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Split-Klima: Besser Überdimensionierung oder Positionierung im Gang?

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  •  benkon
20.10. - 22.10.2024
13 Antworten | 6 Autoren 13
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Hallo zusammen,

ich plane gerade den nachträglichen Einbau einer Split-Klimaanlage in meiner Neubauwohnung.
Nachdem ich eigenangs davon überzeugt war, am besten jedes Zimmer mit einem eigenen Gerät zu versorgen kommen mir nun Zweifel. Warum?
Meine Wohnung wurde letztes Jahr fertiggestellt, hat zwar bodentiefe Fenster und größtenteils Südlage, aber auch eine sehr gute Dämmung und Außenbeschattung (Raffstore und auch Markisen). Im Sommer, in den Hitzewellen, hatten wir bisher dadurch nicht höhere Temperaturen als 27 Grad. Die Luftfeuchtikeit kann aber mitunter auf etwa 70% steigen. Ideal wären für uns ca 25 Grad mit angenehmer Luftfeuchtigkeit. Wir haben eine Wohnküche (ca 40 m2) und 3 Schlafzimmer (10-15 m2), die über einen zentralen Gang begehbar sind.
Wenn ich jetzt ein Gerät je Raum installieren möchte, wurden mir für die Wohnküche 3,5 kW und die Schlafzimmer je 2,0 kW Innengeräte empfohlen, die dann an einen 8 kW Außengeräte laufen würden. Das dürfte bei meiner Wohnung doch ziemlich überdimensioniert sein. 
Nach dem ich mich mehr und mehr in die Materie eingelesen habe kommen mir nun Zweifel auf. Immer öfter lese ich vom Problem, dass überdimensionierte Anlagen zum Takten tendieren, was zu einer niedrigeren Effizienz und Lebensdauer führen würde. Unabängig davon, dass wohl Quattro-Split-Anlagen an sich schon weniger effizent sind als Single- oder zumindest Dual-Split. 
Deshalb spiele ich nun alternativ mit dem Gedanken, nur zwei Innengeräte zu installieren, und zwar eines in der Wohnküche und eines im Gang, der die Schlafräume miteinander verbindet.
Der Vorteil wäre die niedrigere Mindestaufnahme (und somit weniger Takten) und damit effizienterer Betrieb. Der Nachteil aber auch offensichtlich: keine seperate Steuerung je Schlafzimmer und Notwendigkeit, die Türen zur Verteilung offen zu lassen. Spätestens wenn die Kinder älter werden, wird das wohl zum Problem.
Leider wirkt es auf mich so, als würde es für meine Wohnung keine perfekte Lösung geben. Mehr als ein Außengerät kommt nicht in Frage.
Was würdet ihr in dieser Situation empfehlen? Ich wäre insbesondere an Erfahrungsberichten von Nutzern mit den genannten Set-Ups sehr interessiert.

Vielen Dank schon ein mal und liebe Grüße,
Benjamin 

  •  Akani
21.10.2024  (#1)
Für Einzelheiten klingt jetzt nicht Unbedingt überdimensioniert. 
Die Kühlleistung ist halt Nachts bei verschlossenen Türen nicht optimal.
Kleinere Innengeräte wie 2 Kw gibt's ja denk ich eh nicht. Das Große für den Wohnraum ist denk ich auch okay.  Die Außeneinheit kann gut passen, der Klimamensch rechnet zumindest nicht einfach die Leistung der Innengeräte zusammen. Die Laufen und modulieren ja auch im Betrieb  und schalten wieder ab

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  •  wd69
21.10.2024  (#2)
Ich kühle/heize 225m2 auf 3 Etagen mit 8kW Außengerät und 4 Innengeräten - jetzt nach der Fassadensanierung ist das schon bei mir etwas überdimensioniert..

Würde eher dazu raten ein Single-Split Gerät für den Wohnbereich zu nehmen mit 2.5kW - das hatte ich früher in meinem 75m2 Dachboden und war ausreichend - und thermisch war das sicher anspruchsvoller.. 

Bei Wohnungen ist auch immer die Frage wo man das Außenteil aufstellen kann/darf..


