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Meine Erfahrung mit der Tiefenbohrung!

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  •  j_filz
4.3. - 5.3.2016
15 Antworten 15
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Hallo zusammen!

Dieses Forum hat mir als Häuslbauer schon mehrfach wertvolle Dienste geleistet. Vielleicht kann ich durch meinen Erfahrungsbericht ein wenig was zurückgegeben.

Wir haben in der Planung unseres Neubaus schon sehr früh beschlossen, auf eine WPWP [Wärmepumpe] als Quelle für Heizung, WW zu setzen. Anfänglich wollten wir einen Flächenkollektor realisieren, weil uns jeder von der TB auf Grund der Kosten abgeraten hat u. unser Grundstück groß genug gewesen wäre. Irgendwann habe ich meinen BM dann doch gefragt, was so eine TB kosten würde u. er hat mir eine Firma empfohlen, die ich dann zwecks Angebot kontaktiert habe.

Siehe da, das Angebot der Firma war dann nur geringfügig teurer als der geplante Flächenkollektor. Damit haben wir auf TB umgeschwenkt u. haben dann den Fehler gemacht, keine weiteren Angebot einzuholen. 1. hatte ja unser BM die Firma empfohlen u. 2. lagen die Preise für den gebohrten Meter inkl. Nebengeräusche teils deutlich unter den Preisen, die ich hier im Forum gelesen habe.

Gut, Angebot durchgeackert u. die Firma kontaktiert, um auftauchende Fragen, die sich auf Grund mangelnder Info's im Angebot ergaben, zu klären (Welches Verpress-Material, hat man in meiner Gegend schon einmal gebohrt, Dauer, Mulde f. Schuttentsorgung etc.)
Fragen wurden zufriedenstellend beantwortet u. der Senior-Chef vorbeigeschickt, um die Baustellen zu begutachten. Alles kein Problem lt. seiner Aussage, auf meine wiederholte Frage, ob seine Firma in der Gegend bzw. Ortschaft schon gebohrt, sagt er, im Wiener Becken schon, in der Ortschaft nein, darauf frage ich, ob der Schotterboden, der bei uns vorherrscht, eh kein Problem ist, sagt er überhaupt nicht. Warum stelle ich diese Fragen? Weil ich wusste, dass andere Häuselbauer in der Ortschaft Probleme mit ihren TB's hatten u. tw. deutlich länger benötigten, um die Bohrtiefe zu erreichen. Was ich seinerzeit nicht wusste, war, dass es für die Bohrfirmen leichter ist in einen Felsen zu bohren als in einen Schotterboden.

Nachdem für den Senior-Chef alles kein Problem war, habe ein paar Tage nach seinem Besuch noch einmal in der Firma angerufen, ein paar Prozent u. einen Skonto ausgehandelt u. da mir gesagt wurde, Termine sind kein Problem, ev. kann man meine Bohrung mit einer anderen terminlich verbinden u. sich die Anfahrt quasi zu teilen, haben wir vereinbart, ich od. die Firma meldet sich zwecks Termin.

Ein paar Wochen, wenn nicht Monate später der Anruf der Firma, sie wären in der Nähe u. ob sie meine Bohrung da gleich mitmachen sollen, waren wir einverstanden u. haben die Auftragsbestätigung unterschrieben geschickt.

Am vereinbarten Termin kommt der Bohrmeister inkl. Helfer mit seinem LKW u. auf dem Tieflader sein Bohrgerät. Rasch war alles aufgebaut u. dann haben wir ca. 90 Min. auf die Schottermulde gewartet, die aus dem 60 km entfernten Wien angekarrt worden ist. Da habe ich mich das erste Mal geärgert, weil ich in meinem 1. Telefonat nach dem Angebot mit der Bohrfirma noch so unwissend gefragt habe, ob diese Schottermulde um € 420,-- exkl. etwas Spezielles können muss außer Schotterauffangen, das ich mir die nämlich günstiger selber organisieren hätte können, wurde mir erklärt, ich muss mich um nichts kümmern, sie haben in jeder Gegend Firmen, mit denen sie zusammen arbeiten. Kurzum: die Schottermulde hätte ich mir um einem Bruchteil der € 420,-- selber organisieren können.

Dann kommt der LKW der Wiener Muldenzentrale mit einer sticknormalen verbeulten Schotter-Absetzmulde daher u. die Bohrung beginnt. Alles läuft scheinbar ok u. die Sperrrohre verschwinden sehr rasch im Untergrund.

