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Schwundrisse in der Bodenplatte

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  •  STP123
27.8. - 8.9.2015
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Wir haben bei der Abnahme der Fundamentplatte einige Risse im Beton entdeckt. Die Risse sind tlw 1 mm stark. Seitlich sieht man, dass die größten Risse bis zu 5 cm weit in die Bodenplatte gehen.

Unser Tiefbauer hat uns bereits schriftlich garantiert, dass die Risse keinen Einfluß auf Tragfähigkeit/Dichtheit haben. Enstanden sind die Risse wegen zu schneller Austrocknung des Betons.
Die Platte wurde früh morgens bei leichten Regen gegeossen. Im Laufe des Tages wurde es ab Mittags sonnig und windig. Diese Witterungsverhältnisse dürften die Risse verursacht haben (die Platte wurde nicht feucht gehalten oder mit einer Folie abgedeckt). Ich habe großes Vertrauen in unseren namhaften Tiefbauer, möchte aber gerne wissen, wie ein worst case Szenario aussehen würde?

Bei der Bodenplatte handelt es sich um eine warme Platte.

Der Aufbau sieht so aus:

-Sauberkeitsschicht betoniert
-20 cm XPS
-Folie
-30 cm Beton
Seitlich wird mit 15 cm XPS gedämmt und die Horizontalabdichtung wird in den nächsten Tagen geflämmt.
Da die Bodenplatte schön "eingepackt" wird, sollte es bezüglich Dichtheit / Korrosion der Bewehrung keine Probleme geben, oder?

  •  Ziegelrot
27.8.2015  (#1)
1mm und 5cm ist schon sehr viel.
Hier solltest du einen Statiker zuziehen.
Nach 28Tagen Betonproben entnehmen und dann entscheiden.
Ich kenne einen Fall wo alle Risse nachträglich mit Flex ausgeschliffen und dann mit Harz vergossen wurden.
Vielleicht wäre es günstiger eine neue Platte auf die alte Platte zu bentonieren, evtl. nicht so dick.
Wurde auch kein Verdunstungsschutz gespritzt? Dies wäre eine absolute Mindestmaßnahme gewesen.


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  •  STP123
27.8.2015  (#2)
Danke für die Antwort Ziegelrot.

Nach 28 Tagen können wir keine Proben nehmen, da am 09.09.15 unser Haus aufgestellt wird.

Das Aufschneiden der Risse und ausgießen mit Harz wurde zur Herstellung der Dichtheit gemacht?

Bezüglich Verdunstungsschutz habe ich mich noch nicht beim Tiefbauer erkundigt. Höre ich gerade zum ersten Mal. Danke!

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  •  Passivbau
  •   Bronze-Award
27.8.2015  (#3)
Ich würde die Beton- und Plattenqualität von einem Statiker und einem Betontechnologen feststellen lassen.

Betonieren ohne Nachbehandlung ist bei dieser Temp. ein schwerer Mangel.

Vor Sicherstellung der Plattenqualität würde ich kein Haus aufstellen

Die Folgekosten, Bauaufschub etc. hat die Baufirma zu tragen.


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  •  STP123
31.8.2015  (#4)
Die Platte wurde nochmals begutachtet. Die Risse sind natürlich nicht optimal, aber die Statik wird nicht darunter leiden.
Jetzt wird die Platte noch schön abgedichtet und mit dem "Garantieschreiben" der Tiefbaufirma haben wir immerhin etwas in der Hand!

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  •  AnTeMa
31.8.2015  (#5)
Betonrisse - Wer hat die Bodenplatte begutachtet? Ein unabhängig Gutachter?
Mangelfreiheit schriftlich bestätigt?
Garantiebescheinigungen helfen leider nur solange die Firma existiert.
Ich würde zumindest einen Preisabzug vornehmen-
ein Mangel sind die Riisse in jedem Fall, soweit sie über 0,2 mm betragen,
auch wenn keine Schäden eintreten/ eingetreten sind.
Immerhin hat euer Bauunternehmer auch die an sich notwendige Nachbehandlung eingespart, was seine Kosten reduziert hat.
Alternativ könnte er andere Arbeiten als Ersatz bei euch kostenfrei vornehmen.

