Ich wollte mal fragen wie lange es im Durchschnitt bei anderen in Graz gedauert hat bis die Baubewilligung da war nach der Bauverhandlung? Wir warten schon echt hart auf die Bewilligung (Einsprüche gab es leider auch).
Also nach der Bauverhandlung ging es bei mir sehr flott, etwa eine Woche, allerdings ohne Einsprüche. Die Wartezeit vom Einreichen bis zur Bauverhandlung war jedoch mit 9 Monaten ohnehin schon recht sportlich.
Oh da hatte ich ja Glück. Bei mir war Einreichung im Juni, Bauverhandlung im September und da eh keine Einwände Baubescheid kurze Zeit später (2 Wochen? Weiß nicht mehr genau). Das war 2019.
Frag doch einmal bei der Stadt nach, wie lange es noch dauert. Graz hat soweit ich weiß 3 Monate zur Beurteilung Zeit, kann das aber einmalig angemessen verlängern. Es gibt soweit ich weiß eine Frist (2 Wochen), dann ist der Baubescheid rechtskräftig, solltest du einen schriftlich bekommen. Da es Einsprüche gab, muss die Gemeinde entscheiden, ob diese qualitativ sind, oder nicht. Wenn nicht, dann können deine Nachbarn das Bauvorhaben trotzdem verzögern und gegen den Baubescheid klagen innerhalb dieser 2 wöchigen Frist.
Puh ja, davon können wir ein Lied singen! 11 Monate bis zur Bauverhandlung und jetzt seit 6 Wochen Warterei auf den Bescheid!
In einer funktionierenden Gemeinde sollte das so ablaufen:
• Einreichplan abgegeben
• Gemeinde prüft Einreichplan (Dauer ca. 1 Monat)
• Gemeinde gibt dir Bescheid, ob der Plan passt, wenn ja, dann schreibt sie eine Bauverhandlung aus (Dauer ca. 1 Monat)
• Bauverhandlung und Begehung vor Ort, wenn keine Einsprüche dann ist der positive Baubescheid nach 2 Wochen rechtskräftig, ab dem Zeitpunkt an dem du ihn schriftlich bekommen hast. Sprich Gesamtdauer = ca. 3 Monate nach Einreichung.
• Wenn es Einsprüche gibt, muss entschieden werden, ob diese qualitativ sind, oder nicht. Eventuell muss nachgebessert werden, oder man bekommt trotzdem den positiven Baubescheid. Dieser Baubescheid ist aber nicht rechtskräftig und kann von den Nachbarn mit Parteistellung angefochten werden -> Gerichtsverhandlung/Gutachten/mehrere Instanzen etc. (Dauer bis zu 2 Jahre und sogar mehr, aber hoffentlich nur 3-6 Monate)
Hier ist der Worst-Case:
Gemeinde lässt sich 3 Monate Zeit und verlängert das nochmal für eine angemessene Zeit für positiven Baubescheid. Dieser wird durch 2 Instanzen getragen, der Kläger (Nachbar) täuscht Krankheit (z.B. Herzinfarkt) vor und verschiebt so die Gerichtsverhandlungen. Theoretisch kann man so ein Bauvorhaben ohne qualitativen Grund um Jahre verzögern, da die Mühlen der Gerichte langsam mahlen. Am Ende bleibt für den Verzögerer aber eine sehr dicke Gerichtsrechnung im 5-stelligen Bereich. Das machen nur Notare/Rechtsanwälte die ganz genau wissen wie der österreichische Staat tickt und denen egal ist 20.000 € und mehr rauszuwerfen, nur um einen Nachbar zu ärgern, der dadurch wahrscheinlich mehr verliert als diese Kosten (Kreditzinsen, gestiegene Baukosten, etc.).