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Luftwärmepumpe kombiniert mit Pelletsofen

 
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  •  Frido
2.12. - 4.12.2018
11 Antworten | 5 Autoren 11
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hallo!

hat jemand hier eine Kombination von Luftwärmepumpe und Pelletsofen (in Form eines Kamins/Schwedenofen im Wohnbereich), mit welchem man im Winter während den kalten Wochen auch Warmwasser aufbereiten und heizen kann? Sollte eigentlich relativ sinnvoll sein da die LWP LWP [Luftwärmepumpe] in den kalten Wochen relativ viel Strom benötigt. Gibt es Meinungen bzw Erfahrungen damit? 

  •  Vardi17
2.12.2018  (#1)
Hallo Frido,

zitat..
Frido schrieb: Sollte eigentlich relativ sinnvoll sein


Nun, eigentlich nicht wirklich.
Pelletheizungen, egal ob Kessel oder Wohnzimmerofen mit Wassertasche, arbeiten effizient mit Pufferspeicher (wie Solarthermie). Für Wärmepumpen sind Pufferlösungen aber nicht oder nur sehr unzureichend geeignet.
Zwei getrennte Systeme sind zudem sehr teuer.

Wenn du, die besonders kalten Tage im Blick, eine nachhaltige Lösung möchtest, könntest du zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, indem du zu Erdwärme greifst. Das kommt insgesamt wesentlich günstiger, als wenn du zwei getrennte Systeme verbaust. Zudem kannst du einen WW WW [Warmwasser]-Speicher wählen, der auf die Bedürfnisse der Wärmepumpe abgestimmt ist. Du hättest dann eine WPWP [Wärmepumpe], mit der du im Winter effizient heizen und im Sommer passiv kühlen kannst.
Falls du dein Haus gut planst und nur einen geringen Heizwärmebedarf hast, dann gibt es auch Erdwärmelösungen, die nicht teurer sind oder sein müssen als eine qualitativ hochwertige Luftwärmepumpe.
Das zweite teure Heizsystem hättest du damit zur Gänze eingespart.

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  •  Frido
2.12.2018  (#2)
Danke! Das haben wir bisher nicht beachtet. Das heißt wenn ein Kamin gewünscht ist dann eher zum mitheizen verwenden. Bei der günstigen Erdwärme denkst du an Ringgrabenkollektoren? Tiefenbohrung ist zu teuer und Grundwasser ist viel zu tief bei uns. Flächenkollektoren gehen sich nicht aus.

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  •  Vardi17
2.12.2018  (#3)
Falls dir das "Feuer schauen" wichtig ist, dann nimm besser einen Ofen ohne Wassertasche, das ist unkomplizierter. Ist aber in jedem Fall ein Luxus, den man bei knappem Budget auch weglassen kann. (Zumal man in einem Neubau auch aufpassen muss, dass man den Aufstellraum nicht gnadenlos überhitzt.)

Ja, ein Ringgrabenkollektor lässt sich tatsächlich kostengünstig umsetzen. Wir haben das – unter nicht ganz einfachen Bedingungen – gemacht, und sind sehr froh darüber. Erdwärme ist deutlich effizienter als Luftwärme, vor allem wenn es wirklich kalt ist, und spätestens, sobald die Stromkosten steigen, wird sich der Effizienzunterschied immer deutlicher bemerkbar machen.
Kostenmäßig sind wir trotz der etwas schwierigeren Voraussetzungen sehr gut gefahren. Wir bekommen eine ausgezeichnete WPWP [Wärmepumpe], und unter dem Strich kostet uns die WPWP [Wärmepumpe] mit Ringgrabenkollektor nicht mehr, als es eine gleich qualitätvolle Luftwärmepumpe getan hätte.

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  •  carlito
  •   Silber-Award
3.12.2018  (#4)
Stimme Vardi zu. Es gilt zu hinterfragen, ob bzw wieso ein Grabenkollektor nicht möglich ist.

Wie sieht dein Grundstück aus? Neubau oder Sanierung?

Habe einen Kachelofen (6KW) mittig im 50m2 großen Wohn-Esszimmer mit angrenzender Küche mit 25m2. Der kleine Ofen überhitzt den Raum innerhalb von 20min zu einer Saunatemperatur. Muss nach kurzem Anbrennen die Zuluft auf 30% reduzieren.

Wenn ich heute nochmals alles neu machen müsste, würde ich zum Grabenkollektor greifen. Leider hatte ich und meine GG keinen Mut zum RGK RGK [Ringgrabenkollektor], da ich befürchtete, dass dieser zu unterdimensionert wäre.

