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Thermischer Abgleich, FBH, Neubau

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  •  brink
20.12.2016 - 16.1.2017
24 Antworten | 5 Autoren 24
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Ich möchte mit diesem Thread meine Erfahrungen des Abgleichs meiner FBH FBH [Fußbodenheizung] im Fast-Passivhaus in Massivbauweise teilen.
Prinzipiell könnten jedem diese Erfahrungen helfen, um eigene Heizung mit mehreren Heizkreisen anzupassen.

Vorbedingung: Hydraulischer Abgleich -> http://www.energiesparhaus.at/forum/39756

Hilfreich: "optimale" FBH Auslegung
- wenig Längen-Unterschiede zwischen einzelnen Kreisen - hydraulisches Optimum
- Berücksichtigung der Wärmeverluste durch Aussenhülle und Wärmeabgabepotential des Oberflächenbelags bei FBH FBH [Fußbodenheizung] Verlegeabstandswahl - thermisches Optimum

Nicht hilfreich: Einzelraumregelung, schlechte Hausdämmung, undichtes Haus..

  •  brink
20.12.2016  (#1)
Meine FBH FBH [Fußbodenheizung] Planung -> http://www.energiesparhaus.at/forum/39901

Meine Idee beim Abgleich:
Die Wärme, die mittels FBH FBH [Fußbodenheizung] abgegeben wird, verteilt sich im ganzen Haus. Die "warme Aussenhülle" hält die Wärme im Haus.
Mit dem ersten Schritt des planerischen Angleichs stellt man sicher, dass die Wärme(menge) dorthin kommen kann, wo sie soll.
Mit dem zweiten Schritt des hydraulischen Abgleichs stellt man sicher, dass die Volumenströme und Heizkreislängen in Gleichgewicht stehen.
Mit dem dritten Schritt des thermischen Abgleichs stellt man sicher, dass die Effizienz der Wärmeabgabe gesteigert wird.
Alternativ können leichtfügig auf Kosten der Effizienz einige Hausbereiche mit mehr oder weniger Wärme versorgt werden.

Erster Schritt - siehe oben.
Zweiter Schritt habe ich wider dyarne's Anleitung "vereinfacht" so gemacht:
Wärmepumpe eingeschaltet. Diese führt eine Kallibrierung durch - die Umwälzpumpe wird kurzfristig auf Maximum betrieben.
An jedem Heizkreisverteiler stellte ich ungefär den gleichen Volumenstrom ein.
Diese "Abkürzung" ist deshalb bei mir möglich gewesen, weil meine Heizkreise relativ gleich lang sind. Die kürzeren Kreise haben einen Fliesen-Oberbelag und geben daher leichter die Wärme ab.
[ Einzig der Küchenkreis ist sehr lang und befliest - das habe ich so nicht vorhergesehen. emoji ]

Dritter Schritt also jetzt. Optimale Bedingungen finde ich jetzt, wo der Wärmebedarf des Hauses "hoch" ist und aber keine aussergewöhnlichen Umstände reinspielen - Sonne, Besuch, Arbeiten im Haus, ..
Ich messe die Temperaturen der einzelnen Rückläufe und stelle sie nach den "thermischen Bedürfnissen" ein.
Keller ist derzeit nur "Lagerraum".
OG ist zum Schlafen.
EG ist Hauptaufenthaltsraum.

Die RL RL [Rücklauf] Temperatur messe ich mit einem Infrathermometer.
Alle möglichen Varianten probiert. Ist nicht einfach. Ohne eine Art von System, mißt man "irgendwas".
Am besten fand ich die Lösung, das Gerät in 5 cm Abstand zur RL RL [Rücklauf] Leitung zu positionieren. Laser-Pointer steht ca. 2 cm vorm Anschluss an Heizkreisverteiler an. Der "Thermomesser" (also das Loch des Geräts, wo IR empfangen wird) 'folgt' exakt die RL RL [Rücklauf] Leitung. Für Tipps bin ich dankbar. emoji

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  •  brink
20.12.2016  (#2)

2016/20161220393257.jpg

der hydraulischer abgleich "light" hat schon sehr gut hingehauen.
im og versuche ich ein bisschen mehr an bad abzugeben, rest anzugleichen.
im eg wird küche "unterversorgt". aber das ist kein thema in diesem bereich. erfreulich ist der randbereich mit fensterflächen.
wc/dusche kann noch optimiert werden..

die durchluss-drehung ist so zu verstehen, dass ich das hütchen ansetze und 1/4 sind 90° drehung. plus - durchfluss wird erhöht. minus - durchfluss eingeschränkt.

