdem beachten das der Abbruch ansich bei der Gemeinde gemeldet wird und du für das Material die Wiegescheine bekommst und die Bestätigung der ordnungsgemäßen Entsorgung.
Kommt danach ein Neubau? Dann wird der Abriss des Bestandes sowieso meist mit der Baueinreichung gemeldet.


1
  •  JoeSi
  •   Bronze-Award
22.12.2024  (#7)
ab 2016 war ja das neue Gesetz in Kraft, dass eben nix mehr am eigenen Grundstück gebrochen und "entsorgt" werden darf. Als ich das mitbekommen hab im Spätsommer 2015 hab ich rasch gehandelt... ich wusste, meine Hütte hat rundherum 1 m dicke Steinmauern... und laut Kostenvoranschlag des Entsorgungsunternehmen würden ich für die ca 700t je Tonne 37€ Entsorgungskosten bei der Deponie + den Transport zahlen - Deponie 30km einfache Strecke 🤪 da wurde mir einfach nur schlecht... 
So hat der Bagger+ Brecher gesamt 3 Tage gebraucht (glaube es waren 8 Brecherstunden), Gesamtkosten inkl. Entsorgung, Kontainermiete, Kontainertausch, Wiegegebühr, Gutachten etc genau 11.500€. 
Falls wer liebäugelt: das Unternehmen hat eine Woche später Insolvenz angemeldet (zum 3. mal) - diesmal aber endgültig Ende.
Das Tagelange entkernen war zwar mühsam, aber auch eine Gaudi sich zusammen mit Freunden ohne Rücksicht dem Zerstörungswahn hinzugeben und am Abend bei Lagerfeuer, Knacker am Spieß und reichlich "kleschkoide Glasweckerl" den Tag ausklingen zu lassen. Gerne erinnern wir uns da heute noch an diese Zeit 😀


1
  •  derLandmann
  •   Gold-Award
22.12.2024  (#8)

zitat..
JoeSi schrieb: Das Tagelange entkernen war zwar mühsam, aber auch eine Gaudi sich zusammen mit Freunden ohne Rücksicht dem Zerstörungswahn hinzugeben und am Abend bei Lagerfeuer, Knacker am Spieß und reichlich "kleschkoide Glasweckerl" den Tag ausklingen zu lassen. Gerne erinnern wir uns da heute noch an diese Zeit 😀

Genau so muss das sein.


1
  •  altehuette
  •   Gold-Award
22.12.2024  (#9)
Kann das hier Geschriebene nur bestätigen, auch bei uns fast dieselbe Prozedur, auch der magische Zeitpunkt 2016, der Abbruchunternehmer war im Dez. 2015 da, und hat empfohlen den Abriss noch im selber Jahr zu starten, zumindest den Auftrag noch zu erteilen, weil es dann komplizierter wird. Entkernung eh selber erledigt noch im Dez., Anfang Jän. gleich wurde der Altbau "niedergelegt", wurde aber dann auch gleich alles gebrochen und alles entsorgt, was nicht Bauschutt war. Prüforgan war auch gleich da nach dem Abriss, somit konnte gleich mit der Verwertung (Anschüttung) begonnen werden. Schöne alte Balken  und Fussbodenbretter wurden extra gelegt beim Abriss, und war auch gleich ein Abnehmer da. Was eigentlich eigenartig war, bei der Bauverhandlung wurde ja auch gleich die Abbruchgeschichte mitverhandelt, da wurde extra darauf hingewiesen, dass man den geprüften gebrochenen Bauschutt auch in den (eigenen) Wald für Anschüttung oder Wegsanierung verwenden darf! Anschüttung aber max. 75 cm in der Höhe, und nicht neben einem Gewässer. Hat mich eher verwundert, dass man das darf überhaupt! War aber eh kein Bedarf, wurde eh ums Haus gebraucht. Irgendwie war es gut, dass es komplizierter wurde, somit war halt der Druck da, gleich wegzuräumen, wer weiß wie lange sonst der Altbau stehen geblieben wäre!

1


Beitrag schreiben oder Werbung ausblenden?
Einloggen

 Kostenlos registrieren [Mehr Infos]

Nächstes Thema: [Gelöst] Eure Meinung gefragt: Solarkollektoren vs. PV