Heute kenne ich mein Haus vom Verbrauch her und es wäre sich leicht ausgegangen. Aber naja, meine (leider überdimen.) LWP dümpelt langsam dahin und verbraucht 500-600 Euro für 200m2 (inkl. Warmwasser) mit AZ von ca. 4.

Bevor du die Erdwärme ausschließt, würde ich noch mit bestimmte Herren in diesem Forum reden!

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  •  Frido
3.12.2018  (#5)
Ich schließe Erdwärme nicht völlig aus, Luftwärme ist halt einfacher, etwas günstiger und kann leichter gewechselt werden. Wer weiß was es in 20 Jahren wieder neues gibt... 
Die Pelletsöfen sind ja mittlerweile recht modern, man kann sie ja auch schon nach Temperatur einstellen. Ich habe mir auch Gedanken gemacht dass eine „Notfallheizung“ nie schlecht sein kann - eine Kollegin hatte im Winter 2 Wochen keine Erdwärme, demnach hätte sie ohne Kamin ausziehen müssen mit 2 kleinen Kindern...

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  •  brink
  •   Gold-Award
3.12.2018  (#6)

zitat..
Frido schrieb: Luftwärme ist halt einfacher, etwas günstiger und kann leichter gewechselt werden. Wer weiß was es in 20 Jahren wieder neues gibt... 


im vgl zu erdwärme sehe ich da keine vorteile. einfacher planbar ist lwp nur dann, wenn du das schallthema ignorierst. etwas günstiger wird die lwp nur mit einem billigen gerät - kannst aber auch bei ewp wählen. auswechseln kannst erdwärme besser, da du die rohre mit bio ethanol entweder an eine andere wp anstöpselst oder zustöpselst. lwp hat kältemittel nach aussen geführt - das musst du fachgerecht entsorgen.

zitat..
Frido schrieb: eine Kollegin hatte im Winter 2 Wochen keine Erdwärme


emoji
2 wochen kein strom? da müßte sich schon die ganze bevölkerung in bewegung setzen. wohin?

die beste versicherung ist aber keine energie brauchen zu müssen. also in passivhaus(nah) standard bauen. dann reicht dir auch ein 2kw bio ethanol öfchen, mit dem du heizen, zuheizen, oder einfach flammen schauen kannst.


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  •  Frido
3.12.2018  (#7)

zitat..
brink schrieb: 2 wochen kein strom


Nein kein Stromausfall. Sie hat ein veraltetes System bezüglich Rohrflüssigkeit (habe mir nicht genau gemerkt war es Sole oder bräuchte sie jetzt Sole) und hätte beinahe kein kompatibles Gerät mehr gefunden. Wenn das dann mal kaputt ist muss sie angeblich den kompletten Garten aufgraben und dann auch alle Rohre austauschen. 

Passivhaus ist mit so vielen Mehrkosten verbunden da kann ich mir meinen Kamin locker gönnen emoji 

vielen Dank auf jeden Fall für deinen Input!

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  •  altehuette
  •   Gold-Award
3.12.2018  (#8)
Wird wohl eine Direktverdampferanlage gewesen sein, wo das Kältemittel auch nach draussen geht.

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  •  brink
  •   Gold-Award
3.12.2018  (#9)

zitat..
Frido schrieb: Sie hat ein veraltetes System bezüglich Rohrflüssigkeit (habe mir nicht genau gemerkt war es Sole oder bräuchte sie jetzt Sole) und hätte beinahe kein kompatibles Gerät mehr gefunden. Wenn das dann mal kaputt ist muss sie angeblich den kompletten Garten aufgraben und dann auch alle Rohre austauschen. 


ja, das ist der direktverdampfer. kupferrohre in der erde, gefüllt mit kältemittel. würde ich nicht machen.
ein rgk ist einfach ein schlauch mit wasser/ethanol. kompatibel zu unzähligen geräten. die zukunft bringt verbesserte technik, aber die quelle bleibt für 100 jahre.
dv war eine zu spezielle sonderform, die sich nicht durchgesetzt hat.

zitat..
Frido schrieb: Passivhaus ist mit so vielen Mehrkosten verbunden da kann ich mir meinen Kamin locker gönnen  


du musst ja kein passivhaus bauen. passivhausnah. oder niedriestenergiebauweise nennt man das.
der vorteil ist, dass du nichts tun musst, um keine energie verbrauchen zu müssen. mit an gewinn an komfort, weil sich die wände, das haus nicht kalt anfühlen, weil ja auch kaum wärme verloren geht.
bei kamin musst immer was nachlegen, und den kamin sauber halten. da musst halt ständig was tun.