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  •  benkon
21.10.2024  (#3)
Danke für die ersten Rückmeldungen. 
Ich habe von den anderen Miteigentümern schon die Freigabe, ein Außengerät aufzustellen. Das ist also zum Glück nicht das Problem.
Eine Single-Split alleine wird denke ich nicht gut funktionieren, weil man das Gerät nicht zentral genug positionieren könnte, um auch die Schlafräume zu versorgen.
Deshalb dachte ich alternativ an Dual-Split.

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  •  melly210
  •   Gold-Award
21.10.2024  (#4)
Ich würde bei der Viererlösung bleiben. Wir haben das so. Aus Erfahrung: wenn die Türen zu sind, kühlt das den angrenzenden Raum so gut wie nicht. Dh, über Nacht hast in den Zimmern keine angenehmen Temperaturen bzw Feuchte. 

Dazu: moderne Klimaanlagen sind vollmodulierende Luft/Luft Wärmepumpen ! Dh, die taktet dann nicht dauernd an/aus sondern moduliert nur runter wenn der Zielwert erreicht ist. Ansich ist der effizienteste Zustand wenn sie eben nicht volle Pulle  raufmodulieren muß, sondern auf niedriger Stufe vor sich hin läuft. Das erreichst du bei einem zentralen Gerät eher schwer, das Ding muß ja dann eine viel größere Fläche kühlen als eigentlich gedacht wäre. 
Das Außengerät wird meistens unterdimensioniert, weil seltenst alle Geräte gleichzeitig die Maximalleistung ziehen, wurde bei uns auch so gemacht.

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  •  gdfde
  •   Gold-Award
21.10.2024  (#5)

zitat..
benkon schrieb: Mehr als ein Außengerät kommt nicht in Frage.

Na dann hast du das Setup eh schon defniert emoji


zitat..
benkon schrieb: Was würdet ihr in dieser Situation empfehlen? Ich wäre insbesondere an Erfahrungsberichten von Nutzern mit den genannten Set-Ups sehr interessiert.

Wurde eh schon mehrfach hier diskutiert.
Wenn du alle Räume ordentlich kühlen möchtest, dann brauchst du auch jeweils ein Innengerät pro Raum.
Wenn jedes Innengerät ein eigenes Aussengerät hat, sinds ein wenig effizienter.

Ich würd mir da aber nicht allzu seh den Kopf zerbrechen, wir haben in unserem Haus (ca. 190 m2) 4 Innengeräte und ein 6,8 kw Aussengerät und heuer mit dem Rekordsommer einen Gesamtstromverbrauch von 400 kwh (entspricht einem größeren Kühlschrank oder Gefriertruhe) gehabt...sind ca. 80 €.

Viel wichtiger ist der Montageort des Aussengeräts...wenn möglich, würde ich es im Schatten bzw. auf der Nord-/Ostseite montieren lassen.
Wenn das Aussengerät in der prallen Sonne ist, verbraucht´s mehr Strom.

zitat..
benkon schrieb: Wenn ich jetzt ein Gerät je Raum installieren möchte, wurden mir für die Wohnküche 3,5 kW und die Schlafzimmer je 2,0 kW Innengeräte empfohlen, die dann an einen 8 kW Außengeräte laufen würden.

ich würds eine Nummer kleiner nehmen für die Wohnküche, da reicht sicher auch das 2,5 kw Gerät...je größer das Gerät, umso lauter ist es auch.
Bei Daikin gibts das kleinste Innengerät mit 1,5 kw, ist aber nicht so häufig, d.h. da würd ich´s aufn Preis ankommen lassen.




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  •  benkon
21.10.2024  (#6)
Das Außengerät wird im Schatten platziert, das sollte schon einmal passen.
@gdfde bei dir ist das Set Up dann aber doch erheblich anders dimensioniert. Etwa die doppelte Wohnfläche als bei mir und das Außengerät auch etwas schwächer. Mit 6,8 kW nehme ich an dass du Daikin Geräte hast?
Bei mir, mit insgesamt nur 95 m2 habe ich eben Angst, dass so ein Set -Up zu stark ist. Was ich nicht definiert habe ist die Anzahl der Innengeräte.
Und ja, es gibt zwar einige Threads zu dem Thema aber es dürften die Meinungen doch ziemlich auseinandergehen, weshalb ich noch einmal in Bezug auf mein konkretes Projekt Meinungen einholen möchte.

