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KWL-Außenluftleitung: wie dämmen?

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  •  Nutria81
17.11. - 19.11.2024
9 Antworten | 4 Autoren 9
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Was ist eine robuste Lösung um die kalte Aussenluft durch den feuchten Innenraum (Waschküche!) zu führen?

Bei uns ist das schlecht gelöst: ein einfaches Kunststoffrohr (Poloplast) von der Flachdachdurchführung zum flex-Schalldämpfer vorm KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Gerät wurde vom Installteur nach Einbau gedämmt. Gedämmt wurde mit so schwarzem Moosgummi, wohl Luft und Wasser-undurchlässig, wenn es denn perfekt dicht montiert wäre. War wohl nix.


_aktuell/20241117779208.jpg
Im 1. Winter hat's schonmal Kondensat getropft, wurde nachgeflickt. Jetzt am Beginn des 3. Winters ists endgültig vorbei: unter der Dämmschicht haben sich auf den 2m gleich mehrere Liter Wasser unter der Dämmhaut gestaut, ich musst die Dämmung aufschneiden, ablassen, flicken. Es ist absehbar dass das Problem dauerhaft sein wird, der Schmarrn muss wohl weg.

Also, wie führt man so eine Leitung fachgerecht aus? Auf was muss ich achten? Reicht es wenn man ein "ISO-Rohr" verbaut? Beim Abluftrohr bislang kein Problem - trotzdem mittauschen oder eh ok weil kaum Temperaturdiffernz?

Danke für eure Tipps


  •  leitwolf
  •   Gold-Award
18.11.2024  (#1)
Wenn sich unter der Dämmung Kondensat ansammelt, dann ist diese entweder nicht dicht verklebt, oder es läuft Wasser von der ungedämmten Dachdurchführung in den Zwischenraum zwischen Dämmung und Rohr.

Die Kautschukdämmung (z. B. Armaflex) ist ideal für diese Anwendung, muss aber auch sauber und luftdicht verarbeitet werden. Das kostet etwas Zeit, ist aber notwendig. Hier muss zuerst die Dämmung teilweise entfernt werden, um ein Austrocknen zu ermöglichen. Dabei muss die Anlage außer Betrieb genommen werden, oder wärmeres Wetter abgewartet werden. Dann muss einfach nachgebessert werden.


_aktuell/20241118249614.jpg

Ein geschäumtes Rohr (mit 15mm Dämmstärke) ist nicht die Lösung, da dieses abgesehen von der schlechten Dichtheit und Alterungsbeständigkeit, zu Kondensatbildung außen am Rohr neigt, wenn die AT AT [Außentemperatur] unter -5°C sinkt und gleichzeitig innen höhere Luftfeuchte herrscht.

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
18.11.2024  (#2)
Ursache ist eventuell das Poloplastrohr, nicht weil es schlecht wäre, aber durch die Muffen ist eine luftdichte Verklebung erschwert. Bei einem glatten Wickelfalzrohr kann man die Armaflexhülle sauber fügen und dann die Stöße verkleben, ins Wolfgangs Bild eh gut zu sehen.

Nebenbei hält der Armaflexkleber möglicherweise nicht so toll am Kunststoffrohr.

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  •  leitwolf
  •   Gold-Award
18.11.2024  (#3)

zitat..
taliesin schrieb: Nebenbei hält der Armaflexkleber möglicherweise nicht so toll am Kunststoffrohr.

Auf das Rohr muss man auch nicht kleben, ist auch nicht praktikabel zu verarbeiten.


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  •  wienerperger
18.11.2024  (#4)
Habe grad heut davor selber mit Armaflex gedämmt, habe auch dn200 PP Abwasser rohre verwendet. Jede Stückelung beim Armaflex habe ich mit Aluklebeband abegpickt. Ergebnis zwar nicht wirklich schön aber im Technikraum s'mawuascht ;)

Wenn sich viel wasser sammelt, dann ist vlt eine senkrechte Leitung ungedämmt, da das wasser dann immer wieder abrinnt.

Wp

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  •  Nutria81
18.11.2024  (#5)
Vielen Dank für die schnelle und konstruktive Diskussion!

zitat..
▾ wienerperger
Wenn sich viel wasser sammelt, dann ist vlt eine senkrechte Leitung ungedämmt, da das wasser dann immer wieder abrinnt

Volltreffer! Beim Abschluss nach oben ist das Rohr kühl und das Armaflex nicht geklebt/versiegelt. Durch das ganze Wasser mit seinem Gewicht ist der ganze Rest vom Armaflex, bzw. die Übergänge überdehnt und damit undicht geworden.

      ▾ leitwolf
Ein geschäumtes Rohr (mit 15mm Dämmstärke) ist nicht die Lösung, da dieses abgesehen von der schlechten Dichtheit und Alterungsbeständigkeit, zu Kondensatbildung außen am Rohr neigt, wenn die AT AT [Außentemperatur] unter -5°C sinkt und gleichzeitig innen höhere Luftfeuchte herrscht.

Ok, dann bemühe ich mich um eine Neuisolierung.
   

      ▾ taliesin
 Nebenbei hält der Armaflexkleber möglicherweise nicht so toll am Kunststoffrohr.

Und am schlechtesten wenn nicht verwendet... 🙄

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  •  leitwolf
  •   Gold-Award
19.11.2024 12:03  (#6)

zitat..
taliesin schrieb: Nebenbei hält der Armaflexkleber möglicherweise nicht so toll am Kunststoffrohr.

Auf das Rohr muss/soll man auch nicht kleben, ist nicht praktikabel zu verarbeiten.


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  •  wienerperger
19.11.2024 15:53  (#7)

zitat..
leitwolf schrieb: [ref]leitwolf:81097#849195[/re

Auf das Rohr muss/soll man auch nicht kleben, ist nicht praktikabel zu verarbeiten.

Ui hab i genau gemacht, selbstklebende Armaflex (bzw günstigerer nachbau) Isolierung. Und die Fuge mit Alubandl abgeklebt. Schaut bis heute mal so aus, als hätt i mal kein Kondensat.




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  •  leitwolf
  •   Gold-Award
19.11.2024 16:14  (#8)
Habe einmal mit einem gewerblichen Isolierer zusammengearbeitet. Man staunt, was die alles mit Zirkel und Schablonen zaubern können. Selbstklebendes AF wird im Regelfall nur für gerade Flächen verwendet, nicht für gekrümmte, da man nichts mehr anpassen kann (wenns pickt, dann ist es zu spät). Auch im Fahrzeugbereich (Camper) nimmt man selbstklebendes oder Sprühkleber, also dort wo man nicht alles lückenlos hinbekommt.

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
19.11.2024 19:08  (#9)
Punktuell kann das Ankleben schon eine Montagehilfe sein, aber die Profis können's vermutlich auch ganz ohne, vollflächig sicher nervig, keine Frage.

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