Andreas Teich

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  •  STP123
1.9.2015  (#6)
Ja, die Platte wurde von einem unabhängigen Dritten begutachtet. Mangelfreiheit wurde nicht schriftlich bestätigt, da die Risse einen Mangel darstellen. Von einem Aufschleifen und füllen mit Epoxidharz wurde abgeraten, da dadurch mehr zerstört werden kann, als es schlußendlich hilft (in unserem Fall).


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  •  stretch4u
2.9.2015  (#7)
Wenn ich darf häng ich mich gleich mal hier im Thread an...

Die Fundamentplatte des Kellers wurde gestern betoniert. Nachbehandelt wurde die Platte auch nicht mit Wasser. Allerdings wurde ein Verdunstungsschutz aufgesprüht. Trotzdem sind leider auch einige Risse aufgetreten. So ziemlich über die gesamte Platte verteilt.


2015/20150902177562.JPG

Das ist der breiteste den ich gefunden habe.


2015/20150902975886.JPG

Ich hoffe man kann es einigermaßen erkennen.
Was halten die Profis davon?

LG, Stretch

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  •  cloudy33
  •   Bronze-Award
2.9.2015  (#8)
Kleine Bemerkung am Rande, die 0.2 mm gelten nur, wenn das schriftlich festgehalten wurde. Die sind nur zu halten, wenn auch die Bewehrung dazu passt, und das glaube ich hier schon ganz und gar nicht.
Alles unter 0.4 mm ist im Normalfall im grünen Bereich.

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  •  stretch4u
2.9.2015  (#9)
@STP123
Wen hast du als unabhängigen SV/Dritten genommen und wieviel hat dich das gekostet?

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
2.9.2015  (#10)

zitat..
stretch4u schrieb: Nachbehandelt wurde die Platte auch nicht...

bei 35° ?????

haben die dich damit nicht beauftragt?

natürlich steht niemand von der baufirma bei dir 2 tage auf der baustelle und wässert stündlich deine decke.

aber dir hätten sie das sagen müssen! samt abdeckung mit folie...


2015/20150902259639.JPG

ich geh jetzt in den keller weinen...

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  •  bn_3
2.9.2015  (#11)
Wir haben auch vor ein paar Wochen bei über 35 Grad Bodenplatte betoniert. Folie haben wir keine drauf gelegt,aber die ersten paar Stunden sind wir gar nicht vom Bauplatz weggekommen. Kaum war eine Seite ausreichend gewässert war die andere Seite wieder trocken. Unser Maurer hat uns angewiesen,darauf zu achten, dass die Platte nie richtig trocken ist.
Sobald wir die Platte betreten konnten haben wir Regensprenger aufgestellt und alle 45 min beregnet solange es hell war. Das haben wir am nächsten Tag mit längeren Intervallen weiter durchgezogen.
Ganz ohne Bewässerung hätte die Platte sicher einiges abbekommen.
LG

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  •  stretch4u
2.9.2015  (#12)

zitat..
dyarne schrieb: haben die dich damit nicht beauftragt?


zitat..
dyarne schrieb: aber dir hätten sie das sagen müssen!


Nein haben sie nicht.

Wäre auch nicht gegangen, da ich von morgens bis abends gearbeitet habe. Und damit meine ich 0630 - 2015. Wie hätte ich das machen sollen? Dafür habe ich schließlich einen Generalunternehmer, der sich um die Baustelle kümmern sollte. Weil ich beruflich nicht einfach sagen kann "ich bin dann mal weg - Mach 2 Tage blau und bin auf der Baustelle".

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
2.9.2015  (#13)
ist schon klar. das ist typisch eine arbeit die an die bauherrschaft (eltern, kinder, verwandschaft, nachbarschaft, usw) delegiert wird...

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  •  Ziegelrot
3.9.2015  (#14)
@stretch4u
Ein Verdunstungsschutz wurde ja gesprüht wie du schreibst.
Scheinbar war das alleine nicht ausreichend, oder mangelhaft aufgetragen.
Soweit ich weiß ist eine Verdunstungsschutz bis 25grad eine ausreichende Nachbehandlung. Darüber bzw. bei Wind sind Zusatzmaßnahmen zu treffen. (befeuchten, abdecken)



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  •  STP123
3.9.2015  (#15)

zitat..
stretch4u schrieb: @STP123
Wen hast du als unabhängigen SV/Dritten genommen und wieviel hat dich das gekostet?


