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Kwl bei undichter Gebäudehülle

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  •  Yuri08
  •   Silber-Award
7.3. - 9.3.2014
17 Antworten 17
17
Hallo,

meine Gebäudehülle ist bestimmt nicht zu 100% dicht.
Kann ich dennoch eine kwl einsetzen ?
oder muss dazu die gebäudehülle absolut dicht sein...

  •  Benji
  •   Gold-Award
7.3.2014  (#1)
natürlich kannst du trotzdem eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] einsetzen.

100% dicht ist sowieso keine Hülle, aber nahe am Optimum sollte das ziel sein.

Solange du nicht gerade in einem 250 Jahre alten Haus mit 15mm Spalten in den Fensterläden lebst, stellt das kein Problem für die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] dar. Die (ohnehin geringe) Energieeinsparung durch KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] leidet halt unter der Falschluft, aber idR baut man eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] nicht wegen der Einergieeinsparung ein, sondern wegen des Komforts und der guten frischen Luft.

Was bringt dich zu der Meinung, du wärst nicht ganz dicht? (sorry, Wortspiel emoji


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  •  Vectra
  •   Gold-Award
8.3.2014  (#2)
Ich würde mal - einen Blower-Door Test machen lassen und versuchen festzustellen wo die undichten Stellen liegen.

Eventuell könnte auch ein reines Abluftsystem eine Lösung sein. Auch hier ist eine Wärmerückgewinnung möglich und zwar mit einer sogenannten Abluftwärmepumpe die Brauchwasser bzw. Heizungswasser erwärmt.

Das Abluftsystem ist auch hier bei Energiesparhaus beschrieben, leider nicht ganz richtig emoji Wärmerückgewinnung aus der Abluft ist sehr wohl möglich (siehe 2 Zeilen weiter oben)

http://www.energiesparhaus.at/energie/lueftung.htm

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  •  Vectra
  •   Gold-Award
8.3.2014  (#3)
Hier noch - eine Systembeschreibung. (mit guten Bild)

http://www.nibe.de/Produkte--Systeme/Abluftwaermepumpen/Systemfunktion/

Kleine Anmerkung: Als Alternative zu den im Link beschriebenen Außenluftventilen kann die Luft auch über Fenster und Türen ins Haus einströmen.

Außerdem wird das Abluftsystem hier als kontrollierte Wohnraumlüftung bezeichnet ...


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  •  leitwolf
  •   Silber-Award
8.3.2014  (#4)
Ein reines Abluftsystem würde ich heute in ein EFH nicht mehr einbauen. Das sind Systeme, die im Wohnbau als Alibilösung zur Verhinderung von Schimmelbildung eingesetzt werden.

@Yuri08
welche Undichtheiten sind vorhanden (Fenster, Wände, Dachgeschoß, Keller, ...?)

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  •  Yuri08
  •   Silber-Award
8.3.2014  (#5)
Danke erstmal !

undichtheiten
1. habe ein offenes stiegenhaus welches in den Keller ragt dort sind 2 normale brandschutztüren verbaut. Im Obergeschoss ist eine offene gallerie zw stiegenhaus und gallerie ist keine Tür.

2. HABE im Obergeschoss eine 4cm vollholztür vom schlafzimmer in den Garageboden.. Dichtungen sind wie bei einer normalen innentür, also unten keine Dichtung.

3. Brandschutztür von der Garage in Vorraum bzw Stiegenhaus.

4. ELEKTROSCHLÄUCHE von rolo und Raffstore in den innenraum.
weiter Aussensteckdose
das sind bestimmt die größeren undichtheiten...

Danke
Yuri

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  •  Vectra
  •   Gold-Award
8.3.2014  (#6)

zitat..
...
Ein reines Abluftsystem würde ich heute in ein EFH nicht mehr einbauen. Das sind Systeme, die im Wohnbau als Alibilösung zur Verhinderung von Schimmelbildung eingesetzt werden.


In Skandinavien sind bei EFH derartige Systeme bei Neubauten noch immer sehr beliebt was ich weiß.

