« Fenster & Türen  |

Montage der Rolladenschienen

Teilen: facebook    whatsapp    email
Zusammenfassung anzeigen (Beta)
  •  Etherkiller
18.7. - 28.7.2017
13 Antworten | 4 Autoren 13
13
Hallo,

normalerweise werden Rolladenschienen direkt auf den Fensterstock geschraubt.

Das hat viele Vorteile, aber auch einige wenige Nachteile.

Meine Fenster sind Internorm HF310. Habe solche bei Arbeitskollegen mit demontierter Schiene gesehen. Problem war, dass sich die Aluschale deformiert hatte. Außerdem hatter der Rollobauer bei der Montage ein Loch gebohrt hat und vergessen dort die Schraube einzudrehen. Da lief dann Wasser in den Thermoschaum.....

Mir geht nun durch den Kopf, ob man die Schiene nicht auch an der Laibung befestigen könnte. Ich habe nämlich eine Vorhangfassade und da ist die Laibung praktisch perfekt im 90° Winkel und auch ein stabiler Balken verläuft genau dort zur Befestigung vertikal links und rechts neben den Fenstern innerhalb der Fassadenkonstuktion.

Der Rollobauer meine dazu trocken:
Wenn er ein Arzt wäre, dann wäre eine Befestigung in der Laibung ein Kunstfehler.

Gibt es dazu Meinungen oder Erfahrungen?

Danke und Gruß

  •  Squawvally
  •   Gold-Award
19.7.2017  (#1)
Die Befestigung des Sonnenschutzes am Fensterrahmen ist gelebte Praxis. In den Führungsschienen sind Bohrungen, über denen die Befestigungsschrauben des Raffstores am Element erfolgt. Je nach System erfolgt die Lastabtragung des Sonnenschutzes entweder über eine Befestigung im Sturzbereich oder über die Führungsschienen (kommt am meisten vor).
Wenn es eine Deformation der Aluschale beim Fenster gibt, wurde vermutlich die Schraube zu fest angezogen, sodass sich die Aluschale im Bereich der Befestigungsschraube nach außen formte. Dass wäre aber erst nach der Demontage der Führungsschiene sichtbar (abhängig vom System).

Eine seitliche Befestigung der Führungsschienen an der Unterkonstruktion wäre durchaus denkbar, wenn die Schlagregendichtheit im Bereich Fensterrahmen/Führungsschiene geklärt ist.

1
  •  Etherkiller
19.7.2017  (#2)
Ja so war es. Die Schale war 1 bis 2 mm mit einem Radius von 5mm nach außen gebeult.
Das Problem ist hier halt dass, wenn sowas passiert, speziell bei den Internorm-Fenstern der verklebte Verbund von Themoschaum und Aluschale beschädigt wird. Hierdurch könnte eine zumindest theoretische Schwachstelle für eindringende Feuchtigkeit geschaffen sein. Beim Standard-Kunststofffenster spielen solche Überlegungen natürlich keine Rolle. Und ich denke das > 90% Kunststofffenster verbaut werden.

Die Schlagregendichtheit ist ja jetzt schon durch die Fassade gegeben. Die Vorbaurollladen werden ja nachträglich montiert.

Bei den thermisch getrennten Führungsschienen des ins Auge gefassten Rollladenherstellers gibt es Schienen die seitlich gschraubt werden können.

1
  •  Squawvally
  •   Gold-Award
19.7.2017  (#3)

zitat..
Etherkiller schrieb: Die Schale war 1 bis 2 mm mit einem Radius von 5mm nach außen gebeult.


Da ist aber noch nichts passiert. Eine Ausbeulung der Aluschale von 1-2mm im Durchmesser von 10mm ist noch keine Schwächung des Systems. Im Regelfall befindet sich diese Ausbeulung unter der Führungsschiene und ist bei montierter Führungsschiene auch nicht sichtbar.

zitat..
Etherkiller schrieb: Und ich denke das > 90% Kunststofffenster verbaut werden.