Gekostet hats nichts da wir im Bekanntenkreis jemanden haben!



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  •  dyarne
  •   Gold-Award
3.9.2015  (#16)
stretch, das war in keiner Form als Kritik an dir gemeint, bin nur fassungslos das Profis so arbeiten...;-(

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  •  stretch4u
3.9.2015  (#17)
Keine Sorge. Hab ich auch wirklich nicht so aufgefasst. Wollte nur erklären wieso ich da nicht dabei sein hab können. Sonst hätte ich eh was gesagt. Hab das nur leider erst im nachhinein erfahren und da wars schon zu spät.... emoji
Naja, jetzt muss ich schauen ob das nur oberflächliche Risse sind oder ob sie tiefer auch gehen. Laut Baumeister sind es natürlich nur oberflächliche Risse. Wer's glaubt. Kontrolle ist besser.

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  •  melly210
3.9.2015  (#18)

zitat..
dyarne schrieb: haben die dich damit nicht beauftragt?
natürlich steht niemand von der baufirma bei dir 2 tage auf der baustelle und wässert stündlich deine decke.


Ich sehe das wie genau wie stretch nicht so !! Wozu hat man denn einen Generalunternehmer ? Der hat sicherzustellen, dass er die Arbeit fehlerfrei erledigt. Wenn es 35 Grad hat und er als Fachmann daher abschätzen kann, dass betonieren darum heikel wird, hat er aus meiner Sicht zwei Möglichkeiten (und muss diese auch mit dem Bauherrn abklären): 1. er verschiebt das betonieren bis es kühler wird, oder 2. er entscheidet trotzdem zu betonieren und muss dann eben zusätzliche Maßnahmen treffen um ein zu schnelles aushärten zu verhindern. Ob er die dann an wen von der Bauherrnfamilie delegiert kann er dann mit dem Bauherrn absprechen, aber grundsätzlich ist es sein Bier, weil er dann auch für Schäden geradestehen muss.
Wir zb zahlen den Baumeister/Generalunternehmer nach erbrachter Leistung, nicht nach Mannstunden und Material. Wieviel Material und Leute er dafür braucht oder wie er das sonst macht ist nicht unser Problem. Der hätte daher in einer ähnlichen Situation ganz sicher entweder warten müssen oder welche von seinen Leuten dafür abstellen, von uns hätte sich da keiner hingestellt, schließlich bezahlen wir ihn bzw seine Firma dafür, dass sie das machen !

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  •  stretch4u
3.9.2015  (#19)
kleines Update:
Hab jetzt mal die Tiefe mit einem "Nussbaumer-Staberl"© bzw. so was ähnlichem gemessen. So gut es halt ging. Die meisten Risse sind 0,2 bis 0,6 mm tief. Nur einer (eh der der oben zu sehen ist) hat an seiner breitesten Stelle (1mm) eine Tiefe von 2,3 cm. Ist das noch im Rahmen oder schon eindeutig zu viel?

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
3.9.2015  (#20)
@ melly,
du hast natürlich zu 100% recht.

aber leider nur theoretisch. weil sonst dürfte es auf keiner einzigen gu-baustelle je einen mangel geben.

in wirklichkeit sind sie voll davon. bloß werden die wenigsten entdeckt. weil nie jemand fachkundiger kontrolliert.

nochmals, meine fassungslosigkeit oben hat sich nicht gegen stretch gerichtet, sondern gegen seine baufirma, die so gegen alle regeln werkt...

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  •  melly210
3.9.2015  (#21)
@dyarne
ja,ja ich weiß eh, Theorie und Praxis emoji Es ging mir nur darum daß es so klang als wäre das eh klar, daß da nicht der GU dafür sorgen muß, das der Beton feucht bleibt emoji
Ich glaube eine komplett mängelfreie Baustelle gibt es einfach nicht ! Vermutlich ist das aber auch nicht nötig, und auffallen bzw ins Gewicht fallen werden in aller Regel nur wirklich arge Schäden...

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