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Schlussrechnung Elektrik zu hoch

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  •  Manfredmw
14.5. - 28.7.2014
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Hallo Zusammen.

Ich habe vor kurzem die Schlussrechnung meines Elektrikers erhalten und bin aus allen Wolken gefallen. Die Schlussrechnung war etwa 10000,- höher als geplant und würde nun Erfahrungswerte bzw. Ratschläge eurerseits hören, wie ich mit diesem Problem umgehen soll.

Die Situation ist folgendermaßen entstanden.
Wir (meine Lebensgefährtin und ich) hatten vor Auftragsvergabe 2 persönliche Gespräche mit unserem Projektleiter. Aufgrund dieser Gespräche legten wir den Auftragsumfang fest (komplette Elektroinstallation eines Neubau-EFH). Im Prinzip keine besonders außergewöhnlichen Wünsche (Raffstores-elektrisch inkl. Wetter-, Sonnensensor, Netzwerkdosen+SAT-Dosen in 5 Räumen, Leerrohre+Kabel für 7 Alarmgesicherte Fenster/Türen, Installationen passivhausgerecht).
Bei der Vorlage des Angebotes waren einige Punkte nicht berücksichtigt, daher wurde bei Auftragsvergabe an der Baustelle VOR-ORT besprochen, dass ua. diese nicht erwähnten Punkte zusätzlich zur Ausführung gelangen sollten, wir jedoch auch sämtliche Stemmarbeiten und andere Kleinigkeiten in Eigenleistung machen würden, damit wir unter den Kosten des KV bleiben würden. Der Kostenvoranschlag war dabei ca. 23000,- Brutto.
Lt. Elektriker kein Problem, schon alleine durch die eigens durchgeführten Stemmarbeiten (Positionspreis inkl. Heftarbeiten ca. 3000,- Brutto lt. KV) würden uns ca. 2000,- abgezogen werden.

Nachdem es anfänglich schon Probleme gab habe ich dem Elektriker eine Kostenobergrenze von 21000,- Brutto vorgegeben vor deren Erreichung und Überschreitung er mich unverzüglich kontaktieren sollte. Von seiner Seite aus war das ok.

Von mir gewünscht und nachträglich beauftragt wurden Leerrohre für Buskabel (Preis lt. Email ca. 600-700 Brutto), Aufpreis für andere Schalter.

Bei jedem unserer Gespräche erkundigte ich mich ob sich das mit dem Kostenrahmen ausgeht und erhielt stets die Antwort, das alles ok ist und sich mit dem Kostenrahmen ausgeht. Nachdem alles mündlich vereinbart wurde und ich bereits 20.000,- an Teilrechnungen gezahlt hatte, habe ich in 2 Emails den Kostenrahmen von 21000,- nochmals angesprochen (auch mit Hinweis auf noch offene Arbeiten). Beide Male hat er auf diese Email geantwortet, ohne auf den Kostenrahmen einzugehen. Auch bei einem persönlichen Gespräch hat er mir versichert, dass alles passt.

Jetzt habe ich die Schlussrechnung über 31000,- erhalten und kann und will den Mehrpreis von 10000,- nicht bezahlen. Da meines Wissens auch ein mündlich vereinbarter Kostenrahmen/Auftrag bindend ist.
Mein Vertragsrechtsschutz greift in diesem Fall nicht da es sich um ein "baubehördlich bewilligbares Gewerk" handelt. Soweit zu den Versicherern....

Lange Email, kurzer Sinn...Was kann ich tun?


  •  heislbauer1
14.5.2014  (#1)
du hast natürlich Recht, eine mündliche Vereinbarung ist bindend. Das Problem ist das man das auch irgendwie beweisen muss. Gibt es irgendwas womit du das belegen könntest? Wie sieht der Kostenvoranschlag aus? Steht da was von "Abrechnung nach tatsächlichem Aufwand"?

Wenn du wirklich bei jedem Gespräch auf den Kostenrahmen hingewiesen hast, dann finde ich es wirklich sehr dreist, dass er das dann im Endeffekt einfach ignoriert und nochmal 10000 draufschlägt.

Das zeigt wieder einmal, dass Gutmütigkeit einfach nur ausgenützt wird und man wirklich konsequent alles schriftlich festhalten muss auch wenn das Gegenüber noch so sympathisch wirkt. Leider bin ich aber ebenfalls nicht immer konsequent genug.

