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Kanalrohr bei Erdarbeiten "gefunden" [OÖ]

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  •  mexx4
  •  [OÖ]
  •  [Oberösterreich]
8.4. - 10.4.2018
9 Antworten | 3 Autoren 9
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Hallo,

kurz zur Vorgeschichte unseres Baugrundes: wurde 2017 durch die Gemeinde von der Diözöse erworben und durch die Gemeinde umgewidmet, parzelliert und erschlossen. Wir haben unser Grundstück dann Ende des Jahres dirket von der Gemeinde erworben. Von einem Rohr, das an der grundgrenze verläuft haben wir gewusst, die Dienstbarkeit daran ist auch im Kaufvertrag geregelt.

Diese Woche haben wir unsere Baugrube ausgehoben. Dabei haben wir ein weiteres, uns nicht bekanntes Betonrohr gefunden und beschädigt, es würde genau durch unseren Keller verlaufen.

Dem Verlauf zufolge ist es der Regenwasserablauf unseres Nachbarn, laut Bürgermeister muss die Leitung relativ alt sein, da Sie in keinem Plan eingezeichnet war.

Durch die Gegebenheiten des Geländes wird es wohl keine andere Lösung geben, als die Leitung über unser Grundstück verlaufen zu lassen. Ich würde mir natürlich wünschen, dass sie ganz an die Grundgrenze verlegt wird und nicht quer über meine Parzelle verläuft.


Welche Möglichkeiten und Pflichten habe ich in diesem Fall? Erwarten mich finanzielle Konsequenzen? Kann ich für die zur Verfügungstellung meines Grundes was verlangen? Wie ist das vertraglich zu regeln?


Danke für eure Anregungen.

  •  BoZm
  •   Gold-Award
8.4.2018  (#1)

zitat..
mexx4 schrieb: Dem Verlauf zufolge ist es der Regenwasserablauf unseres Nachbarn, laut Bürgermeister muss die Leitung relativ alt sein, da Sie in keinem Plan eingezeichnet war.


Dann soll dern nachbar für die Versickerung seines Regenwassers, auf seinem Grunstück sorge tragen und raus mit dem Rohr.
Da kein Vermerk auf den Karten, kannst das Rohr nun entlang des verlaufs frei graben und schauen was auf den Betonringen für ein Datum steht, und so auch das mögliche Alter feststellen. (zumindest, hast ein Produktionsdatum, muss aber nicht das Datum der erstellung sein- nur wenn dort 2003 drauf steht, wurd es nicht 1950 gelegt. emoji )

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  •  mexx4
8.4.2018  (#2)

zitat..
BoZm schrieb: Dann soll dern nachbar für die Versickerung seines Regenwassers, auf seinem Grunstück sorge tragen und raus mit dem Rohr.


Wir haben extrem dichten Lehmboden, mit versickern schauts da schlecht aus. Seit einigen Jahren haben wir deshalb einen Oberflächenabwasserkanal, an dem praktisch alle Neubautne anschließen. Unser Nachbar wird vermutlich auch daran anschließen. 

Da wir Niveaumäßig tiefer liegen, fürht der Weg des neuen Abflusses ebenfalls über unsere Parzelle.


Mir stellen sich da einige organisatorische Fragen:

Wie soll man das vertraglich lösen? Braucht man überhaupt einen Vertrag oder fällt das unter freundlichen Nachbarschaftsdienst? Darf ich das dem Nachbar etwas kosten lassen? Wer bezahlt die Erdarbeiten auf meinem Grund? Ist eine grundbücherliche Behandlung notwendig?


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  •  BoZm
  •   Gold-Award
9.4.2018  (#3)
Wir haben auch dichten Lehmboden... und es geht mit einem guten Sickerschacht ohne Probleme.
Loch baggern 3-4 Meter tief, 2 Meter Durchmesser und Betonringe rein.
Etwas Schotter rein und schon kann nichts mehr sein.

Mach so ein Schacht und sag, dass du diesen Anschluss nicht brauchst, und sie sich ein anderen Weg suchen sollen.

