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Kredit - wieviel würdet ihr euch zutrauen?

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  •  Optimist
12.6. - 13.6.2019
17 Antworten | 12 Autoren 17
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Werte Community!

Ich weiß, komischer und unkonventioneller Ansatz, trotzdem möchte ich die Frage mal in den Raum stellen. 

Wir planen gerade unser Eigenheim. Da die "Preisspanne" ja sehr groß ist (von sehr billig mit "günstiger" Qualität und sehr viel Eigenleistung über ausgewogen bis hohe Qualität und reine Ausführung vom Fachmann) würde mich wundern, was ihr euch an Kredit/Kreditrate "zutrauen"/leisten würdet.

Grobe Ausgangslage: 

- Ehepaar, dzt. beide voll Berufstätig (beide pragmatisierte Beamte), EK gesamt netto ca. € 5.500/mtl/14x (Kind geplant, dabei 1 Jahr Karenz geplant, danach Einstieg 50%)
- weitere zu erwartende Einkünfte: € 550 Mietwohung/netto/Monat + € 1.200 Ferienwohnung/netto/Monat (gerechnet bereits abzüglich BK)
- Eigenmittel ca. 100k
- dzt. kein Eigentum wie Wohnung/Haus/Grund

Zu Finanzieren sind jedenfalls der Baugrund (ca. 180k) und eben das Haus, geplant 280qm Wohnfläche (aufgeteilt wie beschrieben)m teils unterkellert.

Jetzt haben wir eben mehrere Angebote, von 600k bis 950k, eben je nach Qualität, Einrichtung (Tischer, KNX usw usw).

Ich weiß schon, jeder würde möglichst billig bauen um eben die Kreditrate so klein wie möglich zu halten. Trotzdem möchten wir uns das ein oder andere "Zuckerl", wie eine tolle Tischlerküche, gönnen. Deshalb sind wir grad beim Überlegen, was wir uns leisten können und vor allem wollen. Bin gespannt auf eure Reaktionen, Tips, Anregungen.

  •  LiConsult
12.6.2019  (#1)
Natürlich hat jeder seine eigene Vorstellung betreffend monatlich freies Budget für Urlaub, Essengehen, Freizeit, etc.. Wichtig zu wissen ist, dass pro 100.000 Finanzierungsvolumen bei 25 jähriger Laufzeit etwa 350 - 400 EURO Kreditrate zu kalkulieren sind.
Die Summe, die ihr euch aufnehmen wollt, ist anscheinend irgendwo bei (Haus 800k + Grund 180k) 1 Mio. EURO - somit eine Rate von etwa EUR 4.000/ Monat.
Das wird sich mit der Haushaltsrechnung nicht ausgehen.
Aus Finanzierungssicht wäre es sinnvoll, die Mietwohnung und/oder die Ferienwohnung zu veräußern und den Erlös zumindest zum Teil als Eigenkapital in das Projekt fließen zu lassen.

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
12.6.2019  (#2)

zitat..
LiConsult schrieb: Aus Finanzierungssicht wäre es sinnvoll, die Mietwohnung und/oder die Ferienwohnung zu veräußern und den Erlös zumindest zum Teil als Eigenkapital in das Projekt fließen zu lassen.

Das wäre ein guter Ansatz.

Grundsätzlich:

als ganz grober Anhaltspunkt sollte der maximale Kreditbetrag das 80fache des monatlichen Einkommens nicht überschreiten, in Ausnahmefällen 100fache.

In eurem Fall Projektkosten zwischen 600K und 700K.

Wie gesagt, nur ganz grob geschrieben. Die definitive Leistbarkeit kommt stark auf die individuelle Haushaltsrechnung an.

Lg, Alex

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  •  Hausbau19
  •   Bronze-Award
12.6.2019  (#3)
mir stellt sich die frage ob ihr die 280m² wirklich braucht. die stellt man mit 600k normalerweise nicht her. das werden eher 800k. (exkl. baugrund)

für die höhe des schuldendienst (monatliche rate) sind bei banken zwischen 40 und 50% des nettoeinkommens so maximalgrenzen. also bei 600k Kredit auf 30 Jahre würdet ihr bei 2.100 Euro p.m. liegen. da sehe ich den horizont erreicht wenn das einkommen in den nächsten jahren durch karrenz sinkt......

lt. önb empfehlung sollen banken darauf achten dass die kreditnehmer 20% eigenmittel einbringen. sind bei euch dann in etwa 200k. ich schätze da wird es sich auch ein wenig spießen....