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  •  rainer1977
14.5.2014  (#2)
naja - War der KV unverbindlich oder verbindlich?

vielleicht hilft dir das weiter..

https://www.wko.at/Content.Node/Service/Wirtschaftsrecht-und-Gewerberecht/Allgemeines-Zivil--und-Vertragsrecht/Vertragsrecht-allgemein/Kostenvoranschlag_-_Allgemeiner_Ueberblick.html

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  •  rainer1977
14.5.2014  (#3)
auf das könntest hinweisen"Nach der Rechtsprechung müssen jedoch Überschreitungen von mehr als 15 % dem Auftraggeber unverzüglich angezeigt werden. Versäumt der Unternehmer die Verständigung des Bestellers oder erfolgt sie verspätet, so verliert er jeglichen Mehranspruch."


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  •  Manfredmw
14.5.2014  (#4)
Verrechnung erfolgt nach tatsächlichem Aufwand...aber ist soweit für mich logisch, da Änderungen zum Vorabgespräch sehr wahrscheinlich sind. War bisher bei jedem Gewerk so...

Beweise habe ich insofern nur, dass meine Lebensgefährtin teilweise anwesend war bei den Preisgesprächen bzw. meinem Schwiegervater hatte ich das gesagt. Sonst gibt's nur 2 Emails von Frühling/Sommer letzten Jahres (knapp 1/2 Jahr vor Fertigstellung der Restarbeiten)wo ich den Kostenrahmen erwähnt habe. Gewusst hat er vom Kostenrahmen nach Stellung der 1. Zwischenrechnung (da hat er uns eine Regiekostenaufstellung geschickt Summe 16000+danach eine Email mit Kostenabschätzung Material+AZ für Restarbeiten ca. 7000,- beides Brutto) wobei ich ihm gesagt habe, dass wir keinen Regiekostenauftrag haben und daher diese Summe nicht anerkannt habe (da waren seine AZ bereits astronomisch...obwohl er noch net viel gemacht hatte). Ich hab jedoch keinen einzigen Regiebericht/Zeitbestätigung unterschrieben!

Aber als ich gemerkt habe, dass der uns da soviel AZ verrechnen möchte hab ich ihm den Kostenrahmen gesagt. Das war für ihn ok und wie gesagt, er hats mir immer bestätigt und mich in dem Glauben gelassen, dass alles passt.


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  •  atma
  •   Gold-Award
14.5.2014  (#5)
ich würd damit mal zur arbeiterkammer gehn - die haben eigene juristen für solche fälle und helfen da sehr schnell weiter, denn auch die mündliche vereinbarung gilt - noch dazu hast es in mails erwähnt (die würd ich ausdrucken und mitnehmen), da hätte er ja sehrwohl auch widersprechen können...
wenn du keine schalter aus gold und dazu eine knx verkabelung hast, ist der preis eine frechheit (ich hätt elektriker werden sollen)... und da nochmal 10k draufzuschlagen... hut ab...

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  •  Christian88
  •   Bronze-Award
14.5.2014  (#6)
Grundsätzlich hast du ja einen Auftrag unterschrieben der einen Auftragsumfang enthält. Wenn du keine weiteren Aufträge unterschrieben hast, sprich beauftragt hast, kann er auch nix dafür verrechnen. Sollte er eine Mehrarbeit geleistet haben, die du nicht beauftragt hast, sagst danke aber das wars auch schon. Fast jedes Unternehmen, auch bei mir, hat versucht hier und dort etwas aufzurechnen, weil plötzlich komplizierter, aufwändiger als vorher gedacht! Das sind Professionisten und wenn Sie sich verkalkulieren ist das Ihr Problem. Du hast ein Budget und musst ja auch damit auskommen.!

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  •  Manfredmw
14.5.2014  (#7)
naja, ein Punkt ist ja eben auch, dass er die BUS-Verkabelung (AZ+Kabel) mit ca.4500 Brutto mit drinnen hat. Ich hab halt nur die Leerverrohrung bestellt. Dort wo die Zentralsteuerung vom BUS einmal hinkommen soll, steht auch nur ein Leerrohr raus - keine Kabel...

Ist aber nur ein Beispiel.