Es gibt keine Ausreden dass nicht versickert.
Wenn schlampig gebaut wird und an jeder Ecke gespart, dann passiert so ein Mist.
Das kannst deinem Nachbar sagen.

Grundlegend ist diese Anlage offensichtlich bekannt.
Dann sollten die Leute im Gemeindeamt davon wissen.

Wenn im Kaufvertrag nichts drin stand, kannst nun dem Verkäufer das Verschweigen von Details vorwerfen, und auf ein Schadenersatz gehen.

Ein Oberflächenabwasserkanal fällt nicht einfach vom Himmel und muss genehmigt werden etc.

zitat..
mexx4 schrieb: laut Bürgermeister muss die Leitung relativ alt sein, da Sie in keinem Plan eingezeichnet war.


Ist mir immer noch ein Dorn im Auge, weil :

zitat..
mexx4 schrieb: Seit einigen Jahren haben wir deshalb einen Oberflächenabwasserkanal, an dem praktisch alle Neubautne anschließen.


Der Bürgermeister und seine Spielgefährten genehmigen alle Neubauten und da ist der Punkt Versickerung auch mit am Plan.
Also muss er von dem ganzen gewusst haben, oder er ist inkompetent.

Jede/r muss sich selbst darum kümmern.
Zumindest war es bei uns so.

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  •  maider187
9.4.2018  (#4)

zitat..
BoZm schrieb: Wir haben auch dichten Lehmboden... und es geht mit einem guten Sickerschacht ohne Probleme. Loch baggern 3-4 Meter tief, 2 Meter Durchmesser und Betonringe rein. Etwas Schotter rein und schon kann nichts mehr sein.


leider muss ich dir da widersprechen. Leier kann man das nicht überall 1:1 ummünzten und ist genauso individuell zu betrachten wie eine Heizlastberechnung. Wir hatten bei unsrem Alten Haus (BJ 96) das gleiche Problem mit dem Wasser versickern obwohl wir sogar 2 Schächte hatten. GW-Spiegel irgendwo bei 5-6 Meter tiefe, also grundsätzlich kein Problem... Nur bei extremem Starkregen der die letzten Jahre leider immer mehr zugenommen hat sind uns diese 2 Sickerschächte 3mal übergangenen obwohl zusätzlich mit Pumpen diese noch versucht wurden leer zu bekommen. Das Resultat 3 mal gefluteter Keller mit Glasklarem Wasser.
Nachdem die Feuerwehr die beiden Schächte Ratzfatz leer machte konnte man sehen wie im Keller das Wasser in den ritzen wo es herkam auch wieder verschwand.
Das Wasser hat es einfach zurück gestaut bis zur Drainage und da war es schon geschehen...
Nachbar hat mit Dichtbeton gebaut und selbst der hatte feuchte stellen an den Wänden emoji

Will hier niemanden Angst machen aber bei Lehmboden und versickern am Grund bin ich mittlerweile etwas skeptisch geworden.

Ich habe jetzt bei unserm Haus die Regenrohre an den Regenwasserkanal der Gemeinde angeschlossen, die 10% Mehrkosten zahle ich gerne. Oberflächenwasser versickert aber auch im Sickerschacht, beides wäre mir das Risiko zu hoch und ich könnte bei Regen nicht schlafen.

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  •  BoZm
  •   Gold-Award
9.4.2018  (#5)
Kein Plan wie deine Sickerschächte aussehen, aber wenn das Grundwasser bei 5-6 Meter ist, dann gehst bis 4Meter runter und füllst bis 2 Meter mit Schotter.
So sollte es keine Probleme geben.

Wir haben einen mit 2Meter Durchmesser und 3Meter Tiefe ... bei uns ist Grundwasser bei 3,6 Meter Tiefe.