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  •  rk515
  •   Gold-Award
12.6.2019  (#4)

zitat..
Optimist schrieb: - dzt. kein Eigentum wie Wohnung/Haus/Grund



zitat..
Optimist schrieb: - weitere zu erwartende Einkünfte: € 550 Mietwohung/netto/Monat + € 1.200 Ferienwohnung/netto/Monat (gerechnet bereits abzüglich BK)

 das versteh ich noch nicht.

besitzt ihr jetzt eine wohnung, die ihr für 550 vermietet und eine ferienwohnung mit 1200?

wenn ja, dann stimm ich da LiConsult voll und ganz zu, dass man diese als liquide Eigenmittel in die Finanzierung einbringen sollte.




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  •  verber
12.6.2019  (#5)
 

zitat..
rk515 schrieb:  

besitzt ihr jetzt eine wohnung, die ihr für 550 vermietet und eine ferienwohnung mit 1200?

wenn ja, dann stimm ich da LiConsult voll und ganz zu, dass man diese als liquide Eigenmittel in die Finanzierung einbringen sollte.

das hätte ich so verstanden, dass sie die Ferienwohnung und die Mietwohnung auch erst mit dem Haus "mitbauen", oder?




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  •  atma
  •   Gold-Award
12.6.2019  (#6)
https://www.energiesparhaus.at/forum-wohnung-60qm-sinnvoll-planen/53958

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  •  homecu
12.6.2019  (#7)
Ihr vergisst eh nicht, dass die Einkünfte aus der Vermietung zu versteuern sind, zum jeweiligen Einkommenssteuersatz?

Nur so zum Kreditleistung für größer bauen und Einkünfte-Output dazu gerechnet. Weil was zuerst nach einen super investment finanziert auf Bankkredit klingt, ist nach 42% Einkommenssteuer plötzlich eher meh...

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  •  querty
  •   Gold-Award
12.6.2019  (#8)
Müsst ihr denn bald aus der Mietwohnung raus oder könnt ihr auch noch etwas warten d.h. paar Jahre fleißig sparen? Bei dem Netto Einkommen und Einkünften aus Ferienwohnung scheinen mir 100k€ Eigenkapital etwas niedrig.

Probiert doch mal aus mind. 1 Jahr lang einen Betrag von 3k€ monatlich zur Seite zu legen - ja, das ist viel - aber die Kreditrate wäre ja wohl noch mehr.

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  •  rk515
  •   Gold-Award
12.6.2019  (#9)
@atma

aaaaja..... vielen dank, jetzt hab ich an plan.

wäre einfacher für manche mitleser, dies auch immer ausführlich dazuzuschreiben, wie sich die situationd arstellt. dann muss man nicht in anderen threads querlesen. *G*

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  •  Optimist
12.6.2019  (#10)
Vielen Dank schon mal für die vielen Antworten und die durchaus interessanten Denkanstöße.

Tut mir leid, dass ich zu salopp formuliert habe.

Derzeit wohnen wir in einer Mietwohnung, allerdings gehört die der Familie, wir bezahlen dafür aber schon was. Wir können so lange in dieser Wohnung bleiben, wie wir wollen. 

zitat..
Hausbau19 schrieb: mir stellt sich die frage ob ihr die 280m² wirklich braucht. die stellt man mit 600k normalerweise nicht her. das werden eher 800k. (exkl. baugrund)


zitat..
das versteh ich noch nicht.

besitzt ihr jetzt eine wohnung, die ihr für 550 vermietet und eine ferienwohnung mit 1200?

wenn ja, dann stimm ich da LiConsult voll und ganz zu, dass man diese als liquide Eigenmittel in die Finanzierung einbringen sollte.



Das geplante und noch zu errichtende Haus hat ca. 280qm Wohnfäche, die sich folgendermaßen aufteilen:

--> Im EG eine Ferienwohnung, die wochenweise an Gäste vermietet wird (Leben und Bauen in Tiroler Tourismusgemeinde mit langer Winter- und Sommersaison).
--> Zudem auch im EG eine kleine "Einliegerwohnung" die an Familienangehörigen vermietet wird. 

Im OG unsere Privatwohnung mit ca. 130qm. Haus teilweise unterkellert, ca. 60qm.

zitat..
homecu schrieb: Ihr vergisst eh nicht, dass die Einkünfte aus der Vermietung zu versteuern sind, zum jeweiligen Einkommenssteuersatz?