Kunststoff hat ca. 60% Marktanteil in Österreich. Der Rest ist Holz und Holz-Alu. Alufenster sind im einstelligen Bereich

zitat..
Etherkiller schrieb: theoretische Schwachstelle für eindringende Feuchtigkeit


Aber nur theoretisch. Solange eine Schraube eingedreht ist, kommt auch keine Feuchtigkeit in die Konstruktion.

1


  •  coisarica
  •   Gold-Award
19.7.2017  (#4)
wir haben keine rolläden sondern raffstores und bei uns sind sämtliche führungsschienen schön dezent in der laibung befestigt.

was da mit kunstfehler gemeint ist versteh' ich nicht.

1
  •  GeorgL
19.7.2017  (#5)
Problematisch bei in die Leibung montierten Rolladenschienen sind zwei Dinge:
1. Die Entwässerung der Schiene nach unten in die Fensterbank. Da gibts meines Wissens keine Lösung die optisch und technisch zufriedenstellend ist.
2. Die Lichtdichtheit ist nicht 100% da der Rolladen einen gewisse Abstand zur Fensterbank hat.

1
  •  Squawvally
  •   Gold-Award
19.7.2017  (#6)

zitat..
GeorgL schrieb: 1. Die Entwässerung der Schiene nach unten in die Fensterbank


Führungsschiene muss auf die Außenfensterbank entwässern. Das sollte kein Problem sein.

zitat..
GeorgL schrieb: Lichtdichtheit ist nicht 100%


Luftdichtheit ist raumseitig. Außen ist die Schlagregendichtheit wichtig.
Daher muss Fenster sowie Führungsschiene in diesem Fall gesondert abgedichtet werden. Lässt sich beispielsweise, je nach Führungsschiene, mit einem Kompriband umsetzen.

Grundsätzlich kann mit Aufwand relativ viel realisiert werden. Zu hinterfragen ist nur, ob der Aufwand dafür steht.

1
  •  GeorgL
19.7.2017  (#7)

zitat..
Squawvally schrieb: Führungsschiene muss auf die Außenfensterbank entwässern. Das sollte kein Problem sein.


Es ist aber ein Problem weil es, wie ich geschrieben habe keine zufriedenstellende Lösung gibt. Wenn dir eine bekannt ist dann her damit, ich suche schon lange danach und wär dir ewig dankbar.

zitat..
Squawvally schrieb: Luftdichtheit ist raumseitig.


Ich hab Lichtdichtheit geschrieben. Grund siehe oben.

1
  •  Squawvally
  •   Gold-Award
19.7.2017  (#8)

zitat..
Lichtdichtheit

Sorry emoji. Wer lesen kann ist klar im Vorteil
Rollläden sind Beschattungsanlagen und die Lichtlenkung erfolgt über die Führungsschiene im Bereich des Rollladenpanzers. Je heller, desto eher sichtbar.
Da ist es aber egal, ob am Fenster montiert oder mit Absatz.

zitat..
GeorgL schrieb: keine zufriedenstellende Lösung


http://www.helopal.com/produkte/helopal/systeme-fuer-aussen/
http://www.helopal.com/produkte/helopal/systeme-fuer-aussen/slidepal/

Bei der Alufensterbank gibt es seitliche Abschlüsse, die im Bereich der Führungsschiene ausklinkbar sind. Sollte sich ausgehen


1
  •  GeorgL
19.7.2017  (#9)
Ja das System kenne ich und funktioniert auch wenn es so montiert wird wie am Bild dargestellt. Da der TE aber von einer Leibungsmontage gesprochen hat dachte ich an eingeputzte Schienen wie zB hier:
https://www.sonnenschutz-abentung.at/upload/imgproc/881735_eb.jpgBildquelle: https://www.sonnenschutz-abentung.at/upload/imgproc/881735_eb.jpg

1
  •  Squawvally
  •   Gold-Award
19.7.2017  (#10)
Sollte mit Helopal auch machbar sein. Dann kann das Wasser über die Führungsschienen nach unten auf die Fensterbank abfließen.

