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niedriger Gasverbrauch / 1985 Haus

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  •  wat3rcool
30.1. - 31.1.2013
7 Antworten 7
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Hi,

ich versuch mich kurz zu halten:

Habe voriges Jahr ein Haus BJ 85 gekauft recht günstig und groß (ca 300 m2). Ich heize mit einer Gas-Brennwerttherme und hab mir etwas sorgen gemacht was so an Energiekosten auf mich zukommen werden. Der Vorbesitzer hat das Haus viel mit Eigenleistung gebaut und meinte er hat damals schon auf gute Dämmung geachtet.

Gut, jetzt hab ich mich getraut Gas abzulesen (WW wird auch über Gas erwärmt) und ich komme auf heisse 15.000 kwh, damit bin ich unter 50kwh/m2.

Erst später hab ich bemerkt das im EG der 30er Ziegel mit styropor oder perlit gefüllt ist (ca 12 cm), an 2 Seiten ist noch 5cm EPS drauf. Im Keller habe ich in Eigenleistung ca 50 Meter Heizungsrohr (Eisen?) gedämmt und auf die oberste Geschossdecke zur Sicherheit noch 10 cm EPS gelegt. Mehr hab ich zur Dämmung nicht beigetragen.

Fenster etc. sind noch aus den 80er Jahren (doppel Isolierglas).
Zahlt es sich da überhaupt noch aus was zu modernisieren? Wenn ich die Fenster rausreisse und gegen bessere ersetze und mir dadurch die Hälfte der Heizkosten erspare (was utopisch ist), selbst dann brauch das 25 Jahre bis es sich amortisiert.

Bin nur etwas baff. Hab mir über den Zählerstand den Durchschnittsverbrauch der letzten 14 Jahre ausgerechnet, der war ca bei 20.000 bis 22.000 kwh. Ich hab aber erstmalig (nach 14 Jahren...) die Heizkurve eingestellt und bin von 70 Grad VL VL [Vorlauf] auf 45 unten und es funkt immer noch prächtig, das spart auch sicher ein bisschen was.

Was hat man so im Schnitt wenn man neu baut für kwh/m2? Abgesehen jetzt von Passivhäusern, sonsten 08/15 stand der Technik. Bin ich da weit weg mit 45-50 kwh/m2?

  •  Ferlin
31.1.2013  (#1)
Ich kann Dir nur sagen das ich mit ~140 qm in 10 Monaten (26.3.2012-26.1.2013) ~1750kwh Strom verbraucht habe mit meiner LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe],EKZ 29!
Aufs Jahr gesehen werdens max. 2500kwh,entspricht 17,8 kwh/qm!
Lg

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  •  ekndeg
  •   Silber-Award
31.1.2013  (#2)

zitat..
Durchschnittsverbrauch der letzten 14 Jahre ausgerechnet, der war ca bei 20.000 bis 22.000 kwh.

zitat..
auf die oberste Geschossdecke zur Sicherheit noch 10 cm EPS gelegt.

zitat..
ich komme auf heisse 15.000 kwh, damit bin ich unter 50kwh/m2.

auf der obersten geschossdecke würde mehr gehen.

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  •  creator
  •   Gold-Award
31.1.2013  (#3)
2 anmerkungen -

zitat..
Erst später hab ich bemerkt das im EG der 30er Ziegel mit styropor oder perlit gefüllt ist (ca 12 cm),

... sollte ned sein, perlit bestätigt, was ich immer schreibe, styropor hingegen wäre bei feuchte eher wahnsinn. tippe daher schwer auf perlit....

zitat..
Im Keller habe ich in Eigenleistung ca 50 Meter Heizungsrohr (Eisen?) gedämmt und auf die oberste Geschossdecke zur Sicherheit noch 10 cm EPS gelegt.