Nur so zum Kreditleistung für größer bauen und Einkünfte-Output dazu gerechnet. Weil was zuerst nach einen super investment finanziert auf Bankkredit klingt, ist nach 42% Einkommenssteuer plötzlich eher meh...


Die Ferienwohung wird von der Bank konservativ mit € 1.200/mtl berechnet, NETTO, das heißt was uns "auf der Hand" übrig bleibt, also Steuer und auch BK bereits herausgerechnet. Diese 1200,-- sind über das ganze Jahr als Schnitt gerechnet (zur Veranschaulichung: die Wohnung wird zu Weihnachten/Neujahr ungefähr um € 1.100 pro Woche [Brutto] vermietet, natürlich bei der Jahresrechung wird auch Nebensaison und "leerlauf" eingerechnet)

Die € 550,- Einnahmen der Mietwohnung sind als Netto anzusehen, da diese an Familieangehörigen "vermietet" wird, aber ohne Mietvertrag usw. Die Bank rechnet die € 550als "Kostgeld"/sonstige Einnahmen.

Nach der "Kinderpause" steigt die Frau wieder zu 50% ein, was einen Verdienst von ca. € 1.400/netto/mtl. bedeutet.
Mein Verdienst steigt aufgrund Laufbahn vorerst auf € 3.000, in ca. 6 Jahren auf 3.300/mtl/netto.

Ich war heute bei einer befreundeten Bankberaterin, die sich sehr gut auf dem Gebiet auskennt. Wir wären jetzt bei einer Kreditsumme von 540k auf 25 Jahre. Damit könnte der Kredit auch bei kompletten Wegfall des Einkommens der Frau noch bedient werden, sozusagen wären die 540k die Obergrenze des Wohlfühlbereichs, dh. wir könnten unseren jetzigen Lebensstandart halten (der aber nicht übertrieben ist, 1x Jahr Strandurlaub, 2 ältere kleine Gebrauchtwagen, ab und zu auswärts essen, keine Luxusgüter) und uns dabei auch mindestens "ein paar Hunderter" zur Seite legen. 



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  •  heislplaner
  •   Gold-Award
12.6.2019  (#11)
ich darf etwas indiskret sein: ihr seit nur zu zweit, seid beide pragmatisiert, habt gemeinsam 5500,- netto, zahlt total wenig Miete und habt nicht mehr ek als 100000? würd euch raten mal in den kreditmodus zu gehen: 2500 - 3000 im monat fix zur seite legen - spart schnell viel geld und ihr seht ob ihr so gut durchkommt

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  •  Optimist
12.6.2019  (#12)
Kein Problem, direkte Ansagen sind wichtig.

Uns ist bewusst, dass die Eigenmittel in Relation gesehen schwach sind. Wir haben uns die letzten Jahre die Welt angeschaut (nicht mit google streetview sondern live😉) und daher die geringe Ansparung!

Seit gut 1,5 - 2 Jahren geben wir 2.200 zur Seite, plus zu zahlender Miete (die dann ja entfällt) sind es exakt 2.900 die wir monatlich fix hergeben. So billig ist die Miete nicht, auch wenn Familie.

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  •  supernova
  •   Silber-Award
12.6.2019  (#13)
Habt ihr ausgerechnet wann mit der Vermietung überhaupt der break-even zu erreichen wäre? Rechnet sich das auf Kredit wirklich? (Im Vergleich zum Veranlagen der Mehrkosten, die wegfallen würden, wenn ihr nur für euren Bedarf plant.)

Ich persönlich fände die Vorstellung, ständig Touristen und Familienmitglieder im Haus zu haben, alles andere als angenehm. Dafür müsste man mir eher eine Million ZAHLEN als dass ich dafür freiwillig einen hohen Kredit aufnehmen würde. emoji 

Kann man eventuell in Etappen bauen? Sodass ihr für die zu vermietenden Teile den Betrag späteransparen würdet anstatt einen Kredit zu brauchen?

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  •  homecu
13.6.2019  (#14)
@supernova, das mit der Vermietung hätte ich auch vermutet, aber ich verstehe schon, wenn da Familäre Interessen so stark wiegen, dass es mit einem "break even" schon ok ist.

