Kann mir jemand genau Vor- und Nachteile von Außenwandsystemen erklären? Und zwar 1. Wienerberger (= Beispiel) Porotherm-Ziegel verputzt und 2. normaler Ziegel mit Vollwärmeschutz. Was muss man alles beachten und in die Entscheidung einbinden? Wäre sehr dankbar für Erfahrungswerte (auch bezüglich Preislage für die fertige Wand)!
@sabine - wir haben z.b. mit 30er ziegel und iso-mörtel "ganz normal" gebaut. aussen werden wir 20 cm vws raufgeben. ursprünglich wollten wir auch mal einen 50er ziegel ohne vws, aber mit iso-aussenputz bauen. aber der planer hat davon abgeraten, und zwar deswegen, weil man bemüht ist, den taupunkt, wo warm und kalt zusammentreffen, in die dämmung zu verlegen. so vermeidet man tauwasserbildung. denn die geht auf dauer auf kosten des materials... daher geht man scheinbar von stärkeren ziegeln weg...
@sabine - ah ja, was ich vergessen habe: ein freund von mir hat einen doppelten wandaufbau und dazwischen eine dämm-schüttung gemacht. der putzt jetzt ganz normal runter und spart sich durch den ziemlich aufwendigen wandaufbau den vollwärmeschutz. allerdings glaub ich ist es halt ein wenig problematisch, wenn z.b. nachträglich ein fenster oder sonstiges ergänzt werden soll, weil ja quasi 2 häuser mit zwischendämmung übereinaner existieren... lg - ina
Taupunkt 1 - Auf der einen Seite der Wand (im Innenraum) ist die Innenraumtemperatur und der Innenraumdampfdruck.Auf der anderen Seite der Wand (zur Umgebung) ist die Außentemperatur und der Außendampfdruck.
In der Wand selbst sind in der Regel an jedem Ort andere Temperaturen und Dampfdrücke.
Die Drücke und Temperaturen ändern sich zeitlich. Im Innenraum werden die Änderungen durch das Nutzerverhalten, außen vom Klima bestimmt - und beide zusammen bestimmen den Verlauf in der Wand.
Taupunkt 2 - Im allgemeinen fallen Dampfdruck und Temperatur von innen nach außen. Zu jeder Temperatur gehört ein maximaler Dampfdruck. Ist der der Dampfdruck niedriger, bleibt der Wasserdampf gasförmig, will er höher werden geht das nicht: es fällt flüssiges Wasser aus - es taut.
Je nach Wandaufbau ist der örtliche Dampfdruck immer niedriger als der örtliche Sättigungsdruck (maximaler Dampfdruck) und es fällt nie Wasser aus - dann existiert kein Taupunkt.
Taupunkt 3 - Wegen der unterschiedlichen Eigenschaften jedes Stoffes bezüglich Wärmeausbreitung und Feuchtediffussion kann die Tauwasserfreiheit einer Wandkonstruktion fast immer erreicht werden - und das ist Aufgabe des Bauphysikers. INA ich befürchte Ihr Planer hat das nicht so richtig verstanden.
Deswegen ist es auch schwer Sabine eine fundierte Antwort zu geben, denn für jeden ist anderes wichtig. Es geht um Statik, Wärmeschutz, Schallschutz, Feuchte, Aussehen, Preis usw.