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
22.10.2024  (#7)
gibts einen energieausweis für die wohnung? Kühllastangabe?

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  •  benkon
22.10.2024  (#8)
Es gibt einen Energieausweis, aber Kühllastangaben sehe ich dort auf die schnelle nicht. Der HWB RK ist 21,34 kWh/m2a.

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  •  wd69
22.10.2024  (#9)
Das ist ja ein super Wert - ich bin in meinem sanierten EFH aus den 70/80ern beim dreifachen  und happy damit.. mehr als eine 2.5kWh Single-Split ist da sehr wahrscheinlich wirklich nicht notwendig! Ev. ein Außengerät mit Option für 2. Innengerät nehmen und gut ist es..

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  •  benkon
22.10.2024  (#10)
Ja genau, deshalb das Dilemma Überdimensionierung oder fehlende individuelle Steuerung der Schlafzimmer.

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  •  wd69
22.10.2024  (#11)
Was sich bei mir bewährt hat - ich kühle die südseitigen Wohn- und Arbeitsräume (3 an der Zahl) direkt mit Innengeräten an der Südwand die den Lufstrom Richtung hinterer Räume leiten, die ohnehin weniger aufgeheizt sind. Klar bei geschlossenen Türen funktioniert das nicht. Das 2.5kW Innengerät bei mir im Arbeitszimmer (ca 20m2) ist z.B. massiv überdimensioniert trotz großem 3-teiligen südseitigem Fenster.. 

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  •  melly210
  •   Gold-Award
22.10.2024  (#12)

zitat..
benkon schrieb:

Ja genau, deshalb das Dilemma Überdimensionierung oder fehlende individuelle Steuerung der Schlafzimmer.

Es geht nicht nur um die "individuelle Steuerung". Du hast, wenn die Türen zu sind, kaum Kühleffekt in den nicht direkt gekühlen Räumen. Käme für mich persönlich nicht in Frage. Wenn man sich schon die Mühe macht eine Klima einzubauen, dann doch gleich so, daß es in allen Räumen angenehm ist, auch wenn man Privatsphäre möchte oder schläft.


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  •  gdfde
  •   Gold-Award
22.10.2024  (#13)

zitat..
benkon schrieb: bei dir ist das Set Up dann aber doch erheblich anders dimensioniert. Etwa die doppelte Wohnfläche als bei mir und das Außengerät auch etwas schwächer. Mit 6,8 kW nehme ich an dass du Daikin Geräte hast?

Jop, es gibt aber kein kleineres Multisplit Aussengerät für 4 Innengeräte, zumindest nicht von Daikin.


zitat..
benkon schrieb: Bei mir, mit insgesamt nur 95 m2 habe ich eben Angst, dass so ein Set -Up zu stark ist. Was ich nicht definiert habe ist die Anzahl der Innengeräte.

Wie gesagt, es macht keinen Unterschied, ob du jetzt einzelne Aussengeräte machst oder eine Multisplitgerät nimmst.

Im Gegenteil ist die Einzelvariante dann noch mehr überdimensioniert (zb. 4 x 2 kw Gerät hast du min. 8 kw Leistung vs. 6,8 kw).


zitat..
benkon schrieb: Ja genau, deshalb das Dilemma Überdimensionierung oder fehlende individuelle Steuerung der Schlafzimmer.

Dazu gibts Endlosdiskussionen hier im Forum.
Wenn du jedes Zimmer einzeln und ordentlich klimatisieren möchtest, brauchst du auch in jedem Raum eines.

Wenn du zb. nur temperieren möchtest oder die Luftfeuchtigkeit senken möchtest, reicht auch ein größeres (und lauteres) zentrales Innengerät.

Vergleichs mit der Heizung, ist ja letztendlich nix anderes.
Du kannst dir auch zentral einen Kamin hinstellen und damit deine Wohnung/Haus temperieren...vorm Kamin wirds aber (zu) warm sein und im entfernten Zimmer zu kühl.




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