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Kosten Entwurfsplanung

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  •  Roberto77
17.1. - 23.1.2023
11 Antworten | 6 Autoren 11
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Hallo Leute

Wir haben ein Grundstück mit 700qm Baugrund und ca. 300qm Freiland.

Darauf würden wir gerne ein Haus bauen mit drei Einheiten. (Reihenhaus)

So das unsere beiden Kinder zwei Einheiten nutzen können und eine Einheit für uns.

Wir haben jetzt einen Architekten gefunden der würde ca. 5.000 euro verlangen für folgendes:

Vorentwurfsplanung (Abklärung mit den Behörden, Lageplan, Grundrisse und eine Hauptansicht )

Was haltet Ihr davon ?

Ist der Preis gerechtfertigt ?

Danke für eure Antworten.

Gruß

Roberto

  •  Joulia
17.1.2023  (#1)
Finde ich sehr teuer. Wie viele Stunden musst du für 5k arbeiten? 

Beim Architekten ist es m.E. die Regel, dass ein gewisser Künstleraufschlag verlangt wird. Würde ich nicht bezahlen wollen.

Unser Baumeister verlangt deutlich weniger, aber für einen fertigen Einreichplan. Entwurf kam jedoch großteils von uns. Die Vorgespräch die wir mit diversen Architekten hatten haben uns allesamt gar nicht überzeugt. 

Ich war auf der TU und habe damals gesehen was die Architekturstudenten so lernen und was sie im Schnitt so draufhaben am Ende des Studiums. Vielleicht deshalb dieser Negativ-Bias. Mein Fazit damals war, dass es sich eher um keine klassische Ingenieursdisziplin handelt, sondern die Übergänge zur Kunstuniversität fließend sind. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel, aber ich denke man muss großes Glück haben um einen Architekten zu finden der sein Geld wirklich wert ist. Ein richtig guter Architekt der auch Verständnis für Technik hat, mag sein Geld mehr als Wert sein, aber ich habe das Gefühl diese Spezies ist sehr selten, und du wirst laut meinem Erfahrungen wohl rund 15k auslegen müssen für eine komplette Planung. Uns war es das nicht wert. Wir hatten allerdings auch nicht die Anforderung dass unser Haus einem außergewöhnlichen künstlerischen Anspruch genügen muss bzw. wie das berühmt berüchtigte "Architektenhaus" aussehen soll.

Lg

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  •  Shan
  •   Gold-Award
17.1.2023  (#2)

zitat..
Roberto77 schrieb: Was haltet Ihr davon ?

https://www.wohnnet.at/bauen/baupartner/architektenhonorar-64375

habe jetzt nur schnell gegoogelt, aber da solltest du im Internet noch mehr und genauer finden, wie viel was kostet.

Rein die Summe für die Einreichplanung vom Architekten wird hinkommen. Kommt aber immer darauf an was ihr wollt. Komplette Detailplanung, Ausschreibung und Baubegleitung vom Architekten machen soweit ich mich erinnern kann etwa 10% von der Gesamtsumme aus.

Man hat die unterschiedlichsten Möglichkeiten einen Hausbau zu realisieren. Unsere Planung vom Architekten möchten wir nicht missen. Gibt aber genauso auch gute Baumeister, je nachdem was man will und wie besonders das Grundstück oder die Wünsche sind ...

Wenn ihr euch gut aufgehoben fühlt, dann machen. Falls euch das zuviel Geld für die Leistung ist, dann dementsprechend über einen Baumeister ...

Hier im Forum wirst Leute finden, die glücklich mit ihrer Selberplanung sind, welche die auf den Baumeister schwören und solche (wie mich) die sich über die Architektenplanung freuen.


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  •  paksr
18.1.2023  (#3)

zitat..
Roberto77 schrieb: Ist der Preis gerechtfertigt ?