Abluftsysteme mit WRG über Abluftwärmepumpe haben bestimmte Vorteile gegenüber Zu- und Abluftsystemen.

- die Zuluft wird nicht über Kanäle ins Haus eingebracht
- man erspart sich den Filtertausch bei der Zuluft, hat nur einen Ventilator (Stromersparnis), ...
- weniger Unterhalt, kostengünstiger, weniger Platzbedarf, ....

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  •  Benji
  •   Gold-Award
8.3.2014  (#7)
Vorteile? - jetzt erklär mir doch einen Vorteil nach dem anderen... bis auf kostengünstig und einfacher im bestand einzubauen bleibt da meiner Meinung nach nix übrig. Da bin ich ganz bei leitwolf... wer baut sich sowas ernsthaft in einen Neubau ein?

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  •  Benji
  •   Gold-Award
8.3.2014  (#8)
@Yuri - Undichtheiten: du musst dir erstmal darüber klar werden, wass "innerhalb" der dichten Hülle sein soll, und was nicht:

Stiegenhaus: normalerweise immer innerhalb (erst recht wenns offen ist)

Keller: ist normalerweise kein problem, weil ohnehin dicht

Elektroschläuche: eher unkritisch, und einfach abzudichten

Einzig deine Brandschutztüren und der Zugang zum Garagenboden könnten unangenehm sein. Aber wenn das die einzigen Fehlerquellen sind, ist das denke ich nicht so tragisch.

Ein BlowerDoor-Test wäre aber trotzdem angebracht. Unter Umständen schneidest du gar nicht so schlecht ab...

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  •  eggerhau
8.3.2014  (#9)
@Yuri08 - Es gibt keinen Grund eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] nicht zu machen! Wenn es sich technisch realisieren lässt - mach es! Die AUL und FOL lassen sich bei KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] so regulieren das kein Über- oder Unterdruck im Haus entsteht.
Und die Energieeinsparung ist nicht

zitat..
Benji schrieb: Die (ohnehin geringe) Energieeinsparung durch KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]

zu unterschätzen. Immerhin ist der Energieaufwand für die Lüftung etwa 20-30% vom Ganzen und wenn man davon 70% einsparen kann, ist das "ned nix".emoji
Gruss HDE



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  •  leitwolf
  •   Silber-Award
8.3.2014  (#10)
@Vectra
Bei vielen Systemen mit Abluftwärmepumpe wird die Lüftung nur betrieben, wenn die Wärmepumpe läuft. D. h. wenn Warmwasserbedarf vorhanden ist. Im Prinzip läuft diese dann nur wenige Stunden pro Tag und dann womöglich, wenn niemand zu Hause ist.

ohne Außenluftdurchlässe geht nur, wenn man keine Fensterdichtungen hat.
Das Einsaugen über Undichtheiten der Baukonstruktion ist hygienisch unbedingt abzuraten. Das ist gleichzusetzen mit der Zuluft einer KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung], wo man nie die Filter wechseln kann.

Ich hatte voriges Jahr bei zwei unterschiedlichen WHA in Wien einen Blower Door Test zu machen. Dabei wurde mit Außenluftdurchlässen sehr gespart. Fakt war, dass nur ca. 15-20% der nachströmenden Luft über diese Außenluftdurchlässe kam. Der überwiegende Anteil stammte aus dem Installationsschacht und sonstigen Undichtheiten. Wenn die Abluftanlage läuft, weiß man, wie es in den Nachbarwohnungen riecht (Tabakrauch, Kochgerüche, etc.) und im Brandfall?

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  •  Vectra
  •   Gold-Award
8.3.2014  (#11)

zitat..
jetzt erklär mir doch einen Vorteil nach dem anderen... bis auf kostengünstig und einfacher im bestand einzubauen


- kostengünstiger als das Be- und Entlüftungssystem

Nun das ist ein ganz wesentlicher Vorteil.

- geringerer Materialverbrauch

da weniger Kanäle, Schalldämpfer, Filter, gegebenenfalls Dämmung usw.