1
  •  Etherkiller
26.7.2017  (#11)
Danke für die interessanten Beiträge.

Die Schienen sollen bei mir nicht eingeputzt werden, sondern sind in einer Vorhangfassade. Hier eine Entwurfsskizze wie es gehen könnte.


2017/20170726507722.png

Bei den Internormfenstern HF310 ist halt die Besonderheit dass ein Thermoschaum auf das Holz aufgeklebt ist und dass auf den Thermoschaum die Aluschale aufgeklebt ist. Bei normalen Holz-/Alu-Fenstern kann Feuchtigkeit, egal wo sie eindringt, halt über den Hohlraum abgeführt werden. Hier nicht.



1
  •  GeorgL
  •   Bronze-Award
26.7.2017  (#12)
Funktionieren wirds, mir wärs halt zu aufwändig extra einen Blindstock zu montieren für die Schienen die man auch auf den Fenstern anschrauben kann.

Was anderes: Hast du wirklich vor eine Vorhangfassade mit diesen Metallprofilen zu machen? Diese Art des Fassadenbaus ist zwar Standard beim Bau von Bürogebäuden und größeren Wohnbauten, aber für den Einfamilienhausbau der Jahrzehnte wartungsfrei bleiben soll ist das mMn nicht geeignet. Man hat bei jedem Tragprofil eine Wärmebrücke und die Dämmung wird nur durch eine Dünne Windichtigkeitsfolie (wenn überhaupt) von der Aussenwelt abgeschirmt. Siehe diese Horrorfotos:
http://www.stallkamp-gmbh.de/images/leistungen/fassaden/hinterbelueftete-Fassade.jpgBildquelle: http://www.stallkamp-gmbh.de/images/leistungen/fassaden/hinterbelueftete-Fassade.jpg


http://www.fassaden-visualisierung.de/fileadmin/m_0_1-sanierung/img_04.jpgBildquelle: http://www.fassaden-visualisierung.de/fileadmin/m_0_1-sanierung/img_04.jpg

das kann meiner Meinung nach nie winddicht sein oder garantieren dass die Dämmung nicht nass wird.

Ich würde eher Vollflächig einen Druckfesten Dämmstoff montieren (EPS, MiWo, Holzweichfaser), abspachteln und dann die Tragkonstruktion (Holz oder Alu) mit geeignetem Montagematerial durch die Dämmung befestigen (zB dieses hier: https://www.sihga.com/fassade/bezifix-therm-bt.html)

1
  •  Etherkiller
28.7.2017  (#13)
Tja, das kann man so oder so sehen. In 30 Jahren ist man dann klüger.....

Ich persönlich glaube dass es problematisch bis unmöglich ist ein WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] auf Dauer (insbesondere von Außen und bei Durchdringungen) dicht zu halten. Eine hinterlüftete Konstruktion erscheint mir fehlertoleranter, da Feuchtigkeit austrocknen kann bzw. im schlimmsten Fall (z.b. Dach wird von Sturm abgedeckt) einfach unten rauslaufen kann.

Die Profile sind aus Edelstahl (viel schlechterer Wärmeleiter als Alu) und werden thermisch getrennt befestigt. Die MiWo ist vlieskaschiert und mit einer Dachbahn abgedeckt. Das sollte bei sauberer Montage (am besten selbt machen) eigentlich eine Hinterströmung verhindern. Zumindest ist das beim Dach ja auch so ähnlich (Traglattung fehlt bei der Fassade) ausgeführt und funktioniert.

Bei den Bürogebäuden sind zumeist irgendwelche Platten mit Fugen montiert. Ich nehme aber eine vollflächig verlegte Putzträgerplatte die eben keine Fugen hat. Schlagregen kann da praktisch nicht durch.

Welchen Wartungsbedarf siehst du da?


1

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.

Nächstes Thema: Raffstore und Hebeschiebetüre