« Hausbau-, Sanierung  |

Reißen die Fugen bei abgehängten Decken immer auf?

Teilen: facebook    whatsapp    email
Zusammenfassung anzeigen (Beta)
  •  Spartacus
  •   Bronze-Award
19.4. - 20.4.2020
11 Antworten | 10 Autoren 11
1
12
Wir machen eine abgehängte Akustikdecke im Wohnzimmer und nun stellt sich die Frage, ob wir Schattenfugen machen sollen. Die kosten leider relativ viel.

Aber andererseits sollen abgehängte Decken angeblich immer an den Stellen, wo sie an massive Bauteile stoßen, reißen. Jetzt ist die Frage, ob das so stimmt oder ob es auch abgehängte Decken gibt, die nicht aufreißen.

  •  baustoff
19.4.2020  (#1)
Bin kein Trockenbauer, aber ich hab das Gleiche bezüglich der Anschlussstellen gehört wie du. Ob es Alternativen zu den Schattenfugen gibt, würde mich auch interessieren.

1
  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
19.4.2020  (#2)
z.B. Knauf Trennfix verwenden.

1
  •  Microft
  •   Silber-Award
19.4.2020  (#3)
Wir haben im Sommer 2017 im Haus überall abgehängte Decken angebracht.
(Bungalow mit 180m²) Ich bin gerade extra noch ne Runde gegangen um nachzusehen. Also Horizontal ist keine gerissen. Aber was meine Trockenbauer damals anders gemacht haben weiss ich leider nicht.
Ich habe noch andere Rigips Verkleidungen, da gibt es vereinzelt vertikal aber schon Sprünge.
Da ich aber diesen Sommer sowieso wieder ausmalen muss, da durch Kinder und Einzug damals Gebrauchsspuren vorhanden sind, lass ich das dann gleich mitmachen.
mbg

1


  •  wolfi69
  •   Silber-Award
19.4.2020  (#4)
Holz als Unterkonstruktion macht Probleme, besser Metall verwenden. Was auch gar nicht zu empfehlen ist, sind Zierprofile am Wandanschluss. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass großzügige Acrylfugen aus hochwertigem Acryl Bewegungen ohne Schäden aufnehmen, wohingegen aufgeklebte Zierprofile schon abreissen.

1
  •  clehn8ok
  •   Bronze-Award
19.4.2020  (#5)
ich hab unsere Decke selbst gemacht, und wir sind jetzt im 4ten Jahr und bisher kein Riss.

- doppelte Metall Unterkonstruktion
-Knauf Vlies in den Fugen
-Knauf Trennfix zur Wand hin, somit könnte theoretisch die ganze Decke auf und ab gleiten
-ings. 4 mal gespachtelt und geschliffen, man sieht aber die Stöße teilweise im Streiflicht

1
  •  taliesin
19.4.2020  (#6)
Zu den Fugen etwas Grundsätzliches:

1. Fugendehnung beachten: Wenn man eine 2mm breite Fuge macht und die sich um 1mm dehnen muss, sind das +50% --> reißt. Ist sie 5mm breit, ist 1mm nur 20% --> hält
2. 3-Flankenbindung vermeiden: Die Fuge sollte unterhalb nicht mit dem Material verkleben, das führt in den Ecken (im Fugenquerschnitt) zu einer Rissbildung (wegen 1.)
3. Haftung an den Flanken verbessern. Je nach Fugenmaterial die Bindung zwischen Fugenmaterial und Wand durch Haftmittel erhöhen (z.B. durch Grundierung)
4. Die Dehnung hängt von der Größe des Verbunds ab, d.h. wenn mehrere Fugen da sind, teilt sich die Fugenspannung auf --> besser

Ich habe dazu mal einen Versuch gemacht: Rigidur (10mm) und Acryl ... Die Unterschiede waren extrem. Meine Wahl war dann eine Holzunterkonstruktion mit PE-Folienstreifen (als Trenner unter der Fuge), Tiefengrund auf der Flanke, dann mit Acryl gefüllt --> 12 Jahre, kein Riss.

Wenn Holz trocken verbaut ist, sollte es eigentlich besser als Metall sein, weil die Temperaturdehnung quer zur Faser näher am Gips liegt als bei Metall. Bei hohen Feuchteschwankungen ev. nicht.

1
  •  Glenfiddich01
  •   Bronze-Award
19.4.2020  (#7)
Eine Deckleiste? (Ähnlich Sesselleiste am Boden)?
ich mache am übergang Rigipswand/ Holzdecke rundherum eine Einbaualuleiste mit LED-Lichtband. Somit hab ich keinen zusammenhängenden Übergang und die Holzdecke kann sich bewegen soviel sie will und zugleich eine tolle "Grundbeleuchtung"

1
  •  heislplaner
  •   Gold-Award
19.4.2020  (#8)
eine Schattenfuge ist wunderschön und macht defintiv keine Probleme im Nachhinein.
Acrylfugen können ein lotteriespiel sein - je nach verarbeitung und material.
ich würde schattenfugen machen!

1
  •  Spartacus
  •   Bronze-Award
20.4.2020  (#9)
Mir wurde jetzt gesagt: Wenn keine Schattenfuge, dann wird nur gespachtelt.

Bedeutet das, das reißt fix?

1
  •  Blabla
  •   Silber-Award
20.4.2020  (#10)
Grundsätzlich sind Anschlussstellen zwischen zwei verschiedenen Bauteilen unterschiedlicher Materialien (das kann abgehängte Decke<>Ziegel aber auch Fertigbetondecke<>Ziegel sein) immer anfällig. Man kann jetzt viel Aufwand da reinstecken, siehe oben (clehn80k) oder das ganze in Kauf nehmen und das Haus die ersten zwei Jahre (solange dauert es, bis die gröbste Bewegung nach Neubau vorbei ist) "abkühlen/austrocknen". Dann kann die Risse nochmal schön machen und sollte eine Ruhe haben. Oder es geht einem dann so wie fast allen: man sieht es sowieso nicht mehr, weil man eh nie nach oben schaut und lässt es einfach. 

Ich weiß während dem Hausbau will man Perfektion. Ich war auch so und habe mich über Kleinigkeiten geärgert und Unmwengen an Zeit investiert. Es ist aber so tatsächlich so, dass man die meisten Dinge (insbesondere Dinge die weit über Augenhöhe sind) innerhalb von wenigen Wochen nicht mehr sieht und vergisst. 

2
  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
20.4.2020  (#11)
 

zitat..
Spartacus schrieb: Bedeutet das, das reißt fix?

Ja
 


1

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.

Nächstes Thema: Betonfundament für Terrasse