- geringerer Stromverbrauch

Einen besonders großen Druckabfall hat man üblicherweise im Filter (z.B. F7 bei Zuluft), bei Bögen, Ventilen und Schalldämpfern. Das alles fällt mal weg wenn man keine Zuluftkanäle hat. Der dimensionierende Ast in einem Kanalsystem ist der, der am weitesten vom Gerät weg ist. Wenn ich alle Druckverluste aufsummiere muss beim Ventil noch ausreichend Druck vorhanden sein um die Luft einbringen zu können.

Die Luft wird üblicherweise in der Küche, Bad oder im WC abgesaugt. das sind Räume die u.a. auch Wasser, Warmwasser und Abfluss benötigen. daher ist es von Vorteil gleich irgendwo in der Nähe den Haustechnikraum zu haben. Das heißt also, dass gerade die Abluftkanäle recht kurz sind.

- geringerer Wartungsaufwand

Vor allem im Filter sammeln sich Substanzen aus der Außenluft. Um die Luftqualität halbwegs auf einem akzeptablen Niveau zu halten müssen dann Filter regelmäßig getauscht werden was mit Kosten und Arbeit verbunden ist. Fällt weg. Zu tauschen ist nur der Filter im Abluftsystem der das Gerät selbst vor Verunreinigungen schützt.
Säubern der Zuluftkanäle, Tausch von Schalldämpfern etc. fällt natürlich auch weg.

- Lufthygiene

Nachteile im Hinblick auf die Hygiene bei Zuluftkanälen die z.B. aus Wartungsrückständen (z.B. Filtertausch) resultieren bzw. die Diskussionen rund um diese Luftionisierung und Entladung der Luft im Kanalsystem usw. sind hier nicht relevant.



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  •  Vectra
  •   Gold-Award
8.3.2014  (#12)

zitat..
Das Einsaugen über Undichtheiten der Baukonstruktion ist hygienisch unbedingt abzuraten.


Ja klar. Das ist sowieso klar und logisch.

Daher habe ich ja erst mal einen Blower-Door Test vorgeschlagen damit man sieht, wo die undichten Stellen sind.

zitat..
Bei vielen Systemen mit AbluftWärmepumpe wird die Lüftung nur betrieben, wenn die Wärmepumpe läuft. D. h. wenn Warmwasserbedarf vorhanden ist.


... wenn Warmwasser oder/und Heizungsbedarf vorhanden ist, z.B. abends.

Ich gehe eher davon aus, dass sie tagsüber weniger läuft.

zitat..
Ich hatte voriges Jahr bei zwei unterschiedlichen WHA in Wien einen Blower Door Test zu machen. Dabei wurde mit Außenluftdurchlässen sehr gespart. Fakt war, dass nur ca. 15-20% der nachströmenden Luft über diese Außenluftdurchlässe kam. Der überwiegende Anteil stammte aus dem Installationsschacht und sonstigen Undichtheiten


Typische Planungsfehler! Ein Blower-Door Test ist immer hilfreich und wichtig!

Daher rede ich ja immer von "definierten Stellen" an der die Zuluft eingebracht werden soll. Also bei bestimmten Fenstern (z.B. im Schlafzimmer oder bei der Hauseingangstüre)



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  •  Yuri08
  •   Silber-Award
8.3.2014  (#13)
werde mir die nächsten Wochen vermutlich eine zulegen.
werde berichten.
Ein Kreuzwärmetauscher ist dagegen was einzuwenden - ist mir schon klar das jedes System vor und Nachteile hat.

Wichtig ist mir einfache Wartung - günstige Filter - langlebig.
ev wird es ein Gerät von systemair oder helios

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  •  Vectra
  •   Gold-Award
9.3.2014  (#14)
Hier wieder - ein Forschungsbericht von der LTH den ich mir mal durchsehe.