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  •  altehuette
  •   Gold-Award
3.12.2018  (#10)

zitat..
brink schrieb: kupferrohre in der erde, gefüllt mit kältemittel


Wieso sollten die Kupferrohre raus wenn normale Soleflüssigkeit eingefüllt wird? Klar, durchgespült muss schon werden, aber die Kupferrohre halten eh ewig. Einzige Manko wird halt sein, dass vielleicht zuwenig lfm vergraben sind bzw. auf zu kleiner Fläche. Oder zu dünne Rohre für Soleanlage. Falls WPWP [Wärmepumpe] auf derzeitigem Stand der Technik gebracht werden sollte.

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  •  Vardi17
4.12.2018  (#11)

zitat..
Frido schrieb: und hätte beinahe kein kompatibles Gerät mehr gefunden.


Direktverdampfer. Da gibt es wesentliche Unterschiede zu einer "normalen" Erdwärmepumpe.

zitat..
altehuette schrieb: Wieso sollten die Kupferrohre raus wenn normale Soleflüssigkeit eingefüllt wird?


Würden die Rohre mit der Sole reagieren? Keine Ahnung. Aber auf alle Fälle liegen Direktverdampferrohre mit ca. 1m-1,2m relativ seicht. Dein Flachkollektor liegt bestimmt tiefer?
Außerdem sind die Direktverdampferflächen meist knapp bemessen. Die Branche wirbt ja gern damit, dass die DV-Rohre weniger Platzbedarf hätten als ein Sole-Kollektor.

zitat..
Frido schrieb: Luftwärme ist halt einfacher


weil es oft leider nicht geplant wird. Das liegt aber nicht an der Einfachheit der LWP LWP [Luftwärmepumpe], sondern an genau dieser Einstellung.
Erstens muss auch eine LWP LWP [Luftwärmepumpe] genau auf die Heizlast des Hauses abgestimmt werden. Das ist bei LWP LWP [Luftwärmepumpe] einigermaßen komplex, da sie ausgerechnet dann die höchste kw-Leistung haben, wenn es warm ist und keine hohe Leistung gebraucht wird. In Warmphasen ist die LWP LWP [Luftwärmepumpe] deshalb oft heillos überdimensioniert.. Wird es dagegen kalt, sinkt die kw-Leistung. D. h., man muss genau für die eiskalten Tage auslegen, hat dann aber definitiv eine Pumpe, die die meiste Zeit überdimensioniert ist, so sie nicht moduliert. Modulierende LWP LWP [Luftwärmepumpe] sind aber nicht günstig ...
Zweitens: Wie wichtig es ist, einen Ort zu finden, dass die Lärmbelästigung im Rahmen bleibt, hat brink ja schon angesprochen. Der Aufstellort muss also auch genau geplant werden, damit die LWP LWP [Luftwärmepumpe] nicht dir oder den Nachbarn zum Ärgernis wird.

zitat..
Frido schrieb: Luftwärme ist halt [...] [ref]Frido:52137#485433[/ref]etwas günstiger


Eine Erdwärmelösung mit RGK RGK [Ringgrabenkollektor] ist nur unwesentlich teurer, falls überhaupt: Sobald du eine qualitätvolle LWP LWP [Luftwärmepumpe] nimmst, ist der Vorteil schon wieder dahin. (Und die billigen sind meist laut ... und ineffizient.) Aber sogar "etwas günstiger" rächt sich spätestens dann, wenn die Strompreise steigen, da die LWP LWP [Luftwärmepumpe] ja mehr Strom braucht als eine Erdwärmepumpe, insbesondere, wenn es richtig kalt wird.

zitat..
Frido schrieb: und kann leichter gewechselt werden.


Erdwärmepumpen – nicht Direktverdampfer! – können auch sehr leicht gewechselt werden. Der Kollektor bleibt ja intakt, der ist auf 100 Jahre ausgelegt. Also braucht es nur einen Wechsel der WPWP [Wärmepumpe], sollte die eines Tages nicht mehr wollen.

Für die im Eingangspost enthaltene Prämisse, nämlich dass

zitat..
Frido schrieb: die LWP LWP [Luftwärmepumpe] in den kalten Wochen relativ viel Strom benötigt


schiene eine günstige Erdwärmelösung das ökonomisch sinnvollste Szenario.
Technisch, wie oben bereits erwähnt, wäre das ebenfalls sinnvoller als LWP LWP [Luftwärmepumpe] & Pelletsofen, da die beiden zu unterschiedliche Bedürfnisse haben.

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