Jedoch wird der Bohrmeister mit jedem Sperrrohr, dass im Boden verschwindet nervöser u. nervöser, läuft zw. Bohrer u. Schottermulde hin u. her, schaut sich das Gestein an, das aus dem Boden kommt, schüttelt den Kopf, läuft weiter u. wird immer nervöser.

Irgendwann erklärt er mir, wenn der Bodenverlauf so weiter geht, wird er die Bohrtiefe mit einer Bohrung nicht schaffen u. außerdem hat er nicht so viele Sperrrohre mit, die muss er sich aus der Firma bringen lassen.
Fortsetzung folgt...

  •  j_filz
4.3.2016  (#1)
Meine Erfahrung mit der Tiefenbohrung - Teil II! - Irgendwann waren dann alle Rohre im Boden verschwunden u. die Bohrung wurde gestoppt um auf weitere Sperrrohre zu warten. In der Zwischenzeit erklärt er mir wieder, dass das Bohrloch sofort wieder zusammenfällt, sobald er die Sperrrohre nur kurz herauszieht. Auf meine Frage, was man dann tun kann, sagt er, dann muss man halt 2 Bohrungen machen, sage ich, ich will aber nur eine, weil ich gehört habe, die ist energiemäßig besser, sagt er, er riskiert sicher nicht, dass seine Sperrrohr stecken bleiben, weil dann schimpft der Chef wieder u. außerdem steht ja im Angebot, dass in diesem Fall 2 Bohrungen gemacht werden u. warm wird es im Haus auch mit 2 Bohrungen.

Drauf sage ich, dass ich seinen Chef sprechen will, ob das wirklich so ist. Anruf in der Firma, die Sachbearbeiterin sagt, mir das der Chef ist nicht da, frage ich, ob das stimmt, was mir ihr Bohrmeister sagt, sagt sie ja, frage ich, was es sonst noch für Möglichkeiten gibt, sagt sie keine, 2 Bohrungen od. aufhören u. die angefallen Kosten zahlen. Der Chef hat bis heute nicht zurückgerufen.

Nachdem mir der Bohrmeister mehrfach versichert hat, dass es im Haus trotzdem warm wird, habe ich den 2 Bohrungen dann zugestimmt. Mit meinem heutigen Wissen hätte ich damals zumindest die beiden Duplexsonden verhindert, die mir die Firma dann eingebaut hat u. hätte auf Einfach-Sonden bestanden.

Heute wäre es mir schon spanisch vorgekommen, wenn der Bohrmeister 110m bohren soll u. mit 60m Sperrrohr daherkommt. Da könnte ja der Verdacht aufkommen, wann will halt schnell mit 2 Bohrungen zum Erfolg kommen u. länger versuchen, eine tiefe Bohrung zu machen, die vl. aufwändiger u. länger dauert....

2 Dinge, die mich an der Sache am meisten enttäuscht haben: Erstens der in meinen Augen Nepp mit der Schottermulde, die am Schluss halb voll war, weil der ganze Bohrschlamm wurde mittels Tauchpumpe sehr wohl auf meinem Grundstück abgelagert u. €420,-- gekostet hat.

Zweitens das nicht mehr versucht wurde, die geplante Bohrtiefe zu erreichen, sondern gleich auf 2 Bohrungen umdisponiert worden ist. Die anderen Bohrungen in meiner Ortschaft hatten mit den selben Bodenproblemen zu kämpfen u. haben halt tw. massiv länger benötigt, haben aber im Großen u. Ganzen die geplanten Tiefen erreicht. Eine Sonde ist vl. 200m Luftlinie von meiner Baustelle entfernt und hat eine Tiefe von jenseits der 100m erreicht. Allerdings mit einer anderen Bohrfirma...

Mein Tipp an alle: Holt euch die Informationen, die ihr benötigt vorher u. lasst euch nicht von dem abbringen, was ihr wollt.

Da die Anlage erst in Betrieb geht, kann ich zur Leistung noch gar nichts sagen. Ich werde weiterberichten...

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  •  stretch4u
  •   Bronze-Award
4.3.2016  (#2)
Schade, dass du so schlechte Erfahrungen damit gemacht hast. Mal sehen wie das bei mir wird. Seh grad, dass du nur 20km von mir weg bist. Werden bei mir ebenfalls 110 Meter Bohrtiefe und Boden ist auch Schotter. Willst sagen welche Bohrfirma das bei dir war? Gerne auch per PN.

