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Vertikale Bauwerksabdichtung

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  •  Puizi
21.11.2024
7 Antworten | 3 Autoren 7
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Guten Morgen Forum,

dieses Thema (Bauwerksabdichtung) verfolgt mich jetzt schon seit 2 Jahren und ich bin ein ziemlicher Monk was das betrifft.
Und zwar folgendes: wir haben selber als Laien unser Haus mit einer Lage 5mm Bitumenbahn geflämmt (kein Keller sondern Sockel mit 38er Ziegel und dann 50er Ziegel), in dieser Zeit nach Corona waren die Preise sehr hoch und wollten vieles selber machen - im Nachhinein nach einigen Recherchen stellen sich unsere Arbeiten als Pfusch heraus (zu kalt gflämmt/kein Bitumenaustritt)

Im Außenbereich ist schon alles fertig.

Deshalb meine Frage an euch: Würdet ihr rundherum alles aufreißen (Fassade/Traufenschotter) und Neu abdichten ? Die Außenwände sind innen eigentlich alle trocken, hab bis dato (2 Jahre) nichts negatives bemerkt. Hab nur im Hinterkopf Zweifel :D

Bei dem starken Regen heuer, hab ich manchmal kontrolliert wie hoch das Wasser rund ums Haus steht (Traufenschotter). Siehe Skizze
Wasser steht ca. 15cm hoch an Schalstein, dann kommt die Bodenplatte.
Kann es da das Wasser durch die Kapilarwirkung hinter die Abdichtung ziehen?

Vielen Dank

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  •  precision
  •   Bronze-Award
21.11.2024  (#1)
Die Bodenplatte wurde an der Oberseite aber schon flächig geflämmt oder?
Und das Mauerwerk hat eine horizontale Mauerwerkabdichtung.
Somit sollte nichts reinziehen können, sofern die Nähte dicht ausgeführt wurden. 

Wieweit ist der Baufortschritt? Bereits abgeschlossen?
In dem Fall würde ich einfach nichts machen und hoffen, dass alles dicht bleibt.

Wenn auch bei starken Niederschlägen wie in diesem Herbst nichts passiert ist, dann vermute ich, dass es auch dicht bleiben wird.
Trotzdem sollte man immer die Augen offen halten und kontrollieren.


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  •  Puizi
21.11.2024  (#2)
Vielen Dank für die Antworten.
ja die Bodenplatte wurde geflämmt und eine Mauersperrbahn ist vorhanden.
Haus ist bis Außenanlage komplett fertig.

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  •  sparky725
21.11.2024  (#3)
1-lagig ist leider kein fehlerverzeihendes System. Meinst du mit "kein Bitumenaustritt", dass sich wirklich so gut wie nichts verflüssigt hat? Wenn dem so ist, dann ist die Abdichtung hohllagig und Wasser kann auch ohne Probleme hinter die Abdichtung gelangen und diese schädigen. Die Feuchtigkeit zieht sich dann je nach Gegebenheit bis zu den Ziegeln hoch.

Wie schaut dein Bodenaufbau aus und welchen Inneputz / welche Farbe hast du? Feuchtigkeit kann sich unter Umständen sehr lange unter dem Boden ansammeln, ohne dass man davon etwas mitbekommt und dann geht es Schlag auf Schlag los mit den Problemen.

Wenn du aber meinst, dass nur am Rand der Bahnen kein Bitumen ausgetreten ist, dann ist das nicht so schlimm, wenn aber die Abdichtung nicht hohllagig ist und nur die Überlappungen etwas lose sind.

Wenn der erste Fall zutrifft, solltest du dir auf jeden Fall ein Feuchtigkeitsmessgerät zulegen und die Wände in Bodennähe nach jedem stärkeren Regen ein par Tage lang durchchecken. Bei minimal schwankenden Messwerten, die auch bestätigen, dass die Wände trocken sind, würde ich mir keine Sorgen machen. Sollte es aber so sein, dass sich nach dem Regen die Werte signifikant erhöhen und die Wände auch so schon erhöht feucht sind, solltest du dringend handeln. Denn wenn jetzt noch keine Probleme wie Wasserflecken und Schimmel auffallen, wird das aber bald folgen und je länger man zögert, desto mehr Schäden hat man dann zu beheben.

In zweiterem Fall kannst du dich nachts sorglos schlafen legen.

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  •  Puizi
21.11.2024  (#4)
ja teils Bitumenaustritt bei den Stößen und dann auch wieder nicht. teilweise hohllagig vermute ich.
Bodenaufbau wie folgt:
1,0 cm Vinylboden
7,5 cm Heizestrich
3,0 cm Rolljet 33/30 EPS T 650
Trennschicht, PE-Folie
4,0 cm EPS - W 20 (lt. Energieausweiß)
9,1 cm Wärmdämmschüttung (lt. Energieausweiß)
0,4 cm Bituminöse Feuchitgkeitsabdichtung, 1-lagig
25,0 cm Stahlbetonfundamentplatte (lt. Statik)
12,0 cm Wärmedämmung XPS, G (lt. Statik)
Kies

Innenputz - Kalk-Gipsputz Farbe weiß

Danke für die Idee mit dem Feuchtemessgerät.

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  •  sparky725
21.11.2024  (#5)
Der Vinylboden (wenn geklebt) lässt nahezu kein Feuchtigkeitsaustausch zu. Das führt dazu, dass jegliche Feuchtigkeit, die sich im darunterliegenden Aufbau ansammelt, sich einen Weg in die Freiheit über die Wände suchen wird. Wenn es ein Problem mit einfallender Feuchtigkeit gibt, fällt es deswegen beim Messen noch etwas deutlicher auf, weil der Boden eben versiegelt ist und das die Feuchtigkeitskonzentration bei den Wänden erhöht. Da du einen Kalk-Gipsputz hast, vermute ich, dass es bei dir kein Problem mit Feuchtigkeit gibt, da sich das bei diesem Putz schnell bemerkbar machen würde (Gips bindet Feuchtigkeit). Ein par mal Messen schadet trotzdem nicht. Alternativ gibt es auch Firmen, die sich mit Mauerwerksdiagnostik beschäftigen. Die können dir anhand von einer Bohrprobe, nur innen ohne außen etwas zu beschädigen, genau sagen wie hoch der Wassergehalt in deinem Mauerwerk ist und bewerten, ob das bei dir zu Problemen führen wird.

Nochmals zu deiner Frage, ob du die Vertikalabdichtung neu machen solltest. Wenn es sich herausstellt, dass es zur Zeit keine Feuchtigkeitsprobleme bei dir gibt, würde ich die Abdichtung einmal so lassen wie sie ist. Leider wird dir niemand genau sagen können, wie lange du mit ihr ohne Schäden klarkommen wirst, aber ich persönlich würde sie erst runterreißen und neu machen, wenn sie zum Problemmacher wird. Vielleicht baust du mal eine Garage oder etwas anderes dazu und dann lohnt es sich auch, wenn man im Zuge dessen die Abdichtung neu macht. Jetzt so weit rückbauen, dass man die Abdichtung neu machen kann, ist doch aufwendig und nervig, wenn man schon gedanklich mit der Baustelle abgeschlossen hat.

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  •  Puizi
21.11.2024  (#6)
vielen lieben Dank für deine Antworten - das beruhigt mich sehr.
Ich ärgere mich einfach nur über mich selbst, weil ich es im nachhinein betrachtet hätte besser machen können :D

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  •  sparky725
21.11.2024  (#7)
Sehr gern :D

Wenn man sich über seine eigenen Fehler ärgern kann, dann ist das etwas Gutes. Denn nur so lernt man auch dazu. Bei meinem eigenen Haus wollte ich auch viel in Eigenleistung machen, da ich es einfach schön finde, wenn man so eine Bindung zu seinem Heim herstellt. Bin natürlich auch bei einigen Dingen auf die Schnauze gefallen, habe aber daraus gelernt und es dann doch richtig hinbekommen.

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