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Solar-anlage läuft nicht richtig ???

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  •  mamamonika
26.5. - 30.5.2010
2 Antworten 2
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Hallo,
wir haben seit zwei Wochen unsere Solaranlage in Betrieb.

Haus hat Baujahr 1960.180m² beheizte Fläche, 5 Personen, 12,5 m² Flachkollektoren von Sonnenkraft,
Lage: sw 45° Neigung
Pfufferspeicher von Forstner(?) 820 Liter, dazu eine Gas-Brennwerttechnik von Viessmann und einen wasserführenden Kaminofen mit 7,7kw.
Ofen ist noch nicht in betrieb genommen worden - zu warm draußen.

Die letzten Tage waren sehr warm ca. 25° draußen, Kollektoren zeigten gestern 110° an, TRL war z.T. 60° nur die obere Anzeige im Puffer geht nicht höher als 48 °. Ertrag gestern 6h Laufzeit mit 6 kwh. Das kann doch nicht stimmen. Es haben zwei Personen geduscht am frühen Abend, ansonsten keine Abnahme.

Ich meine: der Pfufferspeicher müßte an solchen Tagen bis ca. 70° Wärme speichern und diese dann an den nächsten Tagen abgeben.
Bei uns springt nämlich jeden Morgen die GBwt an und zieht so 2 m³ dazu.
Kann mir das mal jemand erklären
PS: Am Samstag hatten wir auch viel Sonne mit 11kwh und 8h Laufzeit auch nicht viel - finde ich . Abends haben 5 Personen geduscht und einer ging noch in die badewanne. Gasverbrauch am Sonntag morgen 2 m³ Gas.

Vielen Dank im vorraus für eure Antowrten

LG Moni

  •  dandjo
26.5.2010  (#1)
Fragen - Hallo Moni,

habt ihr für die Solaranlage einen Pufferspeicher der in einen separaten Warmwasserboiler lädt oder einen 820l Warmwasserboiler?
Verwendet ihr eure Solaranlage zur Heizungsunterstützung? Ich nehme an ja, wenn du Außentemperaturen und beheizte Wohnfläche angibst? Dann erübrigt sich auch Frage 1. :)

Zu deinen erfassten Daten. Wenn die 6kWh und 11kWh stimmen ist das sehr sehr wenig für 12,5m² in dieser Jahreszeit. Meine 5m² Flachkollektoren schaffen Anfang April bereits bei Sonnenschein rund 6kWh und das bei Westausrichtung und 25° Neigung. Mit den 11kWh bekommst du die 820 Liter niemals auf 60°C. Wenn man von einer Kaltwassertemperatur von 15°C ausgeht sind das 45°C Temperaturdifferenz (dT). Man kann sich ausrechnen wie viel Liter man mit 11kWh auf 60°C bekommt. Das wären dann 11kWh dividiert durch 0,00161kWh (Energie um 1 Liter Wasser um 1°C zu erwärmen) dividiert durch 45°C, ergäbe 152 Liter. Die Formel lautet: Energie (in kWh) = 0,00161kWh * Liter * dT zu Kaltwasser.

Ich glaube dein Effekt beruht aber auf einer Fehlkonfiguration. Stelle die Therme mal so ein, dass sie nur von spät Abends bis in die frühen Morgenstunden das Warmwasser aufheizt. Wenn die Therme am Morgen anspringt, hat die Solaranlage tagsüber keine Chance auch die oberen Schichten des Pufferspeichers zu erwärmen, da dies bereits durch die Therme passiert ist. Das erklärt auch deinen geringen Ertrag (Solarpumpe schaltet aus wenn Temperatur erreicht wird) und die hohen Kollektortemperaturen (= leichte Stagnation). Wie hoch hast du die Temperatur des Warmwassers an der Therme gestellt? 50°C reichen üblicherweise vollkommen aus. Höhere Temperaturen führen nur zu höheren Bereitschaftsverlusten und frühzeitiger Verkalkung.

Der geringe Ertrag kann auch noch andere Ursachen haben. Überprüfe mal die Basisstation deiner Solaranlage. Ab welcher Temperatur wird gestoppt zu pumpen? Ist da 70°C eingestellt? Wie hoch ist der Hitzeschutz konfiguriert? Welche Spreizung in °C hast du bei laufender Pumpe am Vor- und Rücklauf? Bringt die Anlage genug Fluss im Kollektorkreislauf?

Ich hoffe ich konnte etwas Licht ins Dunkel bringen.

LG
dandjo

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  •  Electronics
  •   Gold-Award
30.5.2010  (#2)
Moni, das hört sich nach einem Klassiker an Luft/Gas in der Anlage. In den ersten Wochen nach Inbetriebnahme gast das Wärmeträgermedium (WTM) aus. Die kleinen Gasblasen werden vom WTM mitgerissen und sammeln sich in der Pumpe => Pumpe läuft, fördert jedoch nicht. Kühlt das WTM aus, resorbiert es das Gas wieder und läuft am nächsten Tag wieder bis zu jener Temperatur, bei der das Gas nicht mehr gebunden werden kann und der Vorgang wiederholt sich: ausgasen => Pumpe kann nicht fördern => kein Volumenstrom => kein Ertrag => WTM kühlt ab, resorbiert das Gas und läuft am nächsten Tag wieder als wäre nichts gewesen.

Bei kleinen Anlagen kann man das Entlüften über die Pumpe durchführen: bei laufender Pumpe die Rotorkappe abschrauben, warten bis keine Luft mehr austritt, Kappe wieder anschrauben.

Bei größeren Anlagen wird das Entlüften über die Pumpe zum Geduldsspiel. Daher empfehle ich bei Anlagen ab etwa 8m² den Einbau eines Mikroblasenabsorbers, das ist eine Art Automatikentlüfter, der auch kleinste Gasbläschen aus dem WTM absorbiert und abbläst. Sollte ein solcher bei Dir bereits verbaut sein, wäre es möglich, dass der Installateur vergessen hat, die Verschlussschraube am Luftsammeltopf zu öffnen und daher die Luft nicht entweichen kann.

Sonnige Grüße

Gerhard

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