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Laufender Kredit: Wann nachverhandeln oder umschulden?

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  •  MissT
  •   Gold-Award
10.7. - 12.7.2021
6 Antworten | 4 Autoren 6
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Durch andere Threads bin ich auf dieses Thema aufmerksam geworden und würde von den Experten gerne wissen:

Ab welcher Zinsveränderung sollte man einen laufenden Kredit nachverhandeln bzw. wann sollte man besser eine Umschuldung zu einer anderen Bank anstreben? Wie schaut da die Berechnung aus bzw. welche Parameter sind in dieser zu berücksichtigen?

In meinem Fall geht es konkret um einen Kredit bei der VB, abgeschlossen im Juli 2017, Rückzahlung seit August 2018, Laufzeit 30 Jahre. Es sind ca. 279k € offen. Die Verzinsung ist variabel, 1,5% Aufschlag auf den 3 Monats-Euribor.

Weiters ist davon auszugehen, dass die Immobilie ein Stück mehr wert ist, als in der Besicherung angenommen. Aber das müsste wohl erst durch eine Schätzung offiziell festgestellt werden. Könnte das sinnvoll sein oder bringt das eher nichts?

  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
10.7.2021  (#1)

zitat..
MissT schrieb: Ab welcher Zinsveränderung sollte man einen laufenden Kredit nachverhandeln bzw. wann sollte man besser eine Umschuldung zu einer anderen Bank anstreben? Wie schaut da die Berechnung aus bzw. welche Parameter sind in dieser zu berücksichtigen?


zitat..
MissT schrieb: Die Verzinsung ist variabel, 1,5% Aufschlag auf den 3 Monats-Euribor.

Sofort.
Es geht ja um den Aufschlag, nicht ob die Zinsen ansteigen oder fallen, da bist du ohnehin bei deiner variablen Verzinsung über den 3-Montas-Euribor voll mit dabei, egal welche Bank.
Solltest du nach wie vor variabel bevorzugen, ist dieser ziemlich sicher bei deinen/euren Voraussetzungen um 0,75% zu haben, sprich derzeit 0,25% Soll- bzw. Kundenzinssatz.

Suche am besten das Gespräch mit deinem Volksbankbetreuer und stelle ihn klipp und klar vor die Tatsache, dass du bei einer entsprechendem Entgegenkommen bereit bist, deinen Vertrag fortzuführen, ansonsten zu wechseln. Eine Reduktion auf 1,25% ist hier eindeutig zu wenig, bei 1% wird es dann interessant.

Oder du überlegst dir bei einer anstehenden Umschuldung, dir die historisch günstigen Fixzinsen zu sichern (15J: 0,875%).

Bei einer möglichen Umschuldung kannst du mit rund 3 - 3,5 % Kosten auf dein aushaftendes Obligo rechnen, je nachdem, ob die vorzeitige Kündigung ein Pönale auslöst oder nicht. Vermutlich wird es aber so sein.

Gerne bin ich dir dabei behilflich, hätte ja seinerzeit fast schon geklappt 😉.

lg, Alex

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
10.7.2021  (#2)
Die Volksbank tut sich aktuell schwer, konditionenseitig im privaten Immokreditgeschäft mit den besseren Konditionen mitzuhalten. Da liegt der Fokus momentan eher im Kommerzkundengeschäft - bis zu einem gewissen Grad auch verständlich, da dort die Margen (aber natürlich auch das Risiko und die Eigenkapitalkosten bedingt durch die Blankoanteile) höher sind.

Habe selbst aus der Vergangenheit einige Kunden dort und da ist genau dieses Thema auch eines, das immer wieder "aufpoppt".

Prinzipiell stimmt es natürlich was speeed sagt - der erste Weg führt zur bestehenden Bank, da eine Verbesserung der Kondition (noch dazu des variablen Aufschlages) i.d.R. ohne Kosten einhergeht.

Ansonsten ist die Frage der Sinnhaftigkeit einer Umschuldung das Ergebnis eines Rechenbeispiels. Überschlagsmäßig ergibt eine Reduktion des Aufschlages von 0,25% bei voller Ausnützung der Restlaufzeit eine Zinsersparnis von etwa EUR 10k. Wenn man davon die Kosten für Pfandrecht und Bearbeitungsgebühr (wobei es bekannterweise auch einen Anbieter gibt, der diese nicht verrechnet), etc. abzieht, dann ist das ein Nullsummenspiel. Ab 0,375% Verbesserung oder mehr wird es attraktiv. 

zitat..
MissT schrieb: Aber das müsste wohl erst durch eine Schätzung offiziell festgestellt werden. Könnte das sinnvoll sein oder bringt das eher nichts?

Ich würde keine Schätzung beauftragen, da die Banken ohnehin ihre eigene Software haben. Eine externe Verkehrswertermittlung oder sogar die Schätzung durch einen gerichtlich beeideten Sachverständigen bringt in diesem Fall nichts.

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  •  MissT
  •   Gold-Award
11.7.2021  (#3)
Danke für Eure fachkundigen Antworten - dann ist eindeutig Handeln angesagt!

@speeeedcat: Ich bereue es mittlerweile schon ziemlich, bei meiner Hausbank geblieben zu sein. Der Super-Betreuer, den ich damals hatte und ein wichtiger Faktor für mein Bleiben war, hat die Bank leider wenige Monate später verlassen. Die Nachfolgerin hat gepasst, wenn auch der Service nicht mithalten konnte. Die ist jetzt auch weg, und jetzt - ... 

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  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
11.7.2021  (#4)
Auf jeden Fall auf dich schauen... 

Bei mir ist die Hausbank am besten Weg beide Konten zu verlieren, die ich seit meiner Jugend dort habe, dank des "reibungslosen Ablaufs" bei der Kreditvergabe... 


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  •  MissT
  •   Gold-Award
11.7.2021  (#5)
Noch eine Frage: Was ist bei einer Umschuldung mit einer für den Kredit verpflichtend abgeschlossenen Risiko-Ablebens-Versicherung? Kann die weiterlaufen oder muss die dann ebenfalls gekündigt und neu abgeschlossen werden?

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Hallo MissT, kostenlos und unverbildlich kann man das auf durchblicker.at vergleichen, geht schnell und spart viel Geld.
  •  LiConsult
  •   Gold-Award
12.7.2021  (#6)
Wenn für die neue Bank die Risikoversicherung kein Bewilligungskriterium ist, dann ist diese somit "frei". Für die alte Bank fällt durch die Umschuldung der Verpfändungs-bzw. Vinkulierungsgrund weg.
Ich würde sie dennoch weiterlaufen lassen, denn der Versicherungszweck an sich ist ja sinnvoll.

zitat..
MissT schrieb: Der Super-Betreuer, den ich damals hatte und ein wichtiger Faktor für mein Bleiben war, hat die Bank leider wenige Monate später verlassen. Die Nachfolgerin hat gepasst, wenn auch der Service nicht mithalten konnte. Die ist jetzt auch weg, und jetzt - ...

Das kann immer passieren - eigentlich ein "Schicksal", das weitaus häufiger bei Großbanken auftritt. Obwohl es natürlich absolut zu begrüßen ist, wenn die Kunden-/Beraterbeziehung gut funktioniert, dann ist diese bei langfristigen Finanzierungen unter Umständen durch Unterschied in den Kapitalkosten (= Zinskosten) über die Kreditlaufzeit teils teuer erkauft.


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Hallo LiConsult, kostenlos und unverbildlich kann man Kredite auf durchblicker.at vergleichen, das hilft auch das Angebot der Hausbank besser einschätzen zu können.


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