bestätigt, was ich immer sage: oberste geschoßdecke bringt was, fenster und wände sind wurscht, auf "die verpackte republik" o.ä hab' ich immer schon verwiesen.
allein das wechseln des anbieters, z.b. auf https://www.montanagas.at/ , bringt dir mehr ersparnis als jeder fenstertausch... aber dann kaufts ja keine fenster und die wirtschaft leidet...emoji


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  •  chris5020
31.1.2013  (#4)
..Dein Fehler war wahrscheinlich die Annahme, dass der Zähler vor 14 Jahren bei 0 war.
die Zähler haben aber irgendwelche Stände und werden alle 10 Jahre getauscht (Eichung)

Also mein Haus ist BJ38, in den 80ern wurde mal ein VWS montiert (ca. 8-10cm).
Ich hab in den letzten 12 Jahren folgendes Modernisiert:
- Dach erneuert (von Kaltdach auf 20cm Zellulosedämmung)
- Fenster getaucht (waren gute Holz-Isolierfenster, aber nicht mehr dicht, jetzt Bayerwald 3-fach)
- Haustür getauscht
- Heizkörper auf Niedrigtemperatur

Die Ergebnisse haben nicht nur den Verbrauch gesenkt, sondern vor allem das Wohngefühl erhöht.
Während es früher im Stiegenhaus gerade mal 10° hatte sind es jetzt 15, da geht man leichter mal durch.

Drinnen war es früher mit 24° teilweise kalt, jetzt haben wir konstant 22°, und es ist angenehm

Der Gasverbrauch für 3x60qm+50qm Kellerbüro liegt aktuell
bei 1200m³ in 2012 für KG+EG+OG + 340m³ für das DG (eigene Brennwerttherme mit FBH FBH [Fußbodenheizung]+WW), das sind etwa 14.000kW/h

Im Vergleich dazu hatte ich vor 10 Jahren noch einen Verbrauch von 20.000, Einsparung also knapp 1/3.
Bei meinen aktuellen Heizkosten von 800 Euro/Jahr ist das eine Einsparung von 400 Euro, rechnet sich natürlich so gesehen auf Jahre nicht, aber der Komfortgewinn ist nicht vernachlässigbar.

Damit würd ich sagen: nicht wahllos irgendwie investieren, sondern dort wo es neben Einsparung auch noch Mehrwert hat.



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  •  ekndeg
  •   Silber-Award
31.1.2013  (#5)
tja, -

zitat..
was ich immer sage: fenster und wände sind wurscht, auf "die verpackte republik" o.ä hab' ich immer schon verwiesen.

der mensch irrt solange er strebt.

und nochmal, die verpackte republik ist ein übles machwerk mit dem die öl und atomlobby ihre doofkundschaften einlullt.

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  •  creator
  •   Gold-Award
31.1.2013  (#6)
na ja, bei meinen hütten hat's gestimmt und ich bin - sicher kein öl-lobbyist... aber öfter als mir lieb ist doofkundschaft...

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  •  HPPP
31.1.2013  (#7)
meine Erfahrungen, ich saniere Stück für Stück:
Haus Baujahr 1974, 25er Ziegel, Isolierputz, Edelkratzputz. Gott sei Dank trockene Mauern sehr gute Bausubstanz
Vor dem Verputzen Ende der 80iger Jahre 12-15Festmeter Stückgut Buche, nach Verputzen 6-7 Festmeter abhängig vom Winter - also Halbierung des Holzverbrauches.

in Reihenfolge

Tauch des uralten schon damals gebrauchten Stückgutofen mit integriertem Boiler gegen einen Pelletsheizung und externem Boiler.
Pelletsverbrauch am Anfang meiner Übernahme des Hauses 5-6 Tonnen.
Dämmung oberste Geschossdecke war die einfachste Dämmung und zugleich die günstigste (alleinige Eigenmittel) und hat am meisten gebracht.