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  •  Christian88
  •   Bronze-Award
14.5.2014  (#8)
Wie Atma schon geschrieben hat, ist der Preis grundsätzlich schon etwas abgehoben bei dem Leistungsumfang. Kammer denke ich keine schlechte Idee. Leerverrohrung hattest ja ein Angebot lt. Email "ca." 600-700 Euro. Also 4500 Phantasie


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  •  Manfredmw
14.5.2014  (#9)
..aklt. telefonischer Auskunft ist meine rechtliche Situation angeblich nicht so gut, da eben einige Änderungen/Anpassungen mündlich vereinbart wurden. Auf die Rückfrage wegen meiner beiden Emails in denen ich den Kostenrahmen erwähnt habe, hat die nette Dame keine Stellung bezogen. Sie hat nur gesagt, es wird alles schwer zu beweisen sein.

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  •  rainer1977
14.5.2014  (#10)
Mann o Mann - Für die Busverkabelung 4500,- Euro Brutto zu berechnen, wo du ja selbst gestemmt hast, ist ein Witz. Die Materialkosten für rund 300m Buskabel betragen keine 250,- Euro. Eingezogen sind diese in 3-5 Stunden.
Mit Steuer sind das dann schätzungsweise 700,-, von mir aus noch 1000,- Euro.

Aber wenn du ja ohnehin nur die Leerverrohrung bestellt hast, kann er ja kommen und die Kabel wieder ausziehen.... Was ich nicht bestellt habe, bezahle ich auch nicht!!!
Mir hat das gesamte Elektromaterial mit Schalter (Marke Siemens), Busverkabelung, Schaltschrank + Bestückung (FI, Aktoren,...), Einziehdrähte und Kabel, Installationsmaterial, also das gesamte Material für die Elektroinstallation keine 7000,- Euro gekostet.
Da ich Elektroinstallateur gelernt hatte, konnte ich mir alles selber machen.
Ein Fehler deinerseits, den du dir auch zugestehen musst, ist offenbar, das du dich zuvor nicht genau informiert hast, was so eine Installation kosten kann (darf).

Denn spätestens da hättest du merken müssen das der Preis viel zu hoch ist.


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  •  Manfredmw
14.5.2014  (#11)
...kostenvergleichnaja, Kostenvoranschläge habe ich von 3 Elektrikern gehabt, wobei die alle etwa gleich hoch waren (KV bei ca23000,- Brutto - Differenz max.+-1000,- ohne Eigenleistung. Ich habe ja deshalb den Kostenrahmen auf 21000,- festgelegt, nachdem ich der Meinung war, dass das angemessen ist, aber anscheinend gibt es hier enorme Unterschiede. Auf jeden Fall war oder bin ich bereit 21000,- dafür zu zahlen. Was manche Leute hier im Forum gezahlt haben, damit kann man schlecht argumentieren, da wie gesagt alle angefragten Elektriker im gleichen Bereich lagen. Die Frage ist, was kann ich jetzt machen? Vertragsrechtsschutz deckt sowas net, und WK macht auch keinen Mut.



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  •  ocp
  •   Silber-Award
14.5.2014  (#12)
@manfredmw - Hast mit dem Elektriker geredet, was sagt er zur Schlussrechnungshöhe.... Was sagt er zur Obergrenze???
Ich glaub zuerst wäre mal wichtig abzuchecken wie seine bereitschaft bzw. sein erinnerungsvermögen ( zusagen der obergrenze) aussieht....

Ansonsten ist zu sagen: wenn du einen auftrag erteilt hast, anschliessend sämtliche zusätzlich vergebenen leistungen (mündliche vor ort) schriftlich per email festgehalten hast samt angabe der zusatzkosten, welche der elektriker euch auf der baustelle gegeben hat, schaut die sache für euch entspannt aus....
Alles andere wird, und zusätzlicher Uneinsichtigkeit des Elektrikers, zu einem Streitfall.... Prognose riskant!!!

Ocp

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  •  atma
  •   Gold-Award
14.5.2014  (#13)
bist du selbständig? dann ist die wk die richtige adresse... sonst die AK... ruf dort einfach an, die sind sehr nett und helfen bei einfachen themen telefonisch weiter, du kannst sicher den vertrag und die rg einscannen und hinschicken...

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  •  Manfredmw
14.5.2014  (#14)
...meinte eh akdie Dame am Telefon war nett, keine Frage, aber helfen konnte Sie mir nicht wirklich... sie hat mich wg. Beratung an die VKI verwiesen... dort hab ich aber noch net angerufen.

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  •  atma
  •   Gold-Award
14.5.2014  (#15)
ich wurde sofort zu einem juristen, der für angelegenheiten als verbraucher zuständig ist verbunden und hab sogar noch telefonisch auskunft bekommen... in 20 min war alles abgeklärt inkl. dem angebot alles noch per mail zu schicken und einen briefentwurf zu erhalten... der vki ist generell langsam, ka ob die auch für nicht-mitglieder was machen...

