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sommerlicher Wärmeschutz im Holzbau

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  •  kaizi
3.8. - 8.8.2008
18 Antworten 18
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Fast zu spät lese ich dass der sommerliche Wärmeschutz stark von den verbauten Massen abhängt. Wir planen eine Holzständerbauweise auf einem Grund der fast den Ganzen Tag der Sonne ausgesetzt ist. Bisher bin ich davon ausgegangen dass ein guter U-Wert auch im sommer "in die ander Richtung" funktioniert.

Wie kann man neben der Verschattung der Fenster in ein Holzhaus entsprechende Massen einbringen s.d. es auch in heissen Perioden erträglich bleibt?
Massive Innenwände + Decken, schwerer Putz?

Ich bitte um Hilfe, ich habe Angst dass die Idee mit dem Holzbau evtl eine Fehlentscheidung war.
(Das Haus ist noch nicht beauftragt...)

besten Dank für Tipps.

  •  in2
3.8.2008  (#1)
Noch rechtzeitig erkannt! - Es gibt leider keine Altenative zum Ziegel. Einziger Ausweg ist die Klimaanlsge!
In Mitteleuropa geht leider das arabiche System mit der Verdunstungskühlung nur sehr schlecht da wir zu hohe Luftfeuchtigkeit haben.
Das System das in der Karibik angewendet wird benötigt eine offene Bauweise, hohe Räume und langsam lauferde Ventilatoren.
Beide Systeme sind auf die lokalen Gegebenheiten abgestimmt. Auch der Tagesablauf ist in den warmen Regionen ein anderer. Die haben von 13 bis 17 Uhr Siesta und arbeiten dann bis nach Mitternacht. Aber auch dort wirst du keine Holzhäuser finden sondern Stein oder Ziegelbauten. Das klassische Holzhaus ist gut im Winter. In den Tropen als Regenschutz ein gedecktes Dach aber die Wände durchlässig!
Die bei uns angebotene Holzriegelbauweise kommt aus den USA wo dann mit Klimaanlagen gekühlt wird. Energieverbrauch spielt dort keine Rolle.

Wenn du wirklich den ganzen Tag Sonne hast, dann mach ein Passiv oder Niedrigenergiehaus aus Ziegel mit einer Solarwarmwasserbereitung. Ein im Süden angbeuter Balkon mit auskragendem Vordach sollte die Sonneneinstrahlung im Sommer gering halten und die flachere Sonnenstrahlung im Winter nicht behindern. Solarkollettoren an der Außenwand könner die Sonnenstrahlung ausnützen und gleichzeitig das haus im sommer vor direkter Einstrahlung schützen.
Bitte genau überlegen was du willst!
Ein altes Sprichwort sagt: Das erste Haus baut man für seinen Feind, das zweite für seinen Freund und das dritte dann für sich selbst!
Aber nicht verzagen - Forum fragen!
Und auch unabhängige Energieberater in deiner Gegend!
Aber entscheiden must du selbst (Ist ja auch eine Kostenfrage, wobei gut nicht teurer sein muß).

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  •  in2
3.8.2008  (#2)
Entschuldige! - Habe zu spät gesehen, daß du auch im anderen Bereich geschrieben hast! Will dich mit meinen Überlegungen nicht fadisieren. Wenn es dir von mir zu viel wird bitte sagen! Binn nicht böse über so etwas.

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  •  kaizi
4.8.2008  (#3)
nein, neinhabe einen neuen thread eröffnet weil du mich auf dieses Thema gestossen hast!
Richtung Süden haben wir einen entsprechenden Dachüberstand.
In Ost- und Westrichtung auch.

Verschattung ist ja auch vorgesehen.

Aber ist die Frage ob das reicht.
Wenn jetzt wenigstens innen massiv gebaut wird?

Wäre ein Wahnsinn jetzt komplett von vorne anzufangen...

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  •  kaizi
4.8.2008  (#4)
bringt denn der kalte Kellerder in die Isolationshülle eingebunden ist im Sommer ein wenig Kühlung?
bei offener Bauweise ohne Türen in den Keller ist da unten wenigstens Masse.

