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Wenn du keine Terrazzo-Optik haben möchtest, dann fällt der geschliffene Estrich mal weg. Wenn die Oberfläche zementös sein soll, dann wird es in Richtung zementgebundene Industriebodenspachtelmaße sein (Schichtstärken ca. 5-40mm). Diese werden auf den Estrich gegossen. Allerdings müssen hier die Fugen vom Untergrund übernommen werden, da es ein komplett starrer Boden ist. Wenn du einen einfärbigen Boden haben möchtest, dann kannst du in Richtung Beschichtung gehn. Allerdings auf Polyurethanbasis, nicht Epoxy. Lg, Pit |
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Hallo Pit, du scheinst vom Fach zu sein. Kannst du mir bitte nochmal die Vor- und Nachteile auseinanderdividieren? 1. Man sieht manche Böden, die nach Estrich aussehen mal mit und mal ohne Dehnfugen. Wann genau sind solche Fugen notwendig? Braucht ein "normaler" Estrich ab einer gewissen Fläche immer Dehnfugen? Unter welchen Bedingungen kann man darauf verzichten? Oder sind größere fugenlose Böden immer Beschichtungen? 2. Du hast geschrieben PU-Basis, nicht Epoxy. Weshalb? Wegen UV-Beständigkeit? Es gibt aber auch Epoxy-Böden -oder werden die nur so genannt und sind in Wirklichkeit eh PU-Böden? 3. Wir möchten einfärbigen Boden, allerdings mit einer gewissen organischen Struktur innerhalb eines Farbtones wie z.B. dieser hier: https://bigsee.eu/stadtkino-ludwig-adele/ oder hier: Bildquelle: https://images.adsttc.com/media/images/6269/7506/a2f8/2f01/65e6/dba1/large_jpg/5-ok.jpg kannst du sagen, um welchen Aufbau es sich hier jeweils handelt? |
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Ab einer größeren Fläche braucht der Estrich eine Fuge, da dieser sonst einen Riss bekommt. Jedoch abhängig von der Geometrie/Belastung,... ☝ Handelt es sich um einen großen und einfachen Raum, wirst du wahrscheinlich keine Fugen benötigen. Ist es recht verwinkelt und wechselt zu mehreren Räumen, dann wirst du einen Trennschnitt brauchen. Fugenlos heißt nicht gleich Beschichtung. Man kann auch einen geglätteten Betonboden in den Wohnraum machen. Du kannst zwar auf die Fuge verzichten, die zwischen 2 Räume sind....aber der Estrich wird dir genau im Türbereich reißen (=schwächste Stelle). Im Wohnraum nimmt man Polyurethan, da es UV Beständiger, weicher und Rissüberbrückender (elastifiziert) ist. Beschichtungen auf Epoxidharzbasis werden in Bereiche verwendet, wo der Boden mehr belastet wird (Garagen, Lager, Produktion,...). Auch die Beständigkeit spielt hier eine wichtige Rolle. PU = weich EP = hart Den genauen Aufbau kann man leider nicht sehen. Aber es ist auf jeden Fall ein zementöser Boden (der dann imprägniert wird). Lg, Pit |
Das richtet sich nach der Geometrie des Raumes. Meistens sind die Fugen im Türbereich. Es gibt aber auch Gebäudedehnfugen mitten im Raum. Dort wo der Estrichleger seine Fuge macht, muss man es übernehmen. ||
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Eine PU-Beschichtung ist einfärbig und homogen. Zementöse Böden bekommen beim Auftragen und Abbinden Marmorierungen, was auch cool aussieht. Allerdings können auch "unschöne" Stellen dabei sein, die man jedoch nicht ausbessern kann. UV-Beständigkeiten haben PU-Beschichtungen als auch zementöse Beläge. Fugenlos sind zwar auch beide Beläge, jedoch darf man bei PU-Beschichtungen die Fugen verdübeln und drüber beschichten. Wärme ist auch ein persönliches Empfinden. Wenn ich barfuß gehe, würde ich lieber auf einem weicheren PU-Boden, als auf einem steinharten (und meiner Meinung nach) kalten Zementboden gehen. Belastung ist sicher der zementöser Boden stabiler, da dieser viel härter ist. Lg, Pit 1 |
Optik ist reine Geschmacksache. Jeder Mensch empfindet es anders. ||
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Vielen Dank Pit für die ausführliche Antwort. Habe ich das richtig verstanden? Eine zementöse Beschichtung verhält sich, was Elastizität betrifft, ähnlich wie der Rohestrich, d.h. ich muss die Fugen 1:1 übernehmen und kann sie nicht überbrücken? Das geht nur mit einer elastischen (PU-) Beschichtung? In dem oben genannten Beispiel https://bigsee.eu/stadtkino-ludwig-adele/ handelt es sich deiner Einschätzung nach um eine zementöse Beschichtung. Die Fläche ist aber bestimmt > 100 m2, also vergleichbar mit meinen Anforderungen. Ist so etwas ratsam, oder haben die Errichter hier bewußt in Kauf genommen, dass der Boden Risse bekommen wird? Apropos: Ist ein solcher Zugang denkbar bzw. gängige Praxis - also dass man lieber Risse in Kauf nimmt als von vornherein Dehnfugen zu machen? Kann das bei bei einem organisch marmorierten, zementösen Boden passend aussehen, oder bereut man das immer, wenn man später Risse ausbessern muss? |
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Eine 100m² Halle ist nicht mit einer 100m² Geschossfläche eines Einfamilienhauses vergleichbar... Weiters haben die meisten gewerblichen Flächen einen ganz anderen Fußbodenaufbau. Da wird eine stark bewehrte Bodenplatte hergestellt. Drauf kommen die zementösen Böden. Man hat von Haus aus einen starren Boden (und keinen schwimmenden Aufbau, wie bei einem Einfamilienhaus). Kommt auch vor, ja. Wenn solche Punkte anhand der Prüf- und Warnpflicht vom Ausführenden angesprochen werden, und der Kunde es zusagt, dann ist vieles möglich. Verallgemeinen kann man sowas nicht. Glaube nicht, dass die Kunden "freiwillig" Risse haben möchten. Noch dazu im Endbelag. Wenn der Statiker sagt, dass hier eine Dehnfuge für die Spannungsentlastung gemacht werden muss, dann muss halt eine gemacht werden 🤷♂️...und wenn man keine Fuge machen möchte, dann muss man mit einem Riss rechnen. Lg |
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