Hallo,
Mich würde eure Meinung zum Umgang mit einer sehr alten und feuchten Lehmmauer interessieren. Die Feuchtigkeit kommt aus dem feuchten anliegenden Erdreich. Eine Drainage wurde vor ca. 35 Jahren gelegt, die Wirkung dürfte aber begrenzt sein, da die Feuchte vermutlich auch direkt von unten (trotz Drainage) aufsteigen kann. Nun zu meinen Fragen:
1. Nachdem die Wasserquelle nicht beseitigt werden kann, ist die Frage, ob bzw. mit welchem Verfahren man die Mauer trockenlegen soll/kann, oder ob es besser ist, mit der Feuchtigkeit zu leben und Putz etc. so zu wählen, dass die Mauer und Feuchte regulieren kann.
Ich habe Zweifel, ob beispielsweise ein Horizontalschnitt sinnvoll ist: oberhalb würde die Mauer (erstmals) vollständig auftrocknen, unterhalb evtl. noch maroder werden, wenn die Feuchtigkeit unterhalb "gefangen" ist.
2. Falls keine Trockenlegung: Wie sieht es mit dem Putz aus: Derzeit befindet sich eine quer angebrachte Ziegelschicht im Sockelbereich, teilweie auch "nur" Putz (Kalk?). Der Effekt: Die Mauer ist relativ trocken, die Feuchtigkeit scheint in den Kern der Mauer abgedrängt zu werden. Wenn man den Putz abschlägt, bzw. oberhalb des Sockelbereichs, der mit Ziegeln verschalt wurde, zeigt das Feuchtemessgerät klar den Unterschied zw. Putz, Ziegeln (35) und Lehm (>100). Scheinbar eine art "Vertikalsperre light". Auch hier frage ich mich, ob das für das Mauerwerk gut ist?
3. Was ist die Alternative? Lehm ist gut im Feuchte-Regulieren, wenn aber immer Feuchtigkeit nachkommt, ist das auch nicht ideal, oder? Sanierputz auch eher zum endgültigen Beseitigen der Feuchte, oder?
Unser Bauphysiker hat eine Sockelheizung als kapillarbrechende Maßnahme vorgeschlagen. Wäre das tatsächlich der Kompromiss- sodass einerseits die Kapillarwirkung zumindest etwas geringer ausfällt, nicht aber die ganze Mauer komplett in ihrem "natürlichen" Gleichgewicht gestört wird?
Gesamten Text anzeigen