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  •  Josef
4.8.2008  (#5)
Hitzeschutz im Holzbau - geht auch ohne Ziegel (dafür mit Holzmasse)

zumindest bei uns: Massivholzwände mit Holzweichfaserdämmung, Dach ebenfalls Massivholz; sonst keine Ziegel, kein Zementestrich, kein Beton, kein Dachflächenfenster, Außenbeschattung im OG südwestseitig

KWL mit EWT (bringt ganz leichte Kühlung), Raumhöhe oben bis zu 3,5m, unten 2,5; an heißen Tagen nachts Querlüftung durch Fenster oben; max 24° oben, 22-23° unten

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  •  bernd71
4.8.2008  (#6)
Hitzeschutz im Holzbau? - ich hab ein Holzriegelhaus und hab mir in der Planungsphase auch gedanken über die Erwärmung im Sommer gemacht. Deshalb hab ich mich auch für eine Wärmepumpe mit Kühlfunktion und einen aufwendigen Sonnenschutz entschieden.

Mittlerweile glaub ich dass beides nicht notwendig ist, da wir jetzt nach einer Woche Hitze eine niedrigere Temperatur und ein besseres Wohnklima haben als unser Nachbar der ein Ziegelhaus hat. (unser Haus ist südseitig ausgerichtet)

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  •  nik7
4.8.2008  (#7)
Lieber in2Ich würde gerne wissen wie du zu dem Schluss kommst, dass ein Holzriegelhaus sich im Sommer hoffnungslos erhitzt? Welche eigenen Erfahrungen hast du gemacht?
Du schreibst doch sehr negativ über dieses Thema und lobst Ziegelbauweise über den grünen Klee.
Es ist richtig das Sommerliche Überwärmung bei Holzriegelhäusern ein sensiebleres Thema ist als bei Ziegelhäusern, aber ich denke es ist nicht gut wenn du mit deiner sehr pauschalen Ansicht die Leute verunsicherst.
Beispiel: Mein Bruder hat eine HR-Haus, südlich ausgerichtet; ich bin öfters zu Gast und konnte noch keine Überhitzung feststellen.
Meine Schwiegereltern haben ein ziegelhaus und haben es im Sommer doch schon eher unangenehm warm drinnen.
LG

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  •  pelmel
4.8.2008  (#8)
@ kaizi - dass ein U-Wert in die andere Richtung läuft behauptet mein Mann immer noch... aber es liegt an der Masse und am Material. Also wir werden Holzfaserdämmung haben. Nicht die größte Masse (Cellulose ist da um einiges besser) aber ein schlechter Hitzeüberträger. Ich kann dir nur empfehlen keine Mineralwolle zu verwenden. Das knallt richtig. Wir haben von Feb bis Juni öfters im Musterhauszentrum unterschiedliche Häuser besichtigt, meist war es sonnig. Und alle, ob massiv oder Holzriegel, aber mit Mineralwolle waren im DG super schwül. Bekannte haben massive Holzwände und sind für die Phasenverschiebung des Holzes super dankbar. lg pelmel

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  •  TuxRacer
4.8.2008  (#9)
holz - also wir haben einen holzriegelbau. u-wert etc. hab ich jetzt
nicht im kopf aber es ist kein passivhaus sondern ein niedrig-energiehaus. unser haus ist genau nach süden ausgerichtet
und hat den ganzen tag sonneneinstrahlung. wir hatten eigentlich
heuer noch nie mehr als 25°C innen. oben im 1. stock eher weniger (weniger festerfläche). meist aber um die 24°C auch wenn's daussen
schon mehrere tage 30°C od. mehr hat. wichtig sind bei uns
die aussenrollos gewesen. die bringen extrem viel. KWL haben wir keine. wird sicher auch nochmal besser wenn wir die beschattung
der terrasse gemacht haben.

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  •  kaizi
5.8.2008  (#10)
danke für die antwortenklingt ja zumindest nach einer gewissen Entwarnung.
Ich habe ein pdf der Uni-Bochum zu dem Thema gefunden dass auch recht aufschlussreich ist.

www.ruhr-uni-bochum.de/bauko/downloads/bph2_sommerlicher_waermeschutz

auf seite 21 sieht man wie wichtig richtiges Lüften in heissen Perioden bei der Leichtbauweise ist.
Da kann man dann nicht den ganzen (heissen) Tag die Fenster offenstehen lasen...

Aber grundsätzlich wird da auch das Prinzip bestättigt dass man bei der Massivbauweise deutlich weniger Schwierigkeiten bei dem sommerlichen Wärmeschutz hat.