LG, Stretch

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  •  rk515
  •   Gold-Award
4.3.2016  (#3)
muss nur kurz wa schreiben, damit ihc den thread nicht aus den augen verliere.
werd dann da auch was kommin und auch meine erfahrugnen berichten

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  •  rk515
  •   Gold-Award
4.3.2016  (#4)
echt schade..
aber berichte weiter.

bei mir wars genau umgekehrt. bohrfirma ist gekommen, gleich die mulde bestellt wo der bohrschlamm reinkam
die haben einen dreiviertel tag gebohrt
geplant waren 2 mal 60 meter, aber da war alles felsen unten
ich fragte, wann das 2te bohrloch kommt
antwort war: nix, da reiß ma durch 1 mal 120 meter, ist eh alles felsen des is optimal
hab mich da noch rückversichert und habe die selbe auskunft erhalten.

heizung funkt optimal kann meine frma nur weiterempfelen

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  •  katzimaus
4.3.2016  (#5)
Wir haben auch gebohrt und nicht den günstigsten Anbieter genommen.
Vielleicht sind deine Probleme ja auf diesen Fehler zurück zu führen.


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  •  elanor
  •   Silber-Award
4.3.2016  (#6)
Ärgere mich auch gerade ein bissl, da wir einem Termin für die Bohrung hinterrennen müssen, bei uns ist es ein bissl blöd, da die Bohrgerätschaften über ein derzeit brach liegendes Feld fahren müssen, sobald der Acker bestellt ist, haben wir bzw die Bohrfirma ein Mega-Problem, dann könnens nämlich nimma zur geplanten Bohrstelle.... dreimal hinterher telefoniert haben wir schon, irgendwann kommt man sich verarscht vor...
Ebenfalls nicht die billigste Firma genommen, sondern die, die im Forum als eine sehr gute propagiert wird.... Vorbesprechungen, Ansuchen usw hat ja alles gut gepasst. Ich hoffe, dass die Bohrung dafür umso besser funktioniert!

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  •  muehlviertler
4.3.2016  (#7)
Bei mir ist es gsd nicht so schlimm von der Zeit her da mein Garten sowieso aus schaut wie Kriegsgebiet. Und Schnee liegt auch noch momentan. Ich schätze das sich Mitte März bei mir nicht ganz ausgeht, ziemlich stressig bei denen

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  •  elanor
  •   Silber-Award
4.3.2016  (#8)
Bei uns könnens nur von hinten übers Feld, anders gehts nicht. Mir wärs wurscht, wenns durch den Garten fahren, aber wir haben an zwei Seiten Böschung und einen Humusberg im Weg. Da kommens nicht vorbei... und das wissens auch, Chef war ja zweimal da. Rufen wir halt am Montag schon wieder an...

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  •  Sektionschef
  •   Gold-Award
4.3.2016  (#9)
Hallo j_filz
Vielen Dank für diesen Beitrag.
Nur, ich als Laie habe leider nicht genau das Problem verstanden.
Ist es so, dass man die Sperrrohre nur dann braucht, wenn der Untergrund schottrig ist und die Firma gedacht hatte, sie würden weiter unten auf festeres Material treffen und dann keine weiteren Sperrrohre mehr benötigen?
War also das Problem nur, dass sie zu wenig Sperrrohre mit hatten? Warum meinte dann der Bohrmeister er riskiert nicht dass sein Sperrrohr stecken bleibt?
Und wenn dann noch im Angebot steht, dass in so einem Fall eine 2te Bohrung gemacht wird, haltet sich die Firma ja eh an die Kaufvereinbarung.
Und wie tief sind denn nun die Bohrungen?
Wäre nett wenn man mich da aufklären könnte.
mfg
Sektionschef

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
4.3.2016  (#10)
hallo j_filz,

zitat..
j_filz schrieb: sage ich, ich will aber nur eine, weil ich gehört habe, die ist energiemäßig besser, sagt er, er riskiert sicher nicht, dass seine Sperrrohr stecken bleiben...

ich bin ja auch einer der hier immer einzelne tiefe bohrungen propagiert gegenüber mehreren kürzeren...

das bohren ist halt auch immer die kunst des möglichen. der boden muß natürlich vorher bestmöglich bekannt sein, trotzdem kann es auch überaschungen geben obwohl man die situation 2 häuser weiter gekannt hat.

schotter ist der schwierigste boden, die bohrung kann vergehen, das schutzrohr abreißen.

das kann dann nur der bohrmeister an seiner maschine mit seiner erfahrung sagen was er dem boden noch zutraut.

dazu kommt noch daß die sonden vorkonfektioniert sind, in anzahl und länge genau zum projekt passend mitgenommen werden.

das schränkt natürlich den spielraum vor ort ein.