Hatte bei 3 Fenster die alten Gläser in Isolierglaeser 1:1 getauscht in Eigenregie um Erfahrung zu sammeln alte Fensterscheiben zu 1,1 Isolierglaeser. Deutlicher Unterschied, Raum kuehlte etwas langsamer aus. Deutlicher weniger Kondenswasserbildung an den neuen Scheiben.

Tausch der alten Fenster die letzten 3 Jahre. Waren Holzfenster und eigentlich gut in Schuss, aber grosse lichte Weite, einseitige Aufhängung und Fensterflügel musste beim Öffnen Hochheben und beim Schliessen wieder Hochheben, Baender waren einfach ausgeleiert und müde. Fuer einige Jahre Abhilfe mit Beilagscheiben ausgeglichen und dann war Schluss. Schuld waren sicher auch die neuen Isolierglaeser, dessen doch etwas schweres Gewicht die ohnehin schon beleidigten Baender dann den Rest gaben.

Nach Austausch auf Holz Alu Fenster, Dreifachverglasung spueren wir die Steigerung Behaglichkeit enorm. In wie weit es nun an den neuen TopFenster liegt, denn im Zuge das Austausches kam es heraus, dass die alten Fenster damals auesserst mangelhaft eingebaut waren. Zum Beispiel auessere Alufensterbank einfach auf Ziegelschar angenagelt. Da konnte der Wind untersi fesch reinpfeiffen und Mauerwerk schön auskühlen. Damals gabs auch kein Fensterbauschaum, Anputzleisten, Isolierputz.

Vor dem Fenstertausch musste in der Früh wieder eingeheizt werden. Nach dem ersten Teil Fenstertausch so gegen Mittag. Nach vollendetem kompletten Abschluss Fenstertausch nun erst gegen 16-17Uhr bei winterlichen Aussentemperaturen.
Pelletsverbrauch derzeit 3 Tonnen und 2 Festmeter Buche - Frau ist mit Kindern zuhause und kann Tischherd und Kachelofen beheizen (Kachelofen bester Waermehalter den man haben kann). Aktiv bewohnte Wohnfläche ca. 100qm im Obergeschoss. Erdgeschoss wird nicht mitbeheizt.

Derzeit Sanierung Erdgeschoss. Sprich aufstemmen des alten Bodenaufbaues, sinnvolle Dämmung und Einbringen Fussbodenheizung in Trockenbauweise - fast in Eigenregie zu bewältigen. Damit Umstellung von Radiatorenheizung in FBH FBH [Fußbodenheizung] und ausschliessliche Niedertemperaturheizung im gesamten Haus ( Im ersten Stock bereits Fussbodenheizung vorhanden).
Meine Fazit: Einzelmassnahmen bringen Stück für Stück Verbesserungen. Je mehr Eigenregie eingebracht werden kann, desto günstiger kommen die Sanierungsarbeiten. Dafür viel informieren, viel nachdenken und sich auch Zeit geben lassen. Wo ich auch draufgekommen bin: Suchen auch Abseits der von der vorherrschenden Bauindustrie angewandten Bautechniken. Besonders kann ich Lektüre oder Spezialisten von Altbausanierung echt alter Häuser empfehlen. Dort wird auch die Physik und ihr Wechselspiel genauer beschrieben.
Derzeit mit grossem Fragezeichen betrachte ich was ein Vollwaermeschutz der Aussenwand bringen würde. Normale Angebote einer Styropordämmung oder auch alternativer Dämmung Holzgefachdämmung mit Holzwolle oder Hanf und Holzweichfaserplatte als Putzträgerplatte liegen da bei Preisen, wo sich Amortisation bei 50-80 Jahren liegt. Für solche Arbeiten fehlt mir derzeit auch die ausreichende Erfahrungen, diese im Grossteil in Eigenregie zu machen.

Und, ich muss ja nicht bei winterlichen Aussentemperaturen von -15 Grad draussen drinnen mit T-Shirt und kurze Hose im Haus sitzen……

so long, Harald



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