Bilder und weitere messungen folgen..
Ich grüble noch über die wz kreise..

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  •  Shelby
  •   Silber-Award
21.12.2016  (#3)
Hi brink, wieder mal eine gute Idee für einen neuen thread!

Was bedeutet max im Vergleich zu den +Drehungen. Meinst du damit, das alle Kreise anfangs gleich gedrosselt wurden, und du bei dieser weiteren Optimierung nun die Durchflussmenge mancher Kreise mehr reduziert hast (-Drehung), bei manchen erhöht hast (+Drehung) und manche Ventile ganz geöffnet hast (max).

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  •  brink
21.12.2016  (#4)
genau. ich möchte heute noch bilder anhängen.
da sieht man den derzeitigen zustand. einige ventile sind auf max, einige "eingeregelt".
jetzt geht's ums "richtig messen" und fein-tuning emoji

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  •  brink
21.12.2016  (#5)
keller

2016/2016122157975.jpg

erdgeschoss (die ersten 4 von links zeigen eine durchflussstufe wenn die wp ausgeschaltet ist - das macht den abgleich nicht gerade einfacher. emoji)
hängt kopfüber

2016/20161221689516.jpg

obergeschoss

2016/20161221150987.jpg

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  •  brink
21.12.2016  (#6)
messen ist extrem mühsam!! - extrem mühsam mit dem infrarotthermometer.
ich muss mich länger "spielen", bis ich reproduzierbare ergebnisse habe. mittlerweile halte ich das messgerät in 1-2cm abstand, zentriert in leitungsverlauf.
wie hier am foto mit weit größerem abstand ist's sehr ungenau..

2016/20161221960773.jpg

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  •  brink
21.12.2016  (#7)
neue werte .. diesmal weit "genauer" gemessen. nur bedingt mit der ersten tabelle oben vergleichbar..
dennoch waren gestrige anpassungen ein wenig sichtbar. heute noch ein bisschen nachgetuned

2016/2016122149875.jpg

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  •  brink
22.12.2016  (#8)
es wird nicht einfach.. emoji
ich habe festegestellt, dass mein thermometer bis zu 1° abweichung während der messungen anzeigt.
d.h. -> zügig alle hzkverteiler abmessen. nach längerer kontrollmessungen, thermometer ablegen und mal ruhen lassen.
temperaturen lassen sich also wiederum zur vorherigen messung nicht vergleichen. emoji
fortschritt:
im OG nähere ich mich einem relativen optimum. emoji
EG gefällt mir mal gar nicht. dass die wz kreise bis zu 1,5K weniger wärme abgeben liegt wahrscheinlich am oberbelag, aber ich versuchs mal trotzdem zum einregeln auf gleiche temperatur auf allen kreisen. die kreise, die weit offen waren habe ich auf "2W" etwa 2 windungen vom sichbarem gewinde gestellt. die schwimmer zeigten den gleichen oder nur minimal niedrigeren durchfluss an. von da an kann ich mit 1/4 oder 1/2 drehungen weiter tunen..

2016/2016122215986.jpg

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  •  brink
29.12.2016  (#9)
messen bleibt extremst mühsam.
für die eg messungen habe ich zwischen vl und rl rohre ein dünnes 'verpackungsmaterial'styropor geschoben, um sicherzustellen, dass nicht der infrarotmesser irgendwie durch die vl rohre 'im hintergrund' mitbeeinflusst wird.
weitere sachen:
- mir fehlen die vl/rl der wp -> damit irgendwie eine vergleichbarkeit möglich ist. (werde demnächst in die tabellen mitaufnehmen)
- infrarotmesser misst immer weniger je länger die messung dauert. daher ist geschwindigkeit gefordert.
- solare gewinne werden in den betreffenden räumen gespeichert. daher kann der estrich ein stück weniger enthitzen als die nördlichen bereiche. da muss ich einen kompromiss finden. wahrscheinlich läuft es drauf hinaus, dass bei dauernebel die nördliche bereich ein wenig mehr wärme abbekommen - das fände ich insofern gut, weil 1. es wenig ausmacht -> die wärme wird nach süden von selbst wandern, 2. der keller bekommt etwas mehr wärme ab -> auch ok. bei viel sonne werden vor allem die eg-süd bereiche weniger enthitzen können, ein bisschen höhere rl temps der eg-süd kreise sind ok. wenn die wp ausschalten sollte, wird ohnehin die wärme dann in andere hausbereiche 'verschleppt'.
(wetterzustand werde in die tablle demnächst aufnehmen)
---
heute ein sonniger tag, wp mit ca. 25hz und vl/rl etwa 28,2/23,2

2016/20161229890443.jpg

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  •  brink
3.1.2017  (#10)
SO, ich gebe auf!! emoji
Mir erkenne langsam die sinnlosigkeit meines vorhabens. Wieso? Weil die raumtemperaturen im ganzen haus dennoch unterschiedlich sind und daher die rücklauftemperaturen zwangsweise anders sein werden. Bei vielen solaren einträgen müßte ich quasi die eg/süd kreise komplett abdrehen und das wäre eigentlich schlecht, denn ich will die wärme von eg via fbh ins ganze haus verschleppen.
Was ich sehe, ist, dass die "kurzen" 70m kreise die niedrigsten rl temps haben, obwohl zuletzt von mir komplett aufgedreht. das ist, weil die kreise nördliche bereiche des hauses versorgen und noch dazu verfliest sind. daher geht die (fast) ganz wärme in die räume.
Jetziger stand: alles vollkommen aufgedreht. Hydraulisch ist die kleine disbalance zu vernachlässigen bei 100-70m kreisen und meinen niedrigen volumenstrom.
---
Trotzdem fand ich den exkurs sehr wertvoll! Nun verstehe ich, wie sich die wärme im haus verteilt und wie die fbh die wärme wie wo abgibt. Thermische kurzschlüsse könnte man so erkennen. Bei mir halt gar nicht der fall.

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  •  23dg
4.1.2017  (#11)
@Brink:
Ist das ein SBK-Verteiler? Falls ja, warum hast du dich für den entschieden meinem Wissensstand nach ist der recht teuer.
Hat der Vorteile gegenüber den Standardverteilern?

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  •  ricer
  •   Bronze-Award
4.1.2017  (#12)
Ich bin auch gerade dabei noch ein bissl zu optimieren.

Als Tipp zur Messung mit dem IR-Thermometer. "Genaue" Ergebnisse bekomme ich nur wenn ich so weit zum Rohr gehe dass das Gehäuse auf Kontakt anliegt. Dann dafür jedoch auf 0,1-0,2°K reproduzierbare Ergebnisse.

Die Kreise habe ich momentan auf 0,5-1,0°K genau abgeglichen. Ich mache das nur an trüben Tagen ohne solare Gewinne. Jeden Tag ein Stück weit genauer und dann wieder die Entwicklung der Raumtemperaturen überprüfen...

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  •  klima2020
  •   Silber-Award
4.1.2017  (#13)
Eine thermische Einregulierung funktioniert nur ohne Fremdwärmebeeinflussung und ist auch nur bei fertigen Bodenbelägen sinnvoll. Außerdem sollte ein betriebsnaher Zustand vorhanden sein und die Türen dem entsprechen geschlossen sein. Infrarotthermometer reagieren empfindlich auf glänzende und gewölbte Oberflächen und triften daher rasch ab. Erste Abhilfe ein graues oder schwarzes Isolierband dünn auf die Messstellen aufbringen und mit dem Infrarotthermometer weiter messen oder ein Thermometer mit Anlegefühler verwenden.
Eine perfekte FBH FBH [Fußbodenheizung]- Abstimmung erfordert einen relativ hohen Zeitaufwand und ist in Relation zur Verlegezeit extrem aufwendig und daher wird in der Praxis von den Firmen hier gespart.


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  •  brink
4.1.2017  (#14)

zitat..
23dg schrieb: Ist das ein SBK-Verteiler?


Ähm, war die standardausstattung meines installateurs emoji
Teuer, keine ahnung. Aber vier durchlussanzeigen zeigen falsch an, haben einen offset von einer halben stufe.

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  •  brink
4.1.2017  (#15)

zitat..
ricer schrieb: Als Tipp zur Messung mit dem IR-Thermometer. "Genaue" Ergebnisse bekomme ich nur wenn ich so weit zum Rohr gehe dass das Gehäuse auf Kontakt anliegt. Dann dafür jedoch auf 0,1-0,2°K reproduzierbare Ergebnisse.


Genau, so hab ichs gemacht.
Blöderweise ging die temperatur bis 1° runter nach 10minuten ir messgerätbenützung. Daher überlegte ich schon:

zitat..
klima2020 schrieb: ein Thermometer mit Anlegefühler verwenden


Aber wie schon geschrieben, bei mir ist die hydraulik nicht das problem und die wärmeeintrag ist in den verschiedenen räumen ist sehr unterschiedlich. Daher ist nun alles voll geöffnet und der estrich reguliert sich selbst. Vl/rl von 30/24 bei -8° aussen, oder 27/23 bei ~0° sind ohnehin wunderbare werte. Habe keine ähnliche anlage auf meinem radar.. emoji

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  •  ricer
  •   Bronze-Award
4.1.2017  (#16)
Ich fahre momentan bei 0°C Außentemperatur 27°C VL VL [Vorlauf], bei -10°C sind es dann 29°C VL VL [Vorlauf]...

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  •  brink
4.1.2017  (#17)
@ricer
was ist die mitteltemperatur (vl+rl)/2? die ist eigentlich die entscheidende.
ich habe meine wt pumpe sehr niedrig eingestellt und fahre ein höheres delta VL VL [Vorlauf]/RL.

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  •  ricer
  •   Bronze-Award
4.1.2017  (#18)
Ja, ich weiß. Aber bei meiner ON/OFF Wärmepumpe ist das leider nicht so einfach...
Die regelt mit überhöhtem Vorlauf die Gradminuten gegen 0. Am Anfang des Heiztaktes ist die Spreizung damit relativ hoch und regelt sich gegen Ende auf ca. 5°K ein.
Ich glaube das kann man wohl mit deiner modulierenden Pumpe nicht einfach vergleichen, oder?

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  •  brink
4.1.2017  (#19)
jein, bei der modulierenden ist es einfach zu rechnen (vl+rl)/2, weil dieses vl/rl verhältnis immer annährend gleich bleibt.
du müßtest drüberintegrieren. emoji
also während des takts jede sekunde/minute/.. die mitteltemperaturen ermitteln. zum schluss einen mittelwert der mitteltemperaturen.
(so rechne ich es bei der ww bereitung.)

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  •  ricer
  •   Bronze-Award
4.1.2017  (#20)
Danke, ich hab das mal für einen Heiztakt gemacht.

Nachts, AT -4,5°C und berechneter VL VL [Vorlauf] 27,4°C

Mittlere Temperatur während des Heiztakts (Verdichterbetrieb) lag bei 28,1°C.

Für einen korrekten Vergleich muss ich aber doch eine komplette Zeitspanne zwischen 2 Verdichterstarts betrachten, oder?

Da liegt die mittlere Temperatur dann bei 26,8°C


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  •  brink
4.1.2017  (#21)
eh super temperaturen! emoji
die meiste leistung wird erbracht, solange der verdichter läuft, also mußt du immer die verdichter-on bis verdichter-off zeitspannen berechnen.

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