5000 EUR pro Einheit oder für alle drei Einheiten, für alle drei Einheiten ist das ein guter Preis.

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  •  thez
18.1.2023  (#4)
Wir haben bei einer Planungsfirma 2021 auch 4500€ bezahlt. Von dem her würde ich sagen, dass 5000€ in Ordnung gehen. Bei uns gabs dann doch 3-4 Revisionen bis wir zum finalen Einreichplan gekommen sind welcher dann allerdings 0 Beanstandungen seitens Bauamt Gemeinde hatte... Da gings dann nicht mehr um Grundrissthemen sondern Details wie abgehängte Decke ja/nein weil wir aufgrund Statik einen Unter oder Oberträger brauchten oder eben Ausführung Flachdach damit man keine "Stufe" beim Rausgehen hat, Bodenaufbau etc.

Ein richtiger "Künstlerarchitekt" kostet sowie 15-20k€+. Der Preis ist für die geleistete Arbeit schon OK. Es sind doch einige Abstimmungen und Einarbeitung in die Richtilinien der Gemeinde notwendig. Der Plan geht ja über den Grundriss darüber hinaus und beinhaltet alle technischen Details zur Entwässerung, Kanal, Gefälleangaben etc. Bei uns war bei diesem Preis auch noch die Statik dabei und wir hatten keine eigenen Polier oder Ausführungspläne und haben mit unserem Baumeister anhand des Einreichplans gebaut. Da der Baumeister und der Planer quasi im gleichen Büro sitzen sind die eingespielt und bei Fragen gabs immer gleich den direkten Anruf vom Polier zum Planer zum Beispiel.

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  •  mycastle
  •   Gold-Award
20.1.2023  (#5)
@thez
bei der Entwurfsplanung ist noch nicht die Einreichplanung und die Detailpläne dabei. Hatte im Dezember einen unverschämten KV eines BM! von über 15.000,-- für diese 3 Leistung . und dann will er noch tsd für Polierplanung !!!
Also Entwurfsplanung für 3 RH, das paßt, schau mal auf Arching für Private/ Konsumenten da ist eine gute Leistungsbeschreibung dieser Zunft

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  •  Joulia
20.1.2023  (#6)
2021 wollte ein BM von uns auch 25k für die Planung und "Betreuung" haben. Leute die dich ausnehmen wollen gibt's überall. Damals konnten sich diese nicht vor Aufträgen retten, und haben deshalb angefangen Fantasiepreise auszurufen. Das sind dann auch oft die, die dann in schlechten Zeiten als erste in Konkurs gehen, weil sie damit ihren Ruf verspielen. Preise vergleichen ist wichtig!

Meiner Meinung nach sind Größenordnung 3-5k ein fairer Preis (je nach Komplexität) für eine EFH Einreichplanung, wenn man selbst den Entwurf liefert (d.h. wenn kein kreativer Anteil beim Planer liegt, sondern nur der technische Part). Es gibt auch "gute Bekannte", die das anbieten. 😉

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  •  rocko567
  •   Bronze-Award
20.1.2023  (#7)

zitat..
Joulia schrieb:

[...] Uns war es das nicht wert. [...]

deshalb sieht euer haus jetzt so aus, wie es aussieht.
sorry aber das musste ich loswerden.

ein architekt ist viel mehr als jemand der schnell mal ein 'architektenhaus' hinrotzt um sich selbst zu verwirklichen.
es geht um wirtschaftlichkeit, ausnutzung der grundrisse, leitungsplanung, heizbedarf, einbeziehung aller wünsche der bauherren usw. usw.
ich geb dir grundsätzlich recht, dass sicher nicht alle architekten ihr geld wert sind. aber ein guter architekt ist gesehen auf die dauer die du ein haus nutzt und die summe die gesamt in das projekt fließt ein absoluter no-brainer!

@Roberto77 ich finde 5k für einen entwurf für ein haus mit 3 einheiten nicht günstig - aber auch nicht übertrieben hoch (unter der voraussetzung, dass der entwurf gut gelungen und effizient ist)
die 5k hast nachher schnell wieder herinnen. (durch zB. effiziente leitungsplanung oder fenstergrößen oder ausrichtung oder oder oder...)




