« Hausbau-, Sanierung  |

Sanierug / Schüttboden

Teilen: facebook    whatsapp    email
Zusammenfassung anzeigen (Beta)
  •  fridadello
28.11. - 10.12.2014
14 Antworten 14
14
Liebe Forumsmitglieder, ich bräuchte euren Rat:

In unserem Zweitwohnsitz (vor kurzem erst erworben) ist ein Raum, der noch einen Schüttboden hat. Der aktuelle Aufbau 15 cm Schotter, 15 cm Leka Schüttung, dazwischen sind Holzstaffeln, darauf ist wiederum ein Holzboden. Vor Jahren gab es an zwei Stellen etwas Feuchtigkeit, die den Holzboden sowie den Putz beschädigt hat. Da wir den Boden ohnedies durch einen neuen Holzboden erneuern möchten, muss der alte ohnedies raus. Der alte Putz wird in diesem Raum auch komplett abgeschlagen.

Drei Baumeister haben mir folgende Varianten vorgeschlagen:

1) Lehmputz um zukünftige Feuchtigkeit zu regulieren. Auf den Schotter eine Schüttung aus Polystyrol Perle.

2) Auch Lehmputz, aber auf den Schotter eine Dampfbremsfolie und dann die Leka Schüttung wieder rein.

3) Auf die rohe Mauer Gipskartonwände, auf den Schotter eine Flämmpappe und dann eine Leka ähnliche Schüttung drauf.

Ich bin etwas ratlos, möchte aber wieder aufkehrende Probleme mit Feuchtigkeit vermeiden. Muss dazu noch sagen, dass es jetzt kein riesiges Feuchteproblem in diesem Raum gibt, aber offensichtlich war es an zwei Stellen feucht. Außerdem wurde früher im Winter nicht oder kaum geheizt, wir heizen jedoch durch.

  •  AnTeMa
1.12.2014  (#1)
Sanierung Schüttbodenn - Hallo Fridadello
Was ist denn unter dem Schüttboden und wie sind die Wände aufgebaut?

Welche Nutzung ist vorgesehen?

Wo befindet sich das Gebäude?

Lehm- oder auch Kalkputz haben den Vorteil, Feuchtigkeitsspitzen aufzunehmen und die Feuchtigkeit gleichmäßiger wieder abzugeben.

Es darf natürlich nicht zuviel Feuchtigkeit nachgeliefert werden.

Welcher Putz geeignet ist hängt von den örtlichen Verhältnissen ab.

Wenn höhere Feuchtigkeit möglich ist würde ich allenfalls eine GipsFaserPlatte nehmen.

Wichtig wäre auf jeden Fall, gut diffusionsfähige Wandfarben zu nehmen ohne organische Bestandteile, um kein Schimmelpotential zu bieten.

Am Besten wäre es natürlich, das Gebäude anzusehen oder zumindest möglichst viele Infos zu bekommen- dann läßt sich ein zuverlässigerer Rat geben.
Das Baumeister Lehmputz empfehlen ist schon seltener...

Bei Fragen einfach melden

Andreas Teich

1
  •  fridadello
1.12.2014  (#2)
Danke für deinen Beitrag Andreas! Das Haus steht im Burgenland (Bezirk Oberpullendorf) und wird als Wochenendhaus genützt. Das Haus selbst wurde 1920 gebaut, den Aufbau der Wand kann ich dir gerne morgen sagen, dann sehe ich sie zum ersten Mal ohne Putz. Gleiches gilt für den Boden. Ich weiß derzeit nur, dass unter dem alten Holzboden ca, 15 cm Leka und darunter ca. 15 cm Schotter sind - darunter dürfte dann Erdreich sein? Aber morgen weiß ich auch dazu mehr...

Zum Thema Putz: Ich habe zwei Baumeister auf den Lehm angesprochen, beide waren dem nicht abgeneigt, einer hat auch einen neuen Putz mit ähnlichen Eigenschaften vorgeschlagen (ich weiß den Namen leider nicht mehr).
Mir war nur der dritte Vorschlag, mit der Gipswand, etwas unbekanntes, da ich immer dachte, die Gipswand kann mit Feuchtigkeit nicht umgehen - aber ich bin da auch Laie.