idealerweise spricht man bei schwierigem boden diese situation vorher an und redet über den plan B.

dann kann man statt einer tiefen 3 halb solange bohrungen ausmachen mit einfachsonden. das ist dann energetisch und hydraulisch gleichwertig.

es gibt auch wenige fälle wo die kurzen sonden besser sind, wenn in seichten tiefen viel wasser liegt daß dadurch mehrfach erschlossen wird.

aber im großteil der fälle ist die eine tiefe bohrung überlegen.

ist bei euch wasser gekommen? viel?

zitat..
elanor schrieb: dreimal hinterher telefoniert haben wir schon, irgendwann kommt man sich verarscht vor...

uiii ...
ist 3 mal nachtelefonieren nicht unterer durchschnitt in der baubranche ... emoji
macht die disposition nicht die senior-chefin?
hat bei uns immer sehr gut geklappt.

aber die bohrbranche ist extrem witterungsabhängig und daher zwangsläufig immer am termin schieben...

halt euch die daumen das alles bald klappt...

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  •  j_filz
5.3.2016  (#11)

zitat..
Sektionschef schrieb: Ist es so, dass man die Sperrrohre nur dann braucht, wenn der Untergrund schottrig ist und die Firma gedacht hatte, sie würden weiter unten auf festeres Material treffen und dann keine weiteren Sperrrohre mehr benötigen?


So ist es mir erklärt worden...

zitat..
Sektionschef schrieb: War also das Problem nur, dass sie zu wenig Sperrrohre mit hatten? Warum meinte dann der Bohrmeister er riskiert nicht dass sein Sperrrohr stecken bleibt?


Was mich im Nachhin stutzig macht: Wenn ich als Bohrmeister weiß, dass ich 110 m am Stück in schwierigen Boden bohren soll u. ich annehmen muss, dass ich alles verrohren muss, warum komme ich dann mit 11 Sperrrohren á 4 m an der Baustelle an?

Anscheined steigt je Meter verrohrtem Bohrloch das Risiko, dass die ganze Sache steckenbleibt u. im Boden verbleibt, was natürlich teuer kommt. Und davor hatte "mein" Bohrmeister panische Angst, weil Zitat" sonst schimpft der Chef wieder..." Also dürfte man damit schon Erfahrung gemacht haben...

zitat..
dyarne schrieb: dann kann man statt einer tiefen 3 halb solange bohrungen ausmachen mit einfachsonden. das ist dann energetisch und hydraulisch gleichwertig.


Nachdem Plan B statt einer tiefen Bohrung halt 2 halb so tiefe gelautet hat, dürften die "Spezialisten" v. den Bohrfirmen so manches nicht verstanden haben. Obwohl das ja ein netter Zusatzumsatz wäre (3. Bohrung, Umstellen, etc.)

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  •  j_filz
5.3.2016  (#12)

zitat..
stretch4u schrieb: Willst sagen welche Bohrfirma das bei dir war? Gerne auch per PN.


Geht bei mir leider noch nicht...

sam.filz(AT)gmx.net

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  •  j_filz
5.3.2016  (#13)

zitat..
dyarne schrieb: ist bei euch wasser gekommen? viel?


Von Wasser hätte ich im Bohrprotokoll überhaupt nichts gelesen, sondern nur, dass bis 45m Tiefe Kies grob vorherrscht und dann Schwemm-Sand. Von Wasser kein Wort...

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  •  j_filz
5.3.2016  (#14)

zitat..
rk515 schrieb: bei mir wars genau umgekehrt. bohrfirma ist gekommen, gleich die mulde bestellt wo der bohrschlamm reinkam
die haben einen dreiviertel tag gebohrt
geplant waren 2 mal 60 meter, aber da war alles felsen unten
ich fragte, wann das 2te bohrloch kommt
antwort war: nix, da reiß ma durch 1 mal 120 meter, ist eh alles felsen des is optimal
hab mich da noch rückversichert und habe die selbe auskunft erhalten.

heizung funkt optimal kann meine frma nur weiterempfelen


Du glücklicher! Wir haben wohl auf das falsche Pferd ergo Firma gesetzt....

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
5.3.2016  (#15)
hier der bericht von thohem, dem es ganz ähnlich ergangen ist...

http://www.energiesparhaus.at/forum/39413

bei schwierigen böden passiert so etwas öfter und natürlich versucht die bohrfirma den mehraufwand überschaubar zu halten und teit die sonde dann meist auf 2 löcher auf.

wenn es viel wasser gibt kann das auch durchaus gleichwertig sein...

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