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  •  Patrick
5.8.2008  (#11)
ich kann mich in2 - vollkommen anschließen. Ich selbst hab ja noch nie ein wirklich kühles Holzriegelhaus erlaubt und kenne doch sehr viele. Natürlich kann es auch im Ziegelhaus heiß werden, wenn man die Fenster offen lässt, westseitig viel Glas hat und nicht beschattet, aber bei gleichen Voraussetzungen (also gleiche Beschattung, KWL, Offenhalten der Fenster) hat es nach meiner Erfahrung im Leichtbau mind. 4-8 Grad mehr. Wenn im Ziegelhaus im Dach nur Mineralwolle ist, dann wird auch das OG fast so heiß wie ein Leichtbau. V.a. bei der Dachkonstruktion darf man nicht mit der Masse sparen.

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  •  christoph8
5.8.2008  (#12)
@Patrick - wie kommst Du auf die 4-8 Grad im Leichtbau und was verstehst Du genau unter Leichtbau?? Wenn es in meinem Holzriegelbau an den heissesten Tagen 25-26 Grad hat, bedeutet das im Massivbau dann 17-22 Grad?

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  •  Patrick
5.8.2008  (#13)
@christoph - Wenn ich 22 Grad habe dann hat es bei meinem Referenznachbarn im Leichtbau 26 - 30 Grad. Bei 24 Grad (mehr hatte ich noch nie), dann hat es 28 - 32 Grad. Sollte es im Leichtbau 22 Grad haben, dann hat es bei mir keine 14 Grad emoji.

Wichtig ist nur, dass man an den gleichen Standort vergleicht. Z.B. sind Breitenfurt und Tullnerfeld ca. 3 Grad Unterschied.

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  •  kaizi
5.8.2008  (#14)
@josef - du erwähnst die Deckenhöhen in eurem Haus.
Spielen die eine grosse Rolle beim sommerlichen Wärmeschutz?
Klar, Wärme zieht nach oben, dann isses unten kühler, aber macht dass so viel aus?
Bei uns wären im Schlafzimmer (nordseitig) aussen 2,20m und innen knapp 5m Höhe.

Ich kann mir nur nicht vorstellen dass in der Luft soviel Energie gebunden werden kann. Schön wärs ja.

Einen weiteren Punkt den in2 genannt hat haben wir auch vorgesehen: Richtung Süden ist ein kleiner Balkon mit auskragendem Dachüberstand geplant. Im Sommer bei steiler Sonne auch von Vorteil.

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  •  in2
5.8.2008  (#15)
Knapp 5m? - Deine knapp 5m sind eher im Winter das Problem da die Wärme aufsteigt und du daher in den unteren 2m in denen du lebst daher stärker heizen must. Hast du dir schon einmal gedanken gemacht wie du in 5m Höhe die Lampen wechselst? Diese Raumhöhe mag anf dem Papier schön aussehen, praktisch ist sie nicht! Auf der anderen Seite 2,2m sind für eine abgehängte Lampe zu wenig, beim ausziehen stößt man an der Decke an. Außer daß du mehr Material brauchst sehe ich in den 5m keinen Sinn, nur Kosten.

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  •  Josef
6.8.2008  (#16)
Raumhöhe - bei uns geht´s von 2,8 m auf 3,5 m hinauf und dann wieder auf 2,30 runter; der Raum ist ziemlich groß und da passt die größere Raumhöhe gut dazu; die Höhe hilft auch, dass die warme Luft oben bleibt (auf 3 m Höhe ist es 2° wärmer als in 1,5 m), im Winter hätte ich noch keinen Nachteil bemerkt; aber 5 m wäre schon ein Stück heftiger.

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  •  kaizi
8.8.2008  (#17)
wenn ich also die decke im oberen bereich abhängehabe ich im winter vorteile und im sommer nachteile.
macht das wirklich viel aus?

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  •  Josef
8.8.2008  (#18)
..schwer zu sagen .. - ich würde mich da weniger von energietechnischen Überlegungen leiten lassen, sondern vom Raumgefühl und dem Verhältnis Raumgröße zu Raumhöhe; mit 5 m Höhe könnte man eventuell schon eine kleine Galerie oder so etwas planen, je nach Gegebenheiten halt. Unser großer Raum hat ca. 60 m², da passen die bis zu 3,5 m Höhe auch von der Raumwirkung her gut.

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