Als unser Pumpversuch gestartet wurde, ist es von einem Schacht in den anderen Gepumpt worden um zu testen ob alles geht.
Von 6 Uhr Früh bis Mitternacht wurde der Versuch gemacht.
Mit 1,8Liter / Sekunde wurde gestestet und der Schacht hatte keine Probleme alles aufzunehmen.
Der Pegel im Entnahme Brunnen ist nach 12,5 Stunden auf 4 Meter Tiefe gefallen und war dann bis zum Schluss konstant.

Was sagt uns das?
Wenn der Sickerschacht bis nahezu Grundwassertiefe geht und dann mit schotter gefüllt ist, ist genug Kapazität zum abtransport vorhanden.
Wenn ihr nur 1 Meter Tief geht und dann sind noch 5 Meter Lehm bis zum Grundwasser, ist klar, dass es bei ordentlichem Niederschlag mal feucht wird.

Ordentliche Schächte bauen, dann schläfst auch ruhig. emoji

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  •  maider187
9.4.2018  (#6)

zitat..
BoZm schrieb: Wenn der Sickerschacht bis nahezu Grundwassertiefe geht und dann mit schotter gefüllt ist, ist genug Kapazität zum abtransport vorhanden.


Ich glaube du hast mich falsch verstanden. Die theroie sieht eh so aus, Hast recht... Wir haben den Schacht anhand eines Bodengutachten gemacht weil man wusste das es lehmiger Boden ist NUR
wenn der Boden so gesättigt ist das dass Wasser 10cm hoch stehen bleibt kannst aber nix mehr versickern lassen.. und das zu Simulieren ist eher schwer machbar. Noch dazu wenn es nach 2 Tagen Typischen Landregen dann auf einmal knapp 70l/m²/h runterhaut

zitat..
BoZm schrieb: Was sagt uns das?


Das alles rechnen nix bringt wenn die Natur was dagegen hat emoji

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  •  mexx4
9.4.2018  (#7)
Bei uns ist die Lage nicht ganz so einfach, oder eigentlich doch emoji

 

Wir sind auf einem Hügel, ca. 80hm über dem Umland. Die Lehmschicht ist mindestens 10 Meter stark (tiefere Löcher hab ich hier noch nicht gesehen). Der Grundwasserspiegel bei ca. -40m. Ein Sickerschacht ist also schwer bis gar nicht zu realisieren. Darum ist es mir allemal lieber, der Nachbar verlegt eine neue Leitung zum neuen Regenwasserkanal (notfalls über mein Grundstück) um das Wasser kontrolliert zum Sickerbecken 30hm tiefer zu leiten als 2hm über meinem Grund mit einem Sickerschacht zu experimentieren.

Die Frage ist nur wie lösen wir das rechtlich, grundbücherlich, finanziell, hätte von der bestehenden Leitung wer etwas wissen müssen.

 


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  •  BoZm
  •   Gold-Award
10.4.2018  (#8)

zitat..
maider187 schrieb: Das alles rechnen nix bringt wenn die Natur was dagegen hat


Die Natur ist also unser Feind... Anwalt einschalten und Natur verklagen. emoji


zitat..
mexx4 schrieb: Die Frage ist nur wie lösen wir das rechtlich, grundbücherlich, finanziell, hätte von der bestehenden Leitung wer etwas wissen müssen.


Du könntest eine "unterirdische benutzungs-Pacht" erfinden emoji
Und somit eine Monatliche Gebühr verlangen.

Ansonsten soll der Nachbar dir ein Angebot machen.
Es ist so oder so nicht dein Problem.
Wenn er sich quer stellt, und dann meint, dass er dann halt sein Regenwasser auf dein Grund schickt, dann bekommt er Post vom Anwalt und schon ist er zufrieden und sucht weitere Lösungen.

Gehört die Anlage der Gemeinde?
Dann muss sie auch Lösungesvorschläge bringen.

Bebaust du die Fläche über dieser Leitung?
Wenn ja, dann sollte geklärt werden, wie spätere Wartungen an dem System durchgeführt werden sollen.

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  •  maider187
10.4.2018  (#9)

zitat..
BoZm schrieb: Die Natur ist also unser Feind... Anwalt einschalten und Natur verklagen.


genau... emoji

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