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  •  Joulia
20.1.2023  (#8)

zitat..
rocko567 schrieb: deshalb sieht euer haus jetzt so aus, wie es aussieht.

Ja, man sieht dass wir die für uns richtigen Entscheidungen getroffen haben. Freut mich, dass du das auch so siehst. Poste mal dein Haus hier. Bin gespannt.

zitat..
rocko567 schrieb: es geht um wirtschaftlichkeit, ausnutzung der grundrisse, leitungsplanung, heizbedarf, einbeziehung aller wünsche der bauherren usw. usw.

Wenn man sich selbst ein bisschen in Bauentwurfslehre einliest und entsprechend Zeit in die Planung investiert, mit Bauherren spricht, andere Häuser die einem gefallen ausmisst usw. kriegt man das m.E. auch selbst sehr gut hin. Allerdings muss einem bewusst sein dass dies ein Prozess ist der sehr lang dauern kann. Bei uns sind von der ersten Idee bis jetzt schon fast 2 Jahre vergangen. Voraussetzung für das alles ist aus meiner Sicht vor allem ein gewisses technisches Verständnis und räumliches Vorstellungsvermögen. Mir ist völlig bewusst, dass dies nicht bei jedem gegeben ist und auch wir die Weisheit nicht mit dem Löffel gefressen haben. Trotzdem reicht es für ein Projekt dieser Größenordnung m.E. mehr als aus. Ein weiterer Vorteil ist aus meiner Sicht auch dass man sich während dieser Zeit einiges an Wissen aneignet, was einem zu einem 'mündigeren' Bauherren macht.

EFH Planung -> not rocket science.

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  •  Shan
  •   Gold-Award
20.1.2023  (#9)
@Joulia 

zitat..
Joulia schrieb: EFH Planung -> not rocket science

Ich kann weder das eine noch das andere. Im Endeffekt muss jeder für sich entscheiden, dass kann einem keiner abnehmen. Irgendwo ist aber in einem Energiesparhaus immer der Gedanke nach Effizienz, Verkleinerung und Energieeffizienz vorhanden (zwecks möglichst einfacher Baukörper etc.).

Um beim Thema zu bleiben, hat die Planung durch einen von uns gewählten Planer viel Positives bewirkt:
- optimale Ausnutzung der Bebauungsbestimmungen
- kurze Wege
- Platz wo er gebraucht und genutzt wird
- eingesparte Fläche
- einfacher Baukörper (dadurch nicht so fehleranfällig in der Ausführung)
- ein Haus, das sich in die Umgebung einfügt
- keine ungenutzten Flächen
- geschützter Eingangsbereich
- auf unsere Gegebenheiten und Abläufe abgestimmt
- last but not least Ausrichtung und konstruktive Beschattung im Sommer vs. Sonne im Winter (wäre uns nie eingefallen)

Dazu braucht es aber einen Planer, der zu den Bauherren und zum Projekt passt.


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  •  thez
23.1.2023  (#10)
Stimme dir zu. Wenn du weder technisches Verständnis noch räumliche Darstellung hast brauchst du das.
Jeder der hier irgendwie eine technische Ausbildung/Job auf HTL/Uni Niveau hat kann das sicherlich selbst schaffen... Vorallem wenn ich mir so ansehe was die meisten bauen für den Standard Quader mit Walmdach brauch ich keinen Architekten.

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  •  mycastle
  •   Gold-Award
23.1.2023  (#11)
Und das schlimmste sind die FTH FTH [Fertigteilhaus] Firmen, die knallen ihr Musterhaus auf Deinen Grund ohne nachzudenken wo N,O,S und W ist, Hauptsache das Haus das Dir gefällt im MHP wird auf Dein Grundstück gestellt. Und das bei Projektkosten von 500.000,-- ohne Architekt ( und noch ohne Grundstückskosten)
Wie oft änderst Du die Beilagen im Restaurant? oder ergänzt sie 🧐

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