Danke auch für den Hinweis mit der Farbe, da bin ich ohnedies auch sensibilisiert.

Ich schreibe morgen mal die weiteren Infos dazu...

1
  •  Richard3007
1.12.2014  (#3)

zitat..
fridadello schrieb: 15 cm Leka Schüttung


Ist Leka nicht ein enormer Wasserspeicher? Oder sieht es nur so aus wie Leka? Somit hättest da einen Feuchtespeicher der meiner Meinung nach weg sollte.

1


  •  fridadello
1.12.2014  (#4)
Hallo Richard3007: Es sieht definitiv aus wie eine Blähton Schüttung und ich würde diese ohnedies gerne ersetzen. Wie so oft ist die Frage, wodurch ersetzen?

1
  •  fridadello
2.12.2014  (#5)
Also der Putz und der alte Holzboden sind ab, anbei ein paar Bilder. Die Wand besteht zu 2/3 aus Ziegeln, der Rest sind irgendwelche Steine. Ich hab an einigen Stellen die Feuchtigkeit gemessen: An den meisten Stellen lag sie bei 8-10%, an drei Stellen lag sie bei 20% - das sind auch die beiden Stellen, wo der Putz war, bzw. wo ein Kasten an der Wand stand.

Unterhalb der Leca Schüttung sind Schotter (leider nicht getrennt durch ein Vlies) und dann Erdreich oder Gestein...so richtig konnte ich das nicht deuten.


2014/20141202258357.JPG

2014/20141202990718.JPG

2014/20141202379588.JPG

1
  •  AnTeMa
2.12.2014  (#6)
Schüttboden-Sanierung - Hallo Fridadello,
das sieht ja eher nach einer Totalsanierung aus..
Hier einige Infos zu deinem Schüttmaterial:

zitat..
Eigenschaften von Leca
Steindl, A.;
Quelle: Erhaltung und Erneuerung von Bauten, 1986

Standort in der IRB-Bibliothek: DEIRB 16/90-12;

Leca ist eine hochwertige Grobkeramik, im Drehrohrofen hergestellt und bei ca. 1100Grad C gebrannt.
Eigenschaften des Kornes
- Schüttdichte: 250 - 750 kg/cbm
- Rohdichte: 450 - 1300 kg/cbm
- Festigkeit: 0,8 - 5,0 N/mm2 bei 20 mm Zusammendrückung
- Geschlossenporig
- Geringe Kapillarität
- Anorganisch

Eigenschaften von Leca-Beton
Gewicht: 500 - 1700 kg/cbm (je nach gewählter Festigkeit)
- Steuerbare Festigkeit: 5 - 40 N/qmm
Wärmedämmung: 0,15 - 0,70 W/mK
- Schalldämmung: Bei gleicher flächenbezogener Masse 3 - 6 dB höher als andere monolithische Konstruktionen

Anwendung von Leca
- Lose Schüttungen
- Leicht gebunden (Zement, Kalk, Bitumen usw.)
- Betonsteine
- Fertigteile
- Ortbeton
- Hydrokulturen
- Bodenverbesserung

Aufgrund der Eigenschaften ist Leca auch für die Sanierung von Altbauten von Bedeutung, da die meist vorhandenen Holzbalkendecken hohe Belastungen nicht zulassen. Hinsichtlich der Wärmedämmung entstehen für die Belastung keine Schwierigkeiten, da mit abnehmendem Gewicht die Wärmeleitfähigkeit ebenfalls abnimmt. Die Betonrohdichte von 500 kg/cbm entspricht etwa einer Festigkeitsklasse von 1,5 N/qmm, die Rohdichteklasse 1.600 kg/cbm der Festigkeitsklasse 30 N/qmm. Messungen haben ergeben, daß bereits bei einer flächenbezogenen Masse von 320 kg/qm ein bewertetes Schalldämmaß von 59 dB zu erreichen ist. Bei dem in der Altbausanierung noch wichtigeren Maß der Trittschalldämmung zeigen Messungen von Beton-Estrich auf losem Material ein Verbesserungsmaß von 18 dB, Leca-Estrich auf Polystyrolschaumstoff sogar 23 dB.


Techn ist das Material ja ok, nur ist die Wärmedämmung nicht berauschend.
Wenn eine zuverlässige Feuchtigkeitssperre hergestellt worden ist könnte Zellulosedämmung günstig sein, da es sich an alle Unebenheiten anpaßt, der Dämmwert gut ist und es sorptionsfähig ist, d.h. evt aufgenommene Feuchtigkeit wieder abgeben kann, was bei Mineralwolle, EPS etc nicht funktioniert.
Zudem ist der Hitzeschutz sehr gut, was aber nur im Dach-/Wandbereich von Bedeutung ist.

Zuerst müßten natürlich die Wände/Decken fertiggestellt werden, damit keine zusätzliche Feuchtigkeit einggetragen wird.
Für die Wände könnte gut Lehmputz genommen werden, sofern sie dauerhaft trocken sind.
Alternativ ist ein reiner Kalkputz günstig, da schimmelverhindernd aufgrund der hohen Alkalität.

Wenn der Erdboden(Lehm) tragfähig ist bräuchte kein Beton genommen werden- allenfalls könnte eine dünne Schicht als Höhenausgleich sinnvoll sein.

Bei Fragen kannst du mich auch anrufen oder eine mail schicken.
Andreas Teich

1
  •  fridadello
2.12.2014  (#7)
Hallo Andreas,

Danke für die Info zum Schüttmaterial! Der Raum sieht auf den Fotos jetzt natürlich sehr schlimm aus, vor einer Woche war da noch ein Holzboden drinnen und die Wände waren verputzt und es hat etwas freundlicher ausgesehen. emoji
Da es aber eben an zwei Stellen (ca. 30 cm Durchmesser) feucht war, das auch den Holzboden an diesen Stellen beeinflusst hat (der sowieso ausgetauscht wird) und der Putz generell schon etwas mitgenommen war (in den anderen Räumen wurde er anscheinend mal erneuert), haben wir alles runtergenommen.
Ob ich mir jetzt aufwendige Maßnahmen antue, damit da nie wieder Feuchtigkeit in die Mauer kommt, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Da das Haus früher im Winter nicht oder nur kaum beheizt wurde (jetzt wird geheizt) und bis auf diese zwei Stellen keine Probleme mit der Feuchtigkeit sind, hoffe ich mal, dass das Thema nicht zum Dauerbrenner wird (Ich weiß schon, das ist jetzt der Optimismus, den Kenner nicht schätzen emoji). Da muss ich mich jetzt auch etwas darauf verlassen, wie es die drei Baumeister eingeschätzt haben (sie haben es nicht als Problem gesehen).

Ich komme gerne auf dein Angebot zurück und melde mich morgen einmal bei dir!



1
  •  fridadello
6.12.2014  (#8)
Mittlerweile haben wir einen ungefähren Plan für Aufbau des Schüttboden:

Parkett
Trittschalldämmung
2,5 OSB Platte
15 cm Perlite und dazwischen Staffeln
Geotextil
20 cm Schaumglasschotter
Geotextil

Ich hab das einmal ausgerechnet, da siehts gut aus - aber ich kenn mich mit diesen U-Wert Rechnern leider nicht sehr gut aus. Kommen meine Berechnungen hin? Mir geht es um die aufsteigende Feuchtigkeit...

http://www.u-wert.net/berechnung/u-wert-rechner/?&d0=1.8&L0=1&mid0=2981&d1=2.5&L1=2&mid1=29512&d2=15&L2=3&mid2=23&x2=50&d3=15&L3=3&mid3=36&x3=15&d4=20&L4=4&mid4=33092&bt=2&am=98_10.5_5_NaN_NaN_NaN_c__&T_i=20&RH_i=50&T_e=-10&RH_e=100&outside=2



1
  •  AnTeMa
7.12.2014  (#9)
Fußbodenaufbau - Der neue Aufbau entspricht dann techn. weitestgehend dem alten.

Wie entstanden die Schäden am Boden ?
Durch Feuchtigkeit von unten oder von oben?

Welchen Parkett habt ihr vorgesehen und warum Trittschalldämmung zum Erdboden?
Du kannst mich natürlich auch anrufen
LG
Andreas Teich

1
  •  fridadello
8.12.2014  (#10)
Hallo Andreas!

Die Feuchte dürfte von der Wand gekommen sein, zumindest war der Putz feucht - das Mauerwerk selbst scheint nicht sehr feucht zu sein. Aber ob nicht doch der Boden daran schuld ist, kann ich im Moment schwer feststellen...

Es wäre ein Eichenparkett und die Trittschalldämmung war der Vorschlag des Bodenlegers - sollte ich davon ablassen?

1
  •  fridadello
8.12.2014  (#11)
Kleine Korrektur: Es kommt keine OSB Platte sondern eine Sparschalung.

1
  •  AnTeMa
9.12.2014  (#12)
Bodenaufbau - Hallo,

Wenn das Material weitestgehend so bleibt wie bisher, dann würde ich die vorhandene Schüttung mit dem Gasbrenner zur Trocknung und Beseitigung evt Keime abflämmen.

Allerdings ist es Vorschrift, gegen Bodenfeuchtigkeit eine
Feuchtigkeitssperre einzubauen.

Wären Dielen nicht techn. einfacher und problemloser?
Da quietscht und knarrt nichts bei richtiger Verlegung und im Schadensfall kann alles wieder abgeschraubt und wiederverwendet werden, da kein Kleber verwendet wird.

Gerade wenn es möglicherweise ein Feuchtigkeitsproblem gibt
-das kann ja auch in der Zukunft nie ganz ausgeschlossen werden, gerade bei einem Objekt, welches nicht ganzjährig bewohnt wird.

Eiche und Lärche wären gut geeignet und passen sicher auch zum Stil eines älteren Hauses.
Oberfläche würde ich dann ölen, damit sie diffusionsoffener ist.

Andreas Teich


1
  •  fridadello
10.12.2014  (#13)
Hallo Andreas, dank dir für deinen Beitrag! Wo würde ich denn die Dampfsperre einziehen und was nehme ich da? Mir wurde auf dem Schaumglasschotter eine Bitumen Flämmpappe vorgeschlagen - was meinst du?

1
  •  AnTeMa
10.12.2014  (#14)
Dampfsperre - Hallo
Die müßte unter der Dämmung sein, jedoch auf einer festen einigermaßen ebenen Unterlage.

Dies könnte auch der Erdboden sein, wenn er gut verdichtet und glatt ist.
Es dürften natürlich keine spitzen Steine etc vorhanden sein oder er müßte z.B. mit Geotextil oder ähnlicher Schutzfolie abgedeckt werden.

Bei Flämmpappe müßten die Wände auch glatt verputzt sein, damit die dort angeklebt werden kann.
Am Besten bis mindestens Oberkante Fußboden hochziehen.

Als Abdichtung finde ich EPDM-Folien besser, da umweltfreundlicher, keine Nähte und auch bei 20 Grad minus immer flexibel, sodaß die in den Ecken und Rändern nur umgeklappt werden und nicht eingeschnitten werden muß.
Wird sonst für Flachdach- oder Teichabdichtung benutzt.

Und später ließe sich die jederzeit für andere Zwecke verwenden und muß nicht aufwändig entsorgt werden.

Kann auch gut verschickt werden, falls du so etwas benötigst.

Der Fußbodenverleger muß sich nur über die Unterkonstruktion Gedanken machen, da Kanthölzer auf Schotter schwierig auszurichten sind.

Bei Fragen dazu oder zum Bodenbelag kannst du mir gerne noch eine Mail schicken.

Andreas Teich



1

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.

Nächstes Thema: Fussbodenaufbau