Kosten- und energiemässig gewinnt die Abluftvärmepumpe deutlich.

http://www.passivhuscentrum.se/sites/default/files/energianvandning_och_livscykelkostnad_for_ventilations-_och_uppvarmningssystem_i_smahus_0.pdf

Ein Nachteil der genannt wird ist z.B., dass man mit der Wärmepumpe vom Strom abhängig ist während man mit einem Be- und Entlüftungssystem unabhängiger ist. Das funktioniert ja auch mit Gas, Fernwärme usw. ... das gilt aber für alle Wärmepumpen.
Bei Neubauten liegt ja die Abluftwärmepumpe verglichen mit dem FTX-System (KWL mit WRG) deutlich vorne.

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  •  Benji
  •   Gold-Award
9.3.2014  (#15)
@Vectra - Du musst doch selbst erkennen dass deine Argumentation etwas kafkaesk anmutet:

zitat..
Vor allem im Filter sammeln sich Substanzen aus der Außenluft. Um die Luftqualität halbwegs auf einem akzeptablen Niveau zu halten müssen dann Filter regelmäßig getauscht werden was mit Kosten und Arbeit verbunden ist. Fällt weg. Zu tauschen ist nur der Filter im Abluftsystem der das Gerät selbst vor Verunreinigungen schützt.


Ein wesentlicher Vorteil einer richtigen KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ist doch die Möglichkeit, die Außenluft zu filtern! Du kannst doch nicht das Weglassen der Filter als Vorteil histellen!

Daß die Außenluft zum einen völlig unkontrolliert nachströmt (wie leitwolf schon beschreibt), durch den Druckunterschied jedes kleine Leck zum Zuluft-Ventil wird (bei einer "richtigen" KWL ist der Druck einigermaßen ausgeglichen) und die Zuluft völlig untemperiert (also theoretisch mit -20°) ins Haus kommt, ist für dich sicher auch ein Vorteil, oder?

zitat..
Kosten- und energiemässig gewinnt die Abluftvärmepumpe deutlich.


Gegenüber was?

Und nochmal: ich finde es immer wieder befremdlich, wenn du hier schweedische Dokumente zur Untermauerung deiner (gewagten) Thesen bringst. Ich kenne niemanden hier außer dir, der diese lesen kann.


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  •  dyarne
9.3.2014  (#16)

zitat..
Vectra schrieb: In Skandinavien sind bei EFH derartige Systeme bei Neubauten noch immer sehr beliebt was ich weiß.

bei den hausbesitzern oder bei den errichtern ... emoji))

deutsche haustechnikforen sind voll mit völlig vergurkten systemen auf basis abluftwärmepumpe die von bauträgern als billigstlösung eingebaut wurden (stichwort viebr... haus)

http://www.haustechnikdialog.de/Forum/t/126691/Viebrock-1-2-3-Liter-Haeuser?highlight=viebrock

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  •  Vectra
  •   Gold-Award
9.3.2014  (#17)

zitat..
Ein wesentlicher Vorteil einer richtigen KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ist doch die Möglichkeit, die Außenluft zu filtern! Du kannst doch nicht das Weglassen der Filter als Vorteil histellen!


Die Möglichkeit Außenluft zu filtern bzw. allgemein Zuluft behandeln zu können sind Vorteile. Allerdings könnend diese Vorteile auch schnell in Nachteile übergehen, z.B. wenn Filter nicht ausreichend oft getauscht werden und die Systeme nicht gereinigt werden.

zitat..
Gegenüber was?


Gegenüber dem Be- und Entlüftungssystem mit Wärmerückgewinnung. Also der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] mit WRG.

zitat..
bei den hausbesitzern oder bei den errichtern ... emoji))


Ich gehe davon aus, dass wir hier größtenteils über Einfamilienhäuser reden. Und bei Einfamilienhäusern ist der Errichter gleichzeitig Betreiber und Nutzer.

Bei größeren Gebäuden sind Be- und Entlüftungsanlagen nicht nur sinnvoll sondern vielleicht auch die einzige Möglichkeit eine bestimmte Luftqualität zu erreichen bzw. das Gebäude überhaupt ausreichend zu belüften.

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