Was die Ferienwohnung betrifft, auch verständlich dass sie über diese Wohnen wollen und nicht unter. Das kann man wohl schwer später drunter schieben :) und ganz separat wird der Braugrund wohl nicht hergeben

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  •  Sparfratz
  •   Bronze-Award
13.6.2019  (#15)
Auf die Frage bezogen. Ich würd mir bei den Vorraussetzungen etwa 350k Kredit maximal zutrauen. 

Ich finde die Mietgeschichte gefährlich. Das Mietverhältnis in der Familie würd ich gar nicht reinrechnen.

Das andere würd ich nicht machen, wenn komplett über Kredit finanziert:
sich um Mieter kümmern ist ja zudem auch zeitaufwendig (man muss sich mit den Booking Plattformen beschäftigen, hin und herschreiben, telefonieren, dann wird wieder kurzfristig storniert etc. pp), dauernd fallen unerwartete Reparaturen an (kann man nur machen wenn man selbst so gut wie alles Instandhalten kann und keine teuren Firmen braucht), es gibt Berge an Bettwäsche die gewaschen und gebügelt werden muss und immer wieder verschwinden Gegenstände aus der Ferienwohnung. Generell muss die Ferienwohnung geputzt und in Stand gehalten werden. Das kostet Zeit und Nerven: mit Baby dann vor allem und später dann in Teilzeit. Dem ein oder anderem Mieter sind dann eure Kinder zu laut wenn sie oben rumlaufen.

Mieter sind nicht immer einfach, man verzichtet da schon auf Lebensqualität und das auf Kredit - nein würd ich einfach nicht machen. Die Betriebskosten sind um ein vielfaches höher. Zudem wird der ganze Bau schnell teurer als geplant : ihr brauch 3 Küchen, mindestens 3 Bäder, alle Installationen getrennt für 3 Haushalte. 

Ich glaub einfach ihr habt das einfachere Leben wenn ihr auf die Ferienwohnung verzichtet und ein normales Haus mit kleiner Einliegerwohnung baut. 



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  •  Optimist
13.6.2019  (#16)
Deine "Sorgen" bzgl Ferienwohnung sind durchaus berechtigt.

Allerdings sehen wir das hier doch etwas anders. Wir leben, wie schon geschrieben, in einer Tourismusgemeinde. Daher auch Grundpreise jenseits von € 350/m aufwärts.

Wir müssen den Tourismus ertragen, ob wir wollen oder nicht. Ständig viel los, verstopfte Straßen, volle Geschäfte, Tourismuspreise in der Gastronomie & co. Andererseits profitieren wir auch davon. Top Infrastruktur, beste ärztliche Versorgung, riesiges Freizeitangebot, um nur ein paar Sachen zu nennen.

Daher wollen wir auch diese Möglichkeit nutzen und am großen Kuchen ein klitzekleines Stück mitnaschen. Natürlich mit viel Aufwand verbunden.

Wir sind beide mit Gästen im Haus groß geworden, leben nicht nach Jahreszeiten sondern nach Saison. Für außenstehende vielleicht unverständlich, für uns und einen großteil der Menschen hier im Tal ganz normal.

Wir machen die Vermietung nicht weil wir unbedingt müssen und es keine Alternativen gibt. Wir tun es gerne, wir möchten uns ein bisschen verwirklichen und den Gästen einen netten Aufenthalt bei uns bieten.



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  •  supernova
  •   Silber-Award
13.6.2019  (#17)

zitat..
Sparfratz schrieb: Dem ein oder anderem Mieter sind dann eure Kinder zu laut wenn sie oben rumlaufen.


Den Gedanken hatte ich auch... Was ihr z.B. ein Schreibaby bekommt und es für 1 Jahr nicht zumutbar ist, die Wohnung Ehrholungssuchenden zu vermieten? Oder ihr könnt‘ aus irgendeinen anderen Grund länger nicht vermieten. Geht sich dann die Rückzahlung trotzdem aus?  

zitat..
Daher wollen wir auch diese Möglichkeit nutzen und am großen Kuchen ein klitzekleines Stück mitnaschen. Natürlich mit viel Aufwand verbunden.

...

Wir machen die Vermietung nicht weil wir unbedingt müssen und es keine Alternativen gibt. Wir tun es gerne, wir möchten uns ein bisschen verwirklichen und den Gästen einen netten Aufenthalt bei uns bieten.


Ok. Aber habt ihr das schon hart durchgerechnet, ab wann es wirklich mit dem „Mitnaschen“ anfangen würde? (best case und worst case?)

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