Guten Morgen, liebe Leute! Ich hoffe, ich kann auf die gesammelte Weisheit der Community zählen:
Meine Frau und ich sind in der glücklichen Lage, dass wir ein Grundstück innerhalb der Familie für den Bau eines EFH überlassen bekommen. Das Grundstück gehört zur Hälfte meiner Mutter, zur Hälfte meinem Onkel. Meine Mutter ist bereit, mir ihren Teil zu schenken, meinem Onkel kaufen wir seine Hälfte zu einem vernünftigen Preis ab.
Aktuell ist vorgesehen, dass nur ich von der Schenkung begünstigt bin bzw. auch nur ich als Käufer im Vertrag mit meinem Onkel aufscheine. Somit würde meine Frau derzeit nicht im Grundbuch als Eigentümerin aufscheinen. Sie zahlt jedoch die Hälfte des Betrags, der im Zuge des Kaufs an meinen Onkel geht, den notwendigen Kredit für den Hausbau teilen wir uns ebenfalls 50:50. Aus diesem Grund ist es uns beiden wichtig, dass auch sie mit einem gewissen Anteil am Grundstück im Grundbuch steht.
Nun zu meinen Fragen:
Was ist die "günstigste", sprich steuerschonendste, Art und Weise, wie meine Frau ebenfalls im Grundbuch eingetragen werden kann. Grundstückstransaktionen zwischen direkten verwandten sind ja grundsteuerbegünstigt, ebenso ist die Eintragungsgebühr ins Grundbuch geringer. Unter gewissen Voraussetzungen fällt die Eintragungsgebühr aktuell ja sogar zur Gänze weg. Sollte meine Frau mglw. gleich als Mit-Käuferin gegenüber meinem Onkel auftreten oder ist es sinnvoller, dass ich ihr nach Abschluss beider Transaktionen (Schenkung und Kauf) einen gewissen Anteil schenke. Daraus würden allerdings wieder Steuern und Gebühren entstehen.
Was wäre aus eurer Sicht ein "fairer Anteil" am Grundstück? An den Gesamtkosten des Grundstücks trägt sie ein Viertel, den notwendigen Kredit für das Haus, die Einrichtung, den Garten etc. tragen wir jeweils zur Hälfte. Sie selbst sagt, dass sie keinen "ungerechtfertigt großen" Anteil am Grundstück haben möchte, da es ursprünglich aus meiner Familie kommt, ihr und mir ist es aber dennoch wichtig, dass ihr Anteil an dem gemeinsamen Projekt auch rechtlich festgehalten ist.
Am besten einen Notar fragen, welche Variante die günstigste ist. Logisch betrachtet wirds wahrscheinlich günstiger sein, wenn ihr das alles gleich gemeinsam macht, und nicht so, dass du ihr dann wieder einen teil davon schenkst.
M.E. macht´s auch keinen Sinn, dass sie nur ein viertel vom Grundstück, aber die Hälfte vom Haus hat.
In dem Fall kann es - in Abhängigkeit von den Kosten des Grundstücks- tatsächlich günstiger sein, wenn Du Deinem Onkel das gesamte Grundstück abkaufst und Deine Frau Dir dann die Hälfte davon. Die Eintragungsgebühr kann man durch eine Sprungeintragung sparen (der Kauf vom Onkel wird nicht eingetragen, erst der Kauf der Frau mit dem Kauf vom Onkel), und in der Grunderwerbsteuer hast Du zweimal den Stufentarif (0,5%-3,5%) vom typischerweise billigeren Grundstückswert statt einmal 3,5% vom Kaufpreis. Aber – wie gesagt – es kommt auf den Kaufpreis/Grundstückswert an.