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  •  susi90
14.5.2014  (#16)
na hallo - 31000 euro für elektriker ist mehr als zuviel, aber du wirst auch viel dazu beauftragt haben, jetzt kannst du nur noch versuchen dass du mit dem elektriker eine einigung zustande bringst.

schlecht geplant ist immer teuer gebaut

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  •  MinMax
  •   Gold-Award
14.5.2014  (#17)
wofür verlangt der Elektriker soviel mehr, oder will er pauschal 10k mehr? Wäre kaum vorstellbar... Was sagt er denn dazu? Da Du ja immer nach Mehrkosten gefragt hast und die erst bei der Rechnung offenbart wurden, sehe ich hier eigentlich reinen Tisch - er kriegt den Mehrbetrag nicht. Falls Du einen Anwalt mit guten Branchenkenntnissen suchst, sag bescheid, er ist erprobt und für gut befunden (im 19ten, Wien).

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  •  MinMax
  •   Gold-Award
14.5.2014  (#18)

zitat..
susi90 schrieb: schlecht geplant ist immer teuer gebaut

ja, da sehe ich auch einen signifikanten Zusammenhang drin, wird aber nicht "immer" zutreffen, manchmal hat man sicherlich puren Glück und alles wird gut.

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  •  coisarica
  •   Silber-Award
14.5.2014  (#19)
Wie bestellt man denn nun eine e-installation richtig, um nicht am ende vor diesem problem zu stehen?

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  •  MinMax
  •   Gold-Award
14.5.2014  (#20)
genaue Leistungsbeschreibung samt Verlegeplan, dabei die Luftdichtheit nicht vergessen zu erwähnen am besten mit einem max. Wert.

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  •  Manfredmw
15.5.2014  (#21)
...gut geplantich habe gut geplant, hatte bisher aber bei jedem Gewerk die eine oder andere ungeplante Entscheidung zu treffen, da man als Laie vorab eben nicht alles weiß...

Darum hol ich mir ja "Profis".
Ich war und bin leider einer mit Handschlagmentalität. Wenn ich etwas vereinbare, brauche ich nicht alles schriftlich festhalten... Hat bisher bei jedem der vergebenen Gewerke funktioniert...

Fakt ist, ich hatte von Anfang an gesagt, wir wollen billiger als der KV werden (23000) und habe deshalb Eigenleistungen erbracht. Den Kostenrahmen habe ich nach seiner 1. Kostenschätzung auf 21000,- festgelegt, da wusste er von den gewünschten Änderungen (Gira-Material+Wettersensorik+BUS-Leerverrohrung). Bei jeder dieser Änderungen habe ich auf Anfrage die Auskunft erhalten "is alles ok, geht sich aus".
Ich habe dann sogar noch zusätzlich Eigenleistung (Leerverrohrung im Freien, Erdkabelverlegung, Komplettierung) gemacht. Von daher war für mich der Kostenrahmen durchwegs realistisch. Nach der 2. Teilrechung habe ich Ihn dann noch 2 mal schriftlich auf den Kostenrahmen auch hinsichtlich noch offener Arbeiten hingewiesen und er hat mit keinem Wort erwähnt, dass wir bereits weit drüber sind, sondern hat mich im Glauben gelassen, alles ist in Ordnung. Sogar bei einem persönlichen Gespräch, im Haus, wo (Tränendrüse) meine beiden kleinen Kinder neben uns spielten hat er den Kostenrahmen nochmals bestätigt.
Ein weiteres mal nach Einzug kam er sogar nochmal vorbei mit Leuten von Gira, da die Wettersensorik bei uns net so einwandfrei funktioniert. Sogar da hat er auf heile Welt getan.

Also kein Wunder, dass wir uns in Sicherheit gewogen hatten.

...naja, jetzt ist der Fehler passiert und ich kann nur hoffen, dass es für mich und meine Familie gut ausgeht...

Ich wäre sogar bereit im zusätzlich noch etwas draufzuzahlen, damit das ein Ende nimmt, aber mehr als 3000,- (1000-Restzahlung+zus.2000,-) sind halt auch momentan net drinn (Frau ist in Karenz+2 Kinder). Aber auch dass wusste unser netter Elektriker, da es ja mitunter der Grund war, dass ich ihm den Kostenrahmen vorgegeben habe.




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