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Üblicherweise (bei uns war es so) sind die EPs und Mengen alle vorher bekannt. Dann wird das ganze pauschalisiert. Da zum Zeitpunkt des Angebots noch keine Statik vorlag, konnte die Eisenmenge erst später festgestellt werden. Diese Pos. wurde dann entsprechend abgerechnet. Der EP dieser Pos. war aber fixiert. Mein Gedanke zu dir. Ein Rohbauangebot kann nicht aus 10 Zeilen bestehen wo weder EP noch Menge bekannt sind. Das ist nicht transparent. Im Prinzip hat die Firma dadurch sehr viel Spielraum um Mehrkostenforderungen zu legen. Ich würde so ein Angebot nicht akzeptieren. |
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Genau meine Bedenken. Ich wollte wissen, ob jemand schon mit so einem Angebot gebaut hat und wie es dann gehandhabt wurde und wie es ausgegangen ist. |
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Würde ich erneut bauen, wäre für mich ein Pauschalangebot nicht mehr 1. Wahl. So wie Amateur geschrieben hat, ist hier die fehlende Transparenz ein echter Nachteil für den Konsumenten. Ich habe etliche Punkte hinzufügen lassen doch muss ich mir eingestehen, dass es dennoch zu wenige waren! Nur eines: Falls dein Gegenüber Sätze von sich gibt, wie z.B. "ein bischen Vertrauen muss schon auch da sein", dann kannst Du davon ausgehen, dass Du ihn zu sehr suf den Zahn gefühlt hast! Was ich jedenfalls einbringen würde, dass jede Mehrleistung zuvor schriftlich angeboten werden muss! Auch würde ich die ÖNORM B2110 als vereinbart festhalten lassen. Betonwände die im Sichtbereich liegen, mit Sichtbetonqualiät deklarieren. Lieferscheine sollten auf Verlangen ausgehändigt werden Eigentlich alles Punkte, von denen man ausgeht, dass sie eh selbstverständlich sind, - doch das sind sie nicht! |
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Noch eine Frage: was heißt "pauschalisiert"? Wo liegt der Unterschied zu "normalen" Angeboten, wo alles aufgelistet wird? Das der BM die Mengen nicht erhöhen darf? |
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Weißt Du zufällig, ob die Norm iregendwas dazu sagt, dass die angebotenen Mengen nicht z.B. mehr als um 15% steigen dürfen im Laufe des Bauens? |
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Ganz kurz zusammengefasst: Pauschal heißt, dass euch ein Preis garantiert wird. Werden Materialen teurer oder fallen mehr Stunden an, dann geht das auf die Kosten der Firma. Umgekehrt, wird es für euch nicht billiger, wenn die Materialien günstiger sind als kalkuliert, oder der Bau schneller voran geht als gedacht. Wir hatten das bei den Materialen für den Rohbau so, wo wir nur die Leistungen kannten und einen Endpreis, nicht aber, wieviel die einzelnen Posten wie Baustelleneinrichtung, Perimeterdämmung, Beton usw. kosten. Wenn ihr ein Angebot mit Mengenangaben bekommt, dann ist das in der Regel für die Baufirma bindend und darf nicht wesentlich überschritten werden. Also dein Bsp. dass er 240h statt 120h verrechnet geht so nicht. Es gibt gewisse Toleranz von so 10-15% die er mehr verrechnen darf. Für alles darüber muss er euch vorher informieren und ihr müsst dem zustimmen. Er kann euch aber natürlich Zusatzarbeiten verrechnen, die ursprünglich nicht geplant waren. Bsp. von uns: die Gründung musste tiefer gemacht werden als geplant und das Material dafür wurde dann extra in Rechnung gestellt. Davor haben wir aber auch eine Mehraufwandsankündigung bekommen. Das gilt nicht, wenn ihr ein Regieangebot ausmacht, wo nach tatsächlichem Aufwand abgerechnet wird. Da gibt man dann aber meist auch keine Mengen an, sondern nur was euch z.B. die Maurerstunde kostet. Das hatten wir bei den Arbeiten zum Rohbau, wo wir nur wussten wieviel uns eine Maurer bzw. Polierstunde kostet und dann jede Woche anhand der Stundenaufzeichnungen abgerechnet wurde. Zu der Problematik mit Eisen/Dämmung: wenn er das aus dem Pauschalangebot rausnehmen will, dann soll er euch dafür einen extra Kostenvoranschlag machen, wo er reinschreibt, mit welchen Mengen bzw. Preisen er rechnet und dann auch später die entsprechenden Lieferscheine zeigen. So könnt ihr Preissteigerungen nachvollziehen. |
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Es gibt den Einheitspreisvertrag wo am Ende nach tatsächlichen Mengen abgerechnet wird. Hier hast du alle Einzelleistungen die ausgeführt werden nach Positionen gelistet. Jede Pos. hat ihren Einzelpreis und Menge. Das andere ist der Pauschalpreisvertrag. Es gilt einfach die vereinbarte Pauschale. Egal was mit den Mengen ist. Wie man zu dieser Pauschale kommt ist abhängig von der Firma. Mir wurden verschiedene Pauschalenvarianten angeboten. Da gab's eine Pauschale die nach vier Ausbaustufen gegliedert war. Es waren lediglich vier Teilsummen sichtbar. Die einzelnen Leistungen wurden beschrieben aber ohne Hinweis auf Mengen. Dann gab's (vermutlich so wie bei dir) Pauschalangebote nur mit einer Zahl. Gewählt habe ich eine Variante wo zuerst ein ausführliches Leistungsverzeichnis (nur Rohbau, ohne Erdarbeiten) ausgepreist wurde und später die Summe dieses LVs als Pauschale vereinbart wurde. Vorteil: als ich später zusätzliche Leistungen (zus. Mauern, Rohbetonterasse, Pumpbeton allgem. ,Treppe draußen, Schalung für Treppe draußen) beauftragt habe, waren die Preise bekannt. Ich konnte sozusagen auf das Urleistungsverzeichnis zurückgreifen. Ich habe der Firma vor Beginn gesagt, dass sie mir eventualpositionen mit Preisen machen sollen. Zum Beispiel für Schachtmaterial und div. andere Materialien. Vermutlich hat die Firma die Mengen bei einem Pauschalangebot eher auf der sicheren Seite. Dadurch zahlst du eine Spur mehr als wenn man nach tatsächlicher Menge abrechnet. Würde ich nocheinmal Bauen, würde ich die Ziegel, den Beton, die Pumpen und das Eisen selber kaufen und organisieren. Den Baumeister würde ich in Regie arbeiten lassen. |
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Hallo IrinaT, hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Vertrag für Rohbau